• Energie- / Umwelttechnik

    Meeresspiegelanstieg: Stabilitäts-Check der Antarktis offenbart enorme Risiken

    Je wärmer es wird, desto rascher verliert die Antarktis an Eis – und viel davon wohl für immer. Die Folgen für die weltweit an Küsten gelegenen Städte und das Kulturerbe könnten langfristig verheerend sein, von London bis Mumbai, von New York bis Shanghai. Dies hat ein Team des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung, der Columbia University und der Universität Potsdam in einer jetzt in Nature als Titelgeschichte veröffentlichten Studie herausgefunden. Darin untersuchen sie die Stabilität des Antarktischen Eisschilds bei fortschreitender globaler Erwärmung. In rund einer Million Stunden Computerrechenzeit zeigen ihre beispiellos detaillierten Simulationen, wo genau und bei welcher Erwärmung der Eisschild instabil wird und große Teile schließlich schmelzen oder in den Ozean…

  • Energie- / Umwelttechnik

    PIK STATEMENT zu EU-Klimazielen/Rede von der Leyen: Jetzt Mindestpreis für CO2 einführen

    EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat heute in ihrer Rede zur Lage der EU verstärkte Klimaschutz-Bedingungen angekündigt. Bis 2030 soll der CO2-Ausstoß in der Europäischen Union 55 Prozent unter dem Wert von 1990 liegen. Dazu Ottmar Edenhofer, Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK, Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft): "Stärker den Ausstoß von Treibhausgasen zu verringern, dieser Ansatz der EU ist vollkommen richtig, wenn wir unser Klima rasch stabilisieren wollen. Doch allein immer ehrgeizigere Ziele zu formulieren, genügt nicht –  wir brauchen jetzt konkrete Maßnahmen. Dazu gehört die Einführung eines Mindestpreises auf CO2 im Europäischen Emissionshandel (EU-ETS), um Anreize für Investitionen in CO2-freie Technologien zu setzen – das zeigt die ökonomische Forschung sehr…

  • Energie- / Umwelttechnik

    Klimawandel kann Migration antreiben – insbesondere in Agrar-Ländern mit mittlerem Durchschnittseinkommen

    Weltweit sind Menschen Umweltgefahren ausgesetzt, die unter bestimmten Bedingungen auch Migrationsbewegungen auslösen. Veränderungen des Temperaturniveaus, erhöhte Niederschlagsschwankungen und schnell einsetzende Wetterextreme wie Tropenstürme sind wichtige Faktoren, wie eine neue Studie unter Leitung des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) zeigt. Umweltbedingte Migration ist in landwirtschaftlich geprägten Ländern mit mittlerem Einkommen am stärksten ausgeprägt; sie ist geringfügig schwächer in Ländern mit niedrigem Einkommen, in denen die Bevölkerung häufig nicht über die für die Abwanderung erforderlichen Mittel verfügt. Die Ergebnisse der Studie ermöglichen es, Regionen zu identifizieren, die in Zukunft besonders anfällig für Migrationsbewegungen sein könnten. „Umweltfaktoren können die Migration antreiben, aber das Ausmaß der Auswirkungen hängt von den besonderen wirtschaftlichen und soziopolitischen Bedingungen…

  • Energie- / Umwelttechnik

    Ökonom Edenhofer zur Klima-Ansage von Bundesminister Altmaier: „Jetzt müssen aus diesen Worten Taten werden“

    Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier hat heute weitreichende Vorschläge für verstärkte Klimaschutz-Bemühungen Deutschlands gemacht. Eine “Charta für Klimaneutralität und Wirtschaftskraft” und ein 20-Punkte-Programm sollen für einen breiten gesellschaftlichen Konsens sorgen. Dazu Ottmar Edenhofer, Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK, Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft) und des Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change (MCC, Berlin): “Bundesminister Peter Altmaier hat heute eine bemerkenswerte Ansage gemacht. Wenn aus diesen Worten wirklich Taten werden, hat er die Chance, als ein Ludwig Erhard der Klimawende in die Geschichtsbücher einzugehen. Nur mit einer raschen Stabilisierung unseres Klimas gibt es auf Dauer Wohlstand und Sicherheit: Dieses Thema rückt nun endgültig in die Mitte der Gesellschaft. Entscheidend an Altmaiers…

  • Forschung und Entwicklung

    Historische Klimaschwankungen in Mitteleuropa durch Baumringdaten überschätzt: Gegenwärtige Erwärmung außergewöhnlich

    Baumringe übertreiben – das hat nun ein Forscherteam herausgefunden. Aus der Breite der Wachstumsringe von Bäumen schließen Wissenschaftler für vergangene Jahrhunderte auf die historischen Klimabedingungen in dem jeweiligen Jahr. Die bisherigen Temperaturrekonstruktionen aus den Jahresringen der Bäume sind aber fehlerhaft, so die nun in Climate Dynamics veröffentlichte Studie. Sie geben die natürlichen Schwankungen des Klimas vergangener Jahrhunderte übertrieben wieder. Ein Vergleich mit Daten etwa aus Pfarr- und Stadtarchiven zeigt, dass sich  das Klima in Wirklichkeit deutlich gleichmäßiger entwickelt hat. Was wiederum einen weiteren Beleg bietet, wie außergewöhnlich die moderne menschgemachte Erwärmung tatsächlich ist. „Gab es im Mittelalter eine Warmzeit, die der heutigen zumindest nahekommt? Antworten auf solche grundlegenden Fragen erhofft…

  • Energie- / Umwelttechnik

    Edenhofer mit wichtigstem deutschen Umweltpreis ausgezeichnet

    Der diesjährige „Umweltpreis“ – der renommierteste seiner Art in Deutschland – geht an Ottmar Edenhofer. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt ehrt den Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK, Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft), und des Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change (MCC) für seine bahnbrechenden Arbeiten vor allem auf dem Gebiet der Kohlenstoffpreise. Der Preis wird Edenhofer am 25. Oktober in Hannover von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier überreicht. „Ottmar Edenhofer hat die CO2-Bepreisung als marktwirtschaftliches Leitinstrument der deutschen Klimapolitik entscheidend vorangebracht“, sagte Alexander Bonde, Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt. Er sei einer der weltweit einflussreichsten Pioniere auf dem Gebiet der Ökonomie des Klimawandels. „Durch seine exzellenten Forschungen, wissenschaftsbasierten Politikberatungen sowie sein…

  • Energie- / Umwelttechnik

    Klimaschäden für unsere Wirtschaft: Studie zeigt höhere Kosten als erwartet

    Steigende Temperaturen durch den Ausstoß von Treibhausgasen können unserer Wirtschaft größeren Schaden zufügen als frühere Untersuchungen vermuten ließen – das zeigt eine neue Studie des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) und des Mercator Research Institute for Global Commons and Climate Change (MCC). Die Wissenschaftler haben auf der Grundlage eines in dieser Form erstmals entwickelten Datensatzes des MCC genauer untersucht, wie sich der Klimawandel auf Gebiete wie etwa US-Bundesstaaten, chinesische Provinzen oder französische Départements auswirkt, also unterhalb der nationalstaatlichen Ebene. Wenn die CO2-Emissionen aus der Verbrennung fossiler Brennstoffe nicht umgehend reduziert werden, kann eine globale Erwärmung um 4°C bis 2100 dazu führen, dass diese Regionen im Durchschnitt fast 10% ihrer Wirtschaftsleistung verlieren,…

  • Energie- / Umwelttechnik

    Lehren aus der Corona-Krise für die Stabilisierung des Klimas

    Der Umgang mit der aktuellen COVID-19-Pandemie könnte wertvolle Erkenntnisse für die Bemühungen zur Eindämmung des Klimawandels liefern. Ein Forscherteam des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) hat die Parallelen zwischen der globalen Gesundheits- und der Klimakrise aufgezeigt und analysiert, was politische Entscheidungsträger und Bürger von der Corona-Pandemie lernen können, und wie man die Lektionen daraus auf die Reduzierung der globalen CO2-Emissionen anwenden kann. Ihr Vorschlag: Ein „Klima-Corona-Vertrag“, der die jüngere und die ältere Generation gleichermaßen mit einbezieht. „Die Corona-Krise ist ein Testfall für globale Notfallvorsorge und -management im Allgemeinen“, sagt Leit-Autorin Kira Vinke. „Die Pandemie hat gezeigt, dass eine noch größere Gesundheitskrise abgewendet werden kann, wenn die Reaktionszeit auf ein Minimum beschränkt…

  • Energie- / Umwelttechnik

    UN-Klimaziele sind ökonomisch sinnvoll: Ambitionierter Klimaschutz zahlt sich aus

    Klimaschutz ist nicht billig – aber Klimaschäden sind es auch nicht. Wie viel Klimaschutz ist also wirtschaftlich gesehen am sinnvollsten? Diese Frage hat Ökonomen jahrzehntelang beschäftigt, insbesondere seit dem Wirtschaftsnobelpreis 2018 für William Nordhaus, dessen Berechnungen nach eine Erwärmung um 3,5 Grad bis 2100 ein ökonomisch wünschenswertes Ergebnis sei. Ein internationales Wissenschaftlerteam unter der Leitung des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung hat nun die Computersimulation, die diesen Schluss gezogen hat, mit den neuesten Daten und Erkenntnissen aus Klima- und Wirtschaftswissenschaften aktualisiert. Sie stellten fest, dass die Begrenzung der Erderwärmung auf unter 2 Grad ein wirtschaftlich optimales Gleichgewicht zwischen künftigen Klimaschäden und den heutigen Kosten für den Klimaschutz herstellt. Das würde einen CO2-Preis…

  • Energie- / Umwelttechnik

    Alle Menschen ans Straßennetz anschließen ist teuer, aber nicht unbedingt für das Klima

    Den Zugang zur Verkehrsinfrastruktur zu gewährleisten ist eines der UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung. Das könnte erreicht werden, indem man alle Menschen ans Straßennetz anschließen würde. Was die ökonomischen Kosten und was die Auswirkungen auf das Klima wären, hat nun ein Forschungsteam unter der Leitung des Potsdam-Instituts beziffert, indem es verschiedene Datensätze zusammengeführt hat. Das Ergebnis: Ein solcher Straßenausbau würde zwar die Staatshaushalte der einzelnen Länder stark belasten, nicht so sehr aber das globale CO2-Emissionsbudget. Um fast die gesamte Weltbevölkerung anzuschließen, müsste das globale Straßennetz um nur 8 Prozent erweitert werden – was insgesamt einen CO2-Ausstoß von etwa 1,5 Prozent der Gesamtmenge dessen verursacht, was wir unter Einhaltung des 2-Grad-Ziels noch…