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Die SED-Opferbeauftragte Evelyn Zupke besuchte heute die Gedenk- und Begegnungsstätte Leistikowstraße Potsdam
Am heutigen Vormittag hat die Bundesbeauftragte für die Opfer der SED-Diktatur, Evelyn Zupke, die Gedenk- und Begegnungsstätte Leistikowstraße Potsdam besucht. Bei einem Rundgang stellte Gedenkstättenleiterin Ines Reich die ständige Ausstellung im historischen Gefängnisgebäude vor und informierte über die aktuelle Sonderausstellung. Sie erzählt das Schicksal der ehemaligen Inhaftierten Marlise Steinert anhand von persönlichen Gegenständen aus dem Gulag und eindrucksvollen Auszügen aus ihrem Erinnerungsbericht. Thema der Gespräche waren auch die differenzierte Darstellung von Häftlingsbiografien, in denen Spionage für westliche Dienste eine Rolle spielt, und der Umgang mit dieser komplexen Geschichte der sowjetischen Besatzungsherrschaft und des Kalten Krieges bei der Vermittlungsarbeit. Im Anschluss an den Besuch sagte Evelyn Zupke: „Die Leistikowstraße zeigt uns…
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Gedenken an die Ermordung von 27 Häftlingen des KZ Sachsenhausen vor 78 Jahren
Das Sachsenhausen-Komitee in der Bundesrepublik Deutschland e.V., die Amicale des anciens déportés du camp de concentration d´Oranienburg-Sachsenhausen und die Gedenkstätte Sachsenhausen erinnern am Sonntag, 16. Oktober 2022, um 11.00 Uhr an die Ermordung von 27 deutschen und französischen Häftlingen des Konzentrationslagers Sachsenhausen vor 78 Jahren. Die Gedenkveranstaltung beginnt am Denkmal „Der Klang der Erinnerung“ im ehemaligen Kommandanturbereich und endet am zentralen Gedenkort „Station Z“. Nach der Begrüßung durch Stiftungsdirektor Axel Drecoll werden der Vorsitzende des Sachsenhausen-Komitees in der Bundesrepublik Deutschland, Andreas Meyer, und die Präsidentin der Amicale, Mireille Cadiou, zu den Anwesenden sprechen. Am 27. März 1944 entdeckte die SS im KZ Sachsenhausen eine Rundfunk-Abhörstelle sowie im Lager hergestellte Flugblätter.…
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Im Spiegel der Erinnerungen. Marlise Steinert – eine Frau im Gulag
Am morgigen Donnerstag, 29. September 2022, um 18.30 Uhr wird in der Gedenk- und Begegnungsstätte Leistikowstraße Potsdam die Sonderausstellung „Im Spiegel der Erinnerungen. Marlise Steinert – eine Frau im Gulag“ in Anwesenheit von Lore Siebert, Tochter von Marlise Steinert, eröffnet. Die Ausstellung dokumentiert aus Anlass des 75. Jahrestages der Verhaftung von Marlise Steinert im Sommer 1947 den Lebensweg der Deutschbaltin, die als Dolmetscherin des Potsdamer Militärgeheimdienstchefs selbst unter Spionageverdacht geriet. Vom Gefängnis in der Leistikowstraße wurde sie in sowjetische Straflager verschleppt. Nach ihrer Entlassung 1953 ließ sie sich bei ihrer Familie in Verden (Niedersachsen) nieder, wo sie 1982 verstorben ist. Lore Siebert, die Umsiedlung, Flucht, Verhaftung und spätere Traumatisierung ihrer…
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Stiftungsdirektor Axel Drecoll und Kulturministerin Manja Schüle erinnern an den Brandanschlag auf die jüdischen Baracken in der Gedenkstätte Sachsenhausen vor 30 Jahren
Vor 30 Jahren, in der Nacht vom 25. auf den 26. September 1992, verübten Rechtsextremisten einen antisemitischen Brandanschlag auf die jüdischen Baracken 38 und 39 in der Gedenkstätte Sachsenhausen. Er fand am Vorabend des jüdischen Neujahrsfestes Rosch Haschana statt und zehn Tage nach einem Besuch des israelischen Ministerpräsidenten Jitzchak Rabin in der Gedenkstätte. Der Brandanschlag, der internationale Empörung auslöste, reihte sich in eine Kette rechtsextremer, ausländerfeindlicher und antisemitischer Anschläge in Deutschland in den ersten Jahren nach der deutschen Einheit ein. Stiftungsdirektor Axel Drecoll erklärte heute in Oranienburg anlässlich des 30. Jahrestages des Brandanschlags: „Der verabscheuungswürdige Brandanschlag auf die jüdischen Baracken zeigt deutlich, dass Antisemitismus und Rassismus eine bleibende Bedrohung für…
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Neues Verkehrskonzept für Zugang zur Gedenkstätte Sachsenhausen
Neues Verkehrskonzept für den Zugang zur Gedenkstätte des früheren KZ Sachsenhausen: Die Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten (SBG) hat heute in einer Sondersitzung des Stiftungsrates Planungen für eine veränderte Zufahrt sowie einen neuen Parkplatz für Reisebusse zur Gedenkstätte Sachsenhausen (Landkreis Oberhavel) präsentiert. Der Stiftungsrat hat dem Vorschlag zugestimmt und den Kompromiss begrüßt. Das Angebot soll jetzt in den kommenden Wochen in Oranienburg mit allen Beteiligten diskutiert werden. Dr. Axel Drecoll, Direktor der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten: „Die jetzt vorgelegten Planungen sind ein Kompromiss der unterschiedlichen Interessen, der den Hauptanliegen beider Seiten Rechnung trägt: Der Parkplatz für Reisebusse und damit ein Teil der Verkehrslast werden aus dem Wohngebiet entfernt. Zugleich bleiben die Eingangssituation der…
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Nachkommen ehemaliger Häftlinge treffen sich in der Gedenkstätte Sachsenhausen
Rund 20 Kinder, Enkel und Urenkel ehemaliger Häftlinge des Konzentrationslagers Sachsenhausen haben sich zur internationalen Begegnung „Voices of the Next Generations“ in der Gedenkstätte Sachsenhausen angemeldet. Vom 15. bis 18. September 2022 tauschen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus den Niederlanden, Großbritannien, Schweden, Estland und Deutschland über ihre persönlichen Erfahrungen im Umgang mit der eigenen Familiengeschichte aus und diskutieren über ihre Perspektiven auf die Zukunft der Erinnerung an die nationalsozialistischen Massenverbrechen. Im Rahmen des viertägigen Programms erkunden die Nachkommen von KZ-Häftlingen die Gedenkstätte Sachsenhausen, recherchieren im Archiv und im Depot zu ihren Angehörigen und lernen weitere Gedenkorte wie das ehemalige Außenlager Klinkerwerk kennen. In Workshops mit Künstlerinnen erhalten sie die…
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Die Gedenkstätte Sachsenhausen und queere Organisationen erinnern an den 80. Jahrestag der Mordaktion gegen homosexuelle Häftlinge des KZ Sachsenhausen
Anlässlich des 80. Jahrestags der Mordaktion an rund 200 homosexuellen Männern im KZ-Außenlager Klinkerwerk in Oranienburg – der größten Massenmordaktion gegen Rosa-Winkel-Häftlinge des KZ Sachsenhausen – findet am Sonntag, 18. September 2022, von 14.00 bis 17.30 Uhr am Gedenkort am Hafenbecken des ehemaligen KZ-Außenlagers Klinkerwerk in Oranienburg eine Gedenkveranstaltung statt. Dazu lädt die Gedenkstätte und das Museum Sachsenhausen gemeinsam mit der Landeskoordinierungsstelle Queeres Brandenburg, Katte e.V., dem LSVD Berlin-Brandenburg, dem Gesprächskreis Homosexualität / Evangelische Adventkirche Berlin-Prenzlauer Berg und dem SchwuZ alle Interessierte herzlich ein. Auf dem Programm stehen Informationen über den historischen Ort und die Mordaktion sowie eine Gedenkfeier, die aus zwei Teilen besteht. Den Auftakt bildet ein Programm des…
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15. Europäische Sommer-Universität in der Gedenkstätte Ravensbrück beschäftigt sich mit der Frage, wie politisch Gedenkstätten sein sollen
Bei der heute beginnenden 15. Europäische Sommer-Universität Ravensbrück beschäftigen sich rund 70 Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine Woche lang mit dem Thema „Gedenkstätten als Orte multidirektionaler Erinnerung. Positionen – Potentiale – Perspektiven“. Die Europäische Sommer-Universität fragt nach den Chancen und Grenzen einer dialogbasierten Rezeption und gegenseitiger Wahrnehmung unterschiedlicher Verbrechenskomplexe. Thematisiert wird, wie gesellschaftspolitische Debatten die Gedenkstätten geprägt haben und weiter prägen. Gemeinsamen soll darüber diskutiert werden, wie eine „multidirektionale Erinnerung“ in die Arbeit der Gedenkstätten integriert werden kann. Gedenkstättenleiterin Andrea Genest sagte zum Auftakt: „Aktuelle Debatten um wachsenden Antisemitismus und Rassismus sowie um den Stellenwert des Kolonialismus in unserer Erinnerungskultur betreffen auch die Arbeit von NS-Gedenkstätten. Wenn wir diese Debatten mitgestalten…
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„Säuglinge und Kinder existierten für die Lagerleitung nicht“
In der Gedenkstätte Sachsenhausen erinnerten die Gedenkstätte und die Arbeitsgemeinschaft Lager Sachsenhausen 1945-1950 e.V. am heutigen Vormittag mit einer Gedenkveranstaltung mit anschließender Kranzniederlegung an die Einrichtung des sowjetischen Speziallagers in Sachsenhausen vor 77 Jahren. Brandenburgs Kulturstaatssekretär Tobis Dünow, die SED-Opferbeauftragte beim Deutschen Bundestag, Evelyn Zupke, Barbara Kirchner-Roger, die im Speziallager zur Welt kam, Stiftungsdirektor Axel Drecoll und der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft, Joachim Krüger, sprachen zu den rund 100 Anwesenden, unter ihnen ehemalige Häftlinge des Speziallagers und Angehörige. Bereits am gestrigen Samstag hatte die Gedenkstätte im Rahmen eines Podiumsgesprächs ein Online-Totenbuch vorgestellt, in dem die Namen und Lebensdaten der 11.889 Menschen im Internet recherchiert werden können, die im sowjetischen Speziallager Nr.…
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Gedenkstätte und Opferverband erinnern an die Einrichtung des sowjetischen Speziallagers in Sachsenhausen vor 77 Jahren
Am letzten August-Wochenende erinnern die Gedenkstätte Sachsenhausen und die Arbeitsgemeinschaft Lager Sachsenhausen 1945-1950 e.V. mit der Vorstellung eines Online-Totenbuchs und einer Gedenkveranstaltung an die Einrichtung des sowjetischen Speziallagers in Sachsenhausen vor 77 Jahren. Am Samstag, 27. August 2022, um 14.00 Uhr wird ein Online-Totenbuch freigeschaltet, in dem die Namen und Lebensdaten der 11.889 Menschen im Internet recherchiert werden können, die im sowjetischen Speziallager Nr. 7 (später Nr. 1) in Weesow und Sachsenhausen zwischen 1945 und 1950 an Hunger und Krankheiten verstorben sind. Im Rahmen eines von RBB-Redakteur Thomas Bittner moderierten Podiumsgesprächs werden der ehemalige Speziallager-Häftling Reinhard Wolff, der Direktor des Museums Berlin-Karlshort, Jörg Morré, und Gedenkstättenmitarbeiter Enrico Heitzer über Sterben…