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Soziale Ausgrenzung in der Schule kann die Hirnentwicklung stören
Die normale Hirnentwicklung bei Jugendlichen ist vor allem im Alter von 15 bis 16 Jahren durch eine gezielte Ausdünnung der grauen Hirnsubstanz gekennzeichnet, die das Ziel hat, überflüssige Nervenverbindungen (Synapsen) auszusortieren und so zu einer effizienteren Funktionsweise des reifenden Gehirns zu führen. Dieser Abbau der grauen Hirnsubstanz fällt allerdings in einem bestimmten Bereich der Großhirnrinde umso geringer aus, je mehr soziale Ausgrenzung und mangelnde Zugehörigkeit Schülerinnen und Schüler in der neunten und zehnten Klasse erfahren. Das haben Forschende der Universität Greifswald und der Charité – Universitätsmedizin Berlin in einer Studie mit 71 Absolvierenden der Sekundärstufe festgestellt (siehe Child Development, online am 22.6.2021). „Soziale Zugehörigkeit basiert auf der gegenseitigen Wahrnehmung, akzeptiert, wertgeschätzt und integriert zu sein,…
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Eine invasive Beatmung ist meistens unnötig und kann fatale Auswirkungen für die Patienten haben
In Kliniken, in denen anstelle des Sauerstoffgehalts des Blutes nur die Sauerstoffsättigung als Behandlungskriterium herangezogen wird, riskieren Patienten unnötigerweise intubiert und invasiv beatmet zu werden. Dabei ist eine nicht-invasive Beatmung über eine Mund-Nasen-Maske in den meisten Fällen völlig ausreichend, um die Atemgaswerte zu normalisieren. Zudem ist sie viel schonender, mit weniger Infektionsrisiken und mit einer höheren Überlebenswahrscheinlichkeit verbunden sowie mit mehr Lebensqualität sowohl während der Therapie als auch danach. Insbesondere für ältere Patienten empfiehlt es sich, in einer Patientenverfügung festzuhalten, was im Falle einer schweren COVID–Lungenentzündung gewünscht wird, raten die Lungenärzte des Verbands Pneumologischer Kliniken (VPK). Ausschlaggebend für die Beatmung eines Patienten mit Atemnot aufgrund eines Sauerstoffmangels im arteriellen Blut (Hypoxämie) ist der Sauerstoffgehalt…
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Tipps zum Wiederverwenden von FFP2-Masken im Privatgebrauch
Zur Wiederverwendung von FFP2-Masken stehen zwei Desinfektionsverfahren zur Verfügung, die SARS-CoV-2-Viren vollständig inaktivieren und gleichzeitig die Filterleistung der Maske nicht beeinträchtigen: „7-Tage-Trocknen bei Raumluft“ oder „1 Stunde trockene Hitze bei 80 ° C“. Darauf weisen die Lungenärzte der Deutschen Lungenstiftung unter Berufung auf aktuelle Studienergebnisse aus Münster hin. Im Privatgebrauch werden FFP2-Masken oft nur vorübergehend und zeitlich begrenzt eingesetzt, daher ist es wünschenswert, sie mehrmals verwenden zu können, zumal sie im Vergleich zu OP-Masken auch mit höheren Kosten verbunden sind. Aus hygienischen Gründen kommt dabei nur eine personenbezogene Wiederverwendung in Betracht, da jeder Maskenträger Erreger der eigenen Nasen-, Rachen- und Hautflora in der Maske hinterlässt – d.h. Viren und Bakterien, die zwar ihm selbst eher…
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Rauchstopp lohnt sich auch nach einer Lungenkrebs-Diagnose
Das Rauchen aufzuhören ist auch nach einer Krebsdiagnose in jedem Fall sinnvoll, da ein sofortiger Verzicht auf das Rauchen das Fortschreiten der Krebserkrankung verlangsamen und die Sterblichkeit verringern kann. Eine Faustregel kann dabei helfen, das Lungenkrebsrisiko bei zufällig entdeckten Rundherden in Abhängigkeit vom Rauchstatus des Patienten und der Rundherdgröße besser abzuschätzen. Darauf weisen die Lungenärzte der Deutschen Lungenstiftung hin. Obwohl bekannt ist, dass Rauchen Lungenkrebs verursachen kann und eine Krebsdiagnose für die meisten Patienten gewiss einen Schock bedeutet, rauchen rund die Hälfte der Raucher trotzdem weiter. Das Rauchen aufzuhören ist aber auch nach einer Krebsdiagnose in jedem Fall sinnvoll, da ein sofortiger Verzicht auf das Rauchen das Fortschreiten der Krebserkrankung verlangsamen und die Sterblichkeit verringern kann, außerdem die Erholung nach einer Operation beschleunigen und den…
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COPD ist auch in jüngerem Alter keinesfalls harmlos
Eine COPD – im Volksmund Raucherbronchitis genannt und medizinisch als chronisch-obstruktive Lungenerkrankung bezeichnet – ist auch in jüngeren Jahren keinesfalls harmlos. Davor warnen Experten der Deutschen Lungenstiftung anlässlich des Welt-COPD-Tags am 9. November. Einer aktuellen Studie zufolge, die Register mit knapp 200.000 Patienten aus Kanada ausgewertet hat und Anfang November auf der Jahreskonferenz der American Thoracic Society (ATS) vorgestellt wird, müssen jüngere COPD-Patienten in einem Alter von 35-55 Jahren dreimal so häufig im Krankenhaus und doppelt so häufig in der Notfallambulanz behandelt werden wie Gleichaltrige ohne COPD und sie haben ein erheblich höheres (rund fünffach erhöhtes) Sterberisiko als Gleichaltrige ohne COPD. COPD trifft zunehmend häufiger auch jüngere Menschen Nach Angaben…
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Schwallartiges Erbrechen: Magenpförtnerenge kann Ursache sein
Wenn sich ein etwa drei bis acht Wochen altes Baby immer circa eine halbe Stunde nach dem Essen schwallartig erbrechen muss, kann eine verdickte Muskulatur des Magenausgangs die Ursache sein. „Eine verdickte Muskulatur des Magenausganges verhindert den Durchtritt des Essens in den Darm. Anzeichen ist ein typischerweise schwallartiges Erbrechen etwa 30 Minuten nach dem Füttern. Bevor das Baby sich übergibt, können Eltern evtl. Bewegungen in der Magengegend erkennen, wenn der Magen das Essen durch die Engstelle weiterbefördern will. Da diese sogenannte hypertrophe Pylorusstenose die Nahrungsaufnahme im Darm verhindert, haben Babys häufig nach dem Übergeben wieder Hunger. Längerfristig nehmen sie nicht an Gewicht zu. Muss sich ein Säugling also mehrmals nach…
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Vorschulkinder bei einer Impfung beruhigen: Den richtigen Zeitpunkt wählen
Kanadische Forscher fanden heraus, dass beruhigende Worte die erste Minute nach dem Impfen bei kleinen Kindern eher zu Stress führen. In der ersten Minute ist Körperkontakt, wie Handhalten, Umarmen oder Kosen, hilfreicher als viele Worte. Erst in der zweiten Minute haben dann Lob, Anerkennung und besänftigende Erklärungen Erfolg. „Der Pikser erschreckt die Kinder meist, sodass sie in der ersten Minute noch nicht aufnahmefähig sind und nur die Nähe der Eltern brauchen. Worte können hier sogar den gegenteiligen Effekt haben“, verdeutlicht Prof. Dr. Hans-Jürgen Nentwich, Kinder- und Jugendarzt sowie Mitglied des Expertengremiums beim Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) mit Bezug auf die kanadische Studie. Dies kann zu einem „Dominoeffekt“ führen…
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Frühförderung für Babys: Beobachten lassen und Gegenstände anbieten
Selbst kleine Kinder im Alter bis zu drei Monaten lernen schon, indem sie ihre Umgebung und Eltern beobachten. Brasilianische Forscher empfehlen aufgrund ihrer Untersuchungsergebnisse, dass Mutter und Vater ihre Babys zuschauen lassen sollten, wie sie alltägliche Dinge verrichten und sie dabei auch motivieren sollten, Gegenstände anzugreifen. Dieser Eindrücke fördern die soziale, motorische und kognitiven Entwicklung des Säuglings. „Wir wissen, dass Neugeborene enorm viel lernen. Dies ist eine besonders empfängliche Phase des menschlichen Gehirns. Aber da Babys in den ersten drei Lebensmonaten noch nicht in der Lage sind, nach Gegenständen zu greifen, reichen ihnen Eltern meist wenig Dinge, um sie zu berühren. Doch genau das empfehlen die Experten“, verdeutlicht Dr. Monika…
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Hoher Zuckerkonsum im Jugendalter begünstigt Darmkrebsvorstufen im Erwachsenenalter
Eine große internationale Studie kam zu dem Schluss, dass ein hoher Zuckerkonsum im Jugendalter die Bildung von Darmkrebsvorstufen Jahrzehnte später im Erwachsenenalter (mit etwa 50 Jahren) begünstigt. Vor allem Fruchtzucker und gesüßte Getränke stehen demnach im Zusammenhang mit der Entwicklung von sog. Adenomen im Darm, insbesondere Dickdarm, welche sich zu 85% zu Adeno-Carcinomen weiterentwickeln. Ähnlich, aber nicht ganz so ausgeprägt waren die Ergebnisse für den Zuckerverbrauch insgesamt in dieser frühen Lebensphase. „Diese Studie liefert ein weiteres Argument dafür, den Zuckerkonsum in der Kindheit zu reduzieren. Dass sich zu viel Zucker negativ auf den Stoffwechsel, das Gewicht und die Zahngesundheit auswirkt, ist lange bekannt“, betont Dr. Ulrich Fegeler, Kinder- und Jugendarzt…
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Hitzetod im Auto: Eltern „vergessen“ Kind meist in Stresssituationen, bei Müdigkeit oder Änderungen ihres gewohnten Tagesablaufs
Wenn Eltern ihre kleinen Kinder im Sommer im Auto vergessen, besteht das Risiko, dass diese an Überhitzung sterben. Einer kanadischen Studie zufolge ist es bei über der Hälfte der Eltern ein Versehen und ein Gedächtnisproblem, wenn sie ihr Kind im Auto zurücklassen. In der Regel sind Ablenkung, Stress, Müdigkeit oder Veränderungen der Alltagsroutine die Ursache, dass Eltern nicht daran denken, dass Kind mit aus dem Auto zu nehmen. „Kleinkinder sind besonders anfällig gegenüber Hitze. Ihr Körper ist noch nicht so gut wie der von Erwachsenen fähig, die Temperatur zu regeln, er erwärmt sich drei- bis fünfmal schneller. Die Temperaturen im Fahrzeuginneren können bis zu 22 °C über der Umgebungstemperatur ansteigen,…