-
Corona-Müll gefährdet Wildtiere
Immer mehr Müll gelangt in die Umwelt – und kann zu Verletzungen oder gar zum Tod von Berliner Wildtieren führen. Erst kürzlich kam ein Linumer Storch auf dem Horst der NABU-Storchenschmiede mit einem riesigen Stück Plastikstrippe um Hals und Schnabel von der Futtersuche zurück und konnte sich erst nach stundenlangem Kampf befreien. Auch eine Nebelkrähe, die im April zur Pflege in der NABU-Wildvogelstation war, kam durch Müll zu schaden. Sie hatte sich in einem Stück Plastikschnur in einem Baumwipfel verfangen und stark verletzt. Nur durch das Engagement der Anwohner*innen und der Feuerwehr konnte die Krähe in die Klinik und dann in die Wildvogelstation gebracht werden. „Viele Wildtiere haben dieses Glück…
-
BVV Neukölln stimmt gegen mehr Schutz für Friedhöfe
In ihrer Sitzung am Mittwoch hat die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) Neukölln das überarbeitete „Integrierte Friedhofsentwicklungskonzept (IFEK) 2.0“ abgelehnt und damit klar gegen die Erhaltung aller ökologisch wertvollen Friedhofsflächen im Bezirk gestimmt. Damit bleibt es bei dem ursprünglichen IFEK aus dem Jahr 2016, das die Bebauung diverser nicht mehr genutzter Friedhofsflächen vorsieht. „Der Beschluss ist ein herber Rückschlag für den Schutz der Berliner Stadtnatur“, sagt Ansgar Poloczek, Artenschutzreferent des NABU Berlin, „die BVV Neukölln hat offenbar noch immer nicht begriffen, wie wichtig die Friedhöfe für Mensch und Natur sind. Gerade in Zeiten des Klimawandels brauchen wir dringend mehr und naturnähere Grünflächen, nicht mehr Versiegelung!“ Wenig Störung, hohe Artenvielfalt Weil Friedhöfe verglichen mit…
-
Vorsicht vor Abzocke bei der Schädlingsbekämpfung!
Derzeit werden dem NABU Berlin wieder vermehrt Vorfälle gemeldet, bei denen unseriöse Schädlingsbekämpfer Berliner*innen maßlos überhöhte Preise bei der Bekämpfung echter oder vermeintlicher Wespen berechnen. Dabei vergiften die Kammerjäger nicht selten geschützte Hummel- oder Hornissenvölker und verstoßen damit gegen das Naturschutzgesetz. In einem aktuellen Fall rief ein Berliner Seniorenpaar letzten Freitag eine in Dortmund ansässige Kammerjäger-Firma zur Hilfe, an die es über ein einschlägiges Internetportal geraten war. Deren Mitarbeiter behauptete, er werde die Hummeln, die sich an einer Gartenlaube in der Kleingartenanlage „Am Hederichweg“ einquartiert hatten, nur „betäuben, um das Nest unbewohnbar zu machen“. Angeblich würden die Insekten drei Stunden später wieder aufwachen und sich ein anderes Quartier suchen. Die…
-
Tierische Strategien gegen die Sommerhitze
Hitzewarnung, Sonne pur und tropische Nächte: Im Sommer wird die Hauptstadt durch die zahlreichen Beton-, Glas- und Metallflächen zur Wärmeinsel, die sich um bis zu zwölf Grad mehr erwärmen kann als das Umland. Ausruhen im Schatten, Abkühlung und viel trinken sind bewährte Strategien gegen Hitze – bei den Berliner*innen, aber auch in der Tierwelt! Doch wie genau gehen Tiere mit den hohen Temperaturen um? Sonnenbad, kühles Lüftchen oder anrüchiges Kühlsystem Erstaunlicherweise lassen sich immer wieder Vögel beobachten, die der Hitze zum Trotz mitten im Sonnenlicht stehen oder liegen. Häufig sieht man zum Beispiel Drosseln, die sekunden- oder gar minutenlang regungslos an einer Stelle verharren. Andere Vögel wie der Zaunkönig legen…
-
Radwege ja, Versiegelung nein
Anlässlich des diesjährigen Weltfahrradtags am 3. Juni fordert der NABU Berlin, Radwege sicher und naturverträglich zu gestalten. Um allen Menschen – auf dem Rad, zu Fuß oder im Auto – gerecht zu werden, weichen Planer*innen derzeit gern mit Fahrradwegen in Parks und auf Grünflächen aus. Doch wassergebundene Wege zu versiegeln oder sogar Bäume zu roden, vernichtet Lebensräume und heizt das Stadtklima weiter auf. Eine zukunftsfähige Verkehrswende sieht anders aus. „Berlin braucht mehr Fahrradwege, das ist ganz klar“, sagt Ansgar Poloczek, Artenschutzreferent des NABU Berlin, „doch wenn wir wirklich eine Verkehrswende wollen, dann müssen die Radwege auf die Straße – und die Autos müssen den Radfahrer*innen auch mal Platz machen“, so…
-
Zählen, was zählt: Nächste Woche beginnt der NABU-„Insektensommer“
Unter dem Motto „Zählen, was zählt“ lädt der NABU zum vierten Mal die Bürger*innen ein, Insekten zu zählen. Die Frühsommer-Zählung findet vom 4. bis 13. Juni 2021 statt. Die Spätsommer-Zählung folgt dann im August. „Ziel des Insektensommers ist es, auf die enorme Bedeutung der Insekten aufmerksam zu machen und die Menschen für ihren Schutz zu sensibilisieren. Alle können mithelfen, Daten zur Artenvielfalt zu sammeln“, erklärt Dr. Melanie von Orlow, Geschäftsführerin des NABU Berlin. In Deutschland gibt es Schätzungen zufolge 33.000 Insektenarten. Über die meisten liegen noch keine Daten vor. Die kleinen Krabbler können überall beobachtet und gezählt werden – vor der Haustür, im Park, an Gewässern, im Garten oder sogar…
-
Wildbienenschutz vor unserer Haustür
Am 20. Mai ist Weltbienentag. Der NABU Berlin nimmt diesen Aktionstag zum Anlass, um auf die Bedeutung von Wildbienen für den Erhalt der Artenvielfalt und Ernährungssicherheit aufmerksam zu machen. Die 324 in Berlin lebenden Wildbienenarten machen bei ihrer Nistplatzwahl nicht vor innerstädtischen Gehwegen, Vorgärten oder auch Sommerbädern halt. Mit dem Schutz von Sandbiene, Spiralhornbiene und Co. können die Berliner*innen bereits vor der eigenen Haustür beginnen: Bienenfreundliche Garten- und Balkonbepflanzung, sowie das Erhalten und Schaffen von Nistmöglichkeiten in der Stadt können einen wertvollen Beitrag leisten. Mehr Vielfalt in der Stadt, als auf dem Land Städte wie Berlin sind oft wichtige Rückzugsorte für Wildbienen, da es die Insekten in landwirtschaftlich geprägten Landschaften…
-
Spatz und Star weiter auf Spitzenposition, Mauersegler und Grünfink im Sinkflug
Bei der 17. NABU-Aktion „Stunde der Gartenvögel“, die vom 13.- 16. Mai 2021 stattfand, haben in Berlin bisher rund 3.500 Teilnehmer*innen Vögel in Gärten und Parks gezählt. Der Zählrekord vom letzten Jahr wird wohl nicht zu übertreffen sein, jedoch sind bereits jetzt mehr Meldungen eingegangen, als 2019. Der Haussperling und der Star stehen weiterhin an der Spitze der meist gezählten Vögel. Vögel wie der Mauersegler oder die Grünfink wurden deutlich weniger gezählt. Bis 24. Mai könen die Ergebnisse noch nachgemeldet werden. Es haben (Stand: 18.05.2021, 11.23 Uhr) bundesweit rund 100.000 Teilnehmer*innen bei der Vogelzählung mitgemacht. Dabei wurden in mehr als 74.000 Gärten rund 2,4 Mio. Vögel gemeldet. Die am häufigsten…
-
Kein Möbelmarkt auf Kosten der Kreuzkröte
In seiner Stellungnahme zum Vorabantrag der Krieger SE zum Neubauquartier am „Pankower Tor“ weist der NABU Berlin die Behauptungen des Investors mit Nachdruck zurück. Laut der Krieger SE liegen „zwingende Gründe des überwiegenden öffentlichen Interesses vor“, um die Umsiedlung der einzigen Berliner Kreuzkröten-Population von dem artenreichen Brachgelände zu rechtfertigen. Der NABU Berlin lehnt die Umsiedlung der bedrohten Amphibien strikt ab und kritisiert, dass der Bau eines Möbelmarktes mit 450 Parkplätzen im Innenstadtbereich keineswegs im „öffentlichen Interesse“ liege. „Einen Möbelmarkt als Gemeinwohl zu verkaufen, ist einfach nur dreist“, sagt Dr. Melanie von Orlow, Geschäftsführerin des NABU Berlin. „Und dafür soll eine europaweit geschützte Art wie die Kreuzkröte weichen?“, so von Orlow…
-
Müssen 15 Hektar Wald dem Straßenbau weichen?
Die Tangentialverbindung Ost (TVO), die die Wuhlheide mit der B1 verbinden soll, ist seit Jahrzehnten in Planung. Für diesen vierspurigen, 6,4 Kilometer langen Straßenabschnitt sollen rund 15 Hektar Wald gerodet und 155 Millionen Euro ausgegeben werden. Das Straßenbauprojekt zerschneidet nicht nur wertvolle Naturräume, sondern symbolisiert zudem das Festhalten an klimaschädlicher Verkehrspolitik. „Alle vorgelegten Entwürfe zum Bau der TVO sind absolut inakzeptabel!“, sagt Juliana Schlaberg, Naturschutzreferentin des NABU Berlin. „Das demonstriert eine völlig rückwärtsgewandte Verkehrspolitik, die so nicht mehr tragbar ist. In Zeiten von Dürre und Wassermangel können wir nicht einfach munter weiterversiegeln“, so Schlaberg. Eine Demonstration aller großen Umweltverbände Berlins gegen die TVO ist für den 25. April 2021 geplant.…