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Die Neuen deutschen Medienmacher*innen verurteilen die Entlassung des einzigen Schwarzen Moderators im öffentlich-rechtlichen Kinderkanal (KiKa)
Wir bedauern die Entscheidung des Kinderkanals (KiKa), die Zusammenarbeit mit seinem Moderator Matondo Castlo aufzukündigen. Castlo war einer von drei Moderator*innen der KiKa-Sendung "Baumhaus". Als einziger Schwarzer KiKA-Moderator war er für viele Kinder of Color eine Identifikationsfigur, seine Einstellung ein überfälliges Zeichen für mehr sichtbare Vielfalt im öffentlich-rechtlichen Kinderfernsehen. Diesen Sommer geriet Castlo in die Kritik, weil er im Westjordanland an einem Festival und an einer Demonstration teilgenommen hatte. Der Moderator selbst verkündet über Instagram, dass er mit seiner Teilnahme keine politische Botschaft senden wollte, und betrachtet sie rückblickend als Fehler. Dennoch hat sich KiKa nun von ihm getrennt. Das ist völlig unverhältnismäßig. Wir begrüßen antisemitismuskritische Selbstreflexion von Redaktionen, sie…
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„Goldene Kartoffel“ für SWR-Doku über Russlanddeutsche
Die Neuen deutschen Medienmacher*innen (NdM) verleihen die „Goldene Kartoffel“ 2022 an den SWR und die Dokumentation „Russlanddeutsche – unsere fremden Nachbarn? Bilanz einer schwierigen Integration“ – stellvertretend für die unterirdische Berichterstattung deutscher Medien über Russlanddeutsche und andere Zugewanderte aus dem postsowjetischen Raum. Seit 2018 vergeben die NdM die „Goldene Kartoffel“ an Medien oder Journalist*innen, die ein verzerrtes Bild vom Zusammenleben im Einwanderungsland Deutschland zeichnen, oder an Sendungen und Formate, die Probleme und Konflikte immer wieder grob überzeichnen, Vorurteile verfestigen und gegen journalistische Standards verstoßen. So begründet die Jury ihre Entscheidung Russlanddeutsche und andere Gruppen aus dem postsowjetischen Raum stehen seit der russischen Invasion der Ukraine unter besonderer medialer Beobachtung, vor…
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„Stark für Vielfalt“: Nachwuchsjournalist*innen gesucht!
Im Januar startet ein neuer Jahrgang des Mentoring-Programms der Neuen deutschen Medienmacher*innen (NdM). Ab dem 5. Oktober können sich Journalist*innen bewerben, um Unterstützung auf ihrem Weg in die Branche zu bekommen. Die vergangenen Jahre haben gezeigt: Deutsche Medienhäuser wollen und brauchen vielfältiges Personal, das neue Perspektiven in die Berichterstattung einbringt. Der Einstieg in die Branche ist allerdings weiterhin nicht leicht. Besonders für Journalist*innen, die eingewandert sind, aus Einwander*innenfamilien stammen und/oder Rassismuserfahrungen machen mussten. Deshalb gibt es das Mentoring-Programm der Neuen deutschen Medienmacher*innen. Seit 2010 bringen die NdM ambitionierte Nachwuchsjournalist*innen und etablierte Medienschaffende zusammen und haben so bereits mehr als 300 jungen Menschen den Weg in den Journalismus geebnet. Und auch…
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NdM-Studie: „Welche Gesellschaft soll das abbilden?“
Die Neuen deutschen Medienmacher*innen (NdM) veröffentlichen die erste Untersuchung über den Mangel an Vielfalt in Rundfunkräten des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Genau 75 Jahre nachdem der „Vater des Rundfunks“ Hans Bredow ihre Gründung anregte. In zwölf Rundfunkräten** beaufsichtigen Vertreter*innen der Gesellschaft die öffentlich-rechtlichen Sender in Deutschland und sichern deren Unabhängigkeit. Die NdM-Studie geht der Frage nach, ob Rundfunkräte dem Anspruch gerecht werden, der seit Bredow in zahlreichen Gesetzestexten und Gutachten festgehalten worden ist: Als Kontrollgremien der öffentlich-rechtlichen Medien alle relevanten gesellschaftlichen Gruppen in Deutschland mit einzubeziehen. Mehr Bauern und Bäuerinnen in Rundfunkräten als eingewanderte Menschen Insgesamt 542 Rundfunkratsmitglieder werden von verschiedenen Organisationen, Verbänden und von der Politik in die Rundfunkräte entsandt. Doch wer…
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Wechsel in der Geschäftsführung der NdM – dem weltbesten Job, wie wir finden
Konstantina Vassiliou-Enz hört nach einem Jahrzehnt erfolgreicher Arbeit als NdM-Geschäftsführerin auf. Kommunikationsexpertin Elena Kountidou übernimmt im August die Leitung der Geschäftsstelle. Nach über zehn Jahren hört Konstantina Vassiliou-Enz als Geschäftsführerin der Neuen deutschen Medienmacher*innen auf – ein schmerzlicher Verlust für die NdM. Denn Konstantina Vassiliou-Enz hat es geschafft, eine Geschäftsstelle mit 45 Mitarbeitenden aufzubauen, zahlreiche nachhaltige Projekte zu starten und die deutsche Medienlandschaft aufzumischen. Zum Beispiel mit unserem erfolgreichen Mentoring-Programm, mit dem wir mehr als 300 jungen Menschen den Weg in den Journalismus geebnet haben. Oder dem „No Hate Speech Movement“, das 2020 den Förderpreis der Deutschen Nationalstiftung gewonnen hat. Das Glossar für gute Berichterstattung im Einwanderungsland, das gerade in…
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„Wenn der Russe kommt“
Jeder Krieg ist auch ein Informationskrieg. Das ist eine Binsenwahrheit, die sich im aktuellen Krieg wieder bestätigt. Über Social Media verfolgen Zuschauer*innen live und in Farbe Angriffe und Bombardierungen, ohne immer die russischen oder ukrainischen Quellen zu kennen. Unterschiedliche politische Lager in Deutschland versuchen, diesen Krieg als Vehikel zu nutzen, um ihre Narrative zu platzieren. Deswegen ist es umso wichtiger, dass Medienschaffende recherchieren, einordnen und Betroffene hinzuziehen. Das heißt: Auch wenn die völkerrechtliche Lage klar ist, dürfen Journalist*innen weder in einen anti-russischen Duktus verfallen, der an die Zeit des Kalten Krieges erinnert. Akute journalistische Herausforderungen: Framing und Nachrichten Kolleg*innen berichteten, dass wenig Zeit ist, über das richtige Wording und die…
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Vielfalt kommt von „viel“ – wie deutsche Medien Diversität für alle schaffen
Ein Bündnis von Organisationen veröffentlicht erstmals Anleitungen, Fakten und Checklisten für intersektionale Diversität in den Medien. Das Gemeinschaftswerk der Neuen deutschen Medienmacher*innen, von Leidmedien, dem Lesben- und Schwulenverband in Deutschland, der MaLisa Stiftung, ProQuote Medien und der Queer Media Society ist ab heute online unter mediendiversitaet.de. Eine Mehrheit der Menschen in Deutschland wird in deutschen Medien vernachlässigt oder ausgegrenzt, [1] dazu gehören Frauen, Menschen mit Behinderung oder mit Einwanderungsgeschichte, BPoC oder LSBTIQ*. Zudem sind sie in Redaktionen meistens und in Führungspositionen immer unterrepräsentiert.[2] Manches unterscheidet diese Gruppen und doch gibt es Gemeinsamkeiten, wenn es um Diskriminierung und auch strukturelle Benachteiligung in den Medien geht – vor allem weil Betroffene nicht…
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Studie zu Sichtbarkeit in der Wahlkampfberichterstattung 2021
Die Neuen deutschen Medienmacher*innen (NdM) haben vor der Bundestagswahl die Abendnachrichten auf ARD, ZDF, RTL ausgewertet. Aus der Untersuchung geht hervor, dass migrantisch wahrgenommene Menschen noch immer stark unterrepräsentiert sind. Menschen mit Behinderung sind fast gar nicht zu erkennen und Frauen selten in Expertinnenrollen. Wer kommt zu Wort, wenn es im Wahlkampf um die Politik von morgen geht? Um das zu analysieren, haben wir ARD-Tagesthemen, ZDF-Heute Journal und RTL Aktuell vom 1. August 2021 bis 30. September 2021 mit Datenjournalist*innen beobachtet und erhoben, wie es um die Sichtbarkeit verschiedener Gruppen steht. Die Ergebnisse: Nur 10 Prozent der Menschen, die etwas zu Deutschland sagen, sind migrantisch wahrgenommene Personen. Vor allem bei…
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Was Sie bei der Wahlkampfberichterstattung im Einwanderungsland beachten sollten
In Deutschland leben über 21 Millionen Menschen mit einem sogenannten Migrationshintergrund – das sind 26 Prozent der Bevölkerung. Über die Hälfte davon sind deutsche Staatsangehörige. Wenn am 26. September der Deutsche Bundestag und die künftige Regierung gewählt werden, haben 12,3 Prozent der Wahlberechtigten einen Migrationshintergrund (7,4 Millionen Menschen). Auch für die 10,1 Mio. Ausländer*innen, von denen die meisten schon lange hier leben, gilt: wer gewählt wird und regiert, betrifft auch sie. Die meisten Medien bilden den Umstand, dass Deutschlands Gesellschaft von Einwanderung geprägt ist, nicht genügend ab. Die Neuen deutschen Medienmacher*innen empfehlen daher eine Checkliste für eine Art „Diversity-Mainstreaming“ in der Wahlberichterstattung. Falls Sie jetzt denken: Wie bitte, Diversity-… was?…
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Was Sie bei der Wahlkampfberichterstattung im Einwanderungsland beachten sollten
In Deutschland leben über 21 Millionen Menschen mit einem sogenannten Migrationshintergrund – das sind 26 Prozent der Bevölkerung. Über die Hälfte davon sind deutsche Staatsangehörige. Wenn am 26. September der Deutsche Bundestag und die künftige Regierung gewählt werden, haben 12,3 Prozent der Wahlberechtigten einen Migrationshintergrund (7,4 Millionen Menschen). Auch für die 10,1 Mio. Ausländer*innen, von denen die meisten schon lange hier leben, gilt: wer gewählt wird und regiert, betrifft auch sie. Die meisten Medien bilden den Umstand, dass Deutschlands Gesellschaft von Einwanderung geprägt ist, nicht genügend ab. Die Neuen deutschen Medienmacher*innen empfehlen daher eine Checkliste für eine Art „Diversity-Mainstreaming“ in der Wahlberichterstattung. Falls Sie jetzt denken: Wie bitte, Diversity-… was? Was wir…