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Berlin braucht Brachen für die Artenvielfalt
Anlässlich des Internationalen Tag des Artenschutzes am 3. März fordert der NABU Berlin den besseren Schutz von städtischen Brachen für die Artenvielfalt. „Verwilderte Brachen sind nicht gerade eine Augenweide“, sagt Janna Einöder, Pressesprecherin und Referentin für Stadtgrün des NABU Berlin, „oft sind sie vermüllt oder verwaist und niemand beschwert sich so richtig, wenn sie aus dem Stadtbild verschwinden. Doch genau diese für uns ‚nutzlosen‘ Flächen haben für viele Tier- und Pflanzenarten einen enorm hohen Wert!“ Hier finden auch seltene Arten wie Spiralhornbiene, Steinschmätzer oder Acker-Filzkraut einen Lebensraum, der an anderer Stelle durch Versiegelung oder Übernutzung verschwindet. Der NABU Berlin fordert daher einen dauerhaften Schutz ökologisch wertvoller Brachen, wie zum Beispiel…
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Mehr Fledermäuse im aufgewerteten Winterquartier
Im Luna-Bunker in Pankow konnten bei einer Kontrolle Ende Januar fünf streng geschützte Fledermäuse festgestellt werden, davon drei Wasserfledermäuse und zwei Braune Langohren. Im Januar 2022 hatten Rainer Altenkamp, der 1. Vorsitzende des NABU Berlin und das Projektteam „Artenschutz am Gebäude“ erstmals drei Fledermäuse im Bunker entdeckt. Das Winterquartier ist eines von nur zwei bekannten Quartieren im Bezirk Pankow. Um das Winterquartier aufzuwerten, brachte der NABU Berlin letzten Sommer mit Hilfe vieler Ehrenamtlicher und dem Straßen- und Grünflächenamt Pankow 20 neue Versteckplätze für Fledermäuse im Bunker an und befreite ihn von Müll. Die Aktion wurde von der Siggi & Sissy-Loch-Stiftung Mensch und Tier gefördert. „Wir freuen uns riesig über diese…
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Artenschutzrecht darf nicht ausgehebelt werden
Der NABU Berlin hat am Mittwoch Klage gegen eine Ausnahmegenehmigung der Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz erhoben, nach der das Grünflächenamt Spandau zwecks Erweiterung des Landschaftsfriedhofs Gatow streng geschützte Zauneidechsen töten darf. „Das ist ein bisher nie dagewesener Vorgang“, sagt Rainer Altenkamp, 1. Vorsitzender des NABU Berlin, „diese Genehmigung ist grob rechtswidrig!“ Die Klage des NABU Berlin hat aufschiebende Wirkung, die Arbeiten in Gatow wurden mittlerweile eingestellt. „Wir wollen die Errichtung der neuen Grabstätten in Gatow nicht verhindern. Es muss aber geltendes Recht eingehalten werden!“, sagt Altenkamp. „Die rechtlich zwingende Umsiedlung der Eidechsen wurde nicht durchgeführt, obwohl dafür im Jahr 2022 genug Zeit gewesen wäre. Die Verantwortung dafür…
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‚Bauen, bauen, bauen‘ überzeugt Berliner*innen nicht
Zum Ergebnis der Berliner Wiederholungswahl kommentiert Dr. Melanie von Orlow, Geschäftsführerin des NABU Berlin: „Das Ergebnis der gestrigen Wiederholungswahl zeigt für uns ganz klar, dass weder das ewige Credo ‚Bauen, bauen, bauen‘ der SPD noch die einseitige Konzentration auf die Verkehrspolitik seitens der Grünen die Berlinerinnen und Berliner überzeugt haben. Die Spaltung in schwarze Bezirke am Stadtrand und eine grüne Innenstadt zeigt deutlich, dass ökologische Stadtentwicklung nur funktionieren kann, wenn die Politik die Menschen in den Außenbezirken mitnimmt. In Hinblick auf den Natur- und Klimaschutz ist das wichtiger denn je. Für eine zukunftsfähige Politik braucht aus unserer Sicht daher einen konsequenten Arten- und Naturschutz und eine soziale und ökologische Baupolitik…
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Sträucher statt Blumensträuße!
Am Valentinstag nächsten Dienstag werden Verliebte wieder zahllose Blumensträuße und Topfpflanzen verschenken. Für die Natur sind solche Blumengrüße keine Liebeserklärung, denn die Produktion von Schnittblumen und Topfpflanzen geht mit gravierenden Umweltproblemen einher. „Zum Glück können wir eine ökologische Alternative bieten: Schenken Sie Sträucher!“, schlägt Alexandra Rigos, Leiterin der Öffentlichkeitsarbeit beim NABU Berlin, vor. Ein Großteil der bei uns angebotenen Schnittblumen stammt aus Übersee. In Ländern wie Kenia oder Kolumbien werden sie unter massivem Pestizideinsatz herangezogen und dann mit hohem Energieaufwand nach Europa verfrachtet. Ware aus den Niederlanden ist keineswegs nachhaltiger, denn zur Beheizung der Gewächshäuser wird ungeheuer viel Energie verschwendet. „Bei Topfpflanzen wie Primeln oder Hyazinthen kommt das Problem der…
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Kreative Lösungen statt Neubau um jeden Preis
Der Wohnungsbau in Berlin ist Wahlkampfthema Nummer Eins. Dabei möchten die SPD und andere Parteien an der Zielmarke von 20.000 Wohnungen pro Jahr festhalten und primär auf Neubau setzen. Deshalb fordern NABU Berlin, Berliner Mieterverein und Berliner Architektenkammer die Politik nun auf, ihre Prioritäten und Zielmarken im Wohnungsbau zu überdenken und das Potenzial von bereits versiegelten Flächen besser zu nutzen. „Wir brauchen keine Wohnungspolitik, die blind auf Neubau setzt“, sagt Juliana Schlaberg, Naturschutzreferentin des NABU Berlin, „wir brauchen jetzt kreative Lösungen, damit uns ein sozialer und ökologischer Wohnungsbau gleichermaßen gelingt. Das kann beispielsweise das Überbauen auf Dächern von Autohäusern sein, aber auch die Modernisierung von vorschnell zum Abriss freigegebenen Wohnungen.…
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Wenige Wintergäste und viele Ringeltauben
Die Endergebnisse der bundesweiten NABU-Mitmachaktion „Stunde der Wintervögel“ sind da. Das nasse und wenig winterliche Wetter zum Zeitpunkt der Zählung hat sich augenscheinlich auf die Teilnehmerzahlen ausgewirkt. Während im Januar 2022 noch mehr als 4.300 Berliner*innen knapp 94.000 Vögel beobachteten, haben dieses Jahr rund 3.500 Berliner*innen nur rund 68.000 Vögel gezählt. „Wir danken allen Vogelfans, die trotz des ‚Schietwetters‘ Vögel gezählt haben“, sagt Ansgar Poloczek, Artenschutzreferent des NABU Berlin, „leider wurden sie nicht mal mit vielen Wintergästen belohnt.“ Denn auch in Berlin zeigte sich die langfristige Tendenz, dass immer weniger Vögel pro Garten gesichtet wurden. Dieses und letztes Jahr haben die Berliner*innen mit 34,2 (2022) und 34,3 (2023) Vögeln pro…
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Zu viele Wohnungen an der Moorlinse Buch geplant
Am kommenden Montag wird der Ausschuss für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen über das Neubauprojekt „Am Sandhaus“ in Berlin-Buch beraten, wo nach Angaben der Senatsbauverwaltung nunmehr 2.700 Wohneinheiten geplant sind. „Diese Zahl ist viel zu hoch“, kritisiert Juliana Schlaberg, Naturschutzreferentin des NABU Berlin, „das würde die in unmittelbarer Nähe gelegenen beiden Moorlinsen in Buch, die ja als Naturschutzgebiet ausgewiesen werden sollen, massiv gefährden!“ Das neue Stadtquartier „Am Sandhaus“ soll in der Nähe des S-Bahnhofs Buch entstehen, nur 100 Meter von der großen Moorlinse entfernt. Im städtebaulichen Gutachter*innenverfahren hatten Anwohner*innen und der NABU Berlin die Planungen in vielen Punkten kritisiert, die Bedenken wurden jedoch weitestgehend ignoriert. „Nun befürchten wir einen dramatischen Verlust…
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BER noch immer Todesfalle für Vögel
In einem Offenen Brief wenden sich die Umweltverbände NABU Berlin, NABU Brandenburg, BUND Berlin, der Landestierschutzverband Brandenburg und der Tierschutzverein für Berlin und Umgebung an Aufsichtsrat und Geschäftsführung der Flughafen Berlin Brandenburg GmbH. Die Verbände fordern, die längst überfällige Sanierung im Sinne des Artenschutzes endlich flächendeckend umzusetzen und an diesem Prozess beteiligt zu werden. Insbesondere muss das Problem des Vogelschlags an den Glasfassaden endlich gelöst werden. Seit 2012 ist bekannt, dass eine dramatisch hohe Zahl von Vögeln mit den großflächig angebrachten Glasfronten und –Fassaden am Flughafengebäude tödlich kollidieren. „Besonders im Herbst zur Zeit des Vogelzugs kommt es regelmäßig zu Massenkollisionen“, sagt Ansgar Poloczek, Artenschutzreferent des NABU Berlin, „hier verenden zahlreiche…
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Schluss mit dem radikalen Strauchschnitt!
Im Herbst ist der perfekte Zeitpunkt, Sträucher zu pflanzen und zu pflegen. Nach der aus Vogelschutzgründen vorgeschriebenen Ruhezeit von Anfang März bis Ende September schneiden viele Gärtner*innen ihre Sträucher im Winterhalbjahr radikal zurück. Doch werden Sträucher ständig auf den Stock gesetzt und an der falschen Stelle geschnitten, bilden sie keine Blüten und Früchte aus und verlieren so ihre ökologische Funktion. Dann bieten sie Vögeln und Insekten keine Nahrung. Der NABU Berlin hat daher im Rahmen seiner Kampagne „Natürlich Strauch!“ ein Erklärvideo produziert, um für die richtige Strauchpflege zu sensibilisieren. Dazu Juliana Schlaberg, Naturschutzreferentin des NABU Berlin: „Wir wollen Berliner*innen in unserer Kampagne nicht nur dazu motivieren, Sträucher zu pflanzen, sondern…