• Energie- / Umwelttechnik

    Deutschland hat Potenzial: NABU-Studie zeigt Räume für Renaturierung auf

    Moore, Flussauen, Wälder und Grünland: Intakte Ökosysteme bieten Lebensräume für viele Arten, können langfristig Kohlenstoff binden und Extremwetter-Ereignisse wie Dürren oder Hochwasser abmildern. Auf mehr als 20 Prozent Bundesfläche – verteilt in ganz Deutschland – ist eine Aufwertung besonders sinnvoll, über die Hälfte davon sind Wälder. Das hat eine Studie im Auftrag des NABU ergeben. Eine grundsätzlich gute Eignung für Renaturierungsmaßnahmen besteht demnach auf rund 9.300 km² Moorböden (2,6 Prozent der Bundesfläche), rund 3.700 km² in Auen größerer Flüsse (1 Prozent) sowie auf rund 39.800 km² Waldfläche (11,1 Prozent) und rund 24.600 km² Grünlandfläche (6,9 Prozent). Ein enormer Hebel, um Klimakrise und Artensterben gemeinsam zu adressieren, stellt NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger fest:…

  • Energie- / Umwelttechnik

    Countdown zur „Stunde der Gartenvögel“

    Welche und wie viele Vögel durch unsere Gärten und Parks flattern, wird das Himmelfahrts-Wochenende vom 13. bis 16. Mai zeigen: Der NABU ruft gemeinsam mit dem Landesbund für Vogelschutz (LBV) und der NAJU zur 17. „Stunde der Gartenvögel“ auf. „Immer mehr Menschen nehmen an der Stunde der Gartenvögel teil – in den vergangenen Jahren konnten wir einen starken Zuwachs der Teilnehmendenzahl verzeichnen“, sagt Ingo Ludwichowski vom NABU Schleswig-Holstein. „Die Corona-Pandemie hat diesen Trend noch einmal deutlich verstärkt. Das Interesse an der Natur vor der eigenen Haustür steigt“, so Ludwichowski. Allein 2020 hat sich die Teilnehmendenzahl im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt: Mehr als 161.000 Menschen hatten 2020 mitgemacht und…

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    NABU klagt gegen Weiterbau von Nord Stream 2

    Der NABU hat am 3. Mai Klage gegen die vom Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) ausgestellte Genehmigung der Gaspipeline Nord Stream 2 eingereicht. Die Klage betrifft den noch nicht fertiggestellten Pipelineabschnitt in der Ausschließlichen Wirtschaftszone Deutschlands. Der Klage vorausgegangen war ein Widerspruchsverfahren, das seit dem Jahr 2018 lief und nach der zweiten Änderungsgenehmigung zuletzt im März 2021 erweitert wurde. Diesen Widerspruch hatte das BSH am 1. April 2021 abgewiesen. Deshalb bleibt nun nur der Klageweg, um den Schaden an der Ostsee zu begrenzen. Wegen der eingereichten Klage darf vorerst nicht im deutschen Teilabschnitt weitergebaut werden. „Mit unserem vorausgegangen Widerspruchsverfahren haben wir erreicht, dass in der besonders sensiblen Winterrastzeit im…

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    Stickstoff-Grenzwerte der TA Luft schaden empfindlichen Lebensräumen und Insekten

    Nächsten Freitag (7. Mai) soll die Technische Anleitung zur Luftreinhaltung (TA Luft) im Bundesrat verabschiedet werden. Nun schlagen Umweltjuristinnen und -juristen in einem Brief an die Umweltministerien der Länder Alarm, dass die aktuelle Fassung weder den Ansprüchen an den Schutz der Natur noch dem aktuellen Stand der Rechtsprechung entspricht. Besonders kritisch ist das sogenannte Abscheidekriterium. Dieser Wert legt fest, wie viel Stickstoff, zum Beispiel in Form von Ammoniak, aus Anlagen wie Tierställen ohne vorherige Prüfung freigesetzt werden darf. Wird in empfindliche Lebensräume, etwa Biotope, zu viel Stickstoff eingetragen, hat dies einen nachteiligen Dünge-Effekt: Häufige Pflanzenarten wie Gräser und Brennnesseln wachsend rasend schnell und verdrängen andere, oft seltene Pflanzenarten. Der NABU…

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    NABU: Akzeptanz von Wölfen in Deutschland nach wie vor hoch

    Die Akzeptanz von Wölfen in Deutschland ist nach wie vor hoch. Das zeigt eine repräsentative forsa-Umfrage, die der NABU anlässlich des Tag des Wolfes in Auftrag gegeben hat. 2.360 Personen wurden befragt, um zu ermitteln, ob sich mit der Zunahme des Wolfsbestandes und Ausbreitung in weitere Bundesländer die Einstellung gegenüber Wölfen verändert hat. „Obwohl weite Teile aus Politik, Medien und der Jagd- und Bauernlobby das Thema Wölfe zunehmend unsachlich behandeln, hat sich die Stimmung in der befragten Bevölkerung im Vergleich zu den Umfragen 2015 und 2018 nicht signifikant verändert“, sagt NABU-Fachbereichsleiter Naturschutz Ralf Schulte. „Menschen in Deutschland stehen der Anwesenheit von Wölfen nach wie vor positiv gegenüber. Wir müssen wieder…

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    Biodiversitätsstrategie des Landes – gelungener Aufschlag zum Schutz der Natur

    Immer mehr Tier- und Pflanzenarten werden seltener, manche sterben aus – auch in Schleswig-Holstein werden die Roten Listen ständig länger. Der dramatische Verlust an biologischer Vielfalt ist in Politik und Gesellschaft seit über 50 Jahren bekannt, doch geschehen ist bisher kaum etwas. Gegenmaßnahmen blieben meist kleinräumig oder beschränkten sich hauptsächlich auf wenige populäre Arten wie Seeadler, Kranich oder Fischotter, haben aber den immensen Artenschwund in der Fläche nicht aufhalten können: Wo singt denn noch die Feldlerche, welcher Wegrain zeigt noch sein früheres buntes Bild an Blumen und Schmetterlingen? Angesichts dieser erschreckenden Situation unserer Umwelt begrüßt der NABU, dass das schleswig-holsteinische Umweltministerium nun endlich eine fachlich tragfähige und konstruktive Biodiversitätsstrategie vorgelegt…

  • Energie- / Umwelttechnik

    NABU: Konfliktpotential verringern – gemeinsam Planungsgutachten beauftragen

    Mit einem Rechtsgutachten der Anwaltskanzlei Mohrpartner hat der NABU heute Wege aufgezeigt, wie das juristische und fachliche Konfliktpotential bei Infrastrukturvorhaben deutlich verringert werden kann. In Genehmigungsverfahren und bei Klagen vor Gericht gegen den Bau von Autobahnen, Windparks oder anderen Infrastrukturmaßnahmen spielt die bezweifelte Objektivität der allein vom Vorhabenträger beauftragten Gutachten eine oftmals entscheidende Rolle. Die Hamburger Rechtsanwälte Rüdiger Nebelsieck und Karen Fock haben nun in einem Gutachten für den NABU aufgezeigt, welche rechtlichen Anpassungen erforderlich sind, um die Auswahl von Gutachtern zukünftig unabhängiger zu gestalten und daran neben Fachbehörden auch anerkannte Umweltverbände zu beteiligen. Dies kann etwa über einen frühzeitigen Beteiligungstermin erfolgen, bei der die gemeinsame Auswahl der Fachgutachter im…

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    NABU: Absage der Munitions-Sprengungen im Fehmarnbelt gute Entscheidung

    Die für heute angesetzte Sprengung auf der dänischen Trasse des geplanten Fehmarnbelttunnels findet nicht statt. Ursprünglich sollten so Wasserbomben und weitere Munitionsaltlasten entsorgt werden. Das dafür zuständige dänische Verkehrsministerium sagte das Vorhaben nach Informationen des Bundesumweltministeriums ab. NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger kommentiert: „Das ist eine gute Entscheidung im Sinne des Meeresnaturschutzes und für den vom Aussterben bedrohten Schweinswal. Wir danken dem Bundesumweltministerium für seinen Einsatz. Jetzt gilt es, am Beispiel des Fehmarnbelt ein Konzept zu erarbeiten, um Kriegsaltlasten im Meer sprengungsfrei zu bergen. Für den Fall unvermeidbarer Sprengungen muss der Einsatz technischer Schallschutzmaßnahmen verbindlich sein. Die Zeit ist reif für ein einheitliches, umweltschonendes Vorgehen beim Umgang mit dem gefährlichen Erbe der…

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    Munitionsfunde am Fehmarnbelttunnel – Zählt das Wort von Femern A/S nicht?

    Seit der Bestätigung der Baugenehmigung durch das Bundesverwaltungsgericht laufen die Arbeiten am Fehmarnbelttunnel an. Jetzt wurden auf dänischer Seite der Trasse Munitionsaltlasten gefunden, die am Dienstag, den 23. März 2021 gesprengt werden sollen. Erst auf Nachfrage wurde am Freitagnachmittag auch der NABU darüber informiert. Fehmern A/S hatte im Rahmen des Rechtsstreits mit dem NABU vor dem Bundesverwaltungsgericht (BVerwG) in Leipzig zugesagt, sich für den Einsatz des großen Blasenschleiers einzusetzen und diesen vorzuhalten. Der NABU hat sich auf das vor den Richtern des BVerwG gegebene Wort verlassen, und darauf, dass diese Zusage sowohl für deutsche, wie für dänische Gewässer gilt: Weder der Schweinswal, noch die tödlichen Schockwellen der Detonationen machen an…

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    Schweinswale erneut unter NATO-Feuer

    Am 15. März 2021 begann unter deutscher Beteiligung das zweiwöchige NATO-Manöver „Baltic Mine Countermeasures Squadron Exercise“, bei dem in dänischen Gewässern alte Minen und Waffen aus dem Zweiten Weltkrieg aufgefunden und gesprengt werden sollen. Der Nachweis von getöteten Schweinswalen bei einer ähnlichen NATO-Übung Ende August 2019 im Naturschutzgebiet (NSG) Fehmarnbelt lässt beim NABU die Befürchtung aufkommen, dass die vom Aussterben bedrohten Ostseeschweinswale durch diese Operation erneut in akuter Gefahr schweben. 2019 wurden durch einen NATO-Verband unter Beteiligung der Deutschen Marine in der Ausschließlichen Wirtschaftszone Deutschlands innerhalb des NSG Fehmarnbelt 42 britische Grundminen aus dem 2. Weltkrieg durch Sprengung beseitigt. Die Sprengungen fanden in der besonders sensiblen Fortpflanzungszeit statt. Die von…