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Corona-Pandemie vertieft in Nordafrika und Nahost die Kluft zwischen Arm und Reich
Die Corona-Pandemie verschärft im Nahen Osten und Nordafrika massiv soziale Ungleichheit, wie ein neuer Bericht der Nothilfe- und Entwicklungsorganisation Oxfam zeigt: Seit März konnten die 21 Milliardäre in der Region ihr Vermögen um fast 10 Milliarden US-Dollar steigern. Das ist beinahe doppelt so viel, wie nötig wäre, um das durch die verheerende Explosion vom 4. August zerstörte Beirut wieder aufzubauen. Gleichzeitig könnten die wirtschaftlichen Folgen der Covid-19-Krise 45 Millionen Menschen in der Region in die Armut drängen. Oxfam fordert von den dortigen Regierungen dringend Investitionen in soziale Sicherung, Bildung und Gesundheitsversorgung. Der Bericht „For a Decade of Hope Not Austerity in The Middle East and North Africa” zeigt: Während Millionen…
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Im Jemen zerstört alle zehn Tage ein Luftangriff Krankenhäuser, Brunnen und Wassertanks
Seit der Konflikt im Jemen vor mehr als fünf Jahren eskalierte, wurden medizinische Einrichtungen und die Infrastruktur der Wasserversorgung fast 200 Mal durch Luftangriffe getroffen. Zuletzt gab es auch Attacken auf COVID-19-Quarantänezentren, was den Einsatz gegen die Pandemie erschwert. Das zeigt eine aktuelle Analyse von Oxfam. Die Nothilfe- und Entwicklungsorganisation fordert mehr Engagement der internationalen Gemeinschaft, um das Leid im Jemen zu beenden. Oxfam hat Informationen über Luftangriffe ausgewertet, die vom Yemen Data Project gesammelt wurden. Das Ergebnis: In den vergangenen fünf Jahren gab es fast 200 Attacken auf Krankenhäuser, Krankenwagen, Wassertanks oder Wassertanklaster. Das entspricht einem Angriff alle zehn Tage. Währenddessen verkauften zahlreiche Länder an Saudi-Arabien und seine Koalitionspartner…
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Hilfsorganisationen verurteilen Annexionspläne Israels
Bald könnte Israel im besetzten Westjordanland mit der Umsetzung der angekündigten Annexionsschritte beginnen. Oxfam und sieben weitere Nichtregierungsorganisation, die in den palästinensischen Gebieten tätig sind, warnen in einer gemeinsamen Erklärung vor schwerwiegenden menschenrechtlichen, sozialen und wirtschaftlichen Folgen. Zudem fordern sie Regierungen weltweit auf, die Annexion nicht anzuerkennen und wirksame diplomatische Maßnahmen dagegen zu ergreifen, sollten die Pläne der israelischen Regierung tatsächlich umgesetzt werden. Robert Lindner, Referent für Krisen und Konflikte bei Oxfam Deutschland, kommentiert: „Der von der israelischen Regierung verkündete Plan, besetztes Gebiet im Westjordanland sich mit Gewalt anzueignen, verstößt gegen die Grundfesten des Völkerrechts und wird Armut und Abhängigkeit der Palästinenser*innen verschärfen. Es ist zu erwarten, dass die Schikanen…
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G20 müssen private Gläubiger in die Pflicht nehmen und Schuldenrückzahlungen erlassen
Wenn die Schuldenrückzahlungen einkommensschwacher Länder aus dem globalen Süden nicht erlassen werden und private Gläubiger weiterhin auf ihren Ansprüchen bestehen, droht in diesen Ländern ein gravierender Anstieg der Armut. Die G20 müssen deshalb auch Banken, andere Finanzakteure und multilaterale Organisationen in die Pflicht nehmen, damit die von ihnen im April beschlossene Schuldeninitiative tatsächlich wirkt. Das zeigt der Bericht "Passing the Buck on Debt Relief", den die Nothilfe- und Entwicklungsorganisation Oxfam gemeinsam mit Christian Aid und Global Justice Now veröffentlicht. Anlass ist das Treffen der G20-Finanzminister*innen am kommenden Wochenende. Die Organisationen fordern die G20 auf, neben bilateralen auch private und alle multilateralen Gläubiger verbindlich in die Schuldeninitiative einzubeziehen und alle Schuldenrückzahlungen…
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Oxfam fordert Kurskorrektur in der Hungerbekämpfung
Die Bundesregierung sollte ihren Kurs bei der Hungerbekämpfung korrigieren. Das fordert die Nothilfe- und Entwicklungsorganisation Oxfam anlässlich des heute vorgestellten UN-Welternährungsberichts. Demnach steigen die Hungerzahlen zum fünften Mal in Folge. Bis zu 132 Millionen werden in diesem Jahr der Covid-19 Pandemie zusätzlich unter Hunger leiden. In dem Oxfam-Bericht „The Hunger Virus“ warnt Oxfam deshalb, mehr Menschen könnten durch die Pandemie verhungern, als am Virus zu sterben. Oxfam fordert Entwicklungsminister Müller auf, den Hilfsaufruf der Vereinten Nationen zu unterstützen, sich für existenzsichernde Einkommen und Löhne einzusetzen sowie Agrarökologie ins Zentrum der Hungerbekämpfung in Afrika zu stellen. Nach Berechnungen der Vereinten Nationen können sich mehr als drei Milliarden Menschen aktuell nicht gesund…
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Über 80 Millionäre fordern höhere Steuern für Reiche wegen Folgen der COVID-19-Pandemie
Eine Gruppe von 83 Millionär*innen aus sieben Ländern, die „Millionaires for Humanity“, fordern in einem heute veröffentlichten offenen Brief höhere Steuern für Superreiche, um den gesellschaftlichen Wiederaufbau nach der Covid-19-Krise zu finanzieren. Der Brief erscheint im Vorfeld des Treffens der G20 Finanzminister*innen und Zentralbankpräsident*innen sowie des Treffens des Europäischen Rates, die Ende dieser Woche stattfinden. Der Brief hebt den Beitrag von Mitarbeiter*innen in systemrelevanten Berufen hervor, die die Gesellschaft am Laufen halten, warnt vor den Folgen der Covid-19-Pandemie und fordert langfristig wirksame Lösungen gegen soziale Ungleichheit, etwa höhere Steuern für Superreiche und mehr Steuertransparenz: „Millionen Menschen werden ihre Arbeit verlieren, einige davon dauerhaft. Die Probleme, verursacht und offengelegt durch Covid-19,…
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Neue Hunger-Epizentren durch Covid-19: Mehr Menschen könnten verhungern, als am Virus sterben
In Folge der COVID-19-Pandemie könnten bis zum Jahresende täglich weltweit bis zu 12.000 Menschen an Hunger sterben, möglicherweise sogar mehr als an der Krankheit selbst. Davor warnt die Nothilfe- und Entwicklungsorganisation Oxfam in einem neuen Bericht. Währenddessen zahlten die acht größten Lebensmittel- und Getränkeunternehmen seit Januar 18 Milliarden Dollar an ihre Aktionäre aus – zehnmal mehr als der Betrag, den die Vereinten Nationen benötigen, um Hunger zu bekämpfen. Die weltweite Sterblichkeitsrate durch COVID-19 erreichte im April 2020 mit etwas mehr als 10.000 Todesfällen pro Tag ihren höchsten registrierten Wert. Oxfams Bericht „The Hunger Virus“ zeigt, dass in diesem Jahr 121 Millionen Menschen infolge der sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie…
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Abschiebung statt Schutz – Griechisches Asylrecht ist ein Angriff auf die humanitären Verpflichtungen der EU
Das neue griechische Asylrecht ist darauf ausgelegt, Geflüchtete abzuschieben, statt ihnen Schutz und Sicherheit zu bieten. Menschen, die vor Gewalt und Verfolgung fliehen, bietet es kaum Chancen auf ein faires Verfahren, sondern setzt sie der Gefahr von Missbrauch und Ausbeutung aus. Das kritisierten der Griechische Flüchtlingsrat (GCR) und die Nothilfe- und Entwicklungsorganisation Oxfam in einem neuen Bericht. Darin zeigen sie auf, wie das seit dem 1. Januar 2020 geltende neue Asylrecht die Rechte von schutzsuchenden Menschen verletzt und warnen, es könnte eine Blaupause für die Reform des EU-Asylsystems werden. Der Bericht „Dminished, Derogated, Denied“ dokumentiert, wie Geflüchtete in den so genannten Hotspots auf den griechischen Inseln ohne ausreichend Zugang zu…
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Supermarkt-Check 2020: Letzter Platz bei Menschenrechten für Edeka
Oxfams Supermarkt-Check zeigt: Menschenrechte spielen für Supermärkte weiterhin eine Nebenrolle. Im dritten Jahr des Supermarkt-Checks machen einzelne Supermärkte zwar vor, dass Veränderung möglich ist, doch insgesamt erreicht kein deutscher Supermarkt mehr als ein Drittel der möglichen Punkte. Edeka landet im internationalen Vergleich weiter auf dem letzten Platz. Oxfam fordert ein Lieferkettengesetz, das Supermärkte zum Umdenken zwingt. Oxfams Supermarkt-Check analysiert und bewertet die Geschäftspolitik von 16 Supermärkten in Deutschland, Großbritannien, den USA und den Niederlanden in Bezug auf ihren Umgang mit Menschenrechten. Dabei werden die Themen Transparenz, Arbeitnehmerrechte, der Umgang mit Kleinbäuer*innen und Frauenrechte unter die Lupe genommen. Das Ergebnis 2020: Lidl, Rewe und Aldi haben sich zwar verbessert, doch noch…
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Bundesregierung muss gegen soziale Ungleichheit vorgehen – in Europa und weltweit
Um eine dauerhafte Spaltung Europas infolge der Corona-Pandemie zu verhindern, muss die Bundesregierung während ihrer EU-Ratspräsidentschaft gegen die Ursachen sozialer Ungleichheit vorgehen. Hierfür braucht es eine sozial-ökologische Kehrtwende auf zentralen Politikfeldern. Das fordert die Nothilfe- und Entwicklungsorganisation Oxfam im Vorfeld der morgigen Sitzung des Bundeskabinettes, auf der diese ihr EU-Programm beschließen will. In einem aktuellen Positionspapier beschreibt Oxfam, was die Bundesregierung tun muss, um Europa und die Welt gerechter und solidarischer zu machen. Die Corona-Krise zeigt wie unter einem Brennglas die dramatischen Folgen sozialer Ungleichheit, innerhalb von Gesellschaften wie auch zwischen Ländern. In ihrer Regierungserklärung hatte Bundeskanzlerin Merkel vergangene Woche vor einer dauerhaften wirtschaftlichen Spaltung Europas gewarnt. Tatsächlich gibt es…