• Energie- / Umwelttechnik

    Naturschutzrichtlinie auch in Schleswig-Holstein unzureichend umgesetzt

    Die anhängige Klage der EU-Kommission gegen die Bundesrepublik Deutschland wegen der unzureichenden Umsetzung der europäischen Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH-Richtlinie) ist aus Sicht des NABU keine Überraschung. Bund und Länder haben bislang eine richtlinienkonforme Umsetzung des europäischen Rechts wegen der Konflikte mit den dem Schutzzweck zuwiderlaufenden Nutzungsinteressen seit knapp 30 Jahren nicht aktiv in Angriff genommen, sondern regelrecht ausgesessen. In der Folge stellt sich die Situation vieler Arten und Lebensräume heute als denkbar ungünstig dar. Dies gilt auch für viele EU-rechtlich geschützte Gebiete in Schleswig-Holstein. NABU-Landesvorsitzender Hermann Schultz: „Der NABU hat seit Jahren immer wieder darauf hingewiesen, dass die vom Land definierten Erhaltungsziele für die nach der FFH-Richtlinie zu schützenden Arten und Lebensräume…

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    Vollzugsdefizite abbauen!

    Der NABU begrüßt, dass das zuständige MELUND nun auch öffentlich das erhebliche Vollzugsdefizit im Naturschutz bezogenen Recht anlässlich der illegalen Waldrodungen einräumt. Der NABU hat immer wieder darauf hingewiesen, dass viele Rechtsvorschriften des Landes nicht nur im Naturschutz-, sondern auch im Abfall-, Wasser- wie Jagdrecht sowie bei der Überwachung landwirtschaftlicher Aktivitäten etwa bei der Ausbringung von Gülle nicht adäquat umgesetzt werden. Dem NABU sind zahlreiche Verfahren bekannt, in denen klaren Rechtsverstößen nicht oder nur in unzureichendem Maße nachgegangen wurde. Dies liegt zum einen daran, dass die für die Überwachung und ggf. Verfolgung von Verstößen zuständigen Kreisbehörden (untere Naturschutzbehörden, untere Wasserbehörden, untere Abfallbehörden, untere Jagdbehörden), die das diesbezügliche Recht vollziehen, personell…

  • Energie- / Umwelttechnik

    NABU Magazin ‚Betrifft: Natur‘ online erschienen

    Das 16-seitige Magazin „Betrifft: Natur“, Ausgabe 1 / 2021 des NABU Schleswig-Holstein mit Naturschutzberichten und Mitteilungen aus dem nördlichsten Bundesland ist heute online erschienen. Der NABU informiert über aktuelle Themen des Umwelt- und Naturschutzes im Land zwischen den Meeren. Die Themen der aktuellen Ausgabe: Editorial: Große Ziele – Mangelhafte Umsetzung Trave-Kids auf Fluss-Safari Kinder und Jugendliche erfahren einen Lebensraum Management der NonnengänseLandwirtschaft blockiert konstruktive Lösungen Zu viel gedüngt – zu wenig getan Eine Lösung für das größte Problem im Naturschutz ist nicht in Sicht Bundesverwaltungsgericht weist Klage ab Schweinswalen und Riffen wird Schutz versagt Neubürger: Nordamerikanische Zapfenwanze  Auf Hausbesuch Lesefutter für Winterabende  Buchbesprechungen Mitglieder des NABU Schleswig-Holstein erhalten die Druckversion von…

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    NABU: Insektenschutzpaket liefert erste Ansätze, Artensterben und Biodiversitätsverlust zu bremsen

    Nach langem Ringen hat das Bundeskabinett heute das Insektenschutzpaket verabschiedet. Es besteht aus dem Insektenschutzgesetz (ISG) des Bundesumweltministeriums und der Pflanzenschutzanwendungsverordnung (PfSchAnwV), für die das Bundeslandwirtschaftsministerium zuständig ist. Darin ist der Ausstieg aus dem umweltschädlichen Unkrautvernichter Glyphosat bis 2024 geregelt sowie der eingeschränkte Einsatz von Herbiziden und Insektiziden in bestimmten Schutzgebieten und in der Nähe von Gewässern. Der NABU begrüßt das das Insektenschutzpaket als ersten Schritt in die richtige Richtung. Für eine erfolgreiche Umsetzung muss nun jedoch noch einiges getan werden. NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger: „Nachdem das Aktionsprogramm Insektenschutz ursprünglich mit wesentlichen ambitionierten Zielen gestartet ist, hatten wir mehr erwartet. Nun legt das Paket aus Gesetz und Verordnung zumindest erste konkrete…

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  • Energie- / Umwelttechnik

    Kiesabbau in Schleswig-Holstein

    Kiesabbau führt einerseits zu teils erheblichen Eingriffen in Landschaftsbild, Bodenstruktur, Wasserhaushalt und Lebensräume. Andererseits können sich Kiesgruben unter bestimmten Bedingungen zu wertvollen Lebensräumen für auf nährstoffarme Standortverhältnisse spezialisierte Pflanzen- und Tierarten entwickeln, deren Bestände in der flächig von Nährstoffeinträgen beeinflussten Landschaft Schleswig-Holsteins stark rückläufig sind. Kiesabbauvorhaben sind daher in der Bilanz nicht nur als Beeinträchtigungen des Naturhaushaltes zu werten, sondern auch als Chance für den Schutz von Arten und Lebensgemeinschaften – und damit für den Erhalt der Biodiversität. Zu den besonders diesen Lebensraum nutzenden Arten gehören etwa der Flussregenpfeifer, die Uferschwalbe, die Zauneidechse, aber auch zahlreiche spezialisierte Laufkäfer- und Schmetterlingsarten. Voraussetzung dafür ist nach Ansicht des NABU jedoch, dass sich…

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    Großes Interesse an der „Stunde der Wintervögel“

    Über 236.000 Menschen haben am Wochenende vom 8. bis 10. Januar an der 11. „Stunde der Wintervögel“ teilgenommen – ein sattes Plus von 65 Prozent zum Vorjahr. Der NABU und sein bayerischer Partner, der Landesbund für Vogelschutz (LBV) freuen sich mit der heutigen Verkündung des Endergebnisses über eine Rekord-Teilnahme. Beim NABU Schleswig-Holstein freut man sich über eine Verdopplung der Teilnehmerzahlen. In Schleswig-Holstein haben 13.514 Teilnehmer*innen dem NABU 327.121 Vögel aus 8.938 Gärten und Parks gemeldet (im Vorjahr nahmen insgesamt 6.758 Vogelfreund*innen teil). „Wir freuen uns über die anhaltend hohen Teilnehmerzahlen und das große Interesse an der heimischen Vogelwelt“, so NABU-Biologe Ingo Ludwichowski. „So werden die Ergebnisse von Deutschlands größter wissenschaftlichen…

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    GAP-Umsetzung: NABU fordert mehr Mitsprache von Umweltverbänden und -behörden

    Am kommenden Freitag kommen die Landwirtschaftsministerinnen und -minister der Länder mit Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner zu einer Sonder-Agrarministerkonferenz zusammen, um über die Verteilung der EU-Agrarsubventionen ab 2023 zu verhandeln. In einem sogenannten Nationalen Strategieplan müssen Bund und Länder gegenüber der EU-Kommission bis zum kommenden Jahr darlegen, nach welchen Regeln die rund sechs Milliarden Euro, die Deutschland jährlich aus der Gemeinsamen Agrarpolitik der EU (GAP) erhalten wird, an die Agrarbetriebe fließen sollen. Der NABU kritisiert dabei den Versuch der Bundesregierung, den Strategieplan zu verabschieden, bevor die europäische Rahmengesetzgebung dafür überhaupt feststeht. Diese wird noch einige Wochen lang in Brüssel beim sogenannten Trilog zwischen EU-Parlament, Ministerrat und EU-Kommission verhandelt. Dabei geht es unter…

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    Wird Vogelbeobachtung zum neuen Lockdown-Trend?

    Es ist Deutschlands größte wissenschaftliche Mitmachaktion und jede*r kann dabei sein: Vom 08. bis 10. Januar ruft der NABU dieses Jahr bereits zum elften Mal alle Naturbegeisterten dazu auf, an der „Stunde der Wintervögel“ teilzunehmen. Eine Stunde lang sollen die Vögel am Futterhäuschen, im Garten, auf dem Balkon oder im Park gezählt und anschließend gemeldet werden, um eine detaillierte Momentaufnahme der Vogelwelt in den Städten und Dörfern zu ermöglichen. Im letzten Jahr nahmen in Schleswig-Holstein über 5.500 Vogelfreund*innen teil – bundesweit waren es sogar über 143.000. „Wir hoffen auch dieses Jahr auf eine rege Teilnahme, zumal die Aktion in der momentanen Zeit auch eine schöne Ablenkung bieten kann und alle…

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    Keine Entlastung für Seen, Flüsse und Grundwasser in Sicht!

    In Schleswig-Holstein wird landesweit zu viel Gülle produziert und zu intensiv gedüngt. Dadurch werden vor allem unsere Gewässer und unser Grundwasser gefährdet. Schwerpunkte sind Gebiete mit intensiver Tierhaltung, doch auch in Ackerbaugebieten besteht dieses Umwelt-Problem. Der aktuelle Nährstoffbericht des Landes, erstellt vom Forschungsteam um Prof. Dr. Friedhelm Taube an der Christian Albrechts-Universität zu Kiel (CAU), bemängelte dies bereits in aller Deutlichkeit. Die neue Landesdüngeverordnung bringt den Schutz unserer Gewässer dagegen nicht weiter. Stickstoff wandert Großteils als Nitrat von überdüngten Flächen ins Grundwasser und bedroht damit unser Trinkwasser. Über Bäche und Flüsse in die Meere eingetragen, ist er vor allem für die Ostsee ein erheblicher Belastungsfaktor. Phosphor führt zur Eutrophierung unserer…

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    NABU: Bundesmarine versagt beim Schutz bedrohter Schweinswale

    Ende August 2019, zur Fortpflanzungszeit der Schweinswale, sprengte ein NATO-Flottenverband unter Beteiligung der Bundesmarine 42 britische Grundminen aus dem Zweiten Weltkrieg im Naturschutzgebiet Fehmarnbelt. Jetzt wurden die abschließenden Untersuchungen zu den Auswirkungen auf streng geschützte und vom Aussterben bedrohte Wale vom Bundesumweltministerium veröffentlicht: Mindestens acht der kleinen Zahnwale wurden getötet. Die Bundeswehr teilte jetzt mit, bis auf Weiteres auf geplante Sprengversuche an einer ausgemusterten Fregatte in der Ostsee zu verzichten. Der zwischen dem Bundesumwelt- und Bundesverteidigungsministerium abgestimmte Untersuchungsbericht präsentiert niederschmetternde Fakten: Die Minensprengungen im Schutzgebiet Fehmarnbelt, im wichtigsten Fortpflanzungs- und Migrationskorridor für Schweinswale in der deutschen Ostsee, haben zum Tod von mindestens acht streng geschützten Walen geführt. Die Explosionen von…