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Der Fall Waheed Bektash
Ende letzten, Anfang dieses Jahres gelang es, in einer großartigen Kooperation von PEN International, deutschem PEN, Auswärtigem Amt, Bundesinnenministerium, BKM, GIZ, Ausländerbehörden und „Luftbrücke Kabul“, zehn gefährdete PEN-Mitglieder und ihre Familien, etwa 100 Personen insgesamt, aus Afghanistan nach Deutschland zu evakuieren und über das Bundesgebiet zu verteilen. In allen Bundesländern bekamen die Schriftsteller*innen Wohnungen zugewiesen, nur in Bayern landeten sie in Lagern. Dastgir Farhood, ein junger Dichter, Mitglied des PEN Afghanistan und des PEN Deutschland, ist mit Frau und Kind in der Flüchtlingsunterkunft in Geretsried untergebracht, in einem Raum von etwa acht qm für drei Personen zwischen Holzwänden, dazu eine Küche, eine Dusche für circa zwanzig Familien, die Toilette wochenlang…
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Frauen, Leben, Freiheit: Das deutsche PEN-Zentrum fordert Solidarität und Sanktionen und sprach mit dem Schriftsteller Amir Cheheltan in Teheran
Der Aufruf des deutschen PEN-Zentrums für die iranische Dichterin und Aktivistin Atefeh Chaharmahalian fand in Frankfurt breite Unterstützung: Zahlreiche Besucher der Buchmesse unterzeichneten die PEN-Petition und fordern darin ihre Freilassung. Das deutsche PEN-Zentrum fordert Außenministerin Annalena Baerbock dringend auf, die Petition zu unterstützen und Sanktionen zu verschärfen. „Atefeh ist eine Dichterin und Aktivistin, die allein für ihre regierungskritische Meinung verhaftet wurde und umgehend freigelassen werden muss“, sagt der iranische Schriftsteller Amir Cheheltan in Teheran, der seit 2005 der Zensur unterliegt und nur im Ausland, auch in Deutschland, veröffentlichen kann. Im neuen PEN-Podcast mahnt Cheheltan, die deutsche Bundesregierung, ihre zu freundliche Haltung gegenüber Iran zu überdenken. „Priorität in der Politik des…
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Ergebnisse der PEN-Präsidiumswahlen in Darmstadt
Auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung des deutschen PEN-Zentrums in Darmstadt wurde der Schriftsteller José F. A. Oliver von den PEN-Mitgliedern heute zum Präsidenten gewählt. Er folgt auf Josef Haslinger, der das Amt des Interimspräsidenten im Mai angetreten hatte und sich nicht mehr zur Wahl stellte. „Wenn mich etwas antreibt ‚Ja‘ zu dieser Präsidentschaft zu sagen, dann ist das die Sehnsucht im Dialog zu bleiben, aber auch wieder zu lernen, zuzuhören, Demut zu üben und vielleicht eine andere, kräftigere Sprache zu finden, die immer in der Sensibilität der Poesie zuhause sein sollte“, so Oliver in seiner Rede vor den Mitgliedern des PEN im Wissenschafts- und Kongresszentrum darmstadtium. Neuer Generalsekretär des PEN ist…
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Stimmen des Exils, Lesungen und Diskussionen über die Freiheit des Wortes | PEN-Stand in Halle 4.0 / G82
Zentrales Thema im Messegeschehen bleibt für die Schriftstellvereinigung die Freiheit des Wortes und die in vielen Ländern prekäre Situation von Schriftstellerinnen und Schriftstellern, etwa in Afghanistan. Stipendiatinnen und Stipendiaten aus dem Writers-in-Exile-Programms des deutschen PEN geben Einblick in ihren Alltag in Deutschland sowie die Gründe und Folgen ihrer Flucht aus ihren Heimatländern. Den Stand des deutschen PEN finden Sie in Halle 4.0 / G82, an dem wir Sie gerne über unser Writers-in-Exile-Programm und die Writers in Prison Arbeit informieren. Darüber hinaus präsentiert die Schriftstellervereinigung dort ihre Foto-Lyrik Ausstellung „weil ich beschlossen habe, mich nie bezwingen zu lassen.“[1] mit Fotografien von Exilautorinnen und –autoren, die mithilfe des PEN Zuflucht in Deutschland…
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Ehemalige Präsidentin des PEN-Zentrums Deutschland Regula Venske wird Generalsekretärin von PEN International
Auf dem 88. Internationalen PEN-Kongress, der vom 27.-30. September in Uppsala, Schweden, stattfand, wurde die ehemalige deutsche PEN-Präsidentin Regula Venske mit überwältigender Mehrheit zur neuen Generalsekretärin des Internationalen PEN gewählt. Venske war von 2013-2017 Generalsekretärin, anschließend von Mai 2017 bis Oktober 2021 Präsidentin des PEN-Zentrums Deutschland. Seit 2015 war sie zudem Mitglied des Boards von PEN International. „In einer Zeit, in der im Osten Europas ein brutaler Angriffskrieg geführt wird, mit drohender Gefahr einer Eskalation, und im Westen Europas der Faschismus vom Norden bis zum Süden erstarkt, in einer Welt, in der die Menschenrechte in so vielen Ländern mit Füßen getreten und Demokratie und Meinungsfreiheit unterdrückt werden, ist der PEN…
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Harare: Tsitsi Dangarembga zu 70 000 ZWL$ und 6 Monaten Bewährung verurteilt
Julie Barnes und Tsitsi Dangarembga hätten in der Öffentlichkeit zu Gewalt aufgerufen, entschied das Antikorruptionsgericht am 29. September in Harare, nach über zwei Jahren und 32 Verhandlungstagen. Ein Urteil dafür, dass die beiden Frauen am 31. Juli 2020 mit Sandwich-Plakaten durch Harares Straßen liefen und ruhig und friedlich für ein besseres Simbabwe, für Reformen und für die Freilassung des renommierten Investigativ-Journalisten Hopewell Chin’ono demonstriert hatten. „Das Urteil des Antikorruptionsgerichts missachtet die Meinungsfreiheit, ein universales Grundrecht, das die Verfassung von Simbabwe garantiert und das unveräußerlich ist. Wir stehen zu Tsitsi Dangarembga und Julie Barnes und fordern die Justiz in Simbabwe dringend dazu auf, geltendes Recht zu respektieren und die Regeln der…
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Wahl des PEN-Präsidiums und Zuwahlen neuer Mitglieder im Wissenschafts- und Kongresszentrum darmstadtium
Auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung, die am 13.10. im darmstadtium (Schloßgraben 1, 64283 Darmstadt) stattfindet (Beginn: 9 Uhr), wählt das deutsche PEN-Zentrum ein neues Präsidium und nimmt neue Mitglieder auf. PEN-Interimspräsident Josef Haslinger, der das Amt im Mai übernommen hatte, stellt sich nicht mehr zur Wahl. In der nicht-öffentlichen Mitgliederversammlung diskutieren die Mitglieder des PEN Anträge, verabschieden eingebrachte Resolutionen und debattieren über die Schwerpunkte der künftigen Arbeit. Im Anschluss stellen wir Ihnen die Ergebnisse der Präsidiumswahlen zur Verfügung. Firmenkontakt und Herausgeber der Meldung: P.E.N.-Zentrum Deutschland Kasinostr. 3 64293 Darmstadt Telefon: +49 (6151) 23120 Telefax: +49 (6151) 293414 http://www.pen-deutschland.de/ Ansprechpartner: Felix Hille Telefon: +49 (6151) 23120 Fax: +49 (6151) 293414 E-Mail: presse@pen-deutschland.de…
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PEN-Zentrum Deutschland und PEN International fordern Aufhebung der Urteile gegen die kurdisch-türkischen Autoren Selahattin Demirtaş, Nedim Türfent und Gulgeş Deryaspî
Vor fast zwei Jahren wurde PEN-Mitglied und Schriftstellerin Gulgeş Deryaspî wegen „Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung“ zu sechs Jahren und drei Monaten Gefängnis verurteilt. Ihre Berufung vor dem Kassationsgerichtshof der Türkei ist noch anhängig. PEN Deutschland und PEN International sind der Ansicht, dass Gulgeş Deryaspî wegen ihrer Schriften zur Förderung der kurdischen Sprache und Kultur verfolgt wird, und fordern erneut die Aufhebung ihres Urteils. Gulgeş Deryaspî wurde am 25. Juli 2019 bei einer der Razzien in der Provinz Bitlis in der Osttürkei festgenommen, wo auch acht weitere Personen in Haft kamen. Sie wurde am 29. Juli 2019 formell wegen „Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung“ angeklagt und in das geschlossene Gefängnis…
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Solidaritätslesung des PEN-Zentrums Deutschland im Goethe-Museum Schloss Jägerhof in Düsseldorf am 21. 9. 2022 um 19.00 Uhr
Das Goethe-Museum Düsseldorf in Schloss Jägerhof und PEN-Zentrum Deutschland laden ein zu einer Solidaritätslesung mit Stella Gaitano (geb. im Sudan), Farhad Jahanbeigi (geb. in Kurdistan/ Iran) und Astrid Vehstedt (Vizepräsidentin des PEN und Beauftragte für „Writers in Exile“). Die beiden in ihrer Heimat verfolgten und im Exil in Deutschland lebenden Autoren lesen eigene Texte. Astrid Vehstedt berichtet über die Arbeit des Writers-in-Exile Programm des PEN-Zentrums Deutschland. Die sudanesische Schriftstellerin, Journalistin und Pharmazeutin Stella Gaitano ist seit Juni dieses Jahres Stipendiatin des PEN Writers in Exile-Programmes. Seit seiner Unabhängigkeit von der Kolonialmacht Großbritannien ist der Sudan ein Staat, der von repressiven Regimen regiert wird. Menschen wie Stella Gaitano haben dort große…
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Hermann Kesten-Preis des deutschen PEN 2022 an Meena Kandasamy
Die Auszeichnung des PEN-Zentrums Deutschland, gestiftet vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst, geht in diesem Jahr an die streitbare Dichterin Meena Kandasamy aus Indien. Der Preis ist mit 20.000 Euro dotiert. Mit dem Hermann Kesten-Förderpreis wird das Portal „Weiter Schreiben“ für Literat*innen aus Kriegs- und Krisengebieten geehrt. Die Verleihung der Preise findet am 15. November um 19 Uhr in den Kammerspielen des Staatstheaters Darmstadt statt. Cornelia Zetzsche, Vizepräsident des deutschen PEN-Zentrums: „Meena Kandasamy ist eine furchtlose Kämpferin für Demokratie und Menschenrechte, für das freie Wort und gegen die Unterdrückung von Landlosen, Minderheiten und Dalit in Indien; keine ‚Ms Angenehm‘, eher eine ‚Ms Militancy‘, wie eines ihrer Bücher heißt. Mit…