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Speiseröhrenkrebs: Robotische Operationsmethode schützt vor Muskelschwund und erhöht Heilungschancen für Betroffene
Bei der operativen Entfernung der Speiseröhre bei Patientinnen und Patienten mit Speiseröhrenkrebs hat die Wahl der Operationsmethode entscheidenden Einfluss darauf, ob es nach der OP zu einem übermäßigen Rückgang der Muskelmasse (Sarkopenie) kommt. Ein roboterassistierter minimalinvasiver Eingriff senkt das Sarkopenie-Risiko verglichen mit einer offenen Operation erheblich, mit potentiellen Vorteilen für das Überleben und einen komplikationsarmen Verlauf nach der Operation. Diesen Zusammenhang konnten Forschende der Hochschulmedizin Dresden und am Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen Dresden (NCT/UCC) nun erstmals zeigen. Während bei der offenen Operation Brust- und Bauchraum eröffnet werden müssen, kommt die roboterassistierte minimalinvasive Operation mit kleinen Schnitten aus. Durch sie werden sehr bewegliche Instrumente eingeführt, die die Chirurgin oder der Chirurg…
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4,1 Millionen Euro Förderung: Sachsenweites Projekt für verbesserte Versorgung nach innovativer Zelltherapie bei Blut- und Lymphdrüsenkrebs
Ein sachsenweites Konsortium unter Leitung des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus Dresden erforscht, wie sich die Nachsorge bei Patientinnen und Patienten mit Blut- und Lymphdrüsenkrebs verbessern lässt, die mit einer Stammzelltransplantation oder CAR-T-Zell-Therapie behandelt wurden. Nach der komplexen Therapie, die nur an wenigen großen Zentren erfolgen kann, besteht ein hohes Risiko für lebensgefährliche Komplikationen. Eine intensivierte und strukturierte Nachsorge, die alle relevanten Akteure vernetzt und digitale Anwendungen einbezieht, soll insbesondere Betroffenen in ländlichen Regionen eine engmaschigere Symptomkontrolle und schnellere Hilfe ermöglichen. Ziel ist es, die Komplikations- und Todesraten deutlich zu senken und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern. Das Konsortialprojekt wird aus dem Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) mit 4,1 Millionen…
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Molekularer Risikofaktor und Tumormikroumgebung bei Lungenkrebs: Wissenschaftspreis der AIO an Petros Christopoulos
Eine Gruppe von Forschenden der Thoraxklinik am Universitätsklinikum Heidelberg (UKHD) und am Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg hat individuelle Behandlungsmöglichkeiten bei einer seltenen Form von Lungenkrebs untersucht. Für die Studie, die einen molekularen Risikofaktor identifiziert und die Rolle der Tumormikroumgebung entschlüsselt hat, erhält Petros Christopoulos den Wissenschaftspreis 2022 der Arbeitsgemeinschaft Internistische Onkologie (AIO) in der Deutschen Krebsgesellschaft. Unter den nicht-kleinzelligen Lungenkarzinomen treten EGFR Exon 20-Insertionen mit ungefähr einem bis zwei Prozent sehr selten auf. EGFR steht für Epidermal Growth Factor Receptor (Epidermaler Wachstumsfaktor-Rezeptor); Exon 20 bezeichnet eine bestimmte Region des Gens, in der bei diesen Patienten ein Genabschnitt eingefügt ist. Lungenkarzinome mit solchen Alterationen sind durch Resistenz gegenüber konventionellen…
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Akute Myeloische Leukämie: Bundesweite klinische Studie stellt internationalen Therapie-Standard in Frage
Vor einer allogenen Stammzelltransplantation zur Behandlung einer Akuten Myeloischen Leukämie (AML) gilt eine Komplettremission bislang als Goldstandard. Eine bundesweite klinische Studie zeigt nun erstmals, dass dieses Vorgehen keinen Vorteil für das krankheitsfreie Überleben und das Gesamtüberleben bringt. Ein alternativer Ansatz aus vorbereitender Therapie und anschließender sofortiger Übertragung der Stammzellen kann Nebenwirkungen verringern und Krankenhausaufenthalte verkürzen. Zu diesem wichtigen Ergebnis kam die von Forschenden des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus Dresden und am Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen Dresden (NCT/UCC) geleitete Studie. Die Studie wurde von der DKMS als arzneimittelrechtlicher Sponsor ermöglicht und organisiert und von der Studienallianz Leukämie (SAL) und der Kooperativen Deutschen Transplantationsstudiengruppe getragen. Prof. Johannes Schetelig, Leiter des Bereichs Stammzelltransplantation…
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Potenziale besser ausschöpfen: Behandlungsdaten für die Forschung
Eine interdisziplinäre Gruppe von Heidelberger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern hat eine Stellungnahme zur sekundären Forschungsnutzung von Behandlungsdaten veröffentlicht. Beteiligt sind das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg, das Universitätsklinikum Heidelberg (UKHD), das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) und die Universität Heidelberg. Die Wissenschaftler fordern ein Umdenken beim Umgang mit Behandlungsdaten und eine gesetzliche Grundlage für die standardmäßige Datennutzung mit Widerspruchslösung. Die Corona-Pandemie hat auf drastische Weise gezeigt, wie wichtig es ist, zu wissen, was in Krankenhäusern passiert und wie es den Patienten geht. Diese Informationen sind unverzichtbar – für die biomedizinische Forschung, die Epidemiologie und somit auch für fundierte politische Entscheidungen in schwierigen gesellschaftlichen Situationen. Statt auf Daten aus deutschen Krankenhäusern zu setzen,…