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Schottergärten zeigen besonders im Sommer ihre Schattenseiten
Schotter und Kies soweit das Auge reicht: Der Trend zum Schottergarten ist ungebrochen. Dabei zeigt die private Steinwüste gerade im Sommer ihre Schattenseiten. Der NABU klärt fünf Mythen über Schottergärten auf. Mythos 1: Schottergärten sind pflegeleicht und günstig Leider nein. Schon die Materialkosten von Steinen, Schotter und Pflanzen sowie der Bau gehen ins Geld. Kies und Steine können mit der Zeit Moos und Algen ansetzen, was sie ungepflegt wirken lässt. Darum müssen Schotterflächen regelmäßig von Blättern und Pflanzenaufwuchs befreit werden. Dies geschieht oft mit dem Laubbläser oder Hochdruckreiniger. Die Geräte sind laut, verbrauchen viel Energie und schaden außerdem Kleinstlebewesen. Wird die Fläche nach einigen Jahren unansehnlich, muss sie komplett abgetragen,…
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Flächenverbrauch: Jeder Quadratmeter mehr ist zu viel
Immer neue Gewerbegebiete, Wohnhäuser oder Straßen: In Deutschland werden täglich rund 55 Hektar Landschaft verbraucht. Das entspricht jährlich der Größe der Stadt Hannover oder 1,3-mal dem Festgelände des Oktoberfests in München. Laut ihrer eigenen Nachhaltigkeitsstrategie hatte die Bundesregierung zum Ziel, bis 2020 nur noch 30 Hektar zu verbrauchen. Dieses Ziel hat sie erkennbar gerissen, bemerkt NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller: “Anstatt nun entschieden gegen den viel zu großen Flächenverbrauch vorzugehen, verschiebt die Bundesregierung die Bürde einfach auf die kommenden Generationen. Unter 30 Hektar bis 2030 als Ziel zu benennen, kommt nicht annähernd an das ran, was gebraucht würde. Wir fordern klar, nur so viel Fläche zu verbrauchen, wie gleichzeitig entsiegelt wird. Wir…
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25 Jahre Aarhus-Konvention: Mitspracherecht beim Umweltschutz
Umweltschutz funktioniert nicht ohne Beteiligung der Öffentlichkeit. Mit der vor 25 Jahren unterzeichneten Aarhus-Konvention haben die damals 35 Vertragsstaaten deshalb jeder Bürgerin und jedem Bürger und anerkannten Umweltorganisationen Rechte beim Natur- und Umweltschutz zugebilligt. Seitdem kontrolliert nicht nur der deutsche Staat die Einhaltung aller umweltrechtlichen Vorschriften, auch Umweltorganisationen wachen mittels Beteiligungs- und im Zweifel Klagerechten über Natur und Umwelt in Deutschland. Das am 25. Juni 1998 unterzeichnete Übereinkommen ist bislang einzigartig und unterscheidet sich durch die Beteiligungsmöglichkeiten der Öffentlichkeit von anderen Vereinbarungen wie beispielsweise dem Pariser Klimaschutzabkommen. Die Aarhus-Konvention schützt die Umwelt durch entsprechende Informations-, Beteiligungs-, und Klagerechte. Dr. Michael Zschiesche, Geschäftsführer des Unabhängigen Institut für Umweltfragen (UfU e.V.) erläutert:…
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Klimaschutz: Sofortprogramme sind kein Selbstzweck
Die Regierungskoalition hatte sich auf eine Reform des Klimaschutzgesetzes geeinigt, nach der keine verbindlichen Reduktionsziele für die einzelnen Sektoren mehr gelten, sondern nur noch Ziele für die jährlichen Gesamtemissionen. Bis die Neufassung beschlossen ist, gilt die ursprüngliche Regelung, nach der ein Sofortprogramm durch das zuständige Ministerium zu erarbeiten ist, wenn die Sektorziele des Vorjahres nicht erreicht werden. In 2022 waren dies Verkehr und Gebäude. NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger: “Ich erwarte, dass sich Verkehrsminister Volker Wissing und Bauministerin Klara Geywitz an geltendes Recht halten und wirksame Maßnahmen vorlegen. Es wäre sonst ein verheerendes Signal: Vertrauen in Politik kann nicht gestärkt werden, wenn sie sich nicht an Gesetze hält. Sie untergräbt damit auch…
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NABU: Gravierende Umweltfolgen nach Zerstörung des Kachowka-Staudamms in der Ukraine
Nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms sind 600 Quadratkilometer der Region Cherson überflutet, zehntausende Menschen sind aktuell direkt bedroht. Der höchste Wasserstand wird erst in 2-3 Tagen erwartet. Der NABU schätzt die Umweltfolgen für den Süden der Ukraine und die gesamte Schwarzmeerregion als verheerend ein. Thomas Tennhardt, NABU-Direktor Internationales: „Die plötzliche Überflutung der Gebiete und gleichzeitige Entwässerung anderer Regionen schädigen und zerstören zahlreiche Ökosysteme, unter anderem den Kachowka-Stausee, die Gewässer, die in ihn münden sowie die Gebiete flussabwärts des Dnipro-Flusses, die Dnipro-Mündung und die Küstengebiete des Schwarzes Meeres.“ Dies hätte gravierende Folgen auf die Tier- und Pflanzenwelt in diesen Gebieten. „Es besteht die Gefahr eines Massensterbens von Wasserorganismen wie Fischen, Weichtieren…
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Strauch-Vandalismus am Körnerteich
Mehr als 1.500 Sträucher wurden im Rahmen der NABU-Kampagne „Natürlich Strauch!“ in der Hauptstadt bislang gepflanzt. Leider geht es nicht allen gut: Bei einem Einsatz am Körnerteich in Mahlsdorf entdeckten NABU-Mitarbeiterinnen soeben, dass drei der dort im Herbst gepflanzten Sträucher offenbar mutwillig abgesägt wurden. Außerdem fanden sie eine über zwei Meter hohe Vogelbeere entwurzelt vor. „Diese Entdeckung hat uns natürlich sehr enttäuscht“, sagt Juliana Schlaberg, Naturschutzreferentin des NABU Berlin, „Sträucher sind extrem wichtig für die Artenvielfalt in der Stadt. Da ist offenbar noch viel Aufklärungsarbeit nötig!“ Der Vandalismus am Körnerteich ist leider kein Einzelfall: Auch der 1000. Strauch, der im Rahmen der NABU-Kampagne in einer Tempelhofer Kleingartenanlage gepflanzt wurde, steht…
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Unsere Meere brauchen Schutzgebiete, die schützen
Drei von vier Menschen in Deutschland wollen, dass Nord- und Ostsee besser geschützt werden. Das ist das Ergebnis einer Civey-Umfrage, die der NABU zum Tag der Meere am 8. Juni in Auftrag gegeben hat. Insgesamt 73,8 Prozent der Befragten stimmten der Aussage zu, dass mindestens die Hälfte der Meeresschutzgebiete vollständig von wirtschaftlichen Nutzungen freigehalten werden muss, damit sich Arten und Lebensräume erholen können. Mit dieser Forderung hat sich der NABU jetzt in einem offenen Brief an Bundeskanzler Scholz gewandt und gleichzeitig eine entsprechende Petition gestartet. „Obwohl bereits jede dritte Art in Nord- und Ostsee auf der Roten Liste steht, finden weiterhin Rohstoffabbau, lärmender Schiffsverkehr, industrielle Nutzung und Fischerei in Meeresschutzgebieten…
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“Gemeinsam Boden gut machen”: Zwölf Bio-Betriebe mit Förderpreis ausgezeichnet
Zwölf Landwirtinnen und Landwirte aus sechs Bundesländern sind heute auf dem Umweltfestival für die vorbildliche Umstellung ihres Betriebs von konventioneller auf ökologische Landwirtschaft mit dem NABU-Förderpreis „Gemeinsam Boden gut machen“ ausgezeichnet worden. Die Betriebe bauen ihr Gemüse, Obst und Getreide nach Bio-Kriterien an, verzichten auf chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel und halten höhere Standards bei der Tierhaltung ein. Die finanzielle Unterstützung soll den Öko-Betrieben dabei helfen, die Kosten für den Umbau zu decken und die zweijährige Umstellungsphase zu überbrücken, in der sie bereits nach Bio-Kriterien wirtschaften, aber noch keine Bio-Preise erzielen. Mit dem Projekt möchte der NABU, unterstützt durch die „Alnatura Bio-Bauern-Initiative“ (ABBI), REWE und weiteren Unternehmen und Stiftungen der Bio-Branche, den Ausbau…
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Ohne Natur keine Landwirtschaf
Miller: Attacken der Agrarverbände auf das EU-Renaturierungsgesetz gefährdet die Existenz von Landwirtinnen und Landwirten in Europa Zum heutigen Weltbauerntag betont der NABU die Bedeutung von gesunden Ökosystemen und Artenvielfalt für die landwirtschaftliche Produktion. Dazu kommentiert NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller: “Ohne Artenvielfalt und gesunde Böden keine Landwirtschaft und Ernährungssicherung – das sollte längst klar sein. Doch gerade jene Verbände, die vorgeben, unsere Versorgung mit gesunden Nahrungsmitteln sicherzustellen, attackieren gerade das wichtigste Gesetzesvorhaben für den Natur- und Klimaschutz in Europa. Damit riskieren sie nicht nur die Ernährungssicherung, sondern auch die Existenzgrundlage unzähliger landwirtschaftlicher Betriebe. Wer die Landwirtschaft in Europa wirklich erhalten will, muss sich auch im Kampf gegen ihre größte Bedrohung – die…
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Erdüberlastungstag: Globale Krise ohne politische Korrektur
Am 4. Mai hat Deutschland seine verfügbaren natürlichen Ressourcen verbraucht, die für das ganze Jahr hätten ausreichen sollen. NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger fordert mehr Anstrengungen der Politik beim Einsparen von Ressourcen: “Wirtschaft, Politik und Gesellschaft setzen voll auf Wachstum. Das wirkt: In etwas mehr als einem Drittel des Jahres haben wir bereits die natürlichen Ressourcen des ganzen Jahres verbraucht. So kann es nicht weitergehen. Doch: Es mangelt an politischen Korrekturen dieser Fehlentwicklung. Wo ist der Plan, wie wir beherzt gegensteuern und unsere Handlungen stärker am ökologischen Fußabdruck orientieren? Er fehlt. Dabei ist alles andere vorsätzlicher Betrug an unser aller Zukunft.“ Mit mehr als 900.000 Mitgliedern und Fördernden ist der 1899 gegründete…