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Zahl des Monats: 1
Für Kinderärzte und -ärztinnen ist es ein wichtiges Mittel zur Fiebersenkung: Rund eine Million Flaschen Paracetamol-Fiebersäfte verschreiben sie jährlich. Jetzt haben fast alle Hersteller die Produktion des Saftes eingestellt. Ein einziger stemmt noch die Hauptlast der Versorgung – und hat schon mit Lieferengpässen zu kämpfen. Eine dramatische Marktverengung – massiver noch als beim Brustkrebsmittel Tamoxifen, für das vor kurzem ein Versorgungsengpass drohte. Wie ist es dazu gekommen? • Vor zwölf Jahren gab es elf Anbieter flüssiger Paracetamol-Zubereitungen. Heute ist bloß noch ein Hauptanbieter übrig. Da 1 A Pharma zu Monatsbeginn ankündigte, die Produktion mangels Wirtschaftlichkeit einzustellen, muss Teva mit seiner Arzneimittelmarke ratiopharm nunmehr 90 Prozent des Bedarfes produzieren. • Ein…
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Zahl des Monats April: 40 %
Ein Artikel des japanischen Internetportals Asia Nikkei hat die dominierende Rolle Chinas bei der Produktion von generischen Wirkstoffen untersucht und deutlich gemacht: Unsere Abhängigkeit ist groß. Und sie konzentriert sich auf wenige Provinzen des Landes: 40 Prozent der chinesischen Wirkstoffhersteller sitzen in den Städten Zhejiang, Jiangsu und Shanghai – mithin auch in der Millionenstadt, die seit Ende März 2022 im Lockdown ist. In ihrem eindrücklichen Feature zeigt die Datenjournalistin Anna Nishino auf, wie China in den vergangenen Jahren seine marktbeherrschende Stellung vor allem bei der Produktion von Wirkstoffen erlangte. Deutlich wird, dass der hiesige Kostendruck auf der einen und die dortigen staatlich geförderten Investitionen auf der anderen Seite diesen Prozess…
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Zahl des Monats März: 8,80 Euro für die Dreimonatspackung: Preisdruck hat beim Brustkrebsmittel Tamoxifen zu einer gefährlichen Marktverengung geführt
Der Engpass beim Brustkrebsmittel Tamoxifen war ein Schock für viele Patientinnen und Patienten. Einige Wochen lang schien die Versorgung mit einem nicht ersetzbaren Brustkrebsmedikament in Gefahr – und das, weil offenbar Zulieferer aus der Produktion ausgestiegen waren. Wie aber kann es bei einem lebenswichtigen Arzneimittel zum Versorgungsengpass kommen? Eine Ursache liegt im niedrigen Preis, den die Kassen den Herstellern bezahlen. So beträgt die Summe, die die Arzneimittelhersteller von den Krankenkassen für eine 100er-Packung Tamoxifen erhalten, gerademal 8,80 Euro. Das ist der Erstattungspreis, den die Krankenkassen festlegen und der nicht erhöht werden kann. Egal ob die Produktionskosten steigen oder ein kostenaufwändiger Transfer zu einem anderen Zulieferer nötig wird: Ein Hersteller erhält…
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Krebsmittel Lenalidomid: Zum Start des Generikawettbewerbs fallen die Preise um bis zu 60 Prozent – weitere Preissenkungen zu erwarten
Generikawettbewerb bei einstigem Blockbuster Revlimid® nach dem „Early Entry“-Prinzip gestartet Die Preise pro Packung sinken auf bis zu 60 Prozent und werden noch weiter fallen Insgesamt sind schon vor dem Patentablauf 17 Generikahersteller auf dem Markt Monat des Generikawettbewerbs zu einem Preisrückgang von bis zu 60 Prozent pro Packung geführt. Tendenz weiter fallend! Die Generika sind als sogenannte „Early Entry“-Produkte, also in Absprache mit dem Originator, auf den Markt gekommen und werden die Ausgaben für Lenalidomid signifikant senken. Geht man davon aus, dass die Ärztinnen und Ärzte das Mittel weiter gleichbleibend verschreiben, könnten die Kosten, die die Krankenkassen für Lenalidomid aufbringen müssen – je nachdem, wie hoch die von den…
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Pro Generika und die AG Pro Biosimilars zum Referentenentwurf des Gesetzes zur finanziellen Stabilisierung der gesetzlichen Krankenversicherung
Das Preismoratorium ist eins der Instrumente, die die Versorgungssicherheit gefährden Absenkung der Mehrwertsteuer kann dazu führen, dass Generika-Hersteller in Rabattverträgen draufzahlen Zwangsrabatt trifft mit Biosimilar-Unternehmen die falschen, denn sie sorgen jetzt schon für Einsparungen Gestern wurde ein erster Entwurf für ein GKV-Finanzstabilisierungsgesetz bekannt. Darin enthaltene Passagen betreffen auch die Generika- und Biosimilarunternehmen in Deutschland. Dazu sagt Peter Stenico, Vorstandsvorsitzender von Pro Generika: „Die Entscheidung das Preismoratorium beizubehalten, finde ich fatal. Denn die Tatsache, dass die Preise für Arzneimittel auf dem Niveau von 2009 festgefroren sind, ist einer der Gründe, warum es immer wieder zu Engpässen kommt.“ Gleichzeitig warnt Stenico vor einem unbeabsichtigten Kollateralschaden, den die Absenkung der Mehrwertsteuer mit sich…
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Lieferengpässe bei Tamoxifen-Präparaten für Brustkrebspatient:innen – Aktuelle Infos auf progenerika.de
Bei Tamoxifen – einem Wirkstoff, der als sogenanntes Anti-Östrogen bei hormonrezeptorpositiven Brustkrebserkrankungen eingesetzt wird – kommt es derzeit vermehrt zu Lieferengpässen. Da bereits ein Großteil der Hersteller, die das Arzneimittel anbieten, nicht oder nur noch teilweise lieferfähig ist, lässt sich ein Versorgungsengpass bei Tamoxifen für die kommenden Monate aus Sicht der Generika-Hersteller nicht ausschließen. Unsere Unternehmen bedauern zutiefst, dass derzeit Patientinnen und Patienten nicht so versorgt werden können, wie es nötig wäre. Zusammen mit den Verantwortlichen beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) sowie allen Partnern arbeiten sie mit Hochdruck daran, eine schnelle Lösung zu finden. Derzeit prüfen sie, ob sie kurzfristig ihre Produktionspläne ändern können. Das aber setzt voraus,…
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Zahl des Monats Februar: 2/3 – Zum morgigen Weltkrebstag: Zwei Drittel aller Krebstherapien erfolgen mit Generika
Generika gibt es nur als Kopfschmerztabletten, Hustensaft oder Nasensprays? Weit gefehlt! Auch viele schwer erkrankte Patientinnen und Patienten werden – vor allem bei großen Volksleiden – mit Generika behandelt. So auch bei Krebs. Hier sind rund zwei Drittel der verabreichten Tagestherapiedosen generisch: Das betrifft gängige Wirkstoffgruppen, die gegen Krebs zum Einsatz kommen – also Wirkstoffe mit den Indikationsgruppen: antineoplastische Mittel, Mittel zur endokrinen Therapie sowie die bei Multiplem Myelom zugelassenen Immunsuppressiva. Für jährlich 443.000 Krebs-Patientinnen und -Patienten in Deutschland bedeutet das, dass sie mit einem Generikum aus diesen Gruppen behandelt werden (Zahl aus 2020). Und das gilt nur für den ambulanten Bereich – die in den Kliniken eingesetzten Generika sind…
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Zahl des Monats Januar 2022: 3/4 weniger – Generika machen Versorgung bezahlbar: Viele Preise sinken nach Patentablauf um drei Viertel und mehr
Läuft ein Arzneimittel aus dem Patent, können Generika auf den Markt kommen: Der Wettbewerb beginnt, in der Regel sinken die Preise. Und zwar massiv – wie eine neue Analyse des IGES Instituts für Pro Generika zeigt. Preise und Kosten sinken – generische Marktanteile steigen Untersucht wurden Generika, die mit einem Patentablauf zwischen Mai 2017 bis Juni 2019 auf den Markt kamen. Die Analyse macht bei Wirkstoffen mit intensivem Generikawettbewerb* vor allem zwei Dinge deutlich: Beträchtliche Preisreduktion: Nach Ablauf von zwei Jahren waren Generika um fast drei Viertel (72,9 Prozent) günstiger, als es das jeweilige Originalpräparat einen Monat vor Patentablauf gewesen war. Massive Marktdurchdringung: Nach Ablauf von zwei Jahren hatten Generika…
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Zahl des Monats Dezember 2021: Wer versorgt die meisten Patienten? 9 der Top 10-Unternehmen sind Generikahersteller!
Von den Top 10 der Arzneimittelhersteller, die den größten Anteil an der Versorgung von Patientinnen und Patienten in Deutschland haben, sind die obersten neun Generika-Unternehmen. Das ergab eine Erhebung des Marktforschungsinstituts IQVIA für das Jahr 2021. Zusammen stellten diese neun Unternehmen – davon acht Mitglied bei Pro Generika – seit Jahresbeginn mehr als 20 Milliarden Tagestherapiedosen an verschreibungspflichtigen Arzneimitteln für den deutschen Markt bereit. Sie produzierten mehr als 50 Prozent der Tagestherapiedosen, die in Deutschland in diesem Jahr verschrieben wurden. Die Top Ten der versorgungsstärksten Arzneimittelhersteller* sind: Zentiva Pharma 1A Pharma ALIUD Pharma Aristo Pharma Hexal ratiopharm Basics AbZ Pharma Medical Valley Sanofi-Aventis Insgesamt stellen Generikaunternehmen mehr als 78 Prozent…
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Zahl des Monats November: 84 Prozent
Die Preise für Wirkstoffe, Transport und Logistik sind in der Pandemie massiv gestiegen. Ein Problem, das derzeit viele Branchen belastet. Doch bei Arzneimitteln ist die Lage verschärft: Während Hersteller von Fahrrädern, Spielwaren oder Mobiltelefonen ihre Produkte teurer machen können, sind Generika-Preise eingefroren. Die derzeit explodierenden Kosten – sie bleiben das Problem der Hersteller. In der Zeit von Mai bis November 2021 sind die Einkaufspreise für Strom um rd. 73 Prozent* nach oben geklettert. Bei Erdgas sind es sogar rd. 89 Prozent*. Auch der Transport von Containern, welche für die Verschiffung der Fertigarzneimittel von z.B. Asien nach Europa nötig sind, war im November teurer als im Mai – und zwar um…