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Bundesregierung verabschiedet Pharmastrategie: Deutschland braucht eine Versorgungsstrategie!
Das Kabinett hat die Pharmastrategie der Bundesregierung verabschiedet. Das Problem der Lieferengpässe geht diese nicht an. Jetzt muss die Regierung auch die Grundversorgung stabilisieren. Zur Stärkung des Pharma-Standortes Deutschland hat die Bundesregierung heute eine Pharmastrategie verabschiedet. Dazu sagt Bork Bretthauer, Geschäftsführer von Pro Generika: „Jetzt muss eine Versorgungsstrategie her!“ Zwar enthält das Papier der Bundesregierung auch Maßnahmen, die das Problem der Arzneimittel-Lieferengpässe eindämmen sollen. Diese aber sind nicht neu. Bretthauer: „Die dort angekündigten Schritte sind eine Ansammlung bereits auf den Weg gebrachter Maßnahmen. Sie reichen bei weitem nicht aus, um die Versorgung zu stabilisieren.“ Jetzt komme es darauf an, dass sich die Ampelregierung auch das Thema Versorgungssicherheit vornehme: „Bei Kinderarzneimitteln…
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Krankenkassen-Spitzenverband will Preise für Antibiotikum um ein Viertel senken
Der Spitzenverband der Krankenkassen (GKV-SV) schlägt vor, die Erstattungspreise (Festbeträge) für einige versorgungskritische Wirkstoffe zu senken. Das konterkariert das Ziel, die Versorgung mit Antibiotika zu stabilisieren. Versorgungsengpässe scheinen vorprogrammiert, die Politik muss eingreifen. Berlin Betroffen ist u.a. das Antibiotikum Amoxicillin/Clavulansäure, das gegen Blasen- oder Mittelohrentzündung zum Einsatz kommt. Besonders absurd: Dieser Wirkstoff samt therapeutische Alternativen sind von Engpässen betroffen. Grund für die Lieferengpässe: Immer mehr Hersteller ziehen sich aus der Antibiotika-Produktion zurück, weil sie zum Verlustgeschäft wird. „Jetzt wird es noch schwerer, dieses wichtige Mittel rentabel zu produzieren“, sagt Bork Bretthauer, Geschäftsführer von Pro Generika: „Die Festbetragsabsenkung erhöht die Gefahr, dass weitere Hersteller aus der Produktion aussteigen müssen.“ Die…
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Wahl des neuen Vorstands: Andreas Burkhardt bleibt Vorsitzender von Pro Generika
Die Mitgliederversammlung von Pro Generika hat turnusgemäß am 22. November 2023 ihren Vorstand neu gewählt. Auch den neuen Vorstand führt Andreas Burkhardt (SVP General Manager Deutschland & Österreich Teva ratiopharm) als Vorsitzender an. Thomas Weigold (Country President Sandoz Germany & CEO Hexal AG) wurde zum stellvertretenden Vorsitzenden gewählt. Josip Mestrovic (General Manager Zentiva Pharma GmbH) ist weiterhin Schatzmeister. Die Positionen der Beisitzer und Beisitzerin übernehmen Ahmed Banjaddi (Head of Generics Business for Germany & Retail Business for Nordics, BASICS GmbH – a SUN PHARMA company), Ingrid Blumenthal (Vice President ALIUD PHARMA GmbH), Dr. Boris Bromm (Senior Vice President Legal & Healthcare Politics, Fresenius Kabi Deutschland GmbH), und Ingo Werner (Head of Public Affairs & Market Access, Mylan Germany GmbH a Viatris Company). Burkhardt bedankte sich bei den Mitgliedern…
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Podiumsdiskussion beim “Dialog am Mittag”
Generika- sowie Wirkstoffhersteller sehen im Lieferengpassgesetz bislang nur Einzelfall-Lösungen, keine Gesamtstrategie. Müller sagt, bei Generika müsse „mehr Geld fließen“. Die Diskussion können Sie auch im Nachgang ansehen unter www.progenerika.de. Die Maßnahmen, die das Bundesgesundheitsministerium gegen Arzneimittel-Lieferengpässe ergreift, reichen nicht aus, um die Versorgung zu stabilisieren. Das machte Josip Mestrovic, Geschäftsführer Zentiva und Vorstand Pro Generika, beim heutigen „Dialog am Mittag“ klar. „Das ALBVVG hatte ursprünglich eine gute Intention, regelt aber nur 1 Prozent der Arzneimittel. Es gibt eine Sammlung von Einzelfall-Lösungen. Was fehlt, ist eine Gesamtstrategie.“ Vor allem die im neuen Gesetz verankerte sechsmonatige Lagerhaltung sei ein falsches Signal: „Ich stehe vor der Entscheidung: Investiere ich in Maschinen oder in Lagerhallen.…
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Fabian Locher ist neuer Pressesprecher von Pro Generika
Seit heute verstärkt Fabian Locher die Kommunikation von Pro Generika und der AG Pro Biosimilars. Als Pressesprecher berichtet er an Anna Steinbach, Leiterin der Kommunikation. Locher ist ein erfahrener Kommunikator im Bereich der pharmazeutischen Verbände. 2018 kam er zum Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie e.V. (BPI), wo er seit 2021 als stellvertretender Pressesprecher tätig war. „Das öffentliche Bewusstsein für die Relevanz der Generika- und Biosimilar-Unternehmen ist in den letzten Jahren massiv gestiegen“, sagt Bork Bretthauer, Geschäftsführer von Pro Generika. „Wir freuen uns, dass wir mit Fabian Locher einen ausgewiesenen Kommunikationsprofi gewinnen konnten, mit dem wir die Themen der Generika-Branche in der Öffentlichkeit noch sichtbarer machen können.“ Sie erreichen Herrn Locher unter Tel.…
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“Wir brauchen mehr als eine Symptombehandlung, wir brauchen eine echte Therapie“
Heute hat ein spontan einberufenes Gespräch im Bundesgesundheitsministerium (BMG) stattgefunden, bei dem es um die Versorgung mit Kinderarzneimitteln in der anstehenden Infektionssaison ging. Vertreten waren auch Mitgliedsunternehmen des Verbandes Pro Generika. Dazu sagt Andreas Burkhardt, Vorstandsvorsitzender von Pro Generika: „Unsere Mitgliedsunternehmen haben ihre Kapazitäten bis zum technischen Limit erhöht und produzieren bei Vollauslastung. Ob die Medikamente für den Winter reichen werden, hängt im Wesentlichen von Faktoren wie der Infektionslage ab.“ Mit Blick auf die Maßnahmen, die das Gesundheitsministerium jetzt ergreifen will, sagt Burkhardt: „Als akute Symptombehandlung sind einzelne Schritte hilfreich. Am Grundproblem ändern sie nichts. Wenn die Politik nicht endlich die Strukturen ändert, sitzen wir nächstes Jahr wieder hier und…
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Pro Generika zu Dringlichkeitsliste für Kinderarzneimittel: “Das ist das Eingeständnis: das ALBVVG reicht nicht”
Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) hat in Abstimmung mit dem Gesundheitsministerium eine Dringlichkeitsliste für Kinderarzneimittel erstellt, die in der kommenden Infektionssaison knapp werden können. Diese Medikamente können im Falle eines Versorgungsmangels aus dem Ausland importiert und mit fremdsprachigen Verpackungen und Beipackzetteln bei uns in Verkehr gebracht werden. Dazu sagt Bork Bretthauer, Geschäftsführer von Pro Generika: „Das ist das Eingeständnis: Das Engpass-Gesetz ALBVVG reicht nicht. Das BMG schaltet in den Notstandsmodus und erkennt damit an, dass alle bisher ergriffenen Maßnahmen wirkungslos sind.“ Erst im Frühsommer hatte Gesundheitsminister Karl Lauterbach in einer Pressekonferenz angekündigt, mit dem ALBVVG „auf den Schlag“ die Knappheit von Kinderarzneimitteln beseitigen zu können. Dazu Bretthauer: „Wer jetzt den Mangel ausruft,…
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Immer mehr Versorgung zu schrumpfendem Anteil an den GKV-Kosten
Aktuelle Ausgabe „Generika in Zahlen“ zeigt jüngste Entwicklungen aus der Branche Generika weiterhin durch Kostensparinstrumente stark belastet ALBVVG schafft nicht die nötige Entlastung Generika sorgen für massive Einsparungen. Sie stellen 79 Prozent der Arzneimittel dar und verursachen für die Krankenkassen nur 7,1 Prozent der Arzneimittelausgaben. Das entlastet die Gesetzliche Krankenversicherung – doch es gibt auch Anlass zur Sorge. Denn die Daten der letzten Jahre zeigen eine gefährliche Entwicklung. Bork Bretthauer, Geschäftsführer von Pro Generika: „Unsere Unternehmen stemmen einen stetig steigenden Anteil an der Versorgung und erhalten einen schrumpfenden Anteil an den Kosten dafür. Das geht nicht gut, wie wir anhand der zunehmenden Engpässe in der Versorgung in den letzten Monaten…
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Das ALBVVG geht nicht an die Ursachen und hält allenfalls eine Scheinlösung bereit
Heute passiert das Arzneimittel-Lieferengpassbekämpfungs- und Versorgungsverbesserungsgesetz (ALBVVG) den Bundestag. Damit tritt ein Gesetz in Kraft, das die Gefahr von Lieferengpässen nicht senken, sondern erhöhen wird. Nur drei Tage vor der 2. und 3. Lesung im Bundestag hat das Gesundheitsministerium einen Passus eingefügt, der die Generika-Hersteller an die Grenze ihrer Produktions- und Lagerkapazitäten bringen, die Wirtschaftlichkeit der Arzneimittelproduktion weiter reduzieren und zu noch mehr Engpässen führen wird. Die letzten verbliebenen Hersteller werden noch mehr belastet Das Gesetz verpflichtet die Generikahersteller, Arzneimittelvorräte von sechs Monaten auf Lager zu haben, sofern sie einen Rabattvertrag eingehen. Gab es schon vorher zu wenig Hersteller und Maschinen, um die Nachfrage zu bedienen, wird das jetzt noch weniger möglich sein. Statt…
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Pro Generika zur Verpflichtung zu 6 Monaten Lagerhaltung: „Es gibt keine Kapazitäten, um solch immense Vorräte zu produzieren“
In das Arzneimittel-Lieferengpassbekämpfungs- und Versorgungsverbesserungsgesetzes (ALBVVG) hat auf den letzten Metern eine neue Regelung Eingang gefunden. Demnach sind Generika-Unternehmen verpflichtet, Arzneimittelvorräte von sechs Monaten auf Lager zu haben, sofern sie einen Rabattvertrag mit einer Krankenkasse eingehen. Dazu sagt Bork Bretthauer, Geschäftsführer von Pro Generika: „Wer glaubt, dass man damit das Problem der Lieferengpässe entschärft, irrt. Das Gegenteil ist der Fall. Schon vorher gab es für viele Arzneimittel kaum noch Produktionskapazitäten. Woher sollen jetzt Hersteller kommen, die auch noch diese immensen Vorräte produzieren? Wie will man die Produktion eines Werkes, das bereits unter Volllast läuft, noch mehr ausweiten? Und wie will man noch größere Lagerkapazitäten aufbauen, wenn keiner bereit ist dafür zu…