-
Marktregeln statt Subventionen
Der Vorsitzende der MEG Milch Board Frank Lenz hat bei den Protesten der vergangenen Woche ein großes Gefühl der Verbundenheit festgestellt, das weit über die Landwirtschaft hinausging. Das zeigte sich durch die enorme Unterstützung anderer Berufsgruppen und auch der Bevölkerung. „Es war enorm wichtig, gehört zu werden,“ stellt Lenz fest. Anlass der Proteste war unter anderem der schrittweise Abbau der Agrardiesel-Rückvergütung. Doch wie Lenz und auch andere Teilnehmer beobachten konnten: „Das war nur der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Es geht um viel mehr: Die fehlgeleitete Agrarpolitik der letzten Jahre und Jahrzehnte muss dringend reformiert werden. Das brachten auch viele der Protestierenden in Berlin und in ganz Deutschland…
-
Eine starke Marktposition entlastet Bauern und Bürger
Die Milcherzeugungskosten waren im Oktober 2023 mit 47,92 Cent pro Kilogramm um 1,81 Cent pro Kilogramm niedriger als im Juli 2023. Der Milch Marker Index liegt damit wie im Januar 2023 wieder bei 116. Auch die Preis Kosten Ratio verbesserte sich leicht. Während sich einerseits die Erlöse für Rindfleisch und Milch leicht erhöhten, sanken die Betriebskosten nur gering. Bei einem Wert von 0,86 stehen die Kosten und Erlöse also weiterhin in einem starken Missverhältnis. Erzeugungskosten müssen in Preisbildung einfließen Die aktuellen Zahlen zu den Milcherzeugungskosten sind für den Vorstandsvorsitzenden der MEG Milch Board Frank Lenz Grund genug, auf die Straße zu gehen: „Wenn wir Milchbäuerinnen und -bauern nicht von unserer…
-
MEG Milch Board fordert grundlegende systemische Änderungen
Die MEG Milch Board unterstützt die Proteste der Bäuerinnen und Bauern. Dabei muss es um mehr gehen als nur um Agrardiesel und KFZ-Steuer. Das zeigt auch die überwältigende Unterstützung der Bevölkerung und vieler anderer Branchen. Die MEG Milch Board positioniert sich mit folgenden Forderungen bei den anstehenden Protesten: 1. Aufbrechen festgefahrener und ineffektiver Marktstrukturen Die Strukturen und Gesetze müssen so gestaltet werden, dass es auch für Bäuerinnen und Bauern möglich ist, gewinnbringende Erzeugerpreise am Markt zu erzielen. Die enorme Marktmacht einzelner Konzerne ist schädlich für einen funktionieren Markt und damit auch für die Verbraucher. Die Politik ist verpflichtet, einen Rahmen zu schaffen, der es ermöglicht, die Interessen aller Marktbeteiligen zu…
-
MMI hat sich als Leitindex in der Praxis etabliert
Die MEG Milch Board blickt auf zehn Jahre Berechnung der Milcherzeugungskosten zurück. Der Vorstandsvorsitzende Frank Lenz sieht eine gute Etablierung der Zahlen: „Seit Beginn der Berechnungen bilden unsere Ergebnisse auch eine faire Entlohnung der Betriebsleiter und Familienarbeitskräfte ab. Zudem sind unsere Berechnungen sehr aktuell durch ein eigens dafür entwickeltes Hochrechnungsverfahren. Erstmalig wurden repräsentative Zahlen geliefert und spiegeln damit eine große Bandbreite an Betrieben in ganz Deutschland wider. Darüber hinaus können wir mit dem Milch Marker Index die Entwicklung der Milcherzeugungskosten darstellen und den MMI ähnlich wie andere Kostenindizes einsetzen. Die Verwendung empirischer Daten und die Einbeziehung der notwendigen Entlohnung erbrachter Leistungen macht den MMI sehr objektiv.“ „Um das zu…
-
Energien in Marktmacht investieren
Mit vielen Emotionen und einer gehörigen Portion Wut im Bauch haben sich viele Bäuerinnen und Bauern auf den Weg nach Berlin gemacht, um gegen die von der Bundesregierung beschlossenen Steuererhöhungen durch die Streichungen der Agrardieselbeihilfe und der Steuerbegünstigung von landwirtschaftlichen Fahrzeugen zu protestieren. Wie viele seiner Berufskollegen weiß der Vorstandsvorsitzende der MEG Milch Board Frank Lenz, dass diese Beihilfen ihre Berechtigung haben. Zum Zeitpunkt der Einführung war es politischer Wille, die Bevölkerung mit günstigen Lebensmitteln zu versorgen. Was landwirtschaftliche Fahrzeuge betrifft, so sind diese meist nicht auf öffentlichen Straßen, deren Erhalt aus den entsprechenden Steuereinnahmen finanziert werden soll, unterwegs. Eine Transformation der Landwirtschaft – etwa Ersatz von Herbizideinsatz durch mechanische…
-
Auch in guten Zeiten kommen Biobauern nicht auf ihre Kosten – MEG Milch Board fordert feste Preise im Milchkaufvertrag und Bündelung der Erzeuger
Die Biomilch-Erzeugungskosten in Deutschland lagen im Wirtschaftsjahr 2022/23 bei 68,95 Cent pro Kilogramm. Im Vergleich zum Vorjahr sind sie 2,64 Cent pro Kilogramm höher, so dass der Index von 99 auf 103 Punkte kletterte. Damit sind die Biomilch-Erzeugungskosten so hoch wie nie zuvor – insbesondere die Ausgaben für Energie (+18 %), Unterhalt (+20 %) und das zugekaufte Futter (+12 %) sind das zweite Wirtschaftsjahr in Folge sehr deutlich gestiegen. Zusammen mit den allgemeinen Betriebskosten ergeben sich pagatorische Kosten von 66,65 Cent pro Kilogramm. Da aber auch die Erzeugerpreise für Biomilch im Vergleich zum Vorjahr von 52,31 auf 60,36 Cent um 15 % stiegen, verringerte sich die Kostenunterdeckung im Vergleich zum Vorjahr…
-
Gemeinsam die Wogen glätten – Umsetzung des Artikel 148 GMO
Der Milch Marker Index vom Juli 2023 hat einen Stand von 121. Durch den Anstieg der Milcherzeugungskosten von 46,87 im April 2023 auf 49,73 Cent pro Kilogramm Milch und den gleichzeitigen Rückgang der Milchauszahlungspreise von 45,11 auf 40,63 Cent vergrößerte sich die Unterdeckung der Kosten um ganze 14 Prozent. Die Preis-Kosten-Ratio verringerte sich von 0,96 auf 0,82. Mit der Umstellung des MMI auf die neue Datenbasis des INLB 2021 ergab sich ein sichtbarer Zuwachs bei den allgemeinen Betriebskosten (durchschnittlich 1,18 Cent). Auf die Verschlechterung der Wirtschaftlichkeit der Milcherzeugung hatte aber auch der deutliche Rückgang der Rindererlöse in den letzten Monaten einen großen Einfluss. Dazu stiegen die Kosten für das Zukauffutter…
-
Kommen jetzt Spielregeln am Milchmarkt?
Die MEG Milch Board begrüßt den Antrag der Bundestagsfraktion der Linken, Art. 148 VO 1308/2013 übergreifend sowohl für Privatmolkereien als auch für Genossenschaften unter der Prämisse umzusetzen, dass für jedes Kilogramm Milch, das die Höfe verlässt, zuvor ein Kaufvertrag abgeschlossen sein muss, der die konkrete Menge in kg über eine bestimmte Laufzeit sowie einen konkreten Preis in Cent je kg regelt. „Damit werden die Erzeuger und Erzeugerinnen endlich in die Lage versetzt, eigenverantwortlich zu handeln, ihr wertvolles Lebensmittel bedarfsgerecht zu produzieren und im besten Fall gebündelt über Erzeugervereinigungen zu einem gewinnbringenden Preis zu veräußern“, sagt Frank Lenz, 1. Vorsitzender der MEG Milch Board. Laufzeit, Mengen, Preise und Qualitäten sowie sonstige…
-
Vertragsgebundene Milchvermarktung – Der Anfang ist gemacht
Erfreut zeigt sich der Vorstandsvorsitzende der MEG Milch Board Frank Lenz über die konkreten Ergebnisse der Konferenz über die Zukunft der Milchviehhaltung in Deutschland: „Wir begrüßen sehr, dass die Staatssekretärinnen Silvia Bender und Dr. Ophelia Nick einen Schwerpunkt auf die Lieferbeziehungen legen wollen und in ihrem Maßnahmenpaket auch Art. 148 GMO enthalten ist. Dieser soll nun endlich in Umsetzung kommen. Das wäre für die Milcherzeuger und ‑erzeugerinnen der erste Schritt zu Verhandlungen auf Augenhöhe und würde ermöglichen, Verträge mit konkreten Angaben über Preise, Mengen, Laufzeiten und Qualitäten abzuschließen.“ „Allerdings dürfen wir an dieser Stelle nicht stehen bleiben,“ fährt Lenz fort. „Warum soll die Milch der Genossenschaftsmitglieder vom Wettbewerb ausgeschlossen werden?…
-
Eine Woche „wahre Kosten“ – und dann?
Für eine Woche bietet der Discounter Penny neun ausgewählte Produkte zu den „wahren Kosten“ an. „Welche Absichten stecken dahinter?“ fragt sich der Vorstandsvorsitzende der MEG Milch Board Frank Lenz. Die Wissenschaftler*innen, die diese Kosten berechnet haben, erhoffen sich durch die Aktion neue Erkenntnisse über das Einkaufsverhalten der Konsumenten*innen und Impulse, um das Zustandekommen von Lebensmittelpreisen neu diskutieren zu können. Doch was bezweckt Penny, der – wie die Mitbewerber auch – enormen Kostendruck auf die Erzeuger und Lieferanten ausübt und die eigenen Leistungen für die Umwelt ausklammert? Wenn Aufmerksamkeit das Ziel war, wurde es durchaus erreicht. Wie nachhaltig das Ganze sein wird, ist fraglich. Der Mehrpreis für die ausgewählten Produkte wird…