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Auf der Suche nach Hummeln und anderen Sechsbeinern
Augen auf, Lupe raus und Stift gezückt: Der NABU-Insektensommer steht wieder vor der Tür. Vom 3. bis 12. Juni und vom 5. bis 14. August heißt es: Sechsbeiner beobachten und zählen. Groß und Klein sind aufgerufen, eine Stunde an einem schönen Platz mit Blick in die Natur wichtige Daten über die Artenvielfalt zu sammeln. „Ob Einsteiger, Fortgeschrittene oder Profis: Das Schöne bei diesen Zählaktionen ist, dass alle Berliner*innen mitmachen können“, sagt Dr. Melanie von Orlow, Geschäftsführerin des NABU Berlin. „Man schützt bekanntlich das, was man kennt. Mit dem Insektensommer wollen wir Menschen für den Schutz der Insekten, die wir so dringend brauchen, sensibilisieren.“ Hummeln im Fokus Der Sympathieträger unter den…
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Schönes Wetter beflügelt Mauersegler und Schwalben
Zwar hat der Haussperling seine traditionelle Spitzenposition locker verteidigt, doch der heimliche Gewinner der 18. „Stunde der Gartenvögel“, die vom 13. bis 15. Mai 2022 stattfand, ist der Mauersegler. In Berlin wurden doppelt so viele Mauersegler wie im letzten Jahr gezählt, das entspricht 2,91 Mauerseglern pro Garten. Nur in den Jahren 2017 (3,16) und 2008 (2,96) waren mehr der charismatischen Flugakrobaten in der Hauptstadt unterwegs. „Mauersegler kehren erst um den 8. Mai herum aus ihren Winterquartieren zurück“, sagt Rainer Altenkamp, 1. Vorsitzender des NABU Berlin, „deshalb kann ihre Zahl bei unserer Zählaktion von Jahr zu Jahr stark schwanken.“ Auch das im Vergleich zum Vorjahr sehr viel bessere Wetter kam den…
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Neues Zuhause für verwaiste Mauersegler
Die Mauersegler sind endlich zurück aus ihren afrikanischen Überwinterungsgebieten. Fast ihr ganzes Leben verbringen diese charakteristischen, äußerst standorttreuen Sommerboten in der Luft – sie jagen Insekten, schlafen und paaren sich sogar im Flug. Mit 20.000 Brutpaaren weist Berlin die höchste Mauerseglerdichte in ganz Deutschland auf – und trägt damit auch eine große Verantwortung für die Erhaltung der Art. Ein neues Projekt des NABU Berlin soll nun verwaisten jungen Mauerseglern helfen. Jungvögel leiden unter Hitze Denn den Vögeln mach die zunehmenden Hitzeperioden im Sommer zu schaffen: Ihre Nistplätze in Nischen und Hohlräumen unter den Dächern der Stadt heizen sich so stark auf, dass die Jungvögel vorzeitig aus dem Nest springen. Doch…
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Zähl mal, wer da fliegt
Nachtigall, Mönchsgrasmücke und Co. bieten Berliner*innen seit Wochen kostenlose Frühlingskonzerte. Welche und wie viele dieser gefiederten Gesangskünstler in unseren Gärten und Parks singen, wird das Wochenende vom 13. bis 15. Mai 2022 zeigen: Der NABU lädt zur 18. „Stunde der Gartenvögel“ ein, bei der Naturbegeisterte aufgerufen sind, eine Stunde lang in ihrem Garten, auf dem Balkon oder im nächsten Park Vögel zu zählen und dem NABU zu melden. Notiert wird dabei die höchste Anzahl Vögel der jeweiligen Art, die gleichzeitig zu sehen waren. „Je mehr Menschen mitmachen, desto besser können unsere Expert*innen den Zustand der Vogelpopulationen in unsere Stadt einschätzen“, erklärt Ansgar Poloczek, Artenschutzreferent des NABU Berlin. „Im letzten Jahr…
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Die Felsenbirne – ein Strauch für alle Fälle
Anlässlich der Kampagne „Natürlich Strauch!“ stellt der NABU Berlin ab sofort jeden Monat den „Strauch des Monats“ vor. Mit dieser Aktion will der NABU den Berliner*innen die Vielfalt einheimischer Sträucher näherbringen. Der Strauch des Monats im April ist die Gemeine Felsenbirne. Dieser zart weiß blühende, klimawandeltaugliche Strauch gedeiht auch in kleinen Gärten und sogar im Kübel. Felsenbirnen sind schon jetzt beliebte Gartengehölze. Bislang wird jedoch die nordamerikanische Kupfer-Felsenbirne am häufigsten gepflanzt und nicht die in Mitteleuropa heimische Gemeine Felsenbirne (Amelanchier ovalis). Der zierliche Strauch gehört zu den Rosengewächsen und wird in der Regel nicht höher als zwei oder drei Meter. So passt er in jeden Vorgarten und auch auf den Balkon.…
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Störche zurück in Linum – und vor der Kamera
Seit vorgestern kann man wieder ein Storchenpaar im Nest auf dem Dach der NABU-Storchenschmiede in Linum beobachten. Das Weißstorchmännchen bezieht damit nun im vierten Jahr in Folge Quartier auf dem Dach des Umweltbildungszentrums. Ob es sich bei dem frisch gelandeten Weibchen um seine vorherige Partnerin oder eine neue Storchendame handelt, darüber kann man nur spekulieren. „Wir hoffen dieses Jahr auf ein ruhigeres Storchenjahr ohne Drama“, sagt Lisa Hörig, Umweltbildungsreferentin der Storchenschmiede, „es wäre schön, wenn diesmal mehr als ein Junges durchkommt!“ Im vergangenen Jahr erlebten Beobachter*innen einen Konkurrenzkampf zweier Weibchen, der zum Verlust mehrerer Eier führte. Mit der Storchenkamera können Vogelfans das Treiben auf dem Horst wieder live mitverfolgen. Seit…
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Bauordnung endlich ökologischer – doch wie lange?
Zu der gestern vom Senat beschlossenen Novelle der Bauordnung sagt Dr. Melanie von Orlow, Geschäftsführerin des NABU Berlin: „Wir freuen uns, dass die neue Bauordnung die erste Hürde genommen hat. Endlich wird aus der Kür die Pflicht: Dach- und Fassadenbegrünung, mehr Quartiere für Vögel und Fledermäuse, Maßnahmen zur Reduktion von Vogelschlag an Glas und der nächtlichen Lichtverschmutzung. Das ist ein wichtiger Schritt in Richtung zukunftsfähiges Bauen! Umso bedauerlicher, dass der Senat offenbar nicht geschlossen hinter seiner Entscheidung steht.” Denn: Der Berliner Bausenator Andreas Geisel soll laut „Tagesspiegel“ darauf setzen, dass der Bund per Notverordnung nach §246 Regelungen zugunsten des Baus von Unterkünften für Geflüchtete aussetzt. Damit würde unter Ausnutzung der…
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NABU-Wildvogelstation betreute 2021 fast 1.200 Vögel
Die Wildvogelstation des NABU Berlin hat im Jahr 2021 insgesamt 1.177 hilfebedürftige Wildvögel betreut – teils im Außendienst, teils stationär. Davon konnte das Team der Station 1.091 Vögel, also 93 Prozent, erfolgreich wieder auswildern. 269 Vögel wurden vorübergehend zur Pflege in der Station aufgenommen. Bei etwa einem Drittel der Pfleglinge handelte es sich um Unfallopfer, die mit Glasscheiben oder Autos kollidiert oder mit anderen menschgemachten Strukturen wie Wasserbecken, Baugruben, Netzen oder Klebefallen in Konflikt geraten waren. „In unserer Arbeit erleben wir Tag für Tag, welchen Herausforderungen Wildvögel in der Stadt ausgesetzt sind“, sagt Marc Engler, Leiter der NABU-Wildvogelstation, „dabei nehmen wir nur diejenigen Tiere auf, die überhaupt Chancen auf erfolgreiche…
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Geht der Amphibienschwund weiter?
Heute stellt der NABU Berlin wieder einen Amphibienzaun am Mahlsdorfer Körnerteich auf. Der Zaun soll die Kröten, die zum Laichen in den Teich wandern, davor schützen, auf der relativ stark befahrenen Kohlisstraße getötet zu werden. Engagierte Anwohner*innen kontrollieren die am Zaun eingegrabenen Fangeimer zweimal täglich und tragen die Amphibien zum Laichgewässer. „Leider ist die Zahl der Erdkröten, die sich am Schutzzaun einfinden, in den letzten Jahren dramatisch gesunken“, sagt Ansgar Poloczek, Artenschutzreferent des NABU Berlin. „Wir stellen diesen Zaun seit 23 Jahren jeden Spätwinter auf, aber wir fragen uns langsam, ob das eigentlich noch Sinn hat.“ Während die Helfer*innen zu Spitzenzeiten um die Jahrtausendwende jährlich mehr als 1.600 Erdkröten über…
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Neues Fledermausquartier in Pankow entdeckt
So eine Entdeckung macht man nicht alle Tage: Rainer Altenkamp, 1. Vorsitzender des NABU Berlin, und das Team des NABU-Projekts „Artenschutz am Gebäude“ haben ein neues Winterquartier zweier streng geschützter Fledermausarten in einem Bunker in Pankow nachgewiesen. Darin befanden sich Ende Januar eine Wasserfledermaus (Myotis daubentonii) und zwei Braune Langohren (Plecotus auritus). Dieses Winterquartier ist eines von nur zwei bekannten Quartieren im Bezirk Pankow. In ganz Berlin gibt es rund 40 Überwinterungsorte. Bei einer Begehung Ende 2019 war der NABU Berlin auf den Bunker aufmerksam geworden. Das Bauwerk schien grundsätzlich für Fledermäuse geeignet, war aber sehr zugig und wurde häufig durch menschliche Eindringlinge gestört. Das Straßen- und Grünflächenamt Pankow verschloss…