• Energie- / Umwelttechnik

    Risiko des Überschreitens mehrerer Klima-Kipppunkte steigt bei einer globalen Erwärmung von mehr als 1,5°C

    Wenn die globale Temperatur mehr als 1,5°C über das vorindustrielle Niveau steigt, könnten mehrere Klima-Kipppunkte ausgelöst werden. Das ist das Ergebnis einer umfassenden neuen Untersuchung, die im Fachmagazin Science veröffentlicht wurde. Selbst beim derzeitigen Stand der globalen Erwärmung besteht bereits die Gefahr, dass im Erdsystem fünf gefährliche Klima-Kipppunkte überschritten werden – und die Risiken steigen mit jedem Zehntelgrad weiterer Erwärmung. Ein internationales Forscherteam hat die Belege für die Kipppunkte, ihre Temperaturschwellen, Zeitskalen und Auswirkungen, aus einer umfassenden Analyse von mehr als 200 Studien zusammengefasst, die seit 2008 veröffentlicht wurden, als die Kipppunkte des Klimas erstmals genau definiert wurden. Die Forschungsergebnisse, die im Vorfeld der großen Konferenz "Tipping Points: from climate…

  • Energie- / Umwelttechnik

    Grüner Wasserstoff: Kurzfristige Knappheit, langfristige Unsicherheit

      Grüner Wasserstoff aus erneuerbarem Strom ist für das Erreichen der Klimaneutralität von einzigartigem Wert. Er kann fossile Brennstoffe in der Industrie oder im Fernverkehr ersetzen, dort wo eine direkte Elektrifizierung nicht möglich ist. Doch selbst wenn die Produktionskapazitäten so schnell wachsen wie bei Wind- und Solarenergie, bleibt die Versorgung mit grünem Wasserstoff kurzfristig knapp und langfristig unsicher. Historische Analogien deuten allerdings darauf hin, dass notfallähnliche politische Maßnahmen zu wesentlich höheren Wachstumsraten führen könnten. Grüner Wasserstoff: Kurzfristige Knappheit, langfristige Unsicherheit Grüner Wasserstoff aus erneuerbarem Strom ist für das Erreichen der Klimaneutralität von einzigartigem Wert. Er kann fossile Brennstoffe in der Industrie oder im Fernverkehr ersetzen, dort wo eine direkte Elektrifizierung…

  • Energie- / Umwelttechnik

    Ernährungswende: Lebensmittel für Menschen statt Futter für Fleischerzeugung

    Unter dem Motto ‚Zukunft Pflanzen, Nahrung Sichern‘ drängen Fachleute aus Gesellschaft, Gesundheit und Wissenschaft auf Maßnahmen, die kurzfristig den Zugang zu Nahrung sichern und sprechen sich für eine Umorientierung hin zu mehr pflanzlicher Ernährung in Europa aus. Sie warnen vor einer sich zuspitzenden globalen Ernährungskrise, fatalen Umweltauswirkungen und wachsender Fehlernährung angesichts des hohen Fleisch- und Milchkonsums. Durch die Klimakrise, den russischen Angriffskrieg und wirtschaftliche Auswirkungen der Corona-Pandemie steigt die Zahl der Hungernden weltweit aktuell massiv an. Selbst im reichen Deutschland werden steigende Lebensmittelpreise zum Problem. Die Spitzenvertreter*innen des Welternährungsprogramms der Vereinten Nationen (WFP), der Deutschen Gesellschaft für Ernährungsmedizin, sowie das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung und der Beiratsvorsitzende von Misereor drängen auf…

  • Forschung und Entwicklung

    Extreme Temperaturen schüren Hassrede im Netz

    Hassrede im Internet nimmt zu, wenn die Tageshöchsttemperaturen über oder unter einem "Wohlfühlfenster" von 12°C-21°C liegen – das zeigt die Auswertung von mehr als vier Milliarden Tweets mit Hilfe von Statistik und KI-Methoden Temperaturen über 30 °C schüren Online-Hass in allen Klimazonen und über sozioökonomische Unterschiede wie Einkommen, religiöse Überzeugungen oder politische Präferenzen hinweg, was auf eine universelle Grenze der menschlichen Anpassungsfähigkeit hinweist Konflikte in der digitalen Welt können auf die individuelle psychische Gesundheit wirken und auf den gesellschaftlichen Zusammenhalt haben und sind eine noch unterschätzte Klimaauswirkung Temperaturen, die über oder unter dem Wohlfühlbereich von 12-21 Grad Celsius liegen, sind mit einem deutlichen Anstieg aggressiven Online-Verhaltens verbunden, so das Ergebnis…

  • Forschung und Entwicklung

    Für Ernährungssicherheit trotz Klimakrise und Krieg

    Um die Welternährung zu sichern, ist eine Wende hin zu mehr pflanzlichen und weniger tierischen Lebensmitteln nötig. Das erklären Forschende in einem heute veröffentlichten ‚Policy Brief‘. Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine hat eine Verknappung mancher Agrarprodukte sowie von mit Gas hergestelltem Mineraldünger ausgelöst. Die Folge ist ein Preisanstieg bei Lebensmitteln. Gleichzeitig bedrohen mit der zunehmenden Klimakrise Dürren und Sturzfluten die Ernten weltweit. Die Forschenden zeigen die Zusammenhänge auf – und machen konkrete Empfehlungen, wie eine Ernährungswende eingeleitet werden könnte. Während weltweit rund 80% der landwirtschaftlichen Nutzfläche für die Produktion tierischer Lebensmittel genutzt wird, tragen diese nur zu 18% der globalen Kalorienversorgung bei, so die Forschenden. Wenn ein größerer Teil…

  • Energie- / Umwelttechnik

    Wohnen in Städten aus Holz könnte Emissionen vermeiden – ohne Ackerland für die Holzproduktion zu nutzen

      Wohnen in Holzgebäuden könnte bis 2100 mehr als 100 Milliarden Tonnen CO2-Emissionen vermeiden – das sind ca. 10 % des verbleibenden CO2-Budgets für das 2°C-Klimaziel Das benötigte Holz stammt aus natürlichen Wäldern und Holzplantagen, die um ca. 140 Millionen Hektar erweitert werden müssten Diese Ausdehnung der Holzplantagen beeinträchtigt zwar nicht die Nahrungsmittelproduktion, kann aber zu einem Verlust an biologischer Vielfalt führen, wenn sie nicht sorgfältig gesteuert wird Eine wachsende Bevölkerung in Häusern aus Holz – anstatt aus Stahl und Beton – unterzubringen, könnte bis zum Jahr 2100 mehr als 100 Milliarden Tonnen Emissionen des Treibhausgases CO2 einsparen, so das Ergebnis einer neuen Studie des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung. Das entspricht…

  • Energie- / Umwelttechnik

    Sommerbilanz 2022: „Trockenheit in diesem Jahr ist nur die Fortführung eines Trends“

    Dazu Fred Hattermann, Hydrologe am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung:"Die Sommerbilanz des deutschen Wetterdienstes zeigt erneut, dass sich die Welt und auch Deutschland mitten im Klimawandel befinden. Aber die Trockenheit in diesem Jahr ist dabei nur die Fortführung eines Trends, der sich schon über längere Zeit abzeichnet, und dies verstärkt in den letzten fünf Jahren. Wie die Europäische Umweltbehörde berichtet, geht schon seit Jahrzehnten in vielen Regionen Europas und auch Deutschlands die Bodenfeuchte besonders im Sommer zurück. Ebenfalls über lange Zeiträume fallen im Osten Deutschlands, aber zum Beispiel auch in Teilen Westdeutschlands wie in Nordbayern, die Grundwasserstände. Satellitendaten zeigen deutlich, dass in weiten Teilen Europas weniger Wasser im Boden und im Grundwasser…

  • Energie- / Umwelttechnik

    Extreme Waldbrände in den Mittelmeerländern liefern Lehren für Europa

    Die Klimakrise heizt Waldbrände in Europa an. Sie treten verstärkt auch in nördlichen Regionen auf, in denen dies in dieser heftigen Form bisher selten war, haben Forschende des internationalen FirEUrisk-Projekts erklärt. „Der Klimawandel führt auch in Deutschland dazu, dass Extremereignisse stärker werden“, sagt Kirsten Thonicke, Waldbrand-Expertin am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung, die in dem Projekt mitarbeitet. „In einem einzelnen Waldbrand brennt plötzlich so viel ab, wie sonst in vielen Waldbränden im ganzen Jahr. In Deutschland ist die Vegetation nicht an die zunehmende Häufigkeit und Intensität der Waldbrände angepasst und die aktuellen Feuer sind schlimm für Mensch und Natur.“ Im Rahmen des FirEUrisk-Projekts werden Szenarien zur Minderung des Brandrisikos auf dem gesamten…

  • Energie- / Umwelttechnik

    Weniger Regen im Wald: Amazonas-Gebiet noch weniger trockenresistent als angenommen

    Der Amazonas-Regenwald produziert einen Großteil seiner eigenen Niederschläge durch ein sich selbst verstärkendes System des Feuchtigkeits-Recyclings zwischen Wald und Atmosphäre. Dieses Kreislaufsystem wird durch häufigere Dürren, wie sie bei der derzeitigen globalen Erwärmung vorhergesagt werden, stark beeinträchtigt werden. Der gesamte Wald ist in diesem Kreislaufsystem miteinander vernetzt. Folglich greifen Schäden in einer Region auf benachbarte Regionen über, was den Gesamtschaden um ein Drittel erhöhen kann. Am stärksten gefährdet sind die südöstlichen und südwestlichen Randgebiete des Waldes, wo menschliche Aktivitäten wie Abholzung, Entwaldung und Beweidung die Probleme des grünen Riesen noch verschärfen. Für jeden dritten Baum, der im Amazonas-Regenwald vertrocknet, stirbt ein vierter Baum – auch wenn er nicht direkt von…

  • Energie- / Umwelttechnik

    Die Katastrophe durchdenken: Klimaszenarien mit enormen Auswirkungen und geringer Wahrscheinlichkeit „gefährlich wenig erforscht“

    Forschende sprechen sich für eine neue "Klima-Endspiel-Agenda" aus und argumentieren, dass bisher viel zu wenig getan wurde, um die Mechanismen zu verstehen, durch die steigende Temperaturen ein "katastrophales" Risiko für die Gesellschaft und die Menschheit darstellen könnten – etwa wenn der Temperaturanstieg drastischer ausfällt als von vielen vorhergesagt oder wenn bisher unberücksichtigte Kaskaden von Ereignissen auslöst werden – oder sogar beides. Die Welt sollte sich auf Möglichkeit eines "Klima-Endspiels" einstellen, so die Autoren: Eine Bewertung der Katastrophenrisiken sei notwendig, um eine Chance zu haben, sie zu verhindern. "Unumkehrbare und potenziell katastrophale Risiken, die durch den vom Menschen verursachten Klimawandel verursacht werden, müssen in unsere Planung und unser Handeln einfließen. Wenn…