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Der Weg zu mehr Wertschöpfung auf den Höfen
Die Aktionen vor den Betriebsstätten einiger Verarbeiter und den Zentrallagern des Lebensmitteleinzelhandels haben gezeigt, dass dringend und möglichst umgehend mehr Geld auf die Höfe muss, damit Landwirtschaft weiter möglich ist. Sie haben aber auch Einiges in Bewegung gebracht: Der LEH hat Gesprächsbereitschaft signalisiert! Jedoch sind die Milcherzeuger/innen bekanntlich nicht die direkten Handelspartner des LEH, sondern liefern an die Verarbeiter, die Molkereien. Diese reagieren auf die Gesprächsangebote des LEH offensichtlich sehr zögerlich, zum Teil sogar kontraproduktiv, weil Preiszugeständnisse an ihre Lieferanten/innen sie aus Ihrer Komfortzone herauskatapultieren würden. Das trifft für Molkereien mit niedriger, erst recht aber für solche mit hoher Wertschöpfung zu. Orientieren sich doch Molkereien mit hoher Wertschöpfung beim Milchauszahlungspreis…
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Zahlen der MEG Milch Board wertvolles Handwerkszeug
Die Aktionen vor den Betriebsstätten einiger Verarbeiter haben wichtige Erkenntnisse gebracht: Es ist sehr erfreulich, dass sich in diesem Zusammenhang verschiedene Organisationen, die sich für den Erhalt bäuerlicher Strukturen engagieren, zum Milchdialog zusammengeschlossen haben. Die Resonanz der Bäuerinnen und Bauern, die sich auf den Weg machten, um das Forderungspapier abzugeben und um die – hoffentlich konstruktiven – Antworten eine Woche später abzuholen, war überwältigend. „Dafür möchten wir dem Organisationsteam und den Teilnehmern unseren herzlichen Dank aussprechen. Gerade jetzt ist Solidarität unter den Bäuerinnen und Bauern gar nicht hoch genug einzuschätzen. Es zeigt aber natürlich auch, wie verzweifelt die Lage auf den Betrieben ist“, stellt dazu der Vorstandsvorsitzende der MEG Milch…
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Auch Biomilch ist deutlich mehr wert
Die Erzeugungskosten für Biomilch in Deutschland lagen im Wirtschaftsjahr 2019/20 bei 64,63 Cent pro Kilogramm. Im Vergleich zum Vorjahr stieg der Bio-MMI um zwei Punkte auf einen Wert von 97. Das entspricht 1,20 Cent. Seit dem Wirtschaftsjahr 2015/16 (Basis = 100) sanken die Erzeugungskosten um drei Punkte. Der höchste Kostenstand liegt weiterhin im Wirtschaftsjahr 2014/15 mit 104 Indexpunkten. Gegenüber dem Wirtschaftsjahr 2018/2019 haben sich die Kosten für den allgemeinen Betriebs- und Materialaufwand insgesamt kaum verändert, die höchsten Ausgaben hatten die Biomilchviehbetriebe wie auch im Vorjahr für Futter, Abschreibungen, Energie sowie Unterhaltung von Gebäuden und Maschinen. Der Einkommensansatz für die Bio-Milchbauern und –bäuerinnen lag bei 24,53 Cent, er beruht auf den…
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Die Milcherzeugung muss raus aus der Sackgasse
Der Milch Marker Index ist von April bis Juli 2020 um einen Punkt auf einen Stand von 114 gestiegen. Für das dritte Quartal 2020 wurden Milcherzeugungskosten von 46,95 Cent pro Kilogramm Milch ermittelt. Gegenüber dem Vorquartal gab es auf der Kostenseite einen Anstieg von 0,19 Cent. Allerdings wurden von April bis Juli 2020 die Milchauszahlungspreise von den Molkereien erneut gesenkt. In Folge verschlechterte sich das Verhältnis zwischen den Kosten und Erlösen und damit auch die Wirtschaftlichkeit der Milcherzeugung weiter. In allen Regionen stiegen die Ausgaben für Energie, während die Kosten für das zugekaufte Futter und die anderen Betriebsmittel wie Saatgut, Dünger, Pflanzenschutz und die Instandhaltung von Maschinen und Gebäuden sich…
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Die Krise ist Normalität
Von Januar bis April 2020 ist der Milch Marker Index um zwei Punkte auf den Stand von 113 (2015=100) gestiegen. Wie schon im Januar lagen die Milcherzeugungskosten damit im April 2020 nur noch knapp unter dem Jahresniveau von 2019 (2019=115). Die durchschnittlichen Milcherzeugungskosten in Deutschland betrugen im April 46,76 Cent pro Kilogramm Milch. Kostensteigerungen waren vor allem in der Region Süd (+ 1,27 Cent) und in der Region Ost (+ 1,09 Cent) zu verzeichnen. Durch das erneute Nachgeben der Milchauszahlungspreise von 33,24 Cent auf 32,68 Cent im April 2020 sackte die Preis-Kosten-Ratio auf 0,70, und die Unterdeckung der Milcherzeugungskosten näherte sich mit 30 Prozent wieder den Werten der Milcherzeugerpreiskrise von…
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Corona-Krise als Chance nutzen
Die Agrarminister/innen der Bundesländer befassten sich Anfang Mai anlässlich der Agrarministerkonferenz mit den Marktverwerfungen am Milchmarkt infolge der Corona-Krise. Im Ergebnis begrüßten sie die Eröffnung der privaten Lagerhaltung und den Erlass eines EU-Durchführungsakts nach Artikel 222 GMO, welcher der Branche befristet die Möglichkeit zur freiwilligen Mengenplanung eröffnet. Eigenen politischen Handlungsbedarf sehen die Agrarminister/innen nicht. Sie verweisen vielmehr auf die Sektorstrategie 2030 des Deutschen Bauernverbandes und der deutschen Milchindustrie und fordern in diesem Zusammenhang ein solidarisches Verhalten der Branche insgesamt. Angesichts der massiven Verwerfungen am Milchmarkt ist die MEG Milch Board von den Ergebnissen enttäuscht. Die Eröffnung der privaten Lagerhaltung entlastet den Markt zwar kurzfristig, verschleppt die Probleme aber auf lange…
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Milchmengen müssen SOFORT reduziert werden!
Der Milch Marker Index MMI ist nach aktuellem Berechnungsergebnis von Oktober 2019 bis Januar 2020 um einen Punkt auf 107 Punkte gestiegen. Die Milcherzeugungskosten lagen bei 44,07 Cent je Kilogramm. Damit stiegen sie in den letzten drei Monaten um 0,36 Cent und konnten in keinster Weise von der Preisseite aufgefangen werden. Die Auszahlungspreise der deutschen Molkereien lagen im Januar 2020 bei durchschnittlich 34,56 Cent und verzeichneten damit nur einen minimalen Anstieg von 0,33 Cent. Wie bereits im gesamten Jahr 2019 sind die Preise damit nahezu unverändert geblieben. Zu einer vollen Deckung der Milcherzeugungskosten bei fairen Einkommensbedingungen fehlen weiterhin fast 10 Cent pro Kilogramm Milch. Die Kostenunterdeckung hat sich auf 22…
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NORD MeG in Sorge um Milchmarkt
Der Vorstand und die Geschäftsführung der Norddeutschen Milcherzeugergemeinschaft Nord MeG beobachtet mit großer Sorge die aktuellen Entwicklungen auf den Milchmärkten. Der Dachorganisation für Milcherzeugerorganisationen im Norden Deutschlands ist es in der Vergangenheit gelungen, im Namen ihrer Mitglieder einige vorbildliche Milchkaufverträge auszuhandeln, in denen größtenteils bereits seit Jahren sehr konkrete Vereinbarungen zu den verkauften Milchmengen enthalten sind. „An der aktuellen Reaktion auf den Märkten sehen wir jedoch, dass gerade bei extremen Marktstörungen, auf die die Vertragspartner keinen Einfluss haben, funktionierende Instrumente auf Ebene der EU dringend gebraucht werden“ sagt Vorsitzender Peter Guhl. Die Milcherzeuger sollten sich nicht von vorübergehend leeren Milch- und Butterregalen täuschen lassen. „Wenn der Zugang zu wichtigen internationalen…