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NABU: Eicheln, Eckern, Zapfen satt – bleiben Waldvögel dem Futterhaus fern?
Vom 6. bis 8. Januar 2023 findet zum 13. Mal die bundesweite „Stunde der Wintervögel“ statt: Der NABU und sein bayerischer Partner LBV (Landesbund für Vogel- und Naturschutz) rufen dazu auf, eine Stunde lang die Vögel am Futterhäuschen, im Garten, auf dem Balkon oder im Park zu zählen und zu melden. „Im vergangenen Januar haben bundesweit mehr als 176.000 Menschen mitgezählt. In Brandenburg haben 7269 Teilnehmende Vogeldaten geliefert. Wir freuen uns über die anhaltend hohe Beteiligung an unseren Aktionen. Und unsere App NABU Vogelwelt, über die man auch an der Zählung teilnehmen kann, hat inzwischen die Zwei-Millionen-Marke bei den Downloads geknackt. Das alles zeigt, wie groß das Interesse an der…
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Landesbauernverband verhindert gemeinsam mit SPD- und CDU-Fraktion verbindlichen Verzicht auf Pestizide und Düngemittel in Schutzgebieten
Ein Bündnis von Umwelt- und Naturschutzverbänden hatte 2019 die Volksinitiative „Artenvielfalt retten – Zukunft sichern!“ erfolgreich durchgeführt. Kernpunkte waren gesetzliche Regelungen, mit denen der Einsatz von Pestiziden und Düngemitteln in besonders wertvollen Schutzgebieten und auf Gewässerrandstreifen verboten wird. Seitdem verhandeln die Vertreter der Volksinitiative mit den Landnutzern und Regierungsfraktionen. Nun ist es endgültig: die Landnutzer und die Fraktionen von SPD und CDU haben erklärt, dass sie den im Dialogverfahren ausgehandelten und dem Landtag vorliegenden Gesetzentwurf nicht mehr unterstützen. Der Gesetzentwurf ist damit gescheitert. Derzeit verhandeln die Staaten der Welt in Montreal über ein globales Artenschutzabkommen. Das Artensterben findet auch in Brandenburg statt. Es ist unerträglich, dass parallel zum Weltnaturschutzgipfel in…
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Schluss mit der Wald-Vernichtung
Erst letzte Woche war von der Gemeinde Grünheide der Weg bereitet worden, weitere gut 100 Hektar Wald dem Ausbau eines Industriestandortes zu opfern. Rodungen in dieser Größenordnung klingen nach Ausnahmen, sind aber in Brandenburg kein Einzelfall. Sparsamer Umgang mit Grund und Boden ist zwar eine gesetzlich festgelegte Grundlage allen Bauens, aber die Umsetzung ist mehr als mangelhaft. „Investoren und Behörden tun regelmäßig so, als könnte man viele Jahrzehnte oder gar Jahrhunderte alte Wälder einfach anderswo neu anpflanzen,“ beklagt Björn Ellner, Vorsitzender des NABU Brandenburg. „Aber Wälder lassen sich nun mal nicht einfach so ersetzen. Jede Rodung zerstört selbst bei gut gemachten Ausgleichsmaßnahmen sämtliche Waldfunktionen für Jahrzehnte,“ so Ellner weiter. „Deshalb…
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Blockadehaltung gegen die Jagdreform schadet dem Wald, der Artenvielfalt, dem Klima und damit auch den Menschen
Heute haben sich engagierte Naturschützer*innen des Bündnisses oben benannter Verbände für eine Kundgebung vor dem Brandenburger Landtag versammelt, um ein Zeichen für die dringend notwendige Novelle des Brandenburger Jagdgesetzes zu setzen. Enno Rosenthal, Vorsitzender des Waldbauernverbandes ist sauer: „Wir können nicht länger zusehen, wie unsere Wälder vom Wild aufgefressen werden. Wenn Ministerpräsident Woidke den Dorffrieden wiederherstellen will, dann muss er sich für die Novelle des Landesjagdgesetzes stark machen und Flächeneigentümer*innen mehr Verantwortung zugestehen.“ Der von Umweltminister Axel Vogel vorgelegte Entwurf eines neuen Jagdgesetzes ist aus Sicht der Verbände eine gute Basis, um eine fachliche und sachliche Diskussion zu führen. „Es kann nicht sein, dass sich der Gesetzgeber durch polemische Parolen…
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NABU-initiierter Duschklub wendet sich an die Politik
Neue Kampagne des NABU verdeutlicht, dass Energiesparmaßnahmen nicht allein von der Bevölkerung getragen werden können. Die Ampel muss handeln, insbesondere im Gebäudebereich. Eine Energiesparkampagne der etwas anderen Art startete der NABU. Als Mitglieder des fiktiven „Duschklubs“ sollen sich Bürgerinnen und Bürger an die Bundesregierung wenden und dringend erforderliche Maßnahmen einfordern. Prominente Unterstützung kommt unter anderem von Ruth Moschner, Dr. Mark Benecke und Aljosha (Queer Eye Germany). Angesichts der Energiekrise ruft das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz die Bevölkerung zum Energiesparen auf, wie etwa mit wassersparenden Duschköpfen. Der Handlungsspielraum der Bürgerinnen und Bürger ist jedoch begrenzt. Was fehlt, sind langfristige Maßnahmen, um den Energiebedarf, gerade im Gebäudesektor, zu senken. NABU-Geschäftsführer Leif…
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Björn Ellner neuer Vorsitzender des NABU Brandenburg
Über 100 NABU-Aktive und Gäste haben an der heutigen Landesvertreterversammlung, dem höchsten Gremium des NABU in Brandenburg, teilgenommen. Die Delegierten wählten mit Björn Ellner einen neuen Vorsitzenden. Ein Amphibien-Experte des NABU berichtete über dramatische Bestandseinbrüche. In seinem Grußwort berichtete Axel Vogel über aktuelle Schwerpunkte und geplante Maßnahmen des Umweltministeriums zum Schutz von Biodiversität und Klima. Der NABU, so betonte der Minister, sei dabei ein sehr wichtiger Partner. Als neuen Vorsitzenden wählten die Delegierten mit überwältigender Björn Ellner. Der 37jährige aus Oderberg ist seit 2018 als Leiter der Unteren Naturschutzbehörde im Landkreis Märkisch-Oderland tätig, wird aber in naher Zukunft sein Amt beim NABU Brandenburg hauptberuflich ausüben. „Der Schutz und die Förderung…
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Naturschützer fordern: Endlich Vogelschutzmaßnahmen umsetzen!
Seit der Eröffnung des Flughafens BER erreichten Natur- und Tierschützer viele Berichte und Fotos von toten und verletzten Vögeln, die mit Glasflächen des Großflughafens BER kollidiert und zu Tode gekommen sind. Trotz intensiver Bemühungen, den Verantwortlichen die Todesfallen am Flughafen zu zeigen und zu entschärfen, hat sich bislang nur wenig getan. Deshalb haben sich jetzt die Berliner und Brandenburger Landesverbände von BUND, NABU und Tierschutzverein mit einem Offenen Brief an Aufsichtsrat und Geschäftsführung der Flughafen Berlin Brandenburg GmbH gewandt. „Zahllose Anprallspuren und Federfunde geben Aufschluss über die dramatische Anzahl der Kollisionsopfer. Viele der verletzten Tiere verenden qualvoll in den Lichtschächten zwischen den Terminalgebäuden. Das Problem ist der Flughafengesellschaft bereits seit…
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Volksinitiative fordert Bekenntnis zum Gesetzentwurf
Die Vertreter der Volksinitiative „Artenvielfalt retten – Zukunft sichern“, Friedhelm Schmitz-Jersch, ehemaliger Vorsitzender des NABU Brandenburg, und Axel Kruschat, Geschäftsführer des BUND Brandenburg, fordern die Regierungsfraktionen auf, Stellung zum weiteren Vorgehen zum „Gesetzentwurf für ein Gesetz zur Stärkung des Insektenschutzes, zum Erhalt der Artenvielfalt und der Kulturlandschaften für das Land Brandenburg“ zu nehmen. „Der Gesetzentwurf für mehr Natur- und Insektenschutz liegt dem Landtag vor, wir verhandeln dazu mit den Regierungsfraktionen und den Landnutzern seit nunmehr zweieinhalb Jahren. Jetzt hören wir aus den beiden größeren Regierungsfraktionen, dass dieser Gesetzentwurf zurückgezogen werden soll.“ Über 73.000 Brandenburgerinnen und Brandenburger haben die Volksinitiative der Umwelt- und Naturschutzverbände mit ihrer Unterschrift unterstützt. Der Gesetzentwurf soll…
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Braunkehlchen ist Vogel des Jahres 2023
Deutschland hat einen neuen Vogel des Jahres: 2023 trägt das Braunkehlchen (Saxicola rubetra) den Titel und löst damit den Wiedehopf ab. Bei der dritten öffentlichen Wahl vom NABU und seinem bayerischen Partner, dem Landesbund für Vogel- und Naturschutz (LBV), haben insgesamt 134.819 Menschen mitgemacht. 58.609 (43,47 Prozent) Stimmen entfielen dabei auf das Braunkehlchen, 24.292 (17,99 Prozent) auf den Feldsperling, 22.059 (16,36 Prozent) auf den Neuntöter, 21.062 (15,62 Prozent) auf den Trauerschnäpper und 8.797 (6,53 Prozent) auf das Teichhuhn. Das Braunkehlchen ist 12 bis 14 Zentimeter groß und hat seinen Namen von seiner braun-orangen Brust und Kehle. Wegen seines weißen Gesichtsbandes über den Augen wird es auch „Wiesenclown“ genannt. Sein Lebensraum…
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Insektenschwund – Wege aus der Krise
Genau fünf Jahre nach der Veröffentlichung der vielbeachteten Krefelder Studie fand im Potsdamer Haus der Natur eine Fachtagung statt, die das Insektensterben in den Fokus rückte. Am vergangenen Wochenende trafen sich über 60 Interessierte aus entomologischen Fachkreisen sowie Behörden und Naturschutzorganisationen, aber auch allgemein Interessierte. In den Vorträgen wurden Studien und Projekte vorgestellt, die den drastischen Insektenrückgang bestätigen. Untersuchungsergebnisse zeigten die komplexen Ursachen dafür klar auf. Auch Wege, diesen enormen Artenverlust zu stoppen, sind bekannt. Jetzt ist die Politik gefordert, entsprechende Gegenmaßnahmen umzusetzen. Ein Beispiel aus dem Löcknitztal zeigte, wie das Insektensterben regional nicht nur gestoppt, sondern Artenvielfalt sogar gefördert werden kann. Das Thema Insektenschwund ist in aller Munde. 2017…