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Der Ravensbrück-Überlebende Ib Katznelson mahnt: Der Kampf gegen Rassismus und Antisemitismus muss von jeder Generation auf Neue ausgetragen werden
In der Gedenkstätte Ravensbrück wurde heute Vormittag mit einer Gedenkveranstaltung und einer Kranzniederlegung an die Befreiung der Häftlinge des Frauen-Konzentrationslagers Ravensbrück vor 78 Jahren erinnert. Gedenkstättenleiterin Andrea Genest, die Präsidentin des Internationalen Ravensbrück Komitees Ambra Laurenzi und der Fürstenberger Bürgermeister Robert Philipp begrüßten die rund 300 Gäste, unter ihnen die Überlebenden Emmie Arbel (Israel), Irene Fainman-Krauß (Südafrika), Ib Katznelson (Dänemark), Barbara Piotrowska (Polen), Ingelore Prochnow (Deutschland) und Marla Tribich (Großbritannien). Anschließend sprachen Ministerpräsident Dietmar Woidke, der Überlebende Ib Katznelson und die derzeit im Exil in Deutschland lebende Mitbegründerin der russischen Menschenrechtsorganisation „Memorial International“, Irina Scherbakova, zu den Anwesenden. Im Anschluss an christliche und jüdische Gebete wurden am Denkmal „Tragende“ Kränze…
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Zum 78. Jahrestag der Befreiung der Häftlinge des KZ Sachsenhausen werden Überlebende aus Israel und Deutschland erwartet
In der Zeit vom 21. bis 24. April 2023 erinnern die Gedenkstätte Sachsenhausen und das Internationale Sachsenhausen Komitee an den 78. Jahrestag der Befreiung der Häftlinge des KZ Sachsenhausen. Um den letzten Überlebenden des Lagers die Teilnahme an den Veranstaltungen zu ermöglich, hatte die Gedenkstätte rund 50 Einladungen in alle Welt verschickt. Nachdem die meisten aus Alters- und Gesundheitsgründen ihre Teilnahme absagen mussten, werden voraussichtlich drei Überlebende aus Israel und ein Überlebender aus Deutschland an den Veranstaltungen teilnehmen. Bei der zentralen Gedenkveranstaltung am Sonntag, 23. April, um 15.30 Uhr werden nach der Begrüßung durch Stiftungsdirektor Axel Drecoll und den Präsidenten des Internationalen Sachsenhausen Komitees, Dik de Boef, die stellvertretende Ministerpräsidentin…
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Die Jugendfeuerwehr der Stadt Hohen Neuendorf recherchiert zu rechtsextremer Gewalt – Geschichtsprojekt zum Brandanschlag auf die Gedenkstätte Sachsenhausen
Wer erinnert sich noch? In der Nacht vom 25. auf den 26. September 1992 verübten Rechtsextremisten einen Brandanschlag auf die jüdischen Baracken 38 und 39 in der Gedenkstätte Sachsenhausen. Der Anschlag löste international große Betroffenheit und Empörung aus, die Täter wurden nur teilweise ermittelt. Die Jugendfeuerwehr der Stadt Hohen Neuendorf betreibt im Rahmen des Jugendprogramms Zeitensprünge des Landesjugendrings Brandenburg und in Kooperation mit der Gedenkstätte Sachsenhausen ein Geschichtsprojekt, um die Hintergründe und Umstände dieser Tat zu erforschen. Im Rahmen des Projekts wollen die Mitglieder der Jugendfeuerwehr auch Interviews mit Zeitzeugen führen, die den Brandanschlag auf die Gedenkstätte Sachsenhausen im Jahr 1992 miterlebt haben. „Wir sind auf der Suche nach Zeitzeugen,…
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„Auftakt des Terrors“ – In der Gedenkstätte Sachsenhausen wird zum 90. Jahrestag der Einrichtung des KZ Oranienburg eine Ausstellung über frühe Konzentrationslager eröffnet
Am Dienstag, 21. März 2023, dem 90. Jahrestag der Gründung des KZ Oranienburg, wird um 17.00 Uhr in der Gedenkstätte Sachsenhausen die Ausstellung „Auftakt des Terrors“ eröffnet. Sie thematisiert exemplarisch die Geschichte der mehr als 90 frühen Konzentrationslager, die unmittelbar nach der nationalsozialistischen Machtübernahme überall im Deutschen Reich errichtet wurden. Darunter ist auch das von der lokalen SA-Standarte mitten in der Stadt in den leerstehenden Gebäuden einer ehemaligen Brauerei eingerichtete KZ Oranienburg. Am 21. März 1933 wurden hier die ersten 40 Häftlinge, regionale Funktionäre und Mandatsträger der Arbeiterparteien KPD und SPD, eingeliefert. Bis zur Auflösung des Lagers Anfang Juli 1934 waren hier rund 3.000 politische Gegner der Nationalsozialisten inhaftiert, mindestens…
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Neue Zielplanungen für Sachsenhausen und Ravensbrück und Erweiterung der Stiftung eröffnen Perspektiven für eine dynamische Gedenkstättenarbeit in Brandenburg
Kulturministerin Manja Schüle und der Direktor der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten und Leiter der Gedenkstätte und des Museums Sachsenhausen, Axel Drecoll, haben heute gemeinsam mit Andrea Genest, Leiterin der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück, Sylvia de Pasquale, Leiterin der Gedenkstätten Brandenburg an der Havel, und Ines Reich, Leiterin der Gedenkstätte Leistikowstraße Potsdam, einen Ausblick auf das Jahresprogramm sowie die Entwicklung der Gedenkstätten-Stiftung im 30. Jahr ihres Bestehens gegeben. Kultur- und Wissenschaftsministerin Manja Schüle: „Vor dem russischen Angriffskrieg gab es rund 10.000 Holocaust-Überlebende in der Ukraine. Zehntausend, die nach ihren traumatischen Erfahrungen im Zweiten Weltkrieg seit dem 24. Februar 2022 erneut mit Gewalt, Krieg, Leid, Angst und Tod konfrontiert werden. Einige konnten evakuiert…
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„Schweigend steht der Wald“ – Berlinale-Kino in Fürstenberg in Anwesenheit der Regisseurin Saralisa Volm
Am Freitag, 3. März 2023, um 19.00 Uhr wird im Kino des Kulturgasthofs „Alte Reederei“ in Fürstenberg an der Havel der Film „Schweigend steht der Wald“ gezeigt. Der Film feierte seine Weltpremiere auf der Berlinale 2022 in der Sektion Perspektive Deutsches Kino und wurde mit dem Kompass-Perspektive-Preis ausgezeichnet. Gerahmt wird der Filmabend von einer Begrüßung durch Andrea Genest (Leiterin der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück) und einem anschließenden Publikumsgespräch mit der Regisseurin Saralisa Volm. Dazu laden die Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück und der Verein Brückenschlag e.V. alle Interessierten herzlich ein. Die Kinoadaption des gleichnamigen Romans von Wolfram Fleischhauer führt in die bayerische Provinz, die alles andere als heimelig ist – und…
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Gedenkstättenstiftung begrüßt SVV-Beschluss zum Verkehrskonzept für die Gedenkstätte Sachsenhausen
Die Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten begrüßt den heutigen Beschluss der Oranienburger Stadtverordnetenversammlung, der eine Lösung im Streit um die Zuwegung zur Gedenkstätte Sachsenhausen ermöglicht. Stiftungsdirektor Axel Drecoll: „Wir sind sehr erleichtert und froh, dass jetzt ein nachhaltiges Verkehrskonzept auf dem Tisch liegt, das Planungssicherheit für die anstehende Weiterentwicklung der Gedenkstätte bietet. Das Konzept erfüllt zwar nicht alle Erwartungen, aber doch sehr viele. Neue Straßenbeläge und Bürgersteige sowie die Verlegung des Reisebusparkplatzes entlasten die Anwohner, während gleichzeitig die Besucherführung auf dem historischen Weg der KZ-Häftlinge erhalten bleibt. Darüber hinaus bietet das Konzept für alle – Gedenkstättenbesucher und Anwohner – wesentliche Verbesserungen der gesamten Verkehrsinfrastruktur im Umfeld der Gedenkstätte, so dass es sich…
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Was bedeutet Gedenken? – Podiumsgespräch und Buchvorstellung in Berlin
Am Dienstag, 21. Februar 2023, um 19.00 Uhr wird im Rahmen eines Podiumsgesprächs der soeben erschienene Band „Was bedeutet Gedenken? Kommemorative Praxis nach 1945“ in der Topographie des Terrors in Berlin vorgestellt. Die Autorinnen und Autoren des Bandes thematisieren Traditionen, Funktionen und Bedeutungen der unterschiedlichen Formen des Gedenkens. Dabei werden auch aktuelle Konflikte angesprochen, die sich aus Erinnerungskonkurrenzen verschiedener nationaler, sozialer und politischer Gruppen ergeben. Über diese und andere Fragen diskutieren die Herausgeberin und ehemalige Leiterin der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück, Insa Eschebach, der ehemalige Leiter der Gedenkstätte Neuengamme und Gründungsdirektor der Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernort (bis 2022), Detlev Garbe, und der wissenschaftliche Leiter der Gedenkstätte Bergen-Belsen, Thomas Rahe,…
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Die Gedenkstätte Sachsenhausen trauert um die ehemalige ISK-Generalsekretärin Sonja Reichert
Die Gedenkstätte und das Museum Sachsenhausen trauert um die ehemalige Generalsekretärin des Internationalen Sachsenhausen Komitees Sonja Reichert, die am 4. Januar 2023 im Alter von 63 Jahren verstorben ist. Die Luxemburgerin, die zuletzt in der Nähe von Neuruppin lebte, hatte von 2008 bis 2015 an der Seite der Präsidenten Pierre Gouffault und Roger Bordage als ISK-Generalsekretärin amtiert. Stiftungsdirektor Axel Drecoll erklärte: „Als ISK-Generalsekretärin ist Sonja Reichert mit unerschöpflichem Engagement und großer emotionaler Beteiligung für die Belange der Überlebenden und ihrer Angehörigen eingetreten. Sie hat dem ISK eine in der Öffentlichkeit unüberhörbare Stimme verliehen und auf diese Weise viel bewegt und erreicht. Vielen Kolleginnen und Kollegen war sie auch über ihre…
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Preis für „Geschichte inklusiv“ – Barrierearme Webseite der Euthanasie-Gedenkstätte in Brandenburg an der Havel für inklusives Design ausgezeichnet
Die barrierearme Webseite „Geschichte inklusiv“ der Gedenkstätte für die Opfer der Euthanasie-Morde in Brandenburg an der Havel ist vom Kompetenznetzwerk „Design für Alle – Deutschland e. V.“ (EDAD) mit dem EDAD-Award ausgezeichnet worden. Mit dem Preis werden Projekte gewürdigt, die nicht nur durch ein hervorragendes Design überzeugen, sondern dabei auch für alle Menschen zugänglich und gut nutzbar sind. Die stellvertretende Leiterin der Gedenkstätte für die Opfer der Euthanasie-Morde Lisa Quaeschning sagte: „Zusammen mit allen Projekt-Beteiligten freuen wir uns sehr über diese Auszeichnung und die damit verbundene Wertschätzung unseres innovativen Online-Angebots. Die Gedenkstätte reagiert mit der Webseite auf den hohen gesellschaftlichen Nachholbedarf im Bereich der digitalen Teilhabe, die einen Schwerpunkt unserer…