-
Auwaldzecke auch im Hainich angekommen
„Artenvielfalt“ ist ein Begriff, der in vielen naturwissenschaftlichen Artikeln vorkommt und durchweg als positiv und erhaltens- bzw. wünschenswert gilt. Spätestens, wenn man im Sommer in der Nähe eines kleinen Stehgewässer picknicken möchte und, statt gemütlich Kuchen zu verspeisen, selbst von Stechmücken verspeist wird, beginnt man zu verstehen, dass bestimmte Arten aus menschlicher Sicht zuweilen weniger willkommen sein mögen. Auch wenn Stechmücken zu der für Menschen wohl lästigsten Tierart in Deutschland gehören, die gefährlichste sind sie nicht. Dieser Platz wird unangefochten von unserer häufigsten Zecke, dem Holzbock, eingenommen. Er mag moderate Wärme kombiniert mit Feuchtigkeit. Es ist daher nicht erstaunlich, dass die Blutsauger bei angenehmen Wetterbedingungen im Frühling und Herbst besonders…
-
Fußabdruck-Parcours für das Urwaldmobil
Die Sonderausstellung „WEGE IN DIE ZUKUNFT – für Dich und die Welt“ war ein toller Erfolg. Trotz der Coronapandemie haben knapp 36.000 Besucherinnen und Besucher des Nationalparkzentrums Thiemsburg die Ausstellung seit ihrer Eröffnung im Oktober 2021 gesehen. Das Feedback war durchweg positiv. So finden sich im Gästebuch Aussagen wie „Eine sehr gelungene Ausstellung, die mir konkret einen Spiegel vorgehalten hat. …schön, wenn so ein abstraktes Thema fassbar gemacht wird.“ oder „Sehr schön gestaltet, sehr lehrreich für die Kinder, gerne wieder.“. Nun zieht die Ausstellung des Nachhaltigkeits-Netzwerkes RENN.mitte in diesen Tagen weiter nach Beelitz in Brandenburg. Doch zwei Überraschungen hatte Jana Severin vom Renn.mitte – Partner Zukunftsfähiges Thüringen e.V. zum Abschied für…
-
Vielfalt der Lebensräume erkennen und bewahren
Dass der Mensch die Natur und Umwelt beeinflusst, ist bekannt. Doch wie macht er das? Welche Zusammenhänge und Abhängigkeiten bestehen zwischen Ökosystemen, Artenvielfalt und menschlichem Handeln? Das zeigt die neue Dauerausstellung am Baumkronenpfad im Nationalpark Hainich, die der Lehrstuhl für Hydrogeologie der Friedrich-Schiller-Universität Jena gestaltet hat. Unter dem Titel „Vielfalt des Lebens und der Lebensräume unter unseren Füßen. Die Rolle der Biodiversität für die Funktionen und Leistungen von Ökosystemen, deren Bedeutung für den Menschen und die Bedrohungen durch den Klimawandel“ vermittelt die Ausstellung den Besucherinnen und Besuchern dieses Spannungsfeld am Beispiel des Nationalparks Hainich. „Gemeinsam mit unseren Partnern wollen wir in der Ausstellung neue Perspektiven auf den Naturraum Hainich ermöglichen“,…
-
„Qualitätsweg Hünenteich“ überzeugt erneut
Im Jahr 2016 erhielt der Wanderweg Hünenteich im Nationalpark Hainich vom Deutschen Wanderverband (DWV) die Auszeichnung als „Qualitätsweg Wanderbares Deutschland“ in der Kategorie „naturvergnügen“. Eine Nachzertifizierung ist alle drei Jahre vorgesehen. Nun überzeugte der Hünenteichweg erneut und erhielt seine Rezertifizierungsurkunde. So kann der Nationalpark Hainich auch weiterhin mit seinem „Qualitätsweg Hünenteich“ werben. Zertifiziert wird ein Weg nur, wenn er strenge Qualitätskriterien erfüllt. So prüft der DWV, ob mindestens 35 Prozent der Gesamtstrecke aus naturnahem Untergrund besteht, ob die Wegweisung funktioniert und ob der Weg abwechslungsreiche Naturattraktionen bietet. 2016 war er der erste Qualitätsweg unter 20 km Länge mit thematischer Ausrichtung in Thüringen. Heute gibt es schon einige mehr in Thüringen.…
-
Über 100 Veranstaltungen locken in den Nationalpark Hainich
Mit einem coronabedingt verspäteten Beginn starteten 2022 die Veranstaltungen aus dem MITMACHEN-Programm erst am vergangenen Wochenende. Umso mehr freuen sich nun die Nationalparkführerinnen und Nationalparkführer wie auch unsere Ranger auf zahlreiche Gäste. Mit viel Altbewährtem, aber auch zahlreichen neuen Führungen ist das MITMACHEN-Veranstaltungsprogramm 2022 vielseitiger denn je. „Stell dir vor, du wärst ein Waldtier“, „Im Wald da sind die Räuber“ oder auch „Urwald-Detektive“ sind ebenso im Angebot wie „Schnupper-Waldbaden“, „Malen an der Betteleiche“ oder auch die „Qi Gong Wanderung im Nationalpark Hainich“. Wer etwas tiefer in naturwissenschaftlichen Themen einsteigen möchte, kann sich einer der Fachexkursionen anschließen, z.B. „Spechte im Hainich“, „Frühlingserwachen im Reich der Pilze“ oder „Sukzession – der Wald…
-
Unterstützung für die Menschen in der Ukraine
Seit 2011 ist der Nationalpark Hainich als eines von fünf deutschen Waldgebieten Teil der UNESCO-Welterbestätte „Alte Buchenwälder und Buchenurwälder der Karpaten und anderer Regionen Europas“. Diese Buchenwaldfamilie besteht aus insgesamt 94 Waldgebieten in 18 Ländern Europas. Elf dieser Buchenwaldgebiete liegen in der westlichen Ukraine. Sie beherbergen den größten Buchenurwald Europas. Bei zahlreichen erkenntnisreichen und freundschaftlichen Exkursionen der Nationalparkverwaltung Hainich zu ihren ukrainischen Kollegen wurde dieser reiche Naturschatz tief bewundert. Seit dem Angriff Russlands am 24. Februar hat sich dort alles geändert: Viele Menschen fliehen aus ihrer Heimat quer durch die Ukraine in den Westen des Landes, in Regionen, die vorerst vergleichsweise sicher sind. Viele Menschen auf der Flucht finden Unterkunft…
-
„Amerikas beste Idee“ wird 150 Jahre alt
Am 1.3.1872 wurde der weltweit erste Nationalpark, der Nationalpark Yellowstone in den USA, gegründet. 150 Jahre wird er in diesen Tagen alt – er und damit auch „Amerikas beste Idee“, wie sie von vielen genannt wird. Heute gibt es knapp 4000 Nationalparks weltweit. Kaum eine andere Idee hat so vielen Menschen die Natur nähergebracht und sie die Natur erleben lassen. Bereits bei der Gründung des ersten Nationalparks entstand der Entschluss zur Mehrfachaufgabenstellung an Nationalparke. Natürlich standen der Schutz und die dauerhafte Erhaltung einer einzigartigen Landschaft in ihrer Ursprünglichkeit an erster Stelle. Aber auch die Schönheit und Erhabenheit, die erst dadurch erfahren werden kann, dass Menschen sie betrachten, machte die Nationalparklandschaft…
-
Europaweiter Anstieg der Wildschweinbestände auch in der Hainichregion problematisch für Landwirtschaft
Wildschäden auf Äckern und Wiesen nehmen in den vergangenen Jahren deutschlandweit stetig zu. Dabei spielen insbesondere Wildschweine eine große Rolle. Diese Situation findet sich auch im Umfeld des Nationalparks Hainich, grenzen doch vielfach direkt landwirtschaftliche Flächen an. Landwirte tragen somit wirtschaftliche Schäden; der Ruf nach Hilfe wird lauter. Auch die Nationalparkverwaltung nimmt die Sorge der Landwirte ernst. Zwar sind Wildschweine für den Nationalpark selbst – auch in großer Anzahl – kein Problem, denn hier darf und soll „Natur Natur sein lassen“ gelten. Doch stehen der Nationalpark und sein Umfeld im engen Wechselspiel und so kann die Arbeit für den Nationalpark auch nur in einer guten Zusammenarbeit und im Miteinander gelingen.…
-
Märzenbecher eröffnen im Nationalpark Hainich den Reigen der Frühblüher
Nicht ohne Grund werden die eleganten Märzenbecher auch Märzglöckchen genannt: Sie läuten alljährlich den Frühling ein und eröffnen damit den Reigen der Frühblüher. Die allerersten Blüten sind bereits im Nationalpark zu bewundern. Insofern ist ein Spaziergang, beispielsweise auf dem Naturpfad Thiemsburg entlang des Steingrabens, derzeit besonders lohnenswert. Aufgrund der Stürme in den vergangenen und kommenden Tagen ruft die Nationalparkverwaltung allerdings zu ganz besonderer Vorsicht auf. „Der Anblick der weiß leuchtenden Märzenbecher ist ein Genuss für alle Sinne. Lassen Sie allerdings Vorsicht walten und achten Sie auf abgestorbene und herabhängende Äste oder schräg stehende Bäume! Auch an windstillen Tagen können diese jederzeit zu Boden stürzen. Bei starkem Wind oder gar Sturm…
-
Artenschutz im Winter
Das Jahr hat gerade erst begonnen und schon laufen weitere Arbeiten zur Verbesserung der Lebensräume für den Skabiosen-Scheckenfalter in der Pflegezone des Nationalparks Hainich an. Diese sehr seltene Tagfalterart hat ihr deutschlandweit individuenreichstes Vorkommen auf Trockenstandorten in den Offenlandbereichen des Nationalparks. Im Projekt „Eine Zukunft für den Skabiosen-Scheckenfalter in Thüringen“ engagiert sich die Nationalparkverwaltung zusammen mit den Projektmitarbeiterinnen der NATURA 2000-Station Gotha/Ilm-Kreis für den Schutz des seltenen Falters. Neu im Team ist die Göttingerin Cindy Schröer, die sich sowohl im Gebiet als auch mit dem Falter bestens auskennt. „Jetzt im Winter ist auf unseren Projektflächen richtig viel los! Wir nutzen die Zeit, in der die meisten Tiere und Pflanzen in…