-
Felsenpfade und Sauna im Fluss
Fantastische Winter-Aussichten von den Anhöhen machen der Höhenluft-Tour bei Bad Ems im Naturpark Nassau alle Ehre. Die rund elf Kilometer lange Wanderrunde startet als Lahn-Facette des Lahnwanderwegs im Herzen des Kaiserbads und UNESCO-Welterbes Bad Ems. Als hier einst Kaiser, Könige und die Romantiker begeistert über die Kurpromenade flanierten, entstanden in der bergigen Flusslandschaft Felsenpfade und Aussichtstempel. Ihnen sind heute auf der Höhenluft-Tour die weiten Blicke ins Tal zu verdanken. Panoramaaussicht am Concordiaturm Los geht es am Robert-Kampe-Sprudel: Die Heilquelle speist die Bad Emser Therme und wärmt den Wanderer dort später mit mineralhaltigem, 32 Grad warmem Wasser auf. Über den Ernst-Vogler-Weg hinauf führt die Lahn-Facette Höhenluft in das Kurviertel und zum…
-
Krone der Stadt mit sieben Türmen
Auf einem hohen Felsen thront der Dom St. Georg über der Stadt Limburg an der Lahn. Der Georgsdom wurde in nur 40 Jahren aus einem Guss in der Übergangszeit zwischen Romanik und Gotik erbaut. Stückwerk verschiedener Epochen und Bauphasen wie in anderen Kathedralen gibt es hier nicht. Nach seiner Fertigstellung 1221 dauerte es bis zur Gründung des Bistums weitere 600 Jahre. Doch die bis dahin repräsentative und nie zerstörte Stadtkirche hatte alles, was sich eine Bischofskirche wünschen kann. Der sogenannte Übergangsstil in der Bauphase zeigt sich zum Beispiel darin, dass die Rundbogenfenster im unteren Teil des Domes mit jedem Stockwerk filigraner werden und erste Spitzbögen der Gotik auftauchen. Eine architektonische…
-
Schöne Mainzerin und Thora-Texte
Die Dome in Mainz und Worms in Rheinhessen bilden gemeinsam mit dem Dom zu Speyer in der Pfalz die drei rheinischen Kaiserdome. Der Grund dafür ist ihr besonderer Bezug zum Kaisertum im Heiligen Römischen Reich. Seit mehr als 1000 Jahren ist der Hohe Dom St. Martin zu Mainz Mittelpunkt und Wahrzeichen der Hauptstadt von Rheinland-Pfalz. Erzbischof, Reichsfürst und Landesherr Willigis ließ den Dom nach dem Vorbild von St. Peter in Rom als Zeichen seiner kirchlichen und weltlichen Macht erbauen. Die Mauern des Doms waren Zeugen vieler großer Ereignisse der deutschen Geschichte: Kaiser Barbarossa feierte dort seinen legendären Mainzer Hoftag mit Tausenden von Rittern. Im Dom wurden sechs Könige gekrönt und…
-
Römerthronsaal und Bischofssitz Konstantinbasilika und Dom St. Petrus in Trier
Das römisch-mittelalterliche Ambiente von Trier ist schwer zu übertreffen. Auch wenn nicht amtlich bestätigt, gilt Trier als die älteste Stadt Deutschlands. Das zeigt sich nicht zuletzt an der Vielzahl der historischen Bauten in Trier. Der erste römische Kaiser, der sich zum Christentum bekannte, war Konstantin der Große. Er stoppte die blutige Christenverfolgung und verhalf der Religion zu weltweiter Anerkennung. Selbst keineswegs fromm und gottesfürchtig, ließ er sich in der Hoffnung auf Vergebung aller Sünden erst auf dem Sterbebett taufen. Eine christliche Tat Konstantins, an die sich heute kaum einer erinnert, währt bis heute. Am 3. Juli 321 erklärte er den Sonntag im ganzen Reich zum offiziellen Feier- und Ruhetag. Römische…
-
Kaiser und Protestanten in Speyer
„Macht euch auf nach Speyer“, empfahl schon Johann Wolfgang von Goethe. Sicher hat er damit auch die Besichtigung des Kaiserdoms gemeint. Und vielleicht ist er bei seinem Besuch in Speyer auf den Turm gestiegen, um die fantastische Aussicht über Speyer, die Vorderpfalz und die badische Nachbarschaft zu genießen. 304 Stufen sind im Südturm bis zur Aussichtsplattform in rund 60 Metern Höhe zu überwinden. Der imposante Dom ist das größte Denkmal der romanischen Epoche und mit seiner Geschichte auch das bedeutendste. Seit 1981 gehört er zum UNESCO-Welterbe. Herrschergruft für Könige und Kaiser Der salische Kaiser Konrad II. ließ im 11. Jahrhundert die Kathedrale in Speyer bauen, die heute als größte romanische…
-
Durch Leib und Magen
In der Vulkaneifel rauchten einst die Schlote. Die Erde brodelte und produzierte unter der Oberfläche manche Verwerfung. Zu den angenehmen Nebenwirkungen dieser hochexplosiven Zeit gehört die Bergquelle in Bad Bertrich. Sie ist die einzige Glaubersalzthermalquelle in Deutschland und bekannt für ihre Heilwirkung bei Magen-, Darm- und Gelenkleiden. Schon die Römer kurten hier Unter den Kaisern Valentinian und Gratian entstand zwischen 364 und 383 n. Chr. in „Bertriacum“ ein Badegebäude mit Säulentempel. Sie schätzten auch den medizinischen Wert des Wassers aus der Natrium-Hydrogencarbonat-Sulfat-Quelle genutzt. Glauber – ein Name geht um die Welt! Seinen Namen verdankt das Glaubersalz dem Apotheker Johann Rudolph Glauber (1604-1680), der das Natriumsulfat als Bestandteil von Mineralwasser identifizierte.…
-
Heilkraft der Kräuter
Dagegen ist kein Kraut gewachsen“: In der Medizin und Heilkunst stimmt der Satz zum Glück vielfach nicht. Im Gegenteil entdecken immer mehr Menschen die besondere Heilkraft der Natur und ihrer Pflanzen. Das alte Heilwissen der Mönche Gleich zwei Kräutergärten im Westerwald lohnen einen Besuch. Im Sommer 2007 wurde im Barockgarten des Zisterzienserklosters Marienstatt ein historisches Kräutergärtlein angelegt. Es vermittelt das Heilwissen früherer Mönchsgenerationen und ist für die Öffentlichkeit frei zugänglich. Der Garten ist in vier Kompartimente aufgeteilt, in denen sich mehr als 300 verschiedene Pflanzen befinden. Die Auswahl und Gruppierung nach Eigenschaften und Organsystemen gehen auf alte Vorlagen klösterlicher Medizin zurück. Den Mittelpunkt des Gartens bildet ein irisches Kreuz, das…
-
Honig aus dem Weinberg
Rosen und Weinbergpfirsiche zwischen den Reben an der Mosel sind ein bekanntes Bild, aber Lavendel? In der Weinberglage „Lehmener Würzlay“, 20 Kilometer südwestlich von Koblenz, ist der lila Lippenblütler jedoch schon seit langer Zeit ein vertrauter Anblick. Dem Verein „Lehmer Razejunge“ ist es zu verdanken, dass dort über 3000 Lavendelsetzlinge gepflanzt werden konnten. Die erfreuen sich vor allem bei Bienen, Hummeln und Schmetterlingen außerordentlich großer Beliebtheit und verhindern obendrein die Verbuschung der nicht mehr bebauten Flächen. Die Bienen schwärmen vom Lavendel Auf dem Areal des „Razejungenwingerts“ zwischen dem südlichen Ortsrand der Weinbaugemeinde Lehmen und dem Naturschutzgebiet Ausoniusstein gibt es überdies zwei Bienenvölker, die fleißig Nektar für den Lavendelhonig sammeln. Der…
-
Gut für die Stimme
Es gibt Menschen, die ihre Stimme beruflich extrem beanspruchen. Opernsänger, Theaterschauspieler oder Marktschreier gehören dazu. Nicht wenige von ihnen schwören auf Emser Pastillen, haben ein Päckchen von ihnen stets in Reichweite. Die Lutschtabletten aus dem Lahntal helfen bei Halsschmerzen, Husten und Heiserkeit – und das nun schon seit über 160 Jahren. Kurarzt hatte geniale Idee 1858 waren der Kurarzt Dr. Ludwig Spengler und der Hausverwalter Georg Hasslacher auf die geniale Idee gekommen, Salzpulver zu Pastillen zu pressen. Bad Ems war damals schon ein bekannter Kurort, sein salzhaltiges Thermalwasser wussten bereits die Römer zu schätzen. Kaiser, Könige und Zaren kamen ebenso hierher wie bekannte Dichter und Denker. Mit 56 Grad Celsius…
-
Klimaschutz in der Vulkaneifel
Es ist eine in Deutschland einzigartige Landschaft, die der "UNESCO Global Natur- und Geopark Vulkaneifel" umschließt. Sie entstand, als es in der Eifel einst heftig brodelte, glühende Lavaströme flossen und Gesteinsbrocken durch die Luft zischten. Die Erde hat sich nun seit Langem beruhigt und durch die Landschaft aus Vulkankegeln und blauen Maarseen ziehen sich viele Wanderwege. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, Tagesausflüge und Touren auf eigene Faust rund um die Maare zu planen. Viele Wanderwege führen zu den verschiedenen Maaren oder kreisen um sie herum. Ein Ausflug kann zum Beispiel in Gillenfeld beginnen – dort bietet sich das Holzmaar für einen gemütlichen Spaziergang an. Dieses Maar ist von einem dichten Buchenwald…