• Gesundheit & Medizin

    Mehr Herzinfarkte auf dem Land – bessere Krankheitsprävention erforderlich

    Auf dem Land in Deutschland sterben mehr Menschen ab 65 Jahren an den Folgen eines Herzinfarkts als in der Stadt. Anders als angenommen, ist dies höchstwahrscheinlich nicht auf eine schlechtere notfallmedizinische Versorgung zurückzuführen, sondern darauf, dass mehr Menschen einen Herzinfarkt erleiden. In Deutschland sterben in ländlichen Regionen mehr Menschen an einem Herzinfarkt als in Städten. Dies lässt sich jedoch nicht mit der so genannten Fallsterblichkeit erklären, also dem Anteil der Menschen, die in der Folge eines Herzinfarktes sterben. Laut einer aktuellen Studie des Max-Planck-Instituts für demografische Forschung (MPIDR) in Rostock ist die Übersterblichkeit auf dem Land vielmehr das Resultat einer höheren Herzinfarktinzidenz, also dass mehr Menschen einen Herzinfarkt erleiden. Dr. Marcus Ebeling vom…

  • Gesundheit & Medizin

    Perioden-Lebenserwartung sank auch 2021 meist weiter

    Weltweit hat sich im vergangenen Jahr die Perioden-Lebenserwartung nach dem Sterblichkeitsschock durch die Pandemie 2020 nicht wieder erholt. Gleichzeitig werden die Unterschiede zwischen den Ländern größer. Ein historischer Datenvergleich gibt allerdings Anlass zur Hoffnung auf schnelle Besserung. Das sind die Ergebnisse einer neuen Studie des MPIDR-Forschers Jonas Schöley und Kolleg*innen des Leverhulme Centre for Demographic Science der Universität Oxford, die Änderungen in der Perioden-Lebenserwartung für 29 Länder untersucht hat und in „Nature Human Behaviour“ veröffentlicht wurde. In den meisten Ländern der Studie, zu denen 27 europäische Länder, die USA sowie Chile zählen, sank im zweiten Jahr in Folge die Perioden-Lebenserwartung. „Ein besonders tragisches Beispiel sind die USA: dem Land ist…

  • Gesundheit & Medizin

    Webseite der COVerAGE-Datenbank jetzt online

    Das Max-Planck-Institut für demografische Forschung (MPIDR) in Rostock hat eine globale demografische COVID-19-Datenbank veröffentlicht, die COVerAGE-DB. Mehr als 70 Forschende aus aller Welt haben zusammengearbeitet, um COVID-19-Daten aus 120 Ländern zu sammeln, zu standardisieren und online verfügbar zu machen. COVerAGE-DB ist eine globale demografische Datenbank zu COVID-19, die vom MaxPlanck-Institut für demografische Forschung (MPIDR) in Rostock finanziert, koordiniert und betrieben wird. Die frei zugängliche Datenbank sammelt kumulative Zahlen von bestätigten COVID- 19-Fällen, Todesfällen, Tests und Impfungen nach Alter und Geschlecht aufgeschlüsselt. "Das Ziel des COVerAGE-DB-Projekts ist es, eine zentralisierte, standardisierte, altersharmonisierte und vollständig reproduzierbare Datenbank mit COVID-19-Daten bereitzustellen," sagt Enrique Acosta, einer der drei Leiter der Datenbank. Ein internationales Team…

  • Gesundheit & Medizin

    Deutschland im ersten Lockdown: Mentale Gesundheit junger Mütter leidet am meisten

    Kitas und Schulen geschlossen, wenig Unterstützung bei der Kinderbetreuung außerhalb der eigenen vier Wände und häufiges Arbeiten von zu Hause: diese Situation während der ersten Corona-Welle im Frühjahr 2020 führte in Deutschland zu einem deutlichen Anstieg von Stress und Erschöpfung vor allem bei Müttern junger Kinder, die in Partnerschaft leben. Das ist das Ergebnis einer neuen Studie der MPIDR-Forscherinnen Nicole Hiekel und Mine Kühn. Wie wirkt sich die COVID-19-Pandemie auf die mentale Gesundheit von Frauen und Männern in verschiedenen Familienformen in Deutschland aus? Um diese Frage zu beantworten, haben Nicole Hiekel und Mine Kühn, beide Forscherinnen am Max-Planck-Institut für demografische Forschung (MPIDR) in Rostock, mit Umfrage-Daten aus dem Beziehungs- und…

  • Gesundheit & Medizin

    Lebenserwartung in den meisten Industriestaaten gesunken, auch in Deutschland

    Ein Team aus Demograf*innen hat für 37 Länder berechnet, wie sich die Covid-19- Pandemie auf die Sterblichkeit im Jahr 2020 ausgewirkt hat. Demnach sank im vergangenen Jahr die Lebenserwartung in 31 der 37 untersuchten Länder.Insgesamt gingen dort etwa 28 Millionen Lebensjahre mehr verloren als erwartet. Das sind fünf Mal so viele wie bei der Grippe-Epidemie 2015. Wie hat sich die Pandemie auf die Entwicklung der Lebenserwartung und der verlorenen Lebensjahre im Jahr 2020 ausgewirkt? Dmitri Jdanov, Leiter des Arbeitsbereichs Demografische Daten am Max-Planck-Institut für demografische Forschung (MPIDR) in Rostock, und Kolleg*innen an den Universitäten Oxford und Cambridge beantworteten diese Frage für 37 Länder mit hohem und mittlerem Einkommen mit zuverlässigen…

  • Gesundheit & Medizin

    Menschen unter 75 verlieren am meisten Lebenszeit

    Um die Folgen der COVID-19-Pandemie auf die Sterblichkeit richtig einzuschätzen, reicht es nicht aus, die Toten zu zählen. Deshalb hat ein internationales Forschenden-Team 1,2 Millionen Todesfälle aus 81 Ländern ausgewertet, um herauszufinden, wie alt die Menschen waren, die an COVID-19 gestorben sind – und damit, wie stark ihre Leben im Vergleich zur durchschnittlichen Lebenserwartung verkürzt wurden. Nach Schätzungen der Forschenden kostete die Pandemie bislang 20,6 Millionen Lebensjahre. „Menschen in der Mitte ihres Lebens und im frühen Rentenalter tragen im weltweiten Vergleich den größten Anteil an den insgesamt verlorenen Lebensjahren“, sagt Mikko Myrskylä, Direktor des Max-Planck-Instituts für demografische Forschung (MPIDR) in Rostock. Zusammen mit Héctor Pifarré i Arolas von der Universitat…

  • Familie & Kind

    Lebenserwartung in Landkreisen: Richtig lang lebt man nur in Süddeutschland

    Nicht überall in Deutschland werden die Menschen gleich alt. Roland Rau berechnete die durchschnittliche Lebenserwartung für Männer und Frauen in allen 402 Landkreisen. Er entdeckt Unterschiede von mehr als fünf Jahren und führt sie auf Armut zurück. Richtig alt werden kann man in Deutschland vor allem im Süden Bayerns und in Baden-Württemberg. Die durchschnittliche Lebenserwartung in den Landkreisen unterscheidet sich bei Männern um mehr als fünf Jahre. Bei Frauen gibt es Unterschiede von fast vier Jahren. Frauen im Salzlandkreis in Sachsen-Anhalt werden im Schnitt nur 81,8 Jahre alt. Dagegen können sich Frauen im Landkreis Starnberg im Südwesten Münchens darüber freuen durchschnittlich 85,7 Jahre alt zu werden. Auch bei den Männern…

  • Gesundheit & Medizin

    Neue Covid-19 Daten online: Wöchentliche Sterbefallzahlen für 15 Länder

    Mit wöchentlichen Sterbefallzahlen lässt sich berechnen, wie viele Menschen aktuell während der Covid-19-Pandemie mehr sterben, als es nach dem Trend der vergangenen Jahre zu erwarten wäre. International zeigen sich deutliche Unterschiede: Während in England die Sterbefallzahlen im März und April fast doppelt so hoch waren wie in den fünf Jahren vorher, und auch in Schweden deutlich mehr Menschen gestorben sind, als in den Vergleichsmonaten der vergangenen Jahre, ist der Anstieg in Deutschland moderat. Der Höhepunkt scheint aber in allen drei Ländern überwunden. Wie stark wirkt sich die Coronavirus-Pandemie auf die Sterblichkeit in verschiedenen Ländern aus? Diese Frage lässt sich am besten mit Sterbefallzahlen aufgeschlüsselt nach Kalenderwochen, Geschlecht und Alter beantworten.…

  • Gesundheit & Medizin

    Wie viele Menschen haben tatsächlich Covid-19?

    Die tatsächliche Zahl Covid-19-Infizierter in verschiedenen Ländern möglichst genau mit nur wenigen Daten abzuschätzen, das ermöglicht das demografische Skalierungsmodell, das Forscher*innen am Max-Planck-Institut für demografische Forschung in Rostock und der Universität Helsinki entwickelt haben. Danach ist die Fallzahl in Deutschland nur 1,8 Mal höher als die bestätigte Zahl Infizierter. Für Italien hingegen schätzen die Forscher*innen, dass sechs Mal so viele Menschen infiziert sind, wie gemeldet. „Für die zehn am meisten von der Covid-19-Pandemie betroffenen Länder schätzen wir mit unserem demografischen Skalierungsmodell ab, wie hoch die Dunkelziffer infizierter Personen ist“, sagt Mikko Myrskylä, Direktor am Max-Planck-Institut für demografische Forschung. So gebe es dort nach Stand der Zahlen vom 13. Mai 2020…

  • Familie & Kind

    Gesundheitsverhalten während der Covid-19-Pandemie: Online-Umfrage gibt rasch Einblicke

    Verglichen mit anderen europäischen Ländern und den USA übernahmen die Deutschen früh die Maßnahmen zur Kontaktbeschränkung, noch bevor sie offiziell angeordnet wurden. In allen befragten Ländern haben Frauen ihr Verhalten stärker verändert als Männer. Außerdem halten sich Ältere besser an das Social Distancing. „Wir haben herausgefunden, dass Frauen Covid-19 als bedrohlicher wahrnehmen als Männer,“ erklärt Daniela Perrotta. Die Forscherin am Max-Planck-Institut für demografische Forschung (MPIDR) in Rostock stellt zudem fest: „Frauen sind auch eher bereit, ihr Verhalten zu ändern, um sich vor Covid-19 zu schützen.“ Das sei interessant, da mehr Männer als Frauen an der Infektion gestorben sind. In den meisten Ländern vertrauen die befragten Frauen auch weniger darauf, dass…