• Bildung & Karriere

    Es braucht keinen Zwang, sondern mehr „Herzenshöhe“

    Während ihrer alljährlichen Kooperationsveranstaltung in Kloster Irsee beschäftigten sich Psychiatrie-Erfahrene aus ganz Bayern mit aktuellen Fragen der „ambulanten Behandlungsweisung“, die seit einem guten Jahr die Gemüter bewegt. Dahinter steht eine richterliche Behandlungsanordnung in einem ambulanten Setting. Die Befürworter verbinden damit die Hoffnung auf eine Reduktion von eigen- oder fremdgefährdendem Verhalten, von Klinikeinweisungen und anderen unerwünschten Folgen. Bei Psychiatrie-Erfahrenen wie Fachpersonen hingegen hat die ambulante Behandlungsweisung große Sorgen ausgelöst, da dadurch die Unantastbarkeit der eigenen Wohnung angegriffen oder generell die Möglichkeiten von psychiatrischer Zwangsausübung ausgeweitet werden könnte. Im Rahmen der Tagung der Psychiatrie-Erfahrenen im Bildungswerk Irsee wurde das Thema aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet und intensiv diskutiert. Die beiden Gesundheits- und Krankenpfleger…

  • Kunst & Kultur

    NS-Erinnerungsorte sehen und verstehen III

    Die Bezirksheimatpflege und die Schwabenakademie Irsee setzen ihre Kursreihe „NS-Erinnerungsorte sehen und verstehen“ fort. Thema des zweitägigen Workshops am 12./13. November 2024 in Kloster Irsee sind die Möglichkeiten und Chancen, die der digitale Raum für die Vermittlungs- und Erinnerungsarbeit bietet. Wie gehen wir mit Bildern im Netz um? Was ist eigentlich digitale Erinnerungskultur? Und welche Möglichkeiten bietet der digitale Raum für Bildung und Vermittlung? Der Kurs soll aufzeigen, wie die Erinnerungsarbeit im digitalen Raum gelingen kann. Die Teilnehmenden erwartet ein abwechslungsreiches Vortragsprogramm, das sich von Social Media über digitale Spiele bis hin zu rechtlichen Fragen rund um die Veröffentlichung und Nutzung von Bildern im Netz dreht. Außerdem präsentieren Akteure einzelner…

  • Bildung & Karriere

    Unabhängige psychiatrische Beschwerdestellen (upB) in Bayern

    Menschen mit psychischen Erkrankungen finden oft aufgrund ihrer Erkrankung erschwert Zugang zu etablierten Beschwerdesystemen in psychiatrischen Kliniken und Einrichtungen. Mit einer Förderrichtlinie unterstützt der Freistaat Bayern flächendeckend die Einrichtung und den Betrieb von unabhängigen psychiatrischen Beschwerdestellen (upB), die Menschen mit psychischen Erkrankungen sowie deren Angehörigen niederschwellig, kostenlos und auf Wunsch anonym ein offenes Ohr für ihre Anliegen bieten sollen. Bereits seit 2021 bietet das Bildungswerk des Bayerischen Bezirketags in Kloster Irsee Mitarbeitenden dieser Beschwerdestellen ein dreiteiliges Schulungsangebot an, das vom Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege finanziert wird. Neben einem Überblick über das Spektrum psychischer Erkrankungen, psychosozialer Versorgungsstrukturen und Netzwerke wurden die Teilnehmenden auch mit den Grundlagen der Gesprächsführung und…

  • Bildung & Karriere

    14. Forschungs- und Fortbildungskongress der Fachkliniken der bayerischen Bezirke

    Hochkaratige Vorträge, aktuelle wissenschaftliche Arbeiten aus der klinischen Versorgung sowie ein reger kollegialer Austausch zeichneten den diesjährigen Forschungs- und Fortbildungskongress der Fachkliniken der bayerischen Bezirke aus, den das Bildungswerk des Bayerischen Bezirketags gemeinsam mit den bezirklichen Gesundheitseinrichtungen unter der Leitung von Prof. Dr. Hermann Spießl (BKH Landshut), Prof. Dr. Mathias Zink (Bezirksklinikum Ansbach) und Prof. Dr. Peter Zwanzger (kbo-Inn-Salzach-Klinikum Wasserburg) veranstaltete. Neben update-Vorträgen zu den neuen Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) und den diagnostischen Herausforderungen bei Depressionen, Psychosen und Persönlichkeitsstörungen wurden in themengebundenen Symposien aktuelle Fragestellungen zur Pharmakoepidemiologie sowie zur psychiatrischen Versorgung sowohl bei Kindern und Jugendlichen als auch im Erwachsenenalter beleuchtet. Besonders…

  • Kunst & Kultur

    Die Fotografin Hedda Reidt – ihr Werk und ihre Irseer Bilder

    Ihr letztes Lebensjahrzehnt verbrachte die aus Nürnberg stammende und in München ausgebildete Produktfotografin Hedda Reidt (1896 – 1972) in der Marktgemeinde Irsee. Ihr fotografischer Nachlass hat sich in der Familie des bekannten Kinderlyrikers Josef Guggenmos erhalten. Obwohl Zeitgenossen bereits früh das große Talent von Hedda Reidt erkannten, ist ihr Werk bislang kaum bekannt. Da sich auch Bilder aus Irsee und den Faschingsumzügen der ehemaligen Heil- und Pflegeanstalt erhalten haben, hat Kloster Irsee – das Tagungs-, Bildungs- und Kulturzentrum des Bezirks Schwaben – jetzt eine Publikation mit besonders markanten Motiven von Hedda Reidt herausgegeben. Ihren Nachlass erforscht hat der Kunsthistoriker Dr. Gerald Dobler (Dienste in Kunst- und Denkmalpflege, Wasserburg), der resümiert:…

  • Kunst & Kultur

    Lichter gegen das Vergessen.

    Am 9. August dieses Jahres jährte sich die Ermordung von Ernst Lossa in der ehemaligen Zweigstelle Irsee der Heil- und Pflegeanstalt Kaufbeuren-Irsee zum 80. Mal. Am 1. November 1929 wurde der aufgeweckte Junge aus einer jenischen Familie in Augsburg geboren. Auf den Tag genau 95 Jahre später findet die Gedenkveranstaltung „Lichter gegen das Vergessen“ auf dem ehemaligen Anstaltsfriedhof in Irsee statt, um alle Opfer der NS-Patientenmorde zu ehren. Eingeladen ist Professor Ulrich Limmer, Emeritus an der Hochschule für Fernsehen und Film (HFF München) sowie Produzent des Kinofilms „Nebel im August“. Ins Gespräch bringen wird ihn Robert Domes. Der in Irsee lebende Journalist und Autor hat mit seinem Jungendbuch „Nebel im…

  • Kunst & Kultur

    Nachhaltigkeit im Fokus

    Das Tagungs-, Bildungs- und Kulturzentrum des Bezirks Schwaben legt seine fünfte Treibhausgasbilanz und erstmals auch eine Lebensmittelverbrauchsbilanz vor. 334 Tonnen CO-2-Äquivalente für eigene Treibhausgas-Emissionen werden durch zertifizierte Gold-Standard-Projekte kompensiert. Entsprechend der im „Bündnis Klimaneutrales Allgäu 2030“ festgelegten Bilanzgrenzen hat das Schwäbische Bildungszentrum Irsee Maßnahmen ergriffen, um seinen CO2-Fußabdruck zu reduzieren. Dazu zählen die Zeichnung von 253 Gold-Standard-Zertifikaten für sauberes Trinkwasser in Uganda und 81 Zertifikaten für Photovoltaikanlagen in Indien sowie Investitionen in den Klimafonds Allgäu, der regionale Klima- und Naturschutzprojekte unterstützt. Trotz dieser Maßnahmen ist man in Kloster Irsee noch nicht zufrieden, da die erstmals erhobene „Treibhausgasbilanz Lebensmittelverbrauch“ für 2023 einen erheblichen zusätzlichen CO2-Ausstoß im Bereich der Gästeverpflegung aufzeigt. Wie…

  • Kunst & Kultur

    Agata Lichtscheidel gestaltet Irseer Orgelvesper bei Kerzenlicht

    Für die fünfte und in diesem Jahr letzte Orgelvesper der Schwabenakademie und der Katholischen Pfarrei Irsee am Samstag, 12. Oktober um 21 Uhr konzertiert Agata Lichtscheidel an der von Balthasar Freywis Mitte des 18. Jahrhunderts gebauten, weitgehend original erhaltenen Orgel. Es ist ihr erstes Konzert in der Reihe der Irseer Orgelvespern. Agata Lichtscheidel wurde 1982 in Tychy (Polen) geborn. Sie studierte Orgel, Historische Tasteninstrumente und Kirchenmusik an der Krakauer Musikakademie, an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Stuttgart und an der Hochschule für Musik in Detmold. Bei internationalen Orgelwettberwerben überzeugte die Organistin und konnte so schon einige Preise für sich verzeichnen. Beispielweise…

  • Bildung & Karriere

    Verabschiedung eines Urgesteins.

    Nach über 48 Jahren Berufstätigkeit, davon die letzten 24 in Kloster Irsee, verlässt Cornelia Zettl aus Pforzen-Leinau das Schwäbische Bildungszentrum in den wohlverdienten Ruhestand. „Ich habe Sie immer als ausgesprochen zugewandte Mitarbeiterin im Housekeeping erlebt“, bedankte sich Werkleiter Stefan Raueiser: „Stets ein freundliches Wort für unsere Gäste, stets interessiert an der Fortentwicklung unseres Hauses und stets fleißig in allen Bereichen unseres weiträumigen barocken Campus unterwegs.“ Cornelia Zettl begann ihre Tätigkeit in Kloster Irsee am 1. März 2000 als „Aushilfszimmermädchen“. Die gelernte Friseurin aus Buchloe war zuvor als Zimmermädchen in einem kirchlichen Haus in Bad Wörishofen tätig, wo sie nicht nur auf der Etage, sondern auch im Frühstücksservice eingesetzt war. Im…

  • Bildung & Karriere

    Hotel- und Gastroberufe bleiben gefragt: Ausbildungsbeginn im Schwäbischen Bildungszentrum Irsee

    Heuer sind es Nina Kadach in der Küche, Franka Zurek als Hotelfachfrau und Ivette Stahl als Fachkraft im Gastgewerbe. Der Leiter von Kloster Irsee, Dr. Stefan Raueiser, und das Team der Ausbilderinnen und Ausbilder – Restaurantleiterin Christiane Breidenbach, Chefkoch Arne Rinas, Hotelkaufmann Mario Arnold und Personalreferentin Claudia Blank – hießen die neuen Lehrlinge kürzlich herzlich willkommen. Organisiert wurde das abwechslungsreiche Willkommens-Programm zum Abschluss der ersten Arbeitswoche „der Neuen“ von den erfahrenen Azubis in höheren Lehrjahren. Federführend vorbereitet von Maximilian Steck, gemeinsam mit Annika Gubo, beide angehende Hotelkaufleute, Laura Lang als zukünftige Hotelfachfrau und Julian Kiderle als späteren Hotelfachmann. Auszubildende im Schwäbischen Bildungszentrum Irsee durchlaufen während ihrer zwei- bis dreijährigen Lehrzeit…