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    „Dort, wo man Bücher verbrennt…“

    Anlässlich der Bücherverbrennung vor 90 Jahren lesen und engagieren sich PENWriters-in-Exile Stipendiaten gegen das Vergessen. Und für die Meinungsfreiheit. Nur drei Monate nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten gingen an über 160 Orten in Deutschland Bücher in Flammen auf. Darunter Werke von Marx, Kästner, Brecht, Heine, Freud, Tucholsky, darunter viele jüdische Schriftsteller und anderen Autoren, die die deutsche Studentenvertretung als „undeutsch“ ansah. Der 10. Mai 1933 markierte das Ende der Gedankenfreiheit. Kritische Autoren und andere Weltanschauungen sollten verstummen. 90 Jahre ist das her. Doch Meinungsfreiheit ist noch immer keine Selbstverständlichkeit. An vielen Orten der Welt ist die Freiheit, alles zu sagen, alles zu schreiben, alles zu lesen, bedroht. Bücher werden zensiert und…

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    Flieg, Gedanke, auf goldenen Schwingen

     Unter dem Motto des Gefangenenchors aus Verdis Oper Nabucco „Flieg, Gedanke, auf goldenen Schwingen“ fand am Sonntag, den 30. April, im Rahmen der Wiesbadener Maifestspiele eine hochrangig besetzte Podiumsdiskussion zum Thema Meinungsfreiheit statt. Moderiert durch die ARD-Rechtsexpertin Gigi Deppe diskutierten der Intendant des Hessischen Staatstheaters Uwe Eric Laufenberg, Amnesty International Fachreferentin für Meinungs- und Versammlungsfreiheit Paula Zimmermann, Vorstandsmitglied von Reporter ohne Grenzen Michael Rediske und PEN-Generalsekretär Michael Landgraf. Laufenberg betonte vor dem Hintergrund der Diskussion um den Auftritt von Anna Netrebko im Rahmen der diesjährigen Maifestspiele, dass die künstlerische Freiheit nicht eingeschränkt werden dürfe. Landgraf hingegen mahnte an, dass es keine völlige Freiheit geben könne und verwies auf die PEN…

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    PEN Deutschland mit neuer Website

     Das PEN-Zentrum Deutschland hat seinen Webauftritt modernisiert. Michael C.J. Landgraf, Generalsekretär des deutschen PEN, unterstrich die Bedeutung der neuen Webpräsenz für die Schriftstellervereinigung: „Zum frischen Wind beim PEN Deutschland gehört auch ein frischer neuer Webauftritt. Unser Ziel war es, dass wir zu den Großveranstaltungen Leipziger Buchmesse und Vollversammlung in Tübingen unser neues Erscheinungsbild präsentieren können – und das wurde erreicht.“ Landgraf hat sich seit Beginn seiner Amtszeit im Oktober 2022 dafür eingesetzt, dass die in die Website erneuert wird. Für Vizepräsidentin Astrid Vehstedt bietet der neue Onlineauftritt die Chance, die Stipendiatinnen und Stipendiaten des PEN im Programm Writers-in-Exile besser zu präsentieren. „Wir freuen uns, dass nun eine klarere Präsentation von Texten und Veranstaltungen unserer…

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    Zwischen Schönheit und Leid: Neuer Writers-in-Exile-Stipendiat des PEN Deutschland

    In jedem seiner Gedichte liegt eine ganze Welt. Und in jedem Gedicht liegen Tragik und Schönheit nah beieinander, sagt Mubeen Khishany. Seit kurzem lebt der irakische Schriftsteller und Journalist als Stipendiat des Writers-in-Exile Programms in Deutschland – und arbeitet an seinem zweiten Buch. Schon im Irak gründete er das Maska Magazine für Poesie mit. Für seinen ersten Gedichtband „Aus der Hand des Trosts gerissen“ wurde Khishany mit dem Al-Rafidain-Preis für junge Schriftsteller ausgezeichnet. „Auch mein zweites Buch wird voller Poesie sein“, sagt er. In der Lyrik will Khishany ergründen, wo trotz Leid und Schmerz noch immer Schönes wohnt. Im Irak arbeitete er auch als Journalist für politische und sozialkritische Videoformate…

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    Unser Dialog heißt Zuversicht!

    Die Leipziger Buchmesse und ihr besonderes Format „Leipzig liest“ setzen immer wieder Maßstäbe. Das PEN-Zentrum Deutschland trägt hierzu bei. Mit einem umfangreichen Programm werden die beiden Schwerpunkte des PEN-Zentrums Deutschland in den Vordergrund gestellt: Der unermüdliche Einsatz für Kolleginnen und Kollegen, die verfolgt werden, und die nicht minder engagierte Bemühung, Schriftstellerinnen und Schriftsteller, die in Deutschland im Exil leben müssen, zu unterstützen. Leipzig ist die Möglichkeit, die beiden wesentlichen Arbeitsbereiche des PEN zu erleben: Writers in Prison/Writers at Risk (WiP/WaR) und Writers-in-Exile (WiE). Eine Neuorientierung ist auch die Förderung des Literarischen Lebens als Teil der Präsenz rund um das Wort und der Freiheit des Wortes: Unser Dialog heißt Zuversicht! Nähere…

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    PEN Deutschland solidarisiert sich mit ehemaliger Writers-in-Exile-Stipendiatin

    Der deutsche PEN protestiert gegen die Gerichtsentscheidung in der Türkei, die kurdische Übersetzung von „Nicht einmal das Schweigen gehört uns noch“ (Knaus Verlag, München 2017) der Autorin Aslı Erdoğan wegen „Terrorpropaganda“ weitgehend aus der Öffentlichkeit zu verbannen. „Mit dieser Gerichtsentscheidung wird das Buch nicht nur in allen Gefängnissen, sondern auch in Schulen, Bibliotheken und offiziellen Einrichtungen verboten. Es handelt sich zwar noch nicht um eine Beschlagnahme, so dass die Buchhändler weiterhin verkaufen können, aber mit dieser Verfügung riskieren sie eine Konfiskation. In der Praxis wird dies die Verbreitung und den Verkauf des Buches behindern“, so Aslı Erdoğan, ehemalige Stipendiatin im Writers-in-Exile-Programm des deutschen PEN. „Es ist jedoch mehr als nur…

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    15. – 21. Mai 2023: PEN tagt in Tübingen

    „…Verteidigung von Kunst, Traum und Phantasie…“ (Walter Jens): Unter diesem Motto steht die diesjährige PEN-Jahrestagung, die mit einem umfangreichen literarischen Rahmenprogramm in der Woche vom 15. – 21. Mai in Tübingen stattfindet. Der Öffentlichkeit wird so die Arbeit des PEN Deutschland und dessen Einsatz für die Freiheit des Wortes nahegebracht. Neben Diskussionen über Verfolgungssituationen weltweit, zum Mittleren Osten, Israel und Palästina sowie der Literatur im Allgemeinen und der „Freiheit des Wortes“ finden die gesamte Woche hindurch erstmals Lesungen, Werkstattgespräche und Vorträge an Schulen, der Universität, im Weltethos Institut und zahlreichen weiteren Orten in ganz Tübingen statt. Das finale Rahmenprogramm wird zeitnah an dieser Stelle veröffentlicht. Erwartet werden über 120 PEN-Mitglieder…

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    Autoren berichten in Briefen und einem Gedicht an PEN Deutschland über ihre Zeit in der Illegalität

    Drei Autoren flohen aus dem Iran, strandeten in der Türkei und suchten Hilfe bei PEN Deutschland. In Briefen und einem Gedicht an das deutsche PEN-Zentrum erzählen Soroosh Mozaffar Moghaddam, Hamed Aboumoaref und Milad Zanganeh ihre Geschichten, beschreiben ihr Leben in der Illegalität und ihre Not. Angesichts von Todesdrohungen, Folter, Hausdurchsuchungen, unbarmherzigen Verhören, Zensur und anderen Repressalien gegen Regimekritiker:innen kam es im Vorfeld des  Neujahrsfest am 20. März in Iran erneut zu Protesten. Aber oft bleibt Aktivistinnen und Schriftstellern nur die Flucht. Die iranische Schriftstellervereinigung (IWA) etwa kämpft seit Jahrzehnten gegen Zensur. Seit September hat sich die Lage noch einmal zugespitzt. Hamed Aboumoaref, geboren 1984, Dichter und Übersetzer arabischer Literatur, und…

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    PEN veröffentlicht weltweite Case List 2022 zur Situation von Schriftstellerinnen und Schriftstellern

    Das deutsche PEN-Zentrum hat die Case List des PEN International, seiner internationalen Dachorganisation, für das letzte Jahr veröffentlicht. Die Statistik dokumentiert 115 Fälle von Autorinnen und Autoren, die weltweit Schikanen, Verhaftungen, Gewalt und sogar dem Tod ausgesetzt sind, und wirft ein Schlaglicht auf die Schwierigkeiten und Risiken, denen sich Schriftstellerinnen und Schriftsteller ausgeliefert sehen, wenn sie sich unvoreingenommen äußern wollen. Für Journalistinnen und Journalisten auf dem amerikanischen Kontinent war das letzte Jahr das gefährlichste der letzten 24 Jahre. Insgesamt 31 von ihnen wurden 2022 in Nord- und Südamerika umgebracht und damit fast die Hälfte der 68 Medienschaffenden, die weltweit 2022 ihr Leben lassen mussten. Mexiko gilt weiterhin als das gefährlichste…

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    Freiheit für den Autor und Journalisten Andrzej Poczobut gefordert

    Das Urteil fiel im Februar hinter verschlossenen Türen. Acht Jahre muss der Journalist Andrzej Poczobut in einem Straflager verbüßen. Poczobut ist 49 Jahre alt und prominenter Vertreter der polnischen Minderheit in Belarus. Nach Meinung des Gerichts habe er mit seiner Forderung nach Sanktionen gegen Alexander Lukaschenkos Regime die nationale Sicherheit gefährdet. Außerdem soll er sich der Volksverhetzung schuldig gemacht haben und von „Rehabilitierung des Nazismus“ war die Rede. Am 25. März 2021 wurde er festgenommen und verbrachte fast zwei Jahre hinter Gittern, bevor ihn ein Gericht vor einem Monat verurteilte. Nun soll er ernsthafte gesundheitliche Probleme haben, der regelmäßige Zugang zu Korrespondenz, insbesondere in polnischer Sprache, wird ihm offenbar verwehrt.…