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Impfstoffe, Hunger, Klimakrise: Oxfams Forderungen an den G20-Gipfel
Verbesserter Zugang zu COVID-19-Impfstoffen, gerechte Teilhabe am wirtschaftlichen Aufschwung, Senkung gefährlicher Treibhausgasemissionen und Unterstützung einkommensschwacher Länder bei der Anpassung an die Klimakrise: Das fordert die Nothilfe- und Entwicklungsorganisation Oxfam im Vorfeld des G20-Gipfels in Rom. Denn die Zeit drängt: COVID-19-Pandemie, Klimakrise und wachsende Ungleichheit drohen die soziale Kluft innerhalb und zwischen Gesellschaften zu vertiefen. Die skandalöse Ungleichheit beim Zugang zu COVID-19-Impfstoffen zu beenden, ist die wichtigste Aufgabe der Staats- und Regierungschef*innen auf dem G20-Gipfel. Ursprünglich hatten wohlhabende Länder versprochen, dass jeder erfolgreiche Impfstoff „ein globales öffentliches Gut" sein würde; Ländern mit niedrigerem Pro-Kopf-Einkommen sagten sie 1,8 Milliarden Impfdosen zu. Ein Jahr später sind davon gerade einmal 261 Millionen (14 Prozent)…
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Oxfam expert availability and photo opportunities at G20 Summit in Rome
Ahead of the G20 Summit in Rome, Italy, Oxfam calls on G20 leaders to take urgent action to dramatically scale up manufacturing and access to COVID-19 vaccines around the world, promote a fair economic recovery, fight hunger, lower dangerous greenhouse gas emissions, and help the poorest countries adapt to the climate change already happening. EXPERT AVAILABILITY Oxfam has expert spokespeople in Rome and around the world ready to comment on the G20 Summit on a variety of different issues, including vaccine access, climate change, and fair economic recovery for developing countries in English, Spanish, French, and German. MEDIA BACKGROUNDER A media backgrounder and press release will also be available on…
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Einkommensschwache Länder erhalten nur 14 Prozent der versprochenen Impfdosen
Milliarden Impfdosen hatten Pharmakonzerne und Industrieländer einkommensschwachen Ländern versprochen, doch geliefert haben sie bislang nur einen Bruchteil. Gleichzeitig blockieren sie den Austausch von Wissen und Technologien, mit denen Länder in Afrika, Asien oder Südamerika die nötigen Impfstoffe selbst herstellen könnten. Das zeigt ein heute veröffentlichter Bericht der People’s Vaccine Alliance (PVA). Oxfam und weitere Organisationen fordern darin anlässlich des kommenden G20-Gipfels eine Aussetzung des Patentschutzes für COVID-19-Impfstoffe. Der Bericht „A Dose of Reality" stellt fest, dass wohlhabende Länder wie Deutschland, Kanada und die USA von den 1,8 Milliarden versprochenen Impfstoffspenden bisher nur 261 Millionen Dosen – 14 Prozent – zur Verfügung gestellt haben. Die Bundesregierung ist dabei keine Ausnahme: Sie…
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COVID-19 recovery in West Africa is „austerity on steroids“ and sets the region on a destructive path ahead: Oxfam
West African governments are planning to “slash and burn” their way out of COVID-19 induced economic loss, reveals new analysis from Oxfam and Development Finance International (DFI) today. The organizations are calling for an urgent change of course as West African governments are preparing their annual budgets and participating in the Annual Meetings of the World Bank and IMF, which are crucial discussions to focus the recovery on fighting inequality and poverty. The Commitment to Reducing Inequality Index (CRII) shows that 14 out of 16 West African nations intend to cut their national budgets by a combined $26.8 billion over the next five years in an effort to partly plug…
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Griechenland setzt auf Abschreckung statt Schutz von Geflüchteten aus Afghanistan
Die griechische Regierung verwehrt schutzsuchenden Afghan*innen die Einreise nach Europa. Zugleich herrschen im Flüchtlingscamp „Moria 2“, das mehrheitlich von Afghan*innen bewohnt wird, weiterhin katastrophale Lebensbedingungen, wie eine aktuelle Umfrage unterstreicht. Beides dokumentieren und kritisieren der Griechische Flüchtlingsrat und Oxfam in der jüngsten Ausgabe des Lesbos-Bulletins, das heute erscheint. In Mavrovouni auf Lesbos, auch bekannt als „Kara Tepe“ oder „Moria 2“, machen Afghan*innen 63 Prozent der Bewohner*innen aus. Im Juni beschloss die griechische Regierung, dass Menschen aus Afghanistan, Syrien, Somalia, Pakistan und Bangladesch in die Türkei zurückgeschickt werden können, auch wenn sie Flüchtlinge sind. Am 16. August, einen Tag nach dem Fall von Kabul, erklärte der griechische Migrationsminister Notis Mitarachi,…
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EU-Regierungen müssen Schutz für Afghan*innen sicherstellen
Als Reaktion auf die aktuelle Situation in Afghanistan und das heutige Treffen der EU-Innenminister appelliert Oxfam an die europäischen Regierungen, rasch Sofortmaßnahmen zu ergreifen, um so viele Menschen wie möglich zu schützen. Raphael Shilhav, Experte für Migration im Oxfam-Büro in Brüssel, sagt: „Wir sind zutiefst besorgt über die Krise, die sich zurzeit in Afghanistan abspielt und die für die afghanische Bevölkerung, insbesondere für Frauen und Mädchen, eine große Bedrohung darstellt. Wir fordern die EU und die europäischen Regierungen auf, dringend die Evakuierung aller gefährdeten Menschen aus Afghanistan sicherzustellen, die das Land auf sicherem Wege verlassen möchten. Die Nachbarländer in der Region werden ohnehin die größte Zahl von Flüchtlingen aufnehmen. Deutschland…
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Notabgabe auf Milliardärs-Gewinne könnte COVID-19-Impfungen weltweit finanzieren
Mit einer einmaligen Vermögensabgabe von 99 Prozent auf Gewinne, die Milliardär*innen während der Pandemie gemacht haben, ließen sich COVID-19-Impfungen für alle Menschen finanzieren – und jedem*r Arbeitslosen weltweit ein Zuschuss von 20.000 US-Dollar gewähren. Dies zeigt eine Analyse, die Oxfam, die Allianz „Fight Inequality“, das „Institute for Policy Studies“ und die Initiative „Patriotic Millionaires“ heute veröffentlichen. Die Organisationen fordern die Regierungen auf, Superreiche, die von der Pandemiekrise profitiert haben, zur Finanzierung der Krisenkosten stärker zu besteuern. Die einmalige Steuer würde 5,4 Billionen US-Dollar in die öffentlichen Kassen spülen. Die 2.690 Milliardär*innen, die es auf der Welt derzeit gibt, wären zusammen dann immer noch 55 Milliarden US-Dollar reicher als vor Ausbruch…
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Corona-Boom: Supermärkte machen Kasse, Arbeiter*innen zahlen den Preis
Deutsche Supermärkte erlebten im Corona-Jahr 2020 einen Umsatzboom, das Vermögen ihrer Eigentümer*innen wuchs um bis zu 30 Prozent. Die Arbeiter*innen in den globalen Lieferketten schuften trotzdem zu Hungerlöhnen, sind kaum geschützt oder haben ihre Arbeit ganz verloren. Das zeigt der neue Oxfam-Bericht „Pandemie-Profiteure und Virus-Verlierer*innen“. Recherchen in vier Ländern belegen Ausbeutung und schockierende Fälle von moderner Sklavenarbeit. Zudem erhalten Arbeiter*innen immer weniger vom Erlös der von ihnen geernteten Produkte. Oxfam fordert, dass die Rekordumsätze der Supermärkte bei den Menschen ankommen müssen, die unser Essen herstellen. Im Corona-Jahr 2020 wurden Supermärkte zu Krisengewinnern. Laut Oxfams Recherchen stiegen die Umsätze von Discountern wie Lidl und Aldi um knapp neun Prozent, bei klassischen…
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Oxfam: Dieses Gesetz ist eine Minimallösung
Nach zwei Jahren harter Kämpfe zwischen Ministerien und Fraktionen und trotz maximalen Widerstands der Wirtschaftsverbände hat der Bundestag heute das Lieferkettengesetz verabschiedet. Der Beschluss kommt buchstäblich in letzter Sekunde vor der Sommerpause und dem Ende der Legislaturperiode und wurde in den letzten Wochen noch stark abgeschwächt. Franziska Humbert, Oxfam-Expertin für Wirtschaft und Menschenrechte, kommentiert: „Der heutige Beschluss ist ein Erfolg, weil Menschenrechte in der Wirtschaft nun endlich durch ein Gesetz geschützt werden. Zumindest in der Theorie. Denn dieses Gesetz ist eine Minimallösung, ein Lieferkettengesetz light. Bis zuletzt hat die Wirtschaftslobby Hand in Hand mit Minister Altmaier beim Verwässern ganze Arbeit geleistet. Daher hat das Gesetz große Lücken. Zum Beispiel enthält…
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Junge Geflüchtete in Europa: Eine verlorene Generation?
In einer neuen Studie schlagen vier Menschenrechtsorganisationen Alarm: In vielen Ländern Europas sind junge Geflüchtete besonderen Risiken ausgesetzt, wenn sie achtzehn Jahre alt werden und den Schutz verlieren, den sie bis dahin hatten. Ihnen drohen dann Obdachlosigkeit, Ausbeutung und Missbrauch. Oxfam, der Griechische Flüchtlingsrat, der Niederländische Flüchtlingsrat und ACLI Frankreich fordern einen besseren Schutz junger Geflüchteter, unter anderem durch vereinfachte Asylverfahren, Vormundschaftsregelungen und bessere Ausbildungsmöglichkeiten. Die Studie untersucht fünf europäische Länder: Griechenland, Italien, Niederlande, Irland und Frankreich. In keinem dieser Länder ist es gelungen, junge Geflüchtete beim Übergang ins Erwachsenenleben zu schützen und zu unterstützen. Die Gründe sind vielfältig: politische Widerstände, Lücken bei Angeboten wie Sprachkursen sowie Schwierigkeiten der Betroffenen,…