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Spargelernte in Deutschland: Ausbeutung vor unserer Haustür
Saisonarbeiter*innen, die Spargel, Erdbeeren und Gemüse für deutsche Supermärkte ernten, erleben Ausbeutung und schlechte Arbeitsbedingungen: Lohndumping, Wuchermieten und unzureichender Krankenversicherungsschutz sind weit verbreitet. Mitverantwortlich ist der enorme Preisdruck deutscher Supermarktketten auf Bäuer*innen. Das zeigt die neue Oxfam-Studie „‘Das hier ist nicht Europa.‘ Ausbeutung im Spargel-, Erdbeer- und Gemüseanbau in Deutschland“. Oxfam und die Initiative Faire Landarbeit fordern, dass die Rechte der Saisonbeschäftigten besser geschützt werden und die Supermärkte den enormen Preisdruck auf Zulieferer beenden. Anders als für frühere Studien hat Oxfam nicht in Anbaugebieten von Südfrüchten recherchiert, sondern direkt vor unserer Haustür. Das Ergebnis: Auf deutschen Spargel- und Erdbeerhöfen herrschen unhaltbare Bedingungen. Grundlage der Studie ist sind eigene Recherchen und ein Bericht des PECO-Instituts,…
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Zahl der hungernden Menschen um 65 Millionen gestiegen
Laut dem heute veröffentlichten "Global Report on Food Crises" des Food Security Information Network (FSIN) leiden derzeit 258 Millionen Menschen in 58 Ländern Hunger – das sind 65 Millionen Menschen (34 Prozent) mehr als im vergangenen Jahr. Lisa Korte, Teamleiterin Humanitäre Hilfe der Nothilfe- und Entwicklungsorganisation Oxfam Deutschland, kommentiert: “Dass der weltweite Hunger in einer Welt des Überflusses im fünften Jahr in Folge zunimmt, ist ein Schandfleck für unsere kollektive Menschlichkeit. Jahrzehntelange Fortschritte bei der Bekämpfung von Armut und Hunger werden nun durch Konflikte, wirtschaftliche Schocks und die Klimakrise schnell wieder zunichte gemacht.” "Allein in Ostafrika, einer der am stärksten betroffenen Regionen, haben klimabedingte Dürren und anhaltende Konflikte dazu geführt,…
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Oxfam: Petersberger Klimadialog muss Abkehr von fossiler Energie und wirksame Entschädigungen für Klimafolgeschäden voranbringen
Ein deutliches Bekenntnis für die Abkehr von fossilen Energien und klare Signale zum kommenden UN-Fonds zur Bewältigung von unvermeidlichen Klimafolgeschäden in einkommensschwachen Ländern fordert die Nothilfe- und Entwicklungsorganisation Oxfam von den Teilnehmer*innen des anstehenden Petersberger Klimadialogs zur Vorbereitung der kommenden UN-Weltklimakonferenz COP28 in Dubai. Jan Kowalzig, Referent für Klimapolitik bei Oxfam: “Um die schlimmsten Szenarien der Klimakrise zu verhindern, braucht es eine schnelle Abkehr von den fossilen Energien. Der Petersberger Klimadialog muss hier Allianzen schmieden, um dieses Bekenntnis auf der kommenden UN-Weltklimakonferenz wirksam zu verankern. Dazu gehört auch mehr Unterstützung für einkommensschwache Länder beim Umstieg auf eine klimafreundliche Entwicklung und eine Reform der internationalen Finanzarchitektur. Öffentliche Mittel für den Ausbau…
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Oxfam: Jeder fünfte Mensch in Ostafrika hat nicht genug Wasser
Jeder fünfte Mensch im dürregeplagten Ostafrika – insgesamt 33,5 Millionen Menschen in Äthiopien, Kenia und Somalia – hat nicht genug sauberes Trinkwasser. Darauf weist die Nothilfe- und Entwicklungsorganisation Oxfam anlässlich des Weltwassertages am 22. März hin. Und die Prognosen sehen düster aus: Laut Vorhersagen wird der Regen diesen Mai zum sechsten Mal in Folge ausbleiben. Damit ist die aktuell herrschende Dürre die längste seit Beginn der Aufzeichnungen. In einigen Gebieten Äthiopiens, Kenias und Somalias sind die Wasserkosten seit Januar 2021 um 400 Prozent in die Höhe geschnellt, so dass für die 22,7 Millionen Menschen, die bereits von akutem Hunger betroffen sind, Wasser unerschwinglich geworden ist. „Die hungrigsten Menschen in der…
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Oxfam warnt vor Ausbreitung von Infektionskrankheiten in den Erdbebengebieten
Die Menschen in den vom Erdbeben betroffenen Gebieten, insbesondere in Syrien, sind in hohem Maß vom Ausbruch von Infektionskrankheiten bedroht. Als Folge von Infrastrukturschäden ist besonders das Risiko der Ausbreitung von durch verunreinigtes Trinkwasser übertragenen Krankheiten hoch. Darauf weist die Nothilfe- und Entwicklungsorganisation Oxfam hin. Infolge des Erdbebens sind weit über eine Million Personen in Notunterkünften untergebracht, weil sie ihre Heimat verloren haben oder aus Sicherheitsgründen vorläufig nicht in ihre Wohnungen zurückkehren können. Die Infrastruktur zur Wasserver- und -entsorgung ist nach Erkenntnissen von Oxfams Teams und Partnerorganisationen vor Ort vielerorts beschädigt. Die Gesundheitssysteme stehen angesichts von bisher rund 80 000 Verletzten in der Türkei und Syrien unter erheblichem Druck. In…
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Erdbeben in Syrien und der Türkei: Oxfam-Teams vor Ort
Nach den verheerenden Erdbeben in Syrien und der Türkei hat die Nothilfe- und Entwicklungsorganisation Oxfam ihre Arbeit in den betroffenen Gebieten aufgenommen. In Syrien ist das Oxfam-Büro in Aleppo unbeschädigt geblieben und Erkundungsteams sind in der Region unterwegs. Oxfam bereitet sich darauf vor, bestehende Nothilfeprogramme auszuweiten und zu ergänzen. In der Türkei ist ein Erkundungsteam der lokalen Schwesterorganisation Oxfam KEDV im betroffenen Gebiet angekommen. In enger Zusammenarbeit mit dem internationalen Oxfam-Sekretariat und dem Nationalen Netzwerk für Katastrophenhilfe wird der Unterstützungsbedarf ermittelt. Daneben arbeitet Oxfam eng mit einem Netzwerk von Frauenkooperativen zusammen, die sich für die soziale und wirtschaftliche Stärkung ihrer jeweiligen Gemeinschaften einsetzen. Dazu gehören 78 Frauenkooperativen in den von…
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Vermögenszuwachs: Reichstes Prozent kassiert fast doppelt so viel wie Rest der Welt zusammen
Konzerne und Superreiche profitieren von den Krisen, während Armut und Hunger rasant steigen // Oxfam: Hohe Steuern auf Übergewinne und Vermögen deshalb unerlässlich Die Reichen werden immer reicher: Seit Beginn der Corona-Pandemie hat das reichste Prozent der Weltbevölkerung rund zwei Drittel des weltweiten Vermögenszuwachses kassiert. Gleichzeitig leben 1,7 Milliarden Arbeitnehmer*innen in Ländern, in denen die Lohnentwicklung die Inflation nicht ausgleicht. 828 Millionen Menschen – etwa jede*r zehnte auf der Erde – hungern. Erstmals seit 25 Jahren haben extremer Reichtum und extreme Armut gleichzeitig zugenommen. Das geht aus dem Bericht “Survival of the Richest” hervor, den die Nothilfe- und Entwicklungsorganisation Oxfam anlässlich des Weltwirtschaftsforums in Davos vorlegt. Oxfam fordert die Regierungen…
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Dramatischer Hunger und satte Gewinne: Oxfam fordert G20 zum Handeln auf
Einkommensschwache Länder entschulden, Übergewinne auf krisenbedingte Extraprofite von Konzernen sowie sehr hohe Privatvermögen besteuern und deutlich mehr Unterstützung für hungerleidende Menschen fordert die Nothilfe- und Entwicklungsorganisation Oxfam von den G20 beim Gipfel auf Bali. Die G20 müssen dem skandalösen Widerspruch zwischen der dramatisch steigenden Anzahl an Menschen, die von Hunger und Armut betroffen sind, einerseits und den sprudelnden Krisengewinnen von Milliardären andererseits etwas entgegensetzen. Corona-Pandemie, Konflikte und Klimakrise verschärfen weltweit Hunger und Armut. In Ostafrika droht aufgrund einer Dürre von historischem Ausmaß alle 36 Sekunden ein Mensch an Hunger zu sterben. Weltweit sind mittlerweile bis zu 828 Millionen Menschen von Hunger betroffen – besonders Frauen sowie Menschen, die wegen ihrer…
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Klimakiller Reichtum: Ein Milliardär verursacht so viel Treibhausgase wie eine Million Menschen
125 Milliardär*innen verursachen jährlich 393 Millionen Tonnen an Treibhausgasen – so viel wie ganz Frankreich. Jede*r von ihnen ist im Durchschnitt wegen seiner/ihrer Investitionen für so viele Emissionen verantwortlich, wie eine Million Menschen aus den ärmeren 90 Prozent der Weltbevölkerung. Das geht aus dem Bericht „Carbon Billionaires: The investment emissions of World’s richest people” hervor, den die Nothilfe– und Entwicklungsorganisation Oxfam anlässlich der UN-Weltklimakonferenz COP 27 in Scharm El-Scheich veröffentlicht. "Schon die Emissionen, die Milliardär*innen durch eigenen Konsum mit Privatjets, Superjachten und Luxusvillen verursachen, betragen das Tausendfache der weltweiten pro-Kopf-Emissionen. Wenn man sich zudem die Emissionen ansieht, die durch ihre Investitionen mitverursacht werden, sind ihre Treibhausgasemissionen Vielfaches höher. Die 125…
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Klimafolgeschäden: Oxfam fordert von COP27 Unterstützung einkommensschwacher Länder
Kurz vor der UN-Weltklimakonferenz COP27 im ägyptischen Scharm El-Scheich fordert die Nothilfe- und Entwicklungsorganisationen Oxfam von den Regierungen Fortschritte bei der zügigen Abkehr von fossilen Energien vor allem in Industrie- und Schwellenländern und ein Ende der Blockade beim Umgang mit den unvermeidlichen Klimafolgeschäden in einkommensschwachen Ländern – und dafür auch neue Finanzzusagen der Industrieländer. Jan Kowalzig, Referent für Klimapolitik bei Oxfam: “Weder die G7, noch die EU, noch die meisten großen Schwellenländer betreiben ausreichend Klimaschutz. Die Welt steuert unverändert auf eine Katastrophe globalen Ausmaßes zu. Hitzewellen und Waldbrände in Europa, die schlimme Dürren im östlichen Afrika und zuletzt die extremen Überschwemmungen in Pakistan sind die noch vergleichsweise milden Vorboten einer…