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Kein Lebenszeichen seit 20 Jahren (18.9.2001) – PEN fordert Freilassung eritreischer Journalisten
Das PEN-Zentrum Deutschland ruft die Weltgemeinschaft und insbesondere die Europäische Union dazu auf, die Lage der Presse- und Meinungsfreiheit in Eritrea nicht länger zu ignorieren. Seitdem dort am 18. September 2001 alle privaten Medien verboten wurden und kurz darauf eine beispiellose Verfolgung Oppositioneller und Vertreter unabhängiger Medien begann, fehlt von mindestens zwölf Journalisten immer noch jedes Lebenszeichen. Ihre Namen: Idris Said Aba’Are, Said Abdelkadir, Yosuif Mohammed Ali, Amanuel Asrat, Medhanie Haile, Temesgen Ghebreyesus, Matheos Habteab, Dawit Habtemichael, Dawit Issak, Sahle Tsegezab, Seyoum Tsehaye und Fissehaye Yohannes. „Es gibt kaum ein Land auf der Welt, das die Pressefreiheit so sehr einschränkt wie Eritrea. Die eritreischen Behörden müssen das Schicksal sämtlicher Personen…
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Kesten-Preis 2021 an Irena Brežná – Starke Stimme der Verfolgten
Der Hermann Kesten-Preis des deutschen PEN-Zentrums geht 2021 an die Autorin Irena Brežná. Die Auszeichnung ist mit 10.000 Euro dotiert. Die Verleihung der Preise findet am 18. November um 18.30 Uhr im Staatstheater Darmstadt statt. Neben der aktuellen Kesten-Preisträgerin werden auch Günter Wallraff (Hermann Kesten-Preisträger 2020) sowie die Chefredakteurin Lina Attalah mit ihrer ägyptische Online-Zeitung „Mada Masr“ (Hermann Kesten-Förderpreis 2020) geehrt. Durch den Abend führt der Publizist und Philosoph Michel Friedman. Ralf Nestmeyer, Vizepräsident des deutschen PEN-Zentrums: „Mit Irena Brežná ehren wir nicht nur eine Schriftstellerin, deren Werk durch die eigenen Migrationserfahrungen geprägt ist, sondern vor allem eine engagierte Autorin, die sich Zeit ihres Lebens unermüdlich für Gerechtigkeit und Freiheit…
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Ein Jahr nach Wahlen in Belarus: Neue PEN-Stiftung unterstützt Publikation belarusischer Texte
Ein Jahr nach den Präsidentschaftswahlen in Belarus erscheinen am 9.8. im Verlag Das Kulturelle Gedächtnis unter dem Titel „Stimmen der Hoffnung“ Aufzeichnungen, Gedichte und Texte der belarusischen Freiheitsbewegung, deren Publikation auch das PEN-Zentrum Deutschland mit seiner neugegründeten „Stiftung für die Freiheit des Wortes“ unterstützt. „Seit den manipulierten Präsidentschaftswahlen vom 9. August 2020 versucht sich Alexander Lukaschenko mit allen Mitteln an der Macht zu halten. Die Spirale der Gewalt und Unterdrückung hat in Belarus bis heute leider kein Ende gefunden. Mit aufrichtiger Bewunderung erklärt sich das deutsche PEN-Zentrum erneut mit allen Mitgliedern der Demokratiebewegung solidarisch und fordert ein sofortiges Ende der Repressionen in Belarus sowie die Freilassung aller inhaftierten politischen Gefangenen.…
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VS und PEN verurteilen die Auflösung des belarusischen PEN und Kriminalisierung von Schriftsteller*innen und Menschenrechtsorganisationen in Belarus
Der Verband deutscher Schriftstellerinnen und Schriftsteller (VS in ver.di) und das PEN-Zentrum Deutschland verurteilen die Angriffe des diktatorischen Lukaschenko-Regimes auf den Verband der belarusischen Schriftsteller sowie auf die Schriftstellerorganisation PEN Belarus in Minsk. Jetzt schreitet das belarusische Justizministerium sogar zur „Liquidierung“ des PEN. „Die Behörden von Belarus gehen systematisch gegen die Zivilgesellschaft, Medien, Schriftsteller und Journalisten vor“, betont Lena Falkenhagen, Bundesvorsitzende des Verbands deutscher Schriftstellerinnen und Schriftsteller. „Deutschland und die EU müssen auf diese Schritte gegen demokratische, rechtsstaatliche Prinzipien Taten folgen lassen“, fordert Falkenhagen weiter. „Die Freiheit des Worts, der Meinung und der Kritik sind keine Verfügungsmasse der Politik, sondern ihre Grundlage.“ „Das deutsche PEN-Zentrum ist entsetzt, dass das Justizministerium…
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PEN-Zentrum protestiert gegen das Aufgeben des Ehrengrabes für den Lyriker und Lektor Oskar Loerke
Nach einer Senatsentscheidung zur Vorlage des Regierenden Bürgermeisters von Berlin, Michael Müller, soll das Ehrengrab des Lyrikers und Lektors Oskar Loerke aufgegeben werden. Dem in der Süddeutschen Zeitung veröffentlichten Protest unseres Kollegen Lutz Seiler gegen diese Entscheidung schließt sich das deutsche PEN-Zentrum an. Dass ein fortlebendes Andenken von Oskar Loerke in der Öffentlichkeit nicht mehr erkennbar sei, wie es in der Begründung heißt, entzieht sich jeglicher Messbarkeit. Wieviel an vordergründigem Zeitgeist in diese Annahme einfließt, wäre zu überlegen, denn es lohnt sich sehr wohl, das Andenken an Loerke wach zu halten. Mit der Machtergreifung der Nazis verlor er sofort seinen Posten als Sekretär der „Sektion für Dichtkunst“ in der Preußischen…
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Deutscher PEN schreibt Lyrikpreis aus
Das PEN-Zentrum Deutschland schreibt den Kurt Sigel-Lyrikpreis 2022 aus. Er wird alle zwei Jahre an eine/n Lyriker/in für Gedichte von hoher ästhetischer Qualität verliehen und ist mit € 4.000 dotiert. Stifter des Preises ist der Frankfurter Schriftsteller Kurt Sigel, der sich als Autor von Romanen, Erzählungen, Gedichtbänden sowie von Büchern in hessischer Mundart, die er teilweise mit eigenen Zeichnungen und Cartoons illustrierte, einen Namen gemacht hat. Kurt Sigel ist seit 1974 Mitglied im deutschen PEN. Einsendeschluss für den Kurt Sigel-Lyrikpreis 2022 ist der 15. Oktober 2021. Die Ausschreibungsbedingungen finden sich auf der Homepage des PEN unter www.bit.ly/3wEXLFM. Hierzu gehört als Voraussetzung, einen eigenen Gedichtband in einem Printverlag veröffentlicht zu haben…
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220 Übergriffe auf Autorinnen und Autoren: PEN veröffentlicht weltweite Caselist 2020
Das deutsche PEN-Zentrum hat die Caselist des PEN International, seiner internationalen Dachorganisation, für das letzte Jahr veröffentlicht. Die Statistik verzeichnet 220 aktualisierte Übergriffe auf Schriftsteller, Journalistinnen und Verleger und wirft ein Schlaglicht auf die Schwierigkeiten, mit denen Autorinnen und Autoren aufgrund der Pandemie konfrontiert werden, wenn sie sich unvoreingenommen äußern wollen. „Viele Regierungen haben die Pandemie genutzt, um strengere Kontrollen und Einschränkungen der bürgerlichen Freiheiten durchzusetzen, Kritiker wurden unterdrückt, Journalistinnen an ihrer Arbeit gehindert. Unter dem Deckmantel von COVID-19-Vorschriften nahmen die Restriktionen leider weltweit zu“, erklärt Ralf Nestmeyer, Vizepräsident und Writers-in-Prison-Beauftragter des deutschen PEN. Neben neuen Fällen finden sich in der diesjährigen Statistik auch Schicksale akut bedrohter Schriftstellerinnen und Schriftsteller,…
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Deutscher PEN erinnert an Semra Ertan und unterstützt Forderung Hamburger Gedenkinitiative
Anlässlich ihres Todestages am 26. Mai erinnert der deutsche PEN an die Dichterin Semra Ertan, die im Mai 1982 aus Protest gegen Rassismus und Ausländerfeindlichkeit in Deutschland Suizid durch Selbstverbrennung verübte und am 26. Mai, zugleich ihrem Geburtstag, ihren schweren Verletzungen in Hamburg erlag. Ertan, 1957 in Mersin (Türkei) geboren, kam im Alter von 14 Jahren nach Deutschland. Sie arbeitete als technische Bauzeichnerin, dolmetschte ehrenamtlich für andere Migranten – damals noch ‚Gastarbeiter‘ genannt –, und schrieb Gedichte, die sie als Leserbriefe an die türkische Tageszeitung Milliyet schickte und von denen eines ihrer bekanntesten, „Mein Name ist Ausländer“, Eingang in türkische Schulbücher fand. Ein kleiner Rückblick auf jene Jahre zeigt, dass…
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Vietnam: Pham Doan Trang wird Ehrenmitglied des deutschen PEN
Das deutsche PEN-Zentrum ernennt die unabhängige Journalistin Pham Doan Trang zum Ehrenmitglied und fordert deren sofortige Freilassung. Sie gilt als eine der bekanntesten Kritikerinnen der vietnamesischen Regierung und wurde am 6. Oktober 2020 in ihrer Wohnung in Ho-Chi-Minh-Stadt festgenommen. Wegen angeblicher Propaganda gegen den Staat drohen ihr bis zu 20 Jahre Haft. „Vietnam gehört weltweit zu den Ländern, in denen die Meinungsfreiheit besonders stark eingeschränkt ist. Die Kommunistische Partei verfolgt Medienschaffende mit erbarmungsloser Härte, so wurde Trang der Kontakt zur ihrer Familie und ihrem Anwalt untersagt. Wir fordern die sofortige und bedingungslose Freilassung unseres Ehrenmitgliedes Pham Doan Trang und versichern ihr unsere uneingeschränkte Solidarität“, so Ralf Nestmeyer, Vizepräsident und Writers-in-Prison-Beauftragter…
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Woche der Meinungsfreiheit vom 3.-10. Mai: Ein starke Bewegung für Demokratie, Vielfalt und Toleranz
Ein breites gesellschaftliches Bündnis stellt ab Montag mit der Woche der Meinungsfreiheit die Bedeutung der Freiheit des Wortes und lebendiger Debatten für eine freie, demokratische Gesellschaft in den öffentlichen Fokus. Vom Internationalen Tag der Pressefreiheit am 3. Mai bis zum Tag der Bücherverbrennung in Deutschland am 10. Mai finden unter dem Claim #MehrAlsMeineMeinung bundesweit Online-Diskussionen, -Lesungen, Aktionen und Kampagnen statt. Der Börsenverein des Deutschen Buchhandels hat die Initiative ins Leben gerufen. Im Zentrum steht die Charta der Meinungsfreiheit, die Privatpersonen, Organisationen und Unternehmen unterzeichnen können. Bei einer virtuellen Pressekonferenz stellten Initiator:innen und Unterstützer:innen heute die Initiative und das Programm vor. Alexander Skipis, Hauptgeschäftsführer des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels: „Wir möchten…