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Türkei: PEN fordert Freilassung inhaftierter Journalisten und Menschenrechtsaktivisten, die von Covid-19 bedroht sind
Angesichts der wachsenden Besorgnis über die Ausbreitung von Covid-19 in den türkischen Gefängnissen fordert das deutsche PEN-Zentrum die Freilassung inhaftierter Journalisten und Menschenrechtsaktivisten. Die türkische Regierung bereitet einen Gesetzentwurf vor, durch den angeblich bis zu 100.000 Gefangene freigelassen werden sollen. Dies ist ein begrüßenswerter Schritt. Überfüllte und unhygienische Einrichtungen stellen bereits jetzt eine ernsthafte Gesundheitsbedrohung für die fast 300.000 Gefangenen sowie die Gefängnismitarbeiter in der Türkei dar. Die Coronavirus-Pandemie wird diese Situation nur noch verschärfen. „Das deutsche PEN-Zentrum ist besorgt und befürchtet, dass Journalisten und Menschenrechtsverteidigerinnen hinter Gittern bleiben werden. Wir fordern die türkischen Behörden auf, alle Personen, die allein wegen der Ausübung ihres Rechts auf freie Meinungsäußerung und friedliche…
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Physische Distanz‘: Ja! ‚Soziale Distanz‘? Bitte nicht!
Der deutsche PEN appelliert an alle, denen unser Gemeinwohl und unsere Sprache am Herzen liegen, insbesondere in Politik und Medien, den Ausdruck ‚soziale Distanz‘ durch Begriffe wie ‚physische Distanz‘ oder ‚körperlicher Abstand‘ zu ersetzen. „‚Soziale Distanz‘ klingt wie ein Begriff aus dem Wörterbuch des Neoliberalismus“, so PEN-Präsidentin Regula Venske. „Wir alle aber wissen, dass jetzt soziale Nähe gefragt ist: Kooperation, Verantwortung füreinander. Man mag sagen, dass es derzeit dringlichere Probleme gibt, als Worte auf die Goldwaage zu legen. Aber Sprache prägt unser Denken und unser Verhalten. Im Englischen bedeutet social heute vor allem ‚gesellig‘ und erst in zweiter Linie das, was wir im Deutschen unter sozial verstehen. Social distancing mag…
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Schnell, unbürokratisch, effizient – Deutscher PEN fordert in der Krise Grundeinkommen für Solo-Selbstständige in der Kultur
Das PEN-Zentrum Deutschland unterstützt die Forderung des Deutschen Kulturrates nach einem schnellen und unbürokratischen Nothilfeprogramm für die Kultur. Die Schriftstellerorganisation begrüßt das Versprechen der Staatsministerin für Kultur und Medien, Monika Grütters, sich über den bestehenden Haushalt hinaus dafür einzusetzen, zusätzliche Mittel für Kultur und Medien als Nothilfe zur Verfügung zu stellen. Begrüßenswert ist auch, dass die Kulturministerkonferenz der Länder sich der Forderung nach einem Notfallfonds bereits angeschlossen hat und dass einzelne Landesregierungen hier bereits tätig werden und unbürokratische Verfahren planen. Gleichwohl wird es Härtefälle geben, nicht erfassbare Einbußen und andere Einkommenslücken aufgrund der Pandemie. Das PEN-Zentrum Deutschland unterstützt deshalb die Petition der Berliner Modedesignerin Tonia Merz nach einem bedingungslosen Grundeinkommen…
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PEN-Zentrum Deutschland sagt Jahrestagung (7.-10.5.) in Tübingen ab
Angesichts der derzeitigen Situation sagt der deutsche PEN seine diesjährige Jahrestagung in Tübingen ab. „Die Entscheidung haben wir mit schwerem Herzen getroffen, doch die Gesundheit unserer Mitglieder, der Auftretenden, Gäste sowie unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist für uns von höchster Priorität“, betont PEN-Generalsekretär Heinrich Peuckmann. „Wie so viele andere Organisationen, Veranstalter, Künstlerinnen und Künstler sind wir enttäuscht, dass all das Schöne, das wir monatelang geplant hatten, nun nicht realisiert werden kann. Die Begegnungen untereinander und mit dem Tübinger Publikum werden uns fehlen. Aber wir werden uns auch weiterhin nach Kräften für die Freiheit des Wortes und unsere Kolleginnen und Kollegen in Not einsetzen“, fügt PEN-Präsidentin Regula Venske hinzu. Ob und…
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Verdienstkreuz am Bande für Writers in Exile-Beauftragte
. Auszeichnung für herausragenden Einsatz für ExilschriftstellerInnen Franziska Sperr: Writers in Exile-Beauftragte u. Vizepräsidentin des PEN 2013–2019 Interviews möglich Franziska Sperr, ehemalige Vizepräsidentin und Writers in Exile-Beauftragte des PEN, erhält das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Auf Vorschlag der Kulturstaatsministerin Monika Grütters verlieh Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier die hohe Auszeichnung an die freie Journalistin, Übersetzerin und Autorin. Bei der feierlichen Übergabe am 6. März 2020 in der Barenboim-Said Akademie in Berlin wird Sperr für ihren mühevollen Einsatz für verfolgte, drangsalierte, mit Tod und Verbannung bedrohte Journalistinnen und Schriftsteller gewürdigt. Als Beauftragte des Writers in Exile-Programms des PEN, machte sie es sich zur Aufgabe, verfolgten AutorInnen einen sicheren Ort…