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Mercedes Truck-Chefin: Keiner will für umweltfreundlicheren Transport zahlen
„Jeder will nachhaltigeren Transport, ist aber nicht bereit dafür zu zahlen“: Unter enormen Kostendruck sieht die Chefin des Truckherstellers Mercedes-Benz, Karin Rådström, die Logistikbranche in Europa. Während die EU im Green Deal das Ziel formuliert hat, die verkehrsbedingten Emissionen um 90 Prozent bis 2050 zu senken, seien die Kunden nicht bereit, für nachhaltigeren Güterverkehr mehr zu zahlen. „Unsere Kunden kaufen Lkw, weil sie mit ihnen Geld verdienen wollen“, sagte Rådström am Dienstag auf dem auto-motor-und-sport-Kongress in der Messe Stuttgart. Das Ziel sei deshalb Kostenparität zwischen Diesel- und alternativen Antrieben. „Der Umstieg muss Sinn machen. Wir sind aber noch weit entfernt, mit einem Elektro-Truck das Kostenniveau eines Dieseltrucks zu erreichen.“ Deshalb seien Lkw…
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So vergleicht man die Ladeleistung von Elektroautos
Unterschiedliche Angaben der Hersteller zur Ladedauer an Gleichstrom-Ladesäulen erschweren Kunden den Vergleich der Schnellladefähigkeit von Elektroautos. Eine aussagekräftige Ladekurve gibt es selten, mehr als die maximale Ladeleistung oder die Ladedauer gibt es meist nicht als Info. Dabei ist es wichtig, die Ladeleistung vor dem Kauf vergleichen zu können, wenn man häufig auch längere Strecken mit dem E-Auto zurücklegen will und deshalb oft unterwegs nachladen muss. Das Problem lässt sich jedoch lösen, wenn man ermittelt, wie viele Kilometer das Auto während einer Stunde lädt, rät die Zeitschrift AUTO Straßenverkehr in ihrer aktuellen Ausgabe 21. Dieser Wert lässt sich leicht per Faustformel überschlagen, indem man von der maximalen Ladeleistung, die die Hersteller…
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Spritpreise verrückt: Super in Sachsen 44 Cent teurer als im Saarland
Die Spritpreise in Deutschland spielen verrückt: Aktuell sind die Preisunterschiede so groß wie noch nie in diesem Jahr und nicht mehr erklärbar. An den Autobahntankstellen in Sachsen kostete Super-Kraftstoff (E10) im August 2,26 € pro Liter, im Saarland dagegen nur 1,82 €. Das ist ein Preisunterschied von 44 Cent pro Liter! Auch im Vergleich zu anderen Ländern im Osten ist Kraftstoffen an den Autobahnen in Sachsen besonders teuer. Im Nachbarland Thüringen ist E10 22 Cent günstiger, in Brandenburg 29 Cent, in Sachsen-Anhalt 30 Cent. Und in Mecklenburg-Vorpommern zahlen die Autofahrer sogar 32 Cent weniger pro Liter Super als in Sachsen. Keine Vorbildrolle spielen die Raststätten im August auch bei den…
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Mahle-CEO: E-Fuels haben eine gute Chance
Der Automobilzulieferer Mahle will sich nicht nur verstärkt auf Komponenten für Elektrofahrzeuge konzentrieren, sondern sieht auch weiterhin Entwicklungsbedarf für Verbrennerfahrzeuge. „Wir fokussieren uns auf Elektromotoren, also sowohl elektrische Neben- als auch Traktionsantriebe, und auf intelligentes Laden. Wir sagen aber auch klar: Mahle bleibt im Verbrennergeschäft, solange es Nachfrage gibt“, sagt CEO Arnd Franz im Gespräch mit der am Donnerstag erscheinenden Ausgabe der Zeitschrift auto motor und sport. „Unsere Kunden wissen das sehr zu schätzen – nicht nur in fernen Märkten, sondern auch in Europa. Wir glauben, dass dieses Motorkonzept – nachhaltig mit nicht fossilen Kraftstoffen betrieben – global gesehen noch viele Jahre relevant bleiben wird.“ Dabei widmet sich Mahle auch…
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Test: 20-Zoll-Winterreifen für E-Autos und große SUV
20-Zoll-Reifen haben sich zum Trendreifen großer Elektroautos und SUV entwickelt. Stromer wie Audis Q4 e-tron, EQC und EQS von Mercedes, der Hyundai Ioniq 5, Skodas Enyaq iV und Teslas Model X ziehen die 20-Zöller ebenso auf wie die SUV-Modelle Audi Q5, BMW X3 und X4, Hyundais Santa Fe und Tucson, der Mercedes GLC und der Mitsubishi Outlander. auto motor und sport hat die hochpreisigen Reifen mit Stückpreisen zwischen 230 und 400 Euro auf Schnee, feuchter und trockener Fahrbahn getestet. Dabei spielte bei den Stromern der Rollwiderstand eine besondere Rolle. Denn Winterreifen können im Vergleich zu Sommerreifen beim Testfahrzeug bis zu 50 Kilometer, bei anderen bis zu zehn Prozent Reichweite kosten.…
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MHP: Qualität der China-Autos stark verbessert
Chinesische Autobauer, die ihre Modelle nach Europa exportieren, haben nach Einschätzung der Porsche-Beratungstochter MHP in Sachen Qualität stark aufgeholt. Da sie auch in Sachen Software stark sind, sieht MHP die europäischen Hersteller bei Elektroautos unter Druck. „Die Qualität der importierten Fahrzeuge ist nicht mehr vergleichbar mit denen von vor 10 oder 15 Jahren. Die neuen Modelle, die jetzt nach Europa importiert werden, sind von der Produktionsqualität und der materiellen Anmutung eigentlich nicht mehr von dem zu unterscheiden, was wir jetzt hier von VW oder Stellantis gewöhnt sind“, sagt MHP-Senior-Manager Augustin Friedel der Zeitschrift auto motor und sport. „Ich glaube, da ist langfristig nicht mehr viel zu holen.“ Deshalb werde die…
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Lucid Motors: Autonomes Fahren hat keine Priorität
Für den amerikanischen Elektroauto-Hersteller Lucid Motors, der mit der Limousine Air sein erstes Modell vorgestellt hat, ist Qualität beim Bau hochwertiger Elektroautos wichtiger als etwa die Entwicklung des autonomen Fahrens. „Wir sind Realisten. Können wir behaupten, in zwei oder drei Jahren als frisches Start-up vollautonome Autos zu bauen, wenn Waymo in zehn Jahren schon zehn Milliarden Dollar verbrannt hat? Nein“, sagt Chefentwickler Eric Bach im Gespräch mit auto motor und sport. „Unser Fokus liegt auf der Erweiterung unserer Fertigung in den USA und in Saudi-Arabien und auf dem SUV Gravity. Trotzdem wollen wir assistenzseitig wettbewerbsfähig sein.“ Bach weiter: „Unsere DNA ist unter anderem Effizienz, und die wollen wir ins Segment…
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Renault-Vorstand Brosse: In fünf Jahren kosten unsere E-Autos so viel wie Verbrenner
Renaults Entwicklungsvorstand Olivier Brosse rechnet damit, dass in fünf Jahren Elektroautos von Renault nicht mehr teurer sind als Autos mit Verbrennungsmotor. Der Zeitschrift auto motor und sport sagte Brosse auf der IAA: „Das ist das Ziel, ja. Der Preiskampf bei der E-Mobilität beginnt gerade erst – zum Vorteil der Kunden.“ Problematisch sei allerdings, dass gerade die Rohstoffpreise steigen. „Der Zeitpunkt hat sich jedoch nach hinten verschoben. Das hängt mit den Preiserhöhungen einiger Rohstoffe, speziell Lithium, zusammen. Mit der Gründung unser Tochtergesellschaft Ampere wollen wir diesen Prozess wieder beschleunigen, da die sich einzig auf die Entwicklung von E-Fahrzeugen konzentriert. Jedenfalls können wir dadurch in dem von ihnen genannten Zeitraum Elektromodelle auf…
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Audi-Vorstand Hoffmann: Autos stärker an China anpassen
Audi will seine Modelle im Interieur viel stärker an den Geschmack nationaler Märkte anpassen. Das gilt ganz besonders für China, betont Audis Entwicklungsvorstand Oliver Hoffmann auf der IAA im Gespräch mit der Zeitschrift auto motor und sport. „Bei Konnektivität und Infotainment müssen wir eine Schippe drauflegen. Da haben wir zu lange angenommen, dass hier alle Märkte unser Geschmacksmuster übernehmen“, so Hoffmann. „Gerade chinesische Kunden haben einen ganz anderen Umgang damit. Klar ist aber auch: So verspielt, wie es die chinesischen Marken machen, werden wir trotzdem nicht.“ Der chinesische Kunde lege „Wert auf Optik und Haptik im Interieur, möchte stärker visualisierte Fahrzeugfunktionen und Gadgets, und das auf eine Art und Weise,…
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VW-Vorstand Grünitz: Verbrenner machen weiter Sinn
Nachdem BMW und Mercedes angekündigt haben, am Verbrenner festzuhalten, hat sich auch VW-Entwicklungsvorstand Kai Grünitz zu dem Thema auf der IAA gegenüber der Zeitschrift auto motor und sport geäußert. Auch der VW-Manager geht davon aus, dass Verbrenner vorerst im Markt bleiben. „Für uns ist es wichtig, die Kunden nicht durch zu schnelle Schritte in die E-Mobilität zu überfordern. Deshalb ergeben unsere Verbrenner Sinn“, betont Grünitz. „Und es ist kein Geheimnis, dass wir damit das Geld verdienen, um die Transformation zu finanzieren. Bei Wettbewerbern sieht man, dass der Fokus auf günstige Autos mit Elektroantrieb dazu führt, dass sie kein Geld verdienen. Die Transformation ist ein langsamer Prozess.“ Es gehe jetzt noch…