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NABU zum G7 Gipfel: Ökologische Krisen nicht aus dem Blick verlieren
Am Sonntag kommen die Staats- und Regierungschefs der führenden Industrieländer der Welt zum G7-Gipfel zusammen. Zum zweiten Mal findet das Treffen der reichsten Nationen unter deutscher Präsidentschaft in Elmau statt. 2015 waren hier entscheidende Grundsteine für das Pariser Klimaabkommen gelegt worden. Ähnlich muss in diesem Jahr das Montréaler Weltnaturabkommen vorbereitet werden: Ende des Jahres soll dieses für diese Dekade verabschiedet werden. NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger kommentiert: "Die G7-Länder sprechen in Elmau über die drängendsten Krisen unserer Zeit. Dazu gehört die schlimme Lage in der Ukraine, aber auch die lebensbedrohlichen ökologischen Krisen bei Klima und Natur dürfen in Elmau nicht ins Abseits geraten. In der Erklärung der G7-Klimaschutz-, Energie- und Umweltminister von…
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Breites Bündnis aus sozial- und umweltpolitischen Organisationen fordert erstmals gemeinsam einen sozialen und ökologischen Neustart
40 Organisationen aus dem Sozial- und Umweltbereich fordern in einer gemeinsamen Erklärung einen sozialen und ökologischen Neustart. In einem Zehn-Thesen-Papier sprechen sich die Diakonie Deutschland, der NABU, die Nationale Armutskonferenz gemeinsam in einem breiten Bündnis unter anderem für eine naturverträgliche und sozial gerechte Energiewende, Maßnahmen gegen Naturzerstörung und den Erhalt der Biodiversität, eine Teilhabe aller an umweltschonender Mobilität, eine klimaschonende Landwirtschaft und nachhaltige Arbeitsformen aus. "Klima- und Sozialpolitik müssen endlich sinnvoll miteinander verzahnt ineinandergreifen. Die Menschen werden von den steigenden Energie- und Lebensmittelpreisen überrannt. Gleichzeitig zeigen die extremen Hitzetage, wie sich unsere Umwelt mit der Klimakrise verändern wird. Beide Probleme sind existenziell und treffen Menschen mit geringem Einkommen besonders hart.…
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NABU zu Renaturierungszielen der EU: Historischer Moment für den Naturschutz
Die EU-Kommission hat heute ihr Naturschutzpaket als Teil des Europäischen Green Deals vorgestellt. Der nach mehreren Monaten Verzögerungen vorgelegte Vorschlag enthält den bereits in der Biodiversitätsstrategie 2020 angekündigten neuen Verordnungsentwurf zur Wiederherstellung der Natur. Die verbindlichen Renaturierungsziele stellen dabei die erste größere EU-Gesetzgebung zum Schutz der Biodiversität seit Inkrafttreten der Flora-Fauna-Habitat- (FFH-) Richtlinie 1992 dar. Außerdem enthält das Paket eine Überarbeitung der EU-Pestizid-Richtlinie, die erstmals verbindliche Reduktionsziele setzt. So soll eine nachhaltigere Verwendung von Pestiziden sichergestellt werden. NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger: „Überall in Deutschland und der EU schreitet die Zerstörung der Natur voran. Auch die Klimakrise wird immer spürbarer für die Menschen. Die vorgestellten Renaturierungsziele für natürliche Lebensräume wirken in Richtung…
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NABU: Verhandlungen in Nairobi entscheidend für Weltnaturabkommen
In dieser Woche werden in Nairobi, Kenia, die Vorverhandlungen zu einem neuen Weltnaturabkommen fortgeführt. Dieses soll den globalen Biodiversitätsverlust stoppen und die Natur auf den Pfad der Erholung bringen. Damit das gelingt, liegt noch ein gutes Stück Arbeit vor allen Beteiligten. NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger erläutert: „Die Staatengemeinschaft ist in der Pflicht, ein deutliches Zeichen für die Biodiversität setzen. Es geht um nichts weniger als den Erhalt unserer Lebensgrundlagen. Besonders bei der Finanzierungsfrage braucht es dringend eine Lösung. Deutschland spielt dabei als starke Industrienation eine zentrale Rolle. Wir appellieren an die Bundesregierung, jetzt die finanziellen Mittel für den Erhalt und die Wiederherstellung der globalen Biodiversität auf mindestens zwei Milliarden Euro pro…
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NABU zu BVVG-Flächen: Parteiinteresse vor Gemeinwohl?
Anlässlich der gestern bekannt gewordenen Aufkündigung des Regierungskompromisses zum Privatisierungsstopp bundeseigener Flächen kommentiert NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger: „Es entsteht der Eindruck, dass bei den BVVG-Flächen gerade Parteiinteressen über Gemeinwohlinteressen gestellt werden. Durch eine Aufkündigung des Kompromisses würde leichtfertig Hand an wichtige Bausteine für die Stärkung von Artenschutz und Klimaschutz, von Regionalentwicklung und ökologischer Landwirtschaft gelegt. Finanz-, Umwelt- und Landwirtschaftsministerium haben sich – unter aktiver Beteiligung von Finanzminister und FDP-Chef Christian Lindner – in dem Kompromiss auf eine Lösung verständigt, von der Landwirtschaft, Natur- und Klimaschutz gleichermaßen profitieren. Dieser Flächenkompromiss sollte jetzt nicht aus niederen Motiven heraus noch einmal angefasst werden.“ Mit mehr als 875.000 Mitgliedern und Fördernden ist der 1899 gegründete NABU…
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NABU: „Kolibris“ zu Besuch im Garten
Auf der Suche nach nahrhaftem Nektar lassen sich in den Gärten seit einigen Tagen besonders viele der auffälligen Taubenschwänzchen beobachten. Die flinken Schmetterlinge schwirren mit einer Frequenz von 80 Flügelschlägen pro Sekunde, was ihnen den Beinamen „Kolibrifalter“ einbrachte. Wie der NABU mitteilt, haben sich die Beobachtungen gegenüber den Vorjahren vervielfacht. Bei der noch bis Sonntag dauernden Insektensommer-Aktion des NABU wurden vor allem im Süden und Südwesten Deutschlands zahlreiche der tagaktiven Nachtfalter gezählt. So notierten Naturfreundinnen und -freunde in Bayern und Baden-Württemberg Taubenschwänzchen an nahezu jedem fünften Beobachtungsort. Selbst in der Internet-Suchmaschine Google hinterlassen die Taubenschwänzchen Spuren. Aktuell wird dort dreimal so oft wie in den letzten Sommern nach dem Falter…
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NABU: So schützen sich Wildtiere vor Hitze
In Deutschlands wird es in diesen Tagen vielerorts über 30 Grad warm. Die hohen Temperaturen machen nicht nur Menschen, sondern auch Wildtieren zu schaffen. Weil Fell und Federn bei hohen Temperaturen keine große Hilfe sind, und viele Tiere mangels Schweißdrüsen nicht wie Menschen schwitzen können, haben einige Arten besondere Verhaltensweisen entwickelt, um Hitzewellen zu überstehen. „Von Hunden kennen wir das Hecheln“, so Sebastian Kolberg, NABU-Artenschutzexperte „Auf diese Weise senken auch Füchse ihre Körpertemperatur.“ Der Feldhase verfügt mit seinen Ohren sogar über eine körpereigene Klimaanlage: Seine großen, gut durchbluteten Löffel geben Körperwärme an die Umgebung ab. „Amseln und Rabenkrähen sitzen häufig mit weit geöffnetem Schnabel da und atmen schnell ein und…
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NABU zum Kabinett: Keine halben Sachen beim Wind
NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller zur heutigen Kabinettsentscheidung zur Windkraft: “Es ist kein Geheimnis, wer schnell sein will, braucht zum Start einen guten Plan. Das gilt auch für den erforderlichen Ausbau der Erneuerbaren Energien. Als Naturschutzmacher*innen schauen wir dabei besonders auf die für den naturverträglichen Ausbau der Erneuerbaren Energien so wichtige Frage des Artenschutzes. Wirtschaftsminister Robert Habeck kommt hier leider bislang nicht über Lippenbekenntnisse hinaus. Er behauptet zwar, die Fragen des Artenschutzes seien gelöst. Tatsächlich ist hier jedoch eine riesige Baustelle, die durch enorme neue Rechtsunsicherheiten im Bundesnaturschutzgesetz sogar zu deutlichen Verzögerungen beim Ausbau der Windenergie führen kann. Diese Baustelle muss Robert Habeck beheben, damit der notwendige Windenergie-Ausbau jetzt tatsächlich Fahrt aufnehmen…
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NABU zum Weltbauerntag (1.6.): Natur- und Klimaschutz geben Betrieben eine Zukunft
Zum morgigen Weltbauerntag (01.06.) macht der NABU auf die dringend notwendige Transformation des Ernährungssystems hin zu mehr Natur- und Klimaschutz aufmerksam. Nur wenn die Landnutzung naturverträglicher und nachhaltiger wird, kann die Produktionsgrundlage und damit die Zukunft vieler landwirtschaftlicher Betriebe gesichert werden. Dafür braucht es eine schnelle Abkehr von der Intensivierung, sagt NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger: “Ein rein auf Ertrag ausgerichtete Intensivierung liefert keine langfristig tragfähige Lösung, im Gegenteil: Sie belastet Boden, Klima, Artenvielfalt – und damit auch die Existenzgrundlage vieler Landwirtinnen und Landwirte. Es braucht einen Zukunftspfad, der wegführt von hohem Kunstdünger- und Pestizideinsatz hin zu resilienten Agrarökosystemen mit gesunden, Kohlenstoff-speichernden Böden sowie Lebens- und Rückzugsräumen für die Artenvielfalt. Wenn wir…
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NABU zum Osterpaket: Abgeordnete müssen jetzt nachsteuern
Der Bundestag hat heute in erster Lesung über das sogenannte Osterpaket beraten, mit dem die Bundesregierung den Ausbau der erneuerbaren Energien beschleunigen will. Zentrale Bestandteile bilden darin die Änderungen des Erneuerbaren-Energie-Gesetzes (EEG) und des Windenergie-auf-See-Gesetzes (WindSeeG). NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger kommentiert: “Natur- und Klimakrise beschleunigen sich. Wir werden die 1,5 Grad-Grenze früher als bisher angenommen überschreiten – mit verheerenden Folgen für die Natur. Eine naturverträgliche Energiewende ist daher unerlässlich. Konsequentes Energiesparen und ein schneller und naturverträglicher Ausbau von Windenergie und Photovoltaik sind dabei zentrale Bausteine. Die vorgelegten Gesetzesentwürfe werden dem noch nicht gerecht. Die Abgeordneten müssen jetzt dringend nachsteuern.” Der NABU drängt darauf, dass auch der Erhalt der biologischen Vielfalt als…