• Kunst & Kultur

    status quo museum?

    Neben dem Waffen- und Drogenhandel ist der illegale Markt für Kulturgüter eine allgegenwärtige Herausforderung für die Staaten Südamerikas. Das Geschäft mit den Relikten der Vergangenheit blüht seit Jahrzehnten: Illegal ausgegrabene präkolumbische Objekte werden gezielt an Tourist*innen verkauft, Zwischenhändler*innen schmuggeln sie über die Landesgrenzen, und so gelangen sie oft auch in westliche Museen. Deren Nachfrage ist ein wesentlicher Faktor, der dazu beiträgt, die lange Tradition der illegalen Ausgrabungen (»Huaqueo«) aufrechtzuerhalten. Der »Huaqueo« reicht von der Zeit der spanischen Invasion über die Blütezeit des Sammelns im 19. und 20. Jahrhundert. Vor diesem Hintergrund ist die Provenienz präkolumbischer Objekte stets kritisch zu hinterfragen – das gilt für frühe Sammlungen ebenso wie für aktuelle…

  • Kunst & Kultur

    Frischer Wind. Impressionismus im Norden

    Wie ein frischer Wind wehte der Impressionismus seit den 1860er Jahren von Frankreich über den ganzen Kontinent – und wirbelte die Kunstwelt des europäischen Nordens auf. In Zusammenarbeit mit dem niederländischen Museum Singer Laren und dem Museum Kunst der Westküste Alkersum/Föhr zeigt das Landesmuseum Hannover, wie die Eigenheiten der bedeutenden Kunstströmung sich in den Werken der dänischen, niederländischen und deutschen Künstler*innen niederschlugen und in eigene, landestypische Spielarten umgesetzt wurden. Rund 100 hochkarätige Gemälde und Ölstudien zeugen in der Darstellung atmosphärischer Stimmungen und flüchtiger Momentaufnahmen von originellen Themen, einer frischen Farbgebung und einer neuartigen Maltechnik der nordischen Impressionist*innen – unter ihnen bedeutende Vertreter*innen wie Anna Ancher, Isaac Israels, Johan Barthold Jongkind…

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    Neues Verbundprojekt zur Aufarbeitung kolonialzeitlicher Sammlungen aus Indonesien in Niedersachsen

    Ein Verbundprojekt von acht niedersächsischen Museen und Sammlungen zur Erforschung kolonialer Bestände aus Indonesien ist gestartet. Das vom Netzwerk Provenienzforschung in Niedersachsen initiierte Projekt wird vom Museumsverband für Niedersachsen und Bremen e. V. und dem Netzwerk koordiniert und vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste gefördert. In vielen Museen und Sammlungen in Niedersachsen finden sich auffallend große Bestände aus Indonesien. Das mag auf den ersten Blick überraschen, da Indonesien eine niederländische Kolonie war. Von diesen wurden rund 1.450 ethnographische Objekte, circa 300 naturkundliche Präparate und daneben sechs bisher nicht näher erforschte menschliche Überreste in dem Projekt „Kolonialzeitliche Sammlungen aus Indonesien in Niedersachsen“ ausgewählt, um deren Herkunft in Kooperation mit Expert:innen aus Indonesien und…

  • Kunst & Kultur

    Vergiß mein nicht.

    Das Landesmuseum Hannover gibt anlässlich des weltweit zelebrierten »Día de Muertos«, dem Tag der Toten, in einer neuen WechselWelten-Ausstellung Einblick in die mexikanische Erinnerungskultur. Die Schau zeigt lustige, nachdenkliche und gefühlvolle Momente des Todes im Leben. Der Thementag am 2.11.2024, veranstaltet in Kooperation mit der mexikanischen Community, dem Mexikanischen Honorarkonsulat in Hannover und dem Deutsch-Mexikanischen Freundeskreises e.V., macht die Feierlichkeiten lebendig. Der Día de Muertos ist ein in Mexiko und in der gesamten Großregion begangener Tag zur Feier der Verstorbenen. Seit geraumer Zeit erfährt der Mexikanische Gedenktag auch ein großes internationales Interesse. 2008 wurde er als »Indigenes Fest zu Ehren der Toten« von der UNESCO als immaterielles Kulturerbe gelistet und…

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    KZ überlebt. Porträts von Stefan Hanke

    Als Zeitzeug*innen der NS-Verbrechen stehen die Überlebenden der Konzentrations- und Vernichtungslager mit ihren unterschiedlichen Biografien im Fokus der Arbeit des Regensburger Fotografen Stefan Hanke. Das Landesmuseum Hannover präsentiert in Kooperation mit der Villa Seligmann über 72 eindrucksvolle Schwarz-Weiß-Porträts und lädt Betrachter*innen zu einer nachhaltigen Begegnung mit außergewöhnlichen Menschen ein. Von 2004 bis 2014 suchte der Fotograf Stefan Hanke (geboren 1961 in Regensburg) in sieben europäischen Ländern 121 Überlebende der nationalsozialistischen Konzentrationslager auf. Ohne vorgefasste Opferschablone porträtierte Hanke sie in ihrem Lebensumfeld oder an historischen Orten ihres Leidens. Bildkomposition und Aufnahmeort reflektieren die Geschichte der Protagonist*innen. »Die Überlebenden wurden zwar aus den nationalsozialistischen Konzentrationslagern befreit, aber ihr Leidensweg war damit nicht zu Ende.…

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    Rubens, van Dyck, Lorrain: die alten Meister sind zurück

    Die KunstWelten wachsen: Drei weitere Räume im zweiten Obergeschoss des Landesmuseums Hannover eröffnen einen neuen Blick auf die Alten Meister. Die neu gestalteten Kunstsäle stehen im Zeichen des Barock und überzeugen durch ein frisches Farbkonzept und eine großzügige Raumarchitektur. Auf die großen Altäre des Mittelalters und die Kunst der Renaissance folgen nun die Meister des italienischen und niederländischen Barock. Gemeinsam mit der international renommierten Agentur »facts and fiction«, die seit 2013 an der Neugestaltung des Landesmuseums Hannover zum WeltenMuseum beteiligt ist, wurde ein innovatives Gestaltungskonzept entwickelt, das ein zeitgemäßes Besuchserlebnis schafft. Im 17. Jahrhundert entwickelte sich Italien zu einem zentralen Reiseziel für europäische Adelige und Künstler. Eine Reise in den…

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    Landesmuseum Hannover setzt Stolperstein in Berlin

    2017 konnte das Landesmuseum Hannover mit dem »Bacchanale« ein großformatiges Bild von Lovis Corinth erwerben, das zuvor an die Erben der jüdischen Familie Salomon restituiert worden war. Mit den vom Vorstand gespendeten Stolpersteinen wird seit heute der Familie an ihrem ehemaligen Wohnort ein Denkmal gesetzt. Frühere Besitzer des Gemäldes waren Alfred Michaelis und Martha Marie Salomon, die das Bild in den 1920er Jahren für 23.000 Reichsmark gekauft hatten. Alfred Salomon war Mitbegründer der Textilwarenhandlung »Salomon & Kaminsky« und hatte als Leutnant und Offizier im Ersten Weltkrieg gedient. Die erfolgreiche Kaufmannsfamilie bewohnte eine repräsentative Wohnung in der Assmannshauserstraße 10a in Berlin-Wilmersdorf. Nach 1933 waren Alfred Salomon und seine Frau Martha der…

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    Drei neue Gemälde in den Kunstwelten

    Während der erfolgreichen Bestandsausstellung »Ich werde noch etwas. Paula Modersohn-Becker in Hannover« hat die Fritz Behrens Stiftung im Sommer 2024 drei Gemälde der bedeutenden deutschen Malerin erworben und dem Landesmuseum Hannover als Dauerleihgabe übergeben. Paula Modersohn-Becker ist eine Pionierin der deutschen Moderne. Die Malerin gehört nicht nur in Deutschland, sondern europa- und weltweit zu den bedeutendsten Künstlerinnen der Zeit um 1900. Dank der Unterstützung der Fritz Behrens Stiftung zählt die weltweit zweitgrößte monografische Sammlung nach Bremen nun insgesamt 42 Werke. Die drei Neuzugänge repräsentieren eine wichtige Entwicklungsphase Paula Modersohn-Beckers, in der sie begann, ihre Landschaftsdarstellungen durch figürliche Elemente um eine weitere Dimension zu bereichern und so Mensch und Natur miteinander…

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    »Tageszeiten. Caspar David Friedrich in Hannover«

    Caspar David Friedrich gilt heute als der bedeutendste Maler der deutschen Romantik. Anlässlich seines 250. Geburtstages präsentiert das Landesmuseum Hannover eine Kabinettausstellung mit sechs Gemälden. Im Zentrum steht die Werkfolge der »Vier Tageszeiten«, der einzige vollständig erhaltene Tageszeitenzyklus des Künstlers an einem Ort. Im Rahmen der Ausstellung werden die Perspektiven verschiedener Fachdisziplinen – Kunstgeschichte, Restaurierung und Provenienzforschung – auf die ausgestellten Werke zusammengeführt. Das Arbeiten in Zyklen ist für Friedrichs Werk grundlegend: Friedrich überträgt die Prozesse des menschlichen Lebens in die Natur. Im hannoverschen Tageszeitenzyklus steht die Entwicklung des menschlichen Lebens zwischen Geburt und Tod in Analogie zu Morgen, Mittag, Nachmittag und Abend. Der inhaltliche Zusammenhang manifestiert sich auch in der…

  • Kunst & Kultur

    Paula – nun auch in den USA

    Die erste Paula-Modersohn-Becker-Retrospektive in den Vereinigten Staaten von Amerika eröffnet am 6.6.2024. Zunächst wird sie in der Neuen Galerie New York präsentiert, dann zeigt das ebenso renommierte Art Institute Chicago die groß angelegte Schau ab Oktober 2024. Unverzichtbar sind dabei Bilder aus der Hannoveraner Sammlung: Fünf Gemälde aus der Ausstellung »Ich werde noch etwas. Paula Modersohn-Becker in Hannover« reisen in die USA. Paula Modersohn-Becker ist eine Pionierin der deutschen Moderne. Die Malerin gehört nicht nur in Deutschland, sondern europa- und weltweit zu den bedeutendsten Künstlerinnen der Zeit um 1900. Das Landesmuseum Hannover verwahrt 39 Gemälde von ihr – und damit die weltweit zweitgrößte Sammlung! Erstmals werden nun fünf Gemälde aus dem…