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Mehr Lebensqualität durch Onkologische Reha
Allen Krebspatienten In Deutschland wird im Anschluss an ihre Erstbehandlung (OP, Chemo und/oder Strahlentherapie) eine onkologische Rehabilitation angeboten, die in der Regel drei Wochen dauert und entweder in einer Rehaklinik oder als ambulante Reha durchgeführt wird. Damit stellt die onkologische Reha einen wichtigen Bestandteil der Krebsnachsorge dar, wenn auch wissenschaftliche Untersuchungen über die Wirksamkeit und Effekte der onkologischen Rehabilitation nach wie vor rar sind. Jetzt belegt eine Studie, die im Oktober 2023 auf der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie in Hamburg vorgestellt wurde, dass eine onkologische Reha die Lebensqualität von Krebspatienten erheblich verbessern kann – insbesondere wenn sie weiblich und jüngeren Alters (unter 60 Jahren) sind.…
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Beatmung ist nicht gleich Beatmung – Unterscheidung aber wichtig für die Patientenverfügung!
In ihrer Patientenverfügung lehnen viele Menschen eine künstliche Beatmung im Notfall oder am Lebensende pauschal ab. Dabei stört sie vermutlich und verständlicherweise in erster Linie die Vorstellung, in künstliches Koma versetzt, dann intubiert (d.h. einen Tubus über den Mund in die Luftröhre oder eine Trachealkanüle direkt in die Luftröhre eingesetzt zu bekommen) und für mehrere Tage oder gar Wochen an eine Beatmungsmaschine angeschlossen zu werden. Was einen kompletten Bewusstseins- und Kontrollverlust bedeutet, da sie keine Möglichkeit haben zu kommunizieren, sozial zu interagieren und über ihr weiteres Schicksal mit zu entscheiden. Allerdings gibt es noch eine andere, viel schonendere Beatmungsmethode, die außerdem auch noch mit größeren Überlebenschancen verbunden ist als die…
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Überlebenschancen bei Lungenkrebs dank Immuntherapie stark gestiegen
Die Überlebensaussichten für Patienten mit metastasiertem Lungenkrebs sind in den letzten Jahren immens angestiegen: Während die Wahrscheinlichkeit, die nächsten fünf Jahre nach der Diagnose zu überleben, vor 10-13 Jahren für die betroffenen Patienten noch bei nur 10-15 Prozent lag, beträgt sie heutzutage 40-50 Prozent. Grund ist, dass die Behandlungsmöglichkeiten bei Lungenkrebs sich enorm verbessert haben. Kommunikation zwischen Tumor- und Immunzellen wird blockiert Dazu beigetragen hat insbesondere die Entwicklung der Immuntherapie, da sie die körpereigenen Immunzellen dazu befähigt, ihre gewohnte Aufgabe, Körperfremdes effektiv zu bekämpfen, wieder umzusetzen. Denn Lungentumoren haben bedauerlicherweise die Fähigkeit entwickelt, die körpereigenen Immunzellen dazu anzuweisen, Tumorgewebe nicht zu attackieren, obwohl es körperfremd ist. Dank der zielgerichteten Immuntherapie…
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Wichtige Lehre aus der Corona-Pandemie für den Infektionsschutz
Das Tragen einer Atemschutzmaske kann zwar Corona-Infektionen nicht vollständig verhindern, aber es verringert die infektiöse Viruslast, was für den Krankheitsverlauf von Covid-19 sehr entscheidend ist… Nach fast drei Jahren Corona-Pandemie sind die meisten Schutzmaßnahmen im öffentlichen Raum abgeschafft worden. Dennoch empfiehlt der Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach Atemschutzmasken freiwillig aufzusetzen, um sich selbst und andere zu schützen. „Die Ausbreitung der SARS-CoV2-Viren durch die Atemluft lässt sich durch eine Atemschutzmaske zwar nicht vollständig verhindern, zumal diese Masken nie ganz perfekt sitzen und lecken. Durch das Tragen einer Atemschutzmaske lässt sich aber die eingeatmete Virusmenge pro Zeiteinheit verringern – und das ist für den Krankheitsverlauf ganz entscheidend! Denn die Schwere des Krankheitsverlaufs und die…
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Onkologische Reha hilft auch Pflegebedürftigkeit zu vermeiden
Eine onkologische Rehabilitation kann Krebspatienten auch effektiv dabei unterstützen, eine künftige Pflegebedürftigkeit zu vermeiden. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie, die in Ulm und Triberg auf der Basis von Rentenversicherungsdaten von über 40.000 Patienten mit Prostata-, Brust- oder Darmkrebs durchgeführt worden ist. Darauf weist das Aktionsbündnis „Reha hilft Krebspatienten“ anlässlich des Deutschen Reha-Tags am 24. September hin, der dieses Jahr unter dem Motto „Reha stärkt Familien“ steht. Da Pflegebedürftige am häufigsten innerhalb der Familie von Angehörigen versorgt werden, können onkologische Rehabilitationsmaßnahmen somit auch dazu beitragen, Familien zu entlasten und damit zu stärken. Multimodal, interdisziplinär und individuell auf die Patienten abgestimmt Pro Jahr treten in Deutschland rund 500.000 Neuerkrankungen an…
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Kinder- und Jugendärzte schließen ihre Praxen
Am Montag, den 10.10.2022 werden viele Pädiater in Bayern zeitweise ihre Praxen schließen. Dies ist der Auftakt zu weiteren Protestaktionen, um auf die dramatische Situation in der ambulanten Versorgung aufmerksam zu machen. „Auch wir müssen unsere Praxen heizen und die höheren Fixkosten, z.B. für Strom, zur Aufrechterhaltung unserer medizinischen Versorgung tragen. Aber für unsere Mitarbeiter*innen, die Medizinischen Fachangestellten (MFA), ist die Situation untragbar. Während Pflegekräfte in stationären Einrichtungen einen Bundeszuschuss erhalten, gehen die MFAs in der ambulanten Versorgung leer aus. Seit 2011 haben wir die Löhne unseres Praxispersonals um fast 50% erhöht – das geht aber nur, wenn wir auch höhere Einnahmen erzielen können. Die gesetzlichen Krankenkassen kündigen nun bereits…
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Die Pandemie ist vorbei – Empfehlungen zur aktuellen Corona-Situation
Noch immer werden Infektionen mit der aktuellen Variante des SARS-CoV-2-Virus mit der weitaus schwerer und ganz anders verlaufenden Krankheit aus den Jahren 2020 und 2021 gleichgestellt. Dabei hat sich die Corona-Situation seit Anfang des Jahres aufgrund der Möglichkeit von Corona-Impfungen sowie der Veränderung der SARS-Cov-2-Viren und ihrer Haupteigenschaften (Infektiosität und Virulenz) komplett verändert! „Erkrankungen nach einer Infektion mit der Omikron-Variante verlaufen weitaus weniger schwer oder sogar symptomlos und sind insofern nicht vergleichbar mit dem, was Mediziner durch die Varianten Alpha, Beta und Delta gesehen haben,“ betont Dr. med. Thomas Voshaar, Vorstandsvorsitzender des Verbands Pneumologischer Kliniken (VPK) und Chefarzt des Lungenzentrums am Krankenhaus Bethanien in Moers. „COVID als schwere und auch…
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Neurologische Erkrankungen treten nach Corona-Impfung nicht gehäuft auf – nach einer Corona-Infektion von Ungeimpften aber schon!
Neurologische Erkrankungen als mögliche Nebenwirkung einer Corona-Impfung haben bereits zu großer Verunsicherung geführt. Jetzt kommt die Entwarnung, denn eine Untersuchung von Forschenden aus dem Vereinigten Königreich (UK) und Spanien mit rund 23 Millionen Teilnehmern belegt, dass neurologische Erkrankungen nach einer Impfung gegen Corona nicht gehäuft auftreten – nach einer Corona-Infektion bei Ungeimpften dagegen schon! Nach einer Infektion treten insbesondere drei neurologische Erkrankungen häufiger auf An der Studie nahmen 8.330.497 Menschen teil, die mindestens eine Dosis eines Corona-Impfstoffes (Astrazeneca, Biontech, Moderna oder Johnson & Johnson) erhalten hatten, außerdem 735.870 ungeimpfte Personen, die sich nachweislich (mittels PCR-Test) mit Corona infiziert hatten, sowie eine Kontrollgruppe mit 14.330.080 Menschen aus der Allgemeinbevölkerung. Dann wurde die…
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Körperliche Aktivität kann Parkinson-Symptome hinauszögern
Körperliche Aktivitäten mit mittlerer oder hoher Intensität können – wenn sie mehrmals pro Woche regelmäßig betrieben werden – das Fortschreiten einer Parkinson-Erkrankung in einem frühen Stadium abbremsen. Das berichten Forscher der Kyoto University in Japan, die 237 Patienten mit Parkinson in einem frühen Stadium und 158 gesunde Freiwillige hinsichtlich der Häufigkeit, Dauer und Art ihrer körperlichen Aktivitäten per Fragebogen befragt und ihre Erinnerungs- und verbale Ausdrucksfähigkeit getestet haben (siehe Neurology, online 12.1.2022). „Sie beobachteten, dass bei Parkinson-Patienten, die sich regelmäßig bei der Arbeit, im Haushalt oder in der Freizeit körperlich betätigten, der Gleichgewichtssinn und die Gehfähigkeit weniger schnell abnahmen, als bei Patienten, die weniger aktiv waren“, berichtet Prof. Dr. med. Gereon Nelles, Facharzt…
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Warum Bewegung der Psyche gut tut
Die psychische Belastung hat während der Covid-Pandemie zugenommen und erfährt aktuell eine zusätzliche Steigerung angesichts des Kriegsgeschehens in der Ukraine. Gegen übersteigerte Ängste, depressive Verstimmungen und zur Vorbeugung einer psychischen Erkrankung kann körperliche Aktivität helfen, empfiehlt Dr. Christa Roth-Sackenheim, Vorsitzende des Berufsverbands Deutscher Psychiater (BVDP) mit eigener Praxis für Neurologie, Psychiatrie und Psychotherapie in Andernach. Bewegung führt neurophysiologisch gesehen zu einer Ausschüttung verschiedener Transmitter – u.a. von Serotonin, Dopamin und Noradrenalin, die Glücksgefühle freisetzen, die Leistungsbereitschaft erhöhen und einen Belohnungseffekt vermitteln. Körperliche Aktivität hat auch neurotrophe Effekte, erhöht z. B. die Konzentration desBrain-derived neurotrophic factor (BDNF), der bei depressiven Menschen verringert ist. Das trägt dazu bei, Nervenzellverbindungen zu stabilisieren und zur gegenseitigen Vernetzung anzuregen, fördert also die neuronale…