-
Umweltverbände warnen vor Wildwuchs beim Ausbau der erneuerbaren Energien
Bezugnehmend auf die Pressemitteilung der Interessenverbände der Erneuerbaren Energie-Branche, veröffentlicht z.B. in den KN vom 27.1.2022 ("Ruf nach mehr Fläche für Windräder") fordern die großen Umwelt- und Naturschutzorganisationen in Schleswig-Holstein gemeinsam eine naturverträgliche Erzeugung der erneuerbaren Energien. Die von den Landesverbänden der Erneuerbaren Energien auf ihrem Neujahrsempfang an die Landesregierung gestellten Forderungen, die Flächen für die Windkraft auf über drei Prozent auszuweiten, Einschränkungen für die Freiflächen-Photovoltaik fallen zu lassen und die Biogasanlagen auszubauen, haben bei den Naturschutzverbänden NABU, BUND, BBN und LNV die Alarmglocken schrillen lassen. „Kaum ist die Regionalplanung zur Windenergie des Landes unter Dach und Fach, mit der Schleswig-Holstein als eines der ersten Bundesländer das Zwei-Prozent-Ziel erreicht hat,…
-
NABU: Waldvögel zieht es in Gärten und Parks
Bei der „Stunde der Wintervögel“, die am langen Wochenende vom 6. bis 9. Januar stattfand, haben inzwischen mehr als 146.000 Menschen ihre Vogelsichtungen dem NABU und seinem bayerischen Partner, dem LBV, gemeldet. Von über 103.000 Beobachtungspunkten, wie Gärten, Parks und Balkonen, wurden über 3,7 Millionen Vögel gesichtet. In Schleswig-Holstein waren bislang in rund 5.400 Gärten rd. 7.700 Vogelfreunde unterwegs, und haben dabei 202.000 Vögel gezählt. Das Land zwischen den Meeren hat im Verhältnis zur Bevölkerungszahl dabei die meisten Teilnehmer*innen. Diese Zahlen werden noch deutlich steigen, denn bis zum 17. Januar können Vogelfreundinnen und -freunde noch nachmelden. Erste Trends bei der diesjährigen Winterzählung zeichnen sich jetzt schon ab. „Es wurden etwa…
-
Wintervögel werden wieder gezählt
Bald geht es wieder los: Am kommenden Wochenende – vom 6. bis 9. Januar 2022 – werden bundesweit die Vögel gezählt. Der NABU Schleswig-Holstein hofft auf eine weiter steigende Beteiligung bei der „Stunde der Wintervögel“ und damit auch auf Erkenntnisse, wie es um die Vogelwelt im Land zwischen den Meeren steht. „Je mehr Meldungen wir bekommen, umso genauer können wir uns ein Bild von der Lage machen“, sagt NABU-Landesgeschäftsführer Ingo Ludwichowski. Wie viele skandinavische Vögel haben in diesem Winter den Weg nach Schleswig-Holstein gefunden? Wer ist alles hiergeblieben, statt nach Süd(west)en abzuwandern? Was bedeutet der Klimawandel für unsere gefiederten Freunde? Wer mitmacht, hilft dem NABU, solche Fragen zu beantworten! An…
-
NABU reicht Klagebegründung gegen Planänderung der Festen Fehmarnbeltquerung ein
Der NABU reicht heute seine Klagebegründung gegen die Planänderung der Festen Fehmarnbeltquerung beim Bundesverwaltungsgericht ein. Das Amt für Planfeststellung Verkehr Schleswig-Holstein (APV) hatte am 1. September mit einer Planänderung die Zerstörung kostbarer, einzigartiger Riffe genehmigt. Das von Femern A/S vorgelegte Kompensationskonzept ist nach Meinung des NABU unzureichend und widerspricht den Vorgaben des Bundesnaturschutzgesetzes. Dazu NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger: „Das Vorgehen des APV ist enttäuschend: Die Zerstörung einzigartiger Lebensräume wird erlaubt und ihre Wiederherstellung bleibt auf der Strecke. Die laut Planänderungsbescheid zu kompensierende Rifffläche ist nach unserer Auffassung um zwei Drittel zu niedrig. Das widerspricht dem Naturschutzrecht und wird dem dramatisch schlechten Zustand der Ostsee nicht gerecht.“ Riffe sind die Hotspots der…
-
NABU: Der Schweinswal ist Opfer einer verfehlten Meerespolitik
Dem Schweinswal in der Nord- und Ostsee geht es immer schlechter. Jetzt haben sich Deutschland und neun weitere Länder im Rahmen des Walschutzabkommens ASCOBANS auf Grundlage wissenschaftlicher Empfehlungen für einen besseren Schutz des kleinen Meeressäugetiers ausgesprochen. Dabei zeigte sich: Der Schweinswal ist das Opfer einer verfehlten Meerespolitik – auch in Deutschland. Der NABU appelliert eindringlich an die neue Bundesregierung, das zu ändern und fordert einen „Blue Deal“ für die Meere. Nur noch etwa 500 Tiere zählt die Population des Schweinswals in der zentralen Ostsee, maximal 26.000 sind es in der westlichen Ostsee. Dies sind die niedrigsten Bestandszahlen seit 1994. In der deutschen Nordsee hat sich sein Bestand in den vergangenen…
-
Trischen im Herbst: die Saison geht zu Ende
Nur noch wenige Tage, dann geht die Saison als Vogelwartin für Anne Evers endgültig zu Ende. Nachdem Sie die Insel Trischen als NABU-Naturschutzwartin betreut hat, geht sie in wenigen Tagen das letzte Mal an Bord der „Luise“, um mit ihrem Inselversorger Axel Rohwedder nach Meldorf ans Festland zurückzufahren. Seit Anfang April wohnt Anne Evers auf Trischen in einer 16 qm großen Hütte auf hohen Stelzen. Wasser und Lebensmittel bekommt sie wöchentlich vom Inselversorger. Strom liefern Solarzellen auf dem Hüttendach. Ein kleiner Holzofen wärmt an kalten Tagen. „Das Leben auf Trischen ist denkbar einfach. Da merkt man schnell, mit wie wenigen Dingen man doch im Leben gut auskommen kann“, so Evers.…
-
‚Aale auszusetzen‘ ist reine Wirtschaftsförderung
Der NABU Schleswig-Holstein kritisiert, dass in diesem Jahr nach dem Frühjahr nun im August bereits zum zweiten Mal in großer Zahl Glasaale in Gewässer des Landes ausgesetzt werden. Der NABU wirft dem Land vor, den Aalbesatz, der einzig als Arterhaltungsmaßnahme zulässig ist, zur wirtschaftlichen Förderung der Fischerei einzusetzen. Die lokalen Fischereibetriebe erklären nach jeder Besatzaktion, dass die Erhaltungsmaßnahme funktioniere, denn es gäbe wieder mehr Aale in den Gewässern. Seit nunmehr 10 Jahren werden jährlich viele hunderttausend Jungaale in die Gewässer entlassen. Faktisch ist jedoch eine zur Arterhaltung notwendige Rückwanderung der Tiere ins Laichgebiet vor Florida, geschweige denn eine Rückkehr von Aalen in die schleswig-holsteinische Ostsee, nicht nachweisbar, wie wissenschaftliche Untersuchungen…
-
Rechtssicher: Baustopp für Autobahnen und Fernstraßen
Kann der Aus- und Neubau von Bundesfernstraßen und damit auch Autobahnen in Deutschland rechtssicher gestoppt werden? Ein Rechtsgutachten der Rechtsanwältin Cornelia Ziehm im Auftrag des NABU beantwortet diese Frage positiv. Der aktuelle Bedarfsplan ist nach heutigen Standards nicht hinreichend auf seine Vereinbarkeit mit den Zielen des Klimaschutzes oder des Flächenverbrauchs überprüft worden. Dies müsse nun nachgeholt werden, um eine weitere Versiegelung von Flächen, die Zerschneidung wertvoller Naturräume sowie zu hohe Treibhausgasemissionen des Verkehrssektors zu vermeiden, so der Umweltverband. Durch das sogenannte Autobahnmoratorium, also ein zeitweises Aussetzen weiterer Bauvorhaben, kann Zeit für die notwendigen Anpassungen des Bundesverkehrswege- und Bedarfsplans gemäß bestehender Umwelt- und Klimaschutzziele gewonnen werden. NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger: „Natur darf…
-
NABU: 100 Millionen Euro Sofortprogramm als Anschub für Munitionsräumung nötig
In Nord- und Ostsee liegen 1,6 Millionen Tonnen Munitionsaltlasten aus den Weltkriegen. Wie können diese möglichst umweltgerecht geborgen werden? Darüber sprachen am 1. Juni bei einem Online-Seminar des NABU 140 Vertreter und Vertreterinnen aus Industrie, Politik, Behörden, Ministerien und Verbänden. Zu den Ergebnissen NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger: „Die Industrie hat eindrucksvoll unterstrichen, dass sie bereit ist, ihre technischen Erfahrungen in ein Pilotprojekt zur sprengungsfreien Räumung von Munitionsaltlasten einzubringen. Es gibt einen politischen Konsens über die Parteigrenzen hinweg, das Thema endlich anzugehen. Jetzt ist es an der Bundesregierung und den verhandelnden Ministerien für Umwelt, Verteidigung, Wirtschaft und Verkehr, eine schnelle Anschubfinanzierung bereitzustellen. Es braucht ein Sofortprogramm von 100 Millionen Euro, um noch…
-
NABU: Agrarpläne der Bundesregierung untergraben Insekten- und Klimaschutz
Heute berät der Deutsche Bundestag darüber, wie die rund 30 Milliarden Euro EU-Agrarsubventionen für die deutsche Landwirtschaft bis 2027 verteilt werden sollen. Im April hatte sich die Bundesregierung in Abstimmung mit den Ländern auf ein entsprechendes Gesetzespaket geeinigt. Laut NABU bleibt dies trotz einzelner Fortschritte weit hinter dem zurück, was für die Wiederherstellung von Artenvielfalt und den Klimaschutz notwendig wäre. Demnach drohen große Verluste, sollten die Abgeordneten nun nicht nachbessern. Besondere Gefahr sieht der NABU für das bedrohte artenreiche Grünland und die von seiner Pflanzenvielfalt abhängigen Insektenarten. Er fordert die Fraktionen im Bundestag dazu auf, die Debatte für umfangreiche Nachbesserungen, insbesondere im Grünlandschutz, zu nutzen. NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger: „Naturverträglich genutzte…