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Milchmarkt 2020 – Auswirkungen von Corona-Pandemie und Brexit
Anfang 2020 herrschten am Milchmarkt zunächst feste Tendenzen mit anziehenden Preisen, die Aussichten waren gut. Bereits im März begann sich die weltweite Ausbreitung der Corona-Pandemie auf den Milchmarkt auszuwirken, die Preise für Milchprodukte brachen ein. „Trotz schneller Erholung wurde das Niveau vom Jahresanfang jedoch nicht wieder erreicht“, wie Peter Stahl, Vorsitzender des Milchindustrie-Verbandes im Rahmen eines digitalen Pressegespräches erläuterte und ergänzt: „Corona war die eine große Herausforderung 2020. Die Vorbereitungen auf den Brexit waren die Zweite große Aufgabe für die Branche. Ich denke, in beiden Bereichen ist die Milchwirtschaft ihrer Verantwortung gerecht geworden und wird auch im Jahr 2021 für die Ernährungssicherung der Bevölkerung und einen fairen Umgang zwischen den…
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Studie zu verbesserten Lieferbeziehungen zwischen Molkereien und Milcherzeugern
Die Lieferbeziehungen zwischen Milcherzeugern und ihren Molkereien werden flexibler, was die Bindungsfristen angeht, und sind geprägt von zunehmend freiwilligen Angeboten von festen Preisen und Mengen an die Milcherzeuger. Diese Aussage kann man der Studie „Lieferbeziehungen zwischen Rohmilcherzeugern und Milchverarbeitungsunternehmen in Deutschland im Jahr 2020“ des ife-Instituts für Ernährungswissenschaft Kiel von Prof. Dr. Holger Thiele entnehmen. Die Kurzstudie erfasst den Stand der angewendeten Preisliefermodelle für rund 33.800 bzw. 56 % der Milchlieferbeziehungen zwischen Rohmilcherzeugern und Milchverarbeitungsunternehmen in Deutschland Ende des Jahres 2020. In die repräsentative Erhebung sind die Daten von 52 % der Molkereien und 79 % der Milchmenge in Deutschland eingeflossen. Der Vergleich der aktuellen Zahlen mit den Lieferbeziehungen im Jahr 2018 zeigt…
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Weitere Proteste vor deutschen Molkereien
Die Proteste vieler Landwirte vor deutschen Molkereien und Lägern des deutschen Lebensmitteleinzelhandels haben keine Auswirkungen auf das Marktgeschehen. „Die Sorge der Milcherzeuger nehmen wir sehr ernst, glauben aber nicht, dass Blockaden vor den Lägern unserer Kunden Sinn machen“, so Eckhard Heuser Hauptgeschäftsführer des Milchindustrie-Verbandes in Berlin anlässlich des Milchpolitischen Frühschoppens, der in der bayerischen Vertretung digital veranstaltet wurde. Die Preise richten sich nach Angebot und Nachfrage auf den Milchmärkten. Und wenn tatsächlich schlechte Preise festzustellen sind, sind diese dem deutschen LEH sicherlich nicht anzurechnen. 50 % des Branchenumsatzes werden im Export gemacht, ca. 20 % kommen aus der weiterverarbeitenden Industrie wie Babynahrung oder Backwaren. Eben nur ein Teil der deutschen Rohmilch wird…
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Verleihung Milch-Wissenschaftlicher Innovationspreis 2020 an Herrn Prof. Usleber
Der Milchindustrie-Verband (MIV) gibt anlässlich der 11. Ideenbörse Forschung bekannt, dass der diesjährige Milch-Wissenschaftliche Innovationspreis an Herrn Prof. Dr. Ewald Paul Usleber von der Justus-Liebig-Universität Gießen geht. Die Verleihung fand heute im Rahmen der Ideenbörse Forschung des MIV, diesmal online, statt. Der Preis steht für innovative milchspezifische und praxisnahe Leistungen aus den verschiedenen Wissenschaftsbereichen rund um die Milch. In diesem Jahr fiel die Wahl auf einen Wissenschaftler, der sich seit langem ganz besonders um die Milchwissenschaft an sich und damit den Milchforschungsstandort Deutschland verdient gemacht hat. „Mit der Vergabe des Milch-Wissenschaftlichen Innovationspreises 2020 an Herrn Prof. Dr. Ewald Paul Usleber von der Justus-Liebig-Universität Gießen durch die Unternehmen des Milchindustrie-Verbandes werden…
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Herausfordernde Marktsituation für Landwirte und Molkereien
Anlässlich der aktuellen Forderungen einiger landwirtschaftlicher Organisationen, die sich unter dem Namen milchdialog zusammengeschlossen haben, nimmt der MIV im Rahmen einer digitalen Pressekonferenz Stellung: Nicht nur für die Landwirte, auch für die Molkereien ist die aktuelle wirtschaftliche Lage sehr herausfordernd: Denn beide Seiten kämpfen mit Kostensteigerungen, die am Markt nicht honoriert werden. Hinzu kommt, dass die Pandemie die Rentabilität der Molkereien deutlich geschmälert hat: „Die Organisationsaufwendungen sind durch Corona enorm gestiegen und Pandemiepläne kostenintensiv“, erklärt Peter Stahl, Vorsitzender des Milchindustrie-Verbandes. Was kann und muss aus Sicht des MIV getan werden? Demonstrationen – wie die in der vergangenen Woche – tragen nicht dazu bei, das Problem zu lösen. Vielmehr müssen die…
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Sojadrink bleibt Sojadrink
Heute war der zunehmende Verstoß gegen den in der EU seit Jahrzehnten geltenden Bezeichnungsschutz für Milch und Milcherzeugnisse Gegenstand einer Abstimmung im Europäischen Parlament. Dieses hat einem Änderungsantrag zur weiteren Stärkung und Durchsetzung des Bezeichnungsschutzes Milch zugestimmt. So werden die Milch und Milcherzeugnissen vorbehaltenen Bezeichnungen zukünftig auch vor jeder direkten oder indirekten kommerziellen Verwendung der Bezeichnung für vergleichbare Produkte oder Produkte, die als ersetzbar eingestuft werden und nicht der entsprechenden Definition entsprechen, geschützt, sofern eine solche Verwendung den mit der Bezeichnung verbundenen Ruf ausnutzt. Darüber hinaus werden Milch und Milchprodukte gegen jeden Missbrauch, Nachahmung oder Anspielung geschützt, selbst wenn die Zusammensetzung oder die wahre Natur des Produktes angegeben ist oder…
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Hochwald Ausbildungsbetrieb des Jahres
Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf wird bei Hochwald groß geschrieben – auch bereits während der Ausbildung. Der Hochwald Standort in Hungen wurde einstimmig von Vertretern des Milchindustrie Verbands (MIV) und des Zentralverbands Deutscher Milchwirtschaftler e.V. (ZDM) zum Ausbildungsbetrieb des Jahres 2020 der deutschen Milchwirtschaft gewählt. Die Jury überzeugte die außergewöhnliche Flexibilität und die qualitäts- und zukunftsorientierte Ausbildung bei Hochwald und würdigt damit das beispielhafte Verhalten zur Förderung junger Menschen. Die Azubis werden bei Hochwald individuell betreut. Fördermöglichkeiten und Weiterentwicklungschancen werden bereits während der Ausbildung durch das Azubi-Plus-Programm angeboten und auch nach der Ausbildung weitergeführt. Der Umgang mit rund 100 Auszubildenden in mehr als 14 Berufen erfordert viel Flexibilität. Das…
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Nachwahlen zum Vorstand des Milchindustrie-Verbandes
In der digital durchgeführten Mitgliederversammlung des Milchindustrie-Verbandes (MIV) wurden Wahlen für einen Teil des Vorstandes vorgenommen. Der MIV-Vorsitzende Peter Stahl begrüßte Frau Kerstin Picker-Münch (Mondelez Deutschland GmbH) als neues Vorstandsmitglied im höchsten Gremium des MIV. Das Amt niedergelegt hat Herr Philipp Guht (Mondelez Deutschland GmbH). Der Vorsitzende Peter Stahl verabschiedete Herrn Guht mit einem Dank für seine geleistete Arbeit. Herr Detlef Latka (Hochwald Foods GmbH) wurde durch den MIV-Vorstand als dritter stellvertretender Vorsitzender bestätigt. Der Vorsitzende Peter Stahl dankte allen Vorstandsmitgliedern für die gute und konstruktive Zusammenarbeit und freut sich darauf, diese in bewährter Weise in den nächsten Jahren im Sinne einer zukunftsorientierten Milchindustrie fortzusetzen. Den MIV-Vorstand finden Sie auch…
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Milchmarkt in Zeiten von Corona
Anlässlich seiner digitalen Jahrestagung hat der Milchindustrie-Verband (MIV) eine Bilanz zum Milchmarkt sowie zu verschiedenen wichtigen agrarpolitischen Vorgängen für das bisherige Jahr 2020 gezogen. Milchmarkt stabil Der Markt für Milch und Milchprodukte zeigte sich trotz der Corona-Pandemie recht stabil. Allerdings hatte sich das Verbraucherverhalten zunächst verändert. Durch den vorübergehenden Wegfall der Belieferung an Hotels, Gaststätten und Gemeinschaftsverpflegung stieg der Bedarf der deutschen Haushallte deutlich. Auch in der EU war der Effekt zu spüren. Besonders litten darunter spezialisierte Liefermolkereien für den Großverbraucherbereich. Hingegen stieg die Nachfrage im deutschen und europäischen Einzelhandel auf ein Rekordniveau. Die schwächere Marktsituation im 1. Halbjahr 2020 führte zeitverzögert zu leicht niedrigeren Auszahlungsleistungen der deutschen Molkereien an…
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Molkereien mit deutlicher Zuckerreduktion
Der Milchindustrie-Verband (MIV) ist seit Beginn aktiver Partner der Reduktions- und Innovationsstrategie der Bundesregierung. Diese Strategie liefert einen Beitrag, die Energiezufuhr der Bevölkerung u. a. durch eine Reduktion des Zuckergehaltes zu senken, wobei die Nährstoffversorgung der Bevölkerung zu berücksichtigen ist. Der Ergebnisbericht Version 2.0, Juni 2020 zum Produktmonitoring des Max Rubner-Instituts (MRI) zeigt klar, dass die Unternehmen der Milchindustrie freiwillig die Zusammensetzung ihrer Produkte den aktuellen Entwicklungen, der Nachfrage und damit den Verbrauchererwartungen entsprechend anpassen. Im Zeitraum 2016 bis 2019 hat die Milchindustrie u. a. den Zucker- sowie den Energiegehalt bei Joghurt- und Quarkzubereitungen, jeweils mit Kinderoptik, signifikant reduziert. Bei Joghurt sind es 20 Prozent weniger Zucker und bei Quark…