-
CO2-Entnahme auf Klimaplantagen: Nur ein Bruchteil des Machbaren wäre auch nachhaltig
Studie im Top-Journal Science nennt Potenziale – und warnt davor, beim Kampf gegen die Erderhitzung Probleme wie Nahrungsmittelknappheit und Artenschwund zu ignorieren. Auf jährlich 11,3 Milliarden Tonnen CO2-Entnahme hat der Weltklimarat IPCC das maximale „technische Potenzial“ der sogenannten Klimaplantagen beziffert: besonders schnell wachsende Pflanzen anbauen, dadurch CO2 aus der Luft binden und es dann beim Verfeuern der Pflanzen in Biomasse-Kraftwerken abscheiden und speichern. Und das technische Potenzial für Auf- und Wiederaufforstung liegt bei weiteren 10,1 Milliarden Tonnen jährlich. Eine Studie ergänzt diese formale Betrachtung nun durch wesentlich niedrigere „Nachhaltigkeitsgrenzen“ als Orientierungsgröße für die Politik. Die Studie wurde mitverfasst vom Berliner Klimaforschungsinstitut MCC (Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change) und publiziert…
-
„Jetzt geht es um das Ende des fossilen Zeitalters – das ist ein echter Fortschritt“
Die Weltklimakonferenz COP28 in Dubai ist heute mit einem Beschluss zur „Abkehr“ von den klimaschädlichen Energieträgern Kohle, Öl und Gas zu Ende gegangen. Die rund 200 Vertragsstaaten der UN-Klimarahmenkonvention werden dabei zum Handeln aufgerufen. Dazu erklärt Ottmar Edenhofer, Direktor des Berliner Klimaforschungsinstituts MCC (Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change) und des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung: „Aus dem von allen Staaten akzeptierten Abschlussdokument der COP28 geht klar hervor: Unter dem Eindruck der fortschreitenden Klimakrise gibt es jetzt für die Weltwirtschaft kein Business as usual mehr. Jetzt geht es um das Ende des fossilen Zeitalters – das ist ein echter Fortschritt. Der Handlungsaufruf zur Abkehr von Kohle, Öl und Gas mit…
-
Jetzt selbst ausrechnen: So geht sozial gerechter Klimaschutz in 87 Ländern
Was kostet Klimaschutz die privaten Haushalte? Ein wissenschaftlich fundiertes, aber einfach zu bedienendes Rechentool im Internet sorgt jetzt dafür, dass jeder Mensch, der des Englischen mächtig ist, bei dieser wichtigen Frage kompetent mitreden kann. Der „Carbon Pricing Incidence Calculator“ zeigt, was in den Haushaltskassen passiert, wenn der Staat fossile Brennstoffe verteuert und die dadurch entstehenden Einnahmen ganz oder teilweise an die Bevölkerung zurückverteilt. Der Rechner wurde entwickelt vom Berliner Klimaforschungsinstitut MCC (Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change) und steht kostenlos bereit zur Nutzung mit Computer oder Smartphone. Die Web-Anwendung „Carbon Pricing Incidence Calculator“ des MCC findet sich hier. „Über die sozialen Folgen von Klimapolitik wird viel diskutiert, in…
-
Vorsicht bei „netto null“ in der Klimapolitik – unser Planet reagiert empfindlich!
Während die Trendwende beim globalen CO2-Ausstoß auf sich warten lässt, kündigen immer mehr Staaten zur Mitte des Jahrhunderts das Ziel von „netto null“ an: kaum vermeidbare Restemissionen, aber kompensiert durch CO2-Entnahmen aus der Atmosphäre. Doch in solchen Plus-Minus-Strategien lauert ein Missverständnis, warnt jetzt eine Studie: Die Idee, Emissionen einfach eins zu eins zurückzuholen und quasi ungeschehen zu machen, beißt sich mit der Beschaffenheit der Erdsysteme. Die Studie, mitverfasst vom Berliner Klimaforschungsinstitut MCC (Mercator Institute on Global Commons and Climate Change), ist publiziert in der renommierten Fachzeitschrift Nature Climate Change. Das interdisziplinäre Forschungsteam ging der Frage nach, was ein solches auf den ersten Blick ausgeglichenes Kopplungsgeschäft mit der Atmosphäre für die Erdtemperatur…
-
Sabine Fuss und Matthias Kalkuhl rücken im Januar in die Leitung des MCC auf
Die Generalsekretärin des Berliner Klimaforschungsinstituts MCC (Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change), Brigitte Knopf, wird das Institut zum Jahresende verlassen und im Laufe des Jahres 2024 ein eigenes Vorhaben starten. Für das bislang von Knopf verantwortete Management des MCC sorgen ab Januar gemeinsam Sabine Fuss, Leiterin der MCC-Arbeitsgruppe Nachhaltiges Ressourcenmanagement und globaler Wandel sowie Professorin an der Humboldt-Universität zu Berlin, und Matthias Kalkuhl, Leiter der Arbeitsgruppe Wirtschaftswachstum und menschliche Entwicklung sowie Professor an der Universität Potsdam. Sie behalten diese Funktionen und sind künftig zudem Co-Leiterin und Co-Leiter des MCC. Brigitte Knopf war seit 2015 MCC-Generalsekretärin, seit 2019 zudem Leiterin der damals neu eingerichteten Policy-Unit des MCC. Darüber hinaus ist sie seit 2020…
-
MCC stellt am 5. Dezember in Dubai einen globalen Inzidenzrechner zur CO2-Bepreisung vor
Side-Event zur COP28. Online-Teilnahme möglich mit virtueller UNFCCC-Akkreditierung. Das kostenlose Tool soll sozial gerechte Klimapolitik in Schwellenländern erleichtern. Der Preis für fossile Brennstoffe ist eine zentrale Stellschraube im globalen Kampf gegen die Klimakrise. Gleichzeitig gilt es aber das menschliche Wohlergehen, die soziale Gerechtigkeit und die wirtschaftlichen Entwicklung zu sichern. Um die Folgen von Reformen zum Abbau von Subventionen für fossile Brennstoffe und von CO2-Bepreisung abzuschätzen und die Auswirkungen von Kompensationsmechanismen zu untersuchen, hat das Berliner Klimaforschungsinstitut MCC (Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change) ein kostenloses und einfach zu bedienendes Webtool entwickelt: den Carbon Pricing Incidence Calculator (CPIC). Es basiert auf empirischen Daten für 1,5 Millionen einzelne Haushalte…
-
Studie gleicht IPCC-Benchmarks zu Land-Emissionen mit nationalen Treibhausgasbilanzen ab
Vor der globalen Bestandsaufnahme auf der COP28 in Dubai. Unterschied bei Berechnung kann Klimaziele verfälschen. Netto null wohl früher nötig als bisher angenommen. Ein wirksames Landmanagement – für die Landwirtschaft, Wälder oder Siedlungen – spielt eine entscheidende Rolle bei der Bewältigung der Klimakrise. Die Land-Emissionen werden allerdings in globalen Modellen zum Kohlenstoff-Kreislauf anders verrechnet als in nationalen Treibhausgasbilanzen, die zur Berichterstattung in der internationalen Klimapolitik genutzt werden. Im Vorfeld der ersten „globalen Bestandsaufnahme“ der nationalen Klimaschutz-Zusagen auf der Weltklimakonferenz COP28 in Dubai gleicht eine Studie die beiden Bewertungsansätze erstmals ab. Fazit: Das Erreichen der Temperaturziele des Paris-Abkommens erfordert noch ehrgeizigere Maßnahmen als bisher angenommen. Die Studie, mitverfasst vom Berliner Klimaforschungsinstitut…
-
UN-Bericht mit Beteiligung des MCC zeigt neue, traurige Rekorde in der Klimakrise
Die Welt erlebt eine verstörende Intensivierung der Klimakrise. Mit dieser Aussage beginnt die Zusammenfassung des „Emissions Gap Report 2023“ des UN-Umweltprogramms UNEP. Temperaturen, Klimagas-Emissionen und der Anteil von Kohlendioxid (CO2) in der Atmosphäre sind alle auf Rekordhoch. Die aktuelle Klimapolitik reicht nur für eine Begrenzung der Erderhitzung auf 3 Grad (Vorjahresreport: 2,8 Grad) und das Umsetzen aller Ankündigungen nur für 2,5 Grad (Vorjahr: 2,4 Grad). Die Federführung für das wichtige Kapitel „Globale Emissionstrends“ lag beim Berliner Klimaforschungsinstitut MCC (Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change). Laut dem Report stieg der globale Treibhausgas-Ausstoß im vergangenen Jahr auf das neue Allzeithoch von 57,4 Millionen CO2-Äquivalenten; dabei sind andere Klimakiller wie…
-
Technologien zur CO2-Entnahme: Zwei neue Studien geben Orientierung beim Hochskalieren
Im Vorfeld der UN-Klimakonferenz ab 30. November stellt sich die Frage: Verbreitet sich Klima-Technologie schnell genug mit Blick auf das Ziel des Paris-Abkommens, die Erderhitzung auf unter 2 und möglichst 1,5 Grad Celsius zu begrenzen? Was das Feld der CO2-Entnahmen aus der Atmosphäre angeht, geben zwei neue Studien Orientierung. Sie wurden mitverfasst vom Berliner Klimaforschungsinstitut MCC (Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change), geleitet von der University of Wisconsin-Madison in den USA und veröffentlicht in renommierten Fachzeitschriften: eine in Communications, Earth & Environment und eine in Joule. Laut der Studie in Communications, Earth & Environment entspricht das erforderliche Entwicklungstempo der CO2-Entnahmetechnologien, die beim Bekämpfen der Klimakrise wichtig werden, dem Tempo bei vergleichbaren Entwicklungen…
-
Zustimmung zu CO2-Entnahmen, aber große Vorbehalte gegen Manipulation des Sonnenscheins
Klimagas-Emissionen überall schrittweise runter auf null: Selbst diese Strategie wird Prognosen zufolge für sich genommen nicht mehr reichen, um die Erderhitzung wie verabredet auf deutlich unter 2 Grad zu begrenzen. Inzwischen geht es auch um „negative Emissionen“, also das Zurückholen vor allem des wichtigsten Treibhausgases CO2 aus der Atmosphäre. Manche diskutieren gar unter „Solar Radiation Management“ eine Manipulation der Sonneneinstrahlung. Die Akzeptanz solcher Optionen beleuchtet jetzt eine neue Studie unter Leitung des Berliner Klimaforschungsinstituts MCC (Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change), veröffentlich in der renommierten Fachzeitschrift Global Environmental Change. „Es ist wichtig, dieses Thema nicht nur in der Sphäre von Wissenschaft und Politik zu diskutieren, sondern die Öffentlichkeit einzubeziehen“,…