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NABU: Torffrei gärtnern – besser für Moore und Klima
Die Gartensaison startet bald und erste Gartencenter in Niedersachsen haben bereits geöffnet – daher ruft der NABU Niedersachsen Gartenfreunde dazu auf, nur noch torffreie Erde oder regionalen Kompost zu kaufen und zu nutzen. Lange haben sich viele nach den ersten Sonnenstrahlen gesehnt und nun steht der Frühling in den Startlöchern. Somit beginnt auch die Zeit der Hobbygärtner, die jetzt wieder fleißig aktiv werden und Blumenbeete, Pflanztöpfe, Hochbeete und Balkonkästen bepflanzen sowie erste Anzuchten aussäen. Was den meisten dabei nicht bewusst ist, sind die Inhaltsstoffe der Blumen- und Anzuchterden, die sie für ihre Pflanzungen benutzen. Oft enthalten diese ‚Erden‘ hauptsächlich Torf. Doch Torf wird auch aus unseren Mooren gewonnen. Der Torfabbau…
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NABU-Artenschutzzentrum Leiferde: Im vierzigsten Jahr knapp 4.000 Tiere
Im Jahr 2020 wurde das NABU-Artenschutzzentrum 40 Jahre alt. Eigentlich war der Plan, dies im Rahmen des Storchenfestes entsprechend zu würdigen. Doch es kam, wie für alle Menschen auch, anders. Das als Corona-Jahr in die Geschichte eingehende Jahr war auch in Leiferde ein neuer Meilenstein. So wurden 3.939 Tiere in 216 Arten, so viele wie nie zuvor, gepflegt. Veranstaltungen fanden kaum mehr statt und das Zentrum musste monatelang schließen. „Es war ein sehr besonderes Jahr, in dem wir viele Einschränkungen hinnehmen mussten“, schildert Bärbel Rogoschik, Leiterin des NABU-Artenschutzzentrums. „Der Zuspruch der Menschen, die uns trotz der Widrigkeiten Tiere gebracht haben, war allerdings ungemein groß“. Die Spendenbereitschaft war bemerkenswert und reichte…
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Wer liebt ihn nicht – den Spatz?
Wer liebt ihn nicht, den schlauen Spatz? Den lustig umherhüpfenden, tschilpenden, kleinen, grau-braunen Vogel, der gern in Gruppenstärke einen vielstimmigen Chor aus der Hecke bildet und vor den Kuchenkrümeln auf dem Gartentisch im Sommer nicht zurückschreckt. Es kann kein Zufall sein, dass er mit vielen Redewendungen verbunden wird: vom „Spatz, der es von den Dächern pfeift“ über den „Spatz in der Hand“ bis hin zu allerlei Kosenamen wie „ach, Spatz“. Und doch geht es genau einem von ihnen nicht besonders gut – dem Feldsperling. Seine Bestände sind seit vielen Jahren europaweit deutlich rückläufig; die Ursachen sind vielfältig: Auch Ortsränder werden immer städtischer, Hecken, Feldgehölze, Brachen und Gärten verschwinden. Die Natur…
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NABU: Amphibienschutzmaßnahme in Stadtoldendorf
Ab dem 17. Februar beginnt das Amphibienschutzprojekt LIFE BOVAR des NABU Niedersachsen mit Artenschutzmaßnahmen in Stadtoldendorf. In Kooperation mit der Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz werden geeignete Gewässer und Feuchtbereiche im Stiftungswald bearbeitet und optimiert. Profitieren werden gefährdete Arten, insbesondere die Geburtshelferkröte und der Kammmolch, deren Lebensräume sich drastisch verschlechtert haben. Das Waldgebiet der Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz nördlich von Stadtoldendorf bietet durch seine strukturelle Vielfalt Lebensraum für eine Vielzahl an Tier- und Pflanzenarten. Zwei dieser Arten sind der bedrohte Kammmolch und die stark gefährdete Geburtshelferkröte. Beide Amphibien konnten bei den letzten Kartierungen im Jahr 2019 nachgewiesen werden. Während der Bestand des Kammmolches, trotz des sich bundesweit verschlechternden Trends, hier noch vergleichsweise stabil…
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Wild West-Manier beim Wolfsmanagement in Niedersachsen
In der Nacht zum Donnerstag wurde eine Fähe des Herzlaker Rudels abgeschossen, wie das Umweltministerium gestern mitteilte. Wie Minister Lies gestern Abend öffentlich darlegte, lag anscheinend eine Abschussgenehmigung für den Rüden des Rudels vor. Nun wurde jedoch die Fähe geschossen. „Wir sind hier nicht im Wilden Westen, wo nach Gutdünken Wölfe abgeschossen werden, bis man den richtigen Wolf irgendwann trifft. Diesen Eindruck erweckt jedoch das Umweltministerium, indem es geheime Abschusslisten von Wölfen führt. Wir fordern das Umweltministerium auf, die Abschussgenehmigungen endlich öffentlich zu machen und transparent darzulegen, weshalb einzelne Wölfe entnommen werden sollen“, fordert Dr. Buschmann, Landesvorsitzender des NABU Niedersachsen. Der Wolf ist durch internationale und nationale Gesetze streng geschützt.…
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NABU: Weniger Wintergäste am Futterhäuschen
Über 236.000 Menschen haben am Wochenende vom 8. bis 10. Januar an der 11. „Stunde der Wintervögel“ teilgenommen – ein sattes Plus von 65 Prozent zum Vorjahr. Auch in Niedersachsen haben mit fast 23.500 Teilnehmenden noch einmal gut 52 Prozent mehr mitgemacht als im landesweiten Rekordjahr 2019. Der NABU und sein bayerischer Partner, der Landesbund für Vogelschutz (LBV), freuen sich mit der heutigen Verkündung des Endergebnisses über die bundesweite Rekord-Teilnahme. „Mit dieser Menge an Beobachtungen werden die Ergebnisse von Deutschlands größter wissenschaftlicher Mitmachaktion noch aussagekräftiger“, betont Matthias Freter vom NABU Niedersachsen. Es ist davon auszugehen, dass der Corona-Lockdown dazu beigetragen hat, dennoch zeichnet sich schon seit einigen Jahren eine steigende…
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NABU zum Welttag der Feuchtgebiete
Zum Welttag der Feuchtgebiete am 2. Februar macht der NABU Niedersachsen darauf aufmerksam, welch hohe Bedeutung Moore haben: Sie sind bedeutende Lebensräume und beherbergen eine einzigartige Artenvielfalt. Sie filtern das Grundwasser und dienen mit ihrer enormen Wasserspeicherkapazität dem natürlichen Hochwasserschutz. In natürlichem Zustand sind sie CO2-Senken und tragen damit aktiv zum Klimaschutz bei. Mit einem Anteil von 38,2 Prozent der bundesweiten Moorflächen ist Niedersachsen das moorreichste Bundesland, bundesweit gibt es 18.098 km² Nieder- und Hochmoor-Flächen. Doch der größte Teil der niedersächsischen Hochmoore wurde zunächst für die landwirtschaftliche Nutzung entwässert und damit zerstört, der über Jahrtausende festgelegte Kohlenstoff als klimaschädliches CO2 freigesetzt. Auch als Lebensraum für eine Vielzahl spezialisierter Arten geht…
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Wenn der Buntspecht klopft statt klingelt
Sehr erstaunt zeigen sich viele Menschen, die sich in diesen Tagen beim NABU melden – weil sie Klopfen oder gar metallisches „Klimpern“ hören und dieses zunächst nicht zuordnen können, aber doch ahnen: Da muss ein Specht am Werk sein! „Und genauso ist es“, löst Rüdiger Wohlers vom NABU Niedersachsen das Rätsel auf: „Es sind Buntspechte, die in diesen Tagen allerlei Resonanzkörper suchen, um deutlich zu machen: Hier bin ich! Dies ist mein Revier! Es kündigt sich der Vorfrühling an. Auslöser dafür sind allerdings nicht die durchaus noch normal-winterlichen Temperaturen, sondern die längere Tageslichtzeit an diesen letzten Januartagen.“ Buntspechte verfügen über keinen Reviergesang wie andere Vögel, sondern machen mit solchen Stakkati…
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Fliegender Edelstein verzückt die Menschen
Viele vogelbegeisterte Menschen in Niedersachsen trauen in diesen Tagen ihren Augen nicht: Ein bunter Exot, unten rotbräunlich, oben in türkis schimmernder Gefiederfarbe, saust nicht selten über einem Gewässer an ihnen vorbei, lässt sich manchmal offenbar zielgerichtet ins Wasser fallen und setzt sich gern auf überhängende Äste am Ufer: Es sind Eisvögel, die die Menschen begeistern und zu manch verwunderter Frage, zu manchem Anruf beim NABU führen. „Alle sind begeistert, wenn sie Eisvögel beobachten können“, berichtet Rüdiger Wohlers vom NABU Niedersachsen, „es gibt wohl kaum einen exotischer anmutenden Vogel der heimischen Fauna, der mehr fasziniert und als große Seltenheit wahrgenommen wird.“ Tatsächlich gehört der Eisvogel zwar auch in Niedersachsen noch nicht…
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NABU: Mitgliederzahl in Niedersachsen erneut stark gestiegen
Der NABU Niedersachsen hat allen Grund zu feiern. Das rasante Mitgliederwachstum des NABU in Niedersachsen setzte sich auch im Jahr 2020 fort. So traten im vergangenen Jahr über 11.000 neue Mitglieder Niedersachsens größtem Naturschutzverband bei. Seit dem Jahr 2007 hat sich die Mitgliederstärke verdoppelt und liegt nun bei über 121.000 Mitgliedern. „Immer mehr Menschen im Land unterstützen uns mit einer Mitgliedschaft. Damit geben sie der Natur eine Stimme, die sie angesichts des Insekten- und Vogelsterbens, des neuerlichen Waldsterbens und der drohenden Klimakatastrophe dringend benötigt“, sagt Dr. Holger Buschmann, Landesvorsitzender des NABU Niedersachsen und ergänzt: „Wir finden es bemerkenswert, dass gerade in einer Pandemie viele Menschen unsere praktische und politische Naturschutzarbeit…