-
Wolfnachwuchs im Schwarzwald bestätigt
Freudige Botschaft mit historischer Tragweite: Nach mehr als 150 Jahren gibt es wieder Wolfsnachwuchs in Baden-Württemberg. Ein Fotofallenbild vom 6. Juni zeigt einen weiblichen Wolf (Fähe) mit deutlich erkennbarem Gesäuge (aktiven Milchdrüsen). Damit hat sich die Vermutung, dass es nach Einwanderung einer Fähe im zurückliegenden Winter in das Gebiet um den Schluchsee zur Reproduktion kommen könnte, bestätigt. Bereits seit einigen Jahren leben wieder Wölfe im Schwarzwald, bis zum vergangenen Winter jedoch nur männliche Tiere. EuroNatur begrüßt die Rückkehr der Großen Beutegreifer nach Baden-Württemberg und warnt angesichts der jungen Wolfsfamilie vor Panikmache: „Der Wolf nimmt als oberstes Glied der Nahrungskette eine wichtige Funktion im Ökosystem ein. Seine Rückkehr wirkt sich positiv…
-
Rumänische Wälder und Natura-2000-Gebiete brauchen dringend Schutz
Ein kürzlich veröffentlichter Investigativbericht enthüllt alarmierende Erkenntnisse über die anhaltende zerstörerische Nutzung der Wälder in rumänischen Natura-2000-Gebieten. Die Untersuchung umfasst 16 Bereiche in den Gebieten Maramureș und Făgăraș, Domogled, Frumoasa und Bârnova, die sowohl staatliche als auch private Wälder umfassen und von denen vier Gegenstand eines Vertragsverletzungsverfahrens durch die Europäische Kommission sind. Obwohl die Wälder ein Durchschnittsalter von 125 Jahren haben, gab es an allen untersuchten Standorten in diesen Schutzgebieten Abholzungsgenehmigungen und/oder aktive Holztransporte. Aus einer kleinen Stichprobe von Fällungsbescheiden (0,01 % aller Fällungsgenehmigungen in der öffentlichen rumänischen Datenbank) dieser 16 Standorte geht hervor, dass in den Jahren 2022 und 2023 rund 65.355,89 m³ Wald abgeholzt werden durften. Dies entspricht einer Fläche von 420…
-
Flughafenbau bedroht albanisches Vogelparadies
Anlässlich des Weltzugvogeltags am 13. Mai machen die international tätige Naturschutzstiftung EuroNatur und ihre albanische Partnerorganisation PPNEA (Protection and Preservation of Natural Environment in Albania) auf eine große Gefahr für Europas Zugvögel aufmerksam: Die albanische Regierung hält am Bau des Flughafens in der Narta-Lagune fest. Die Vjosa – einer der letzten großen, unverbauten Wildflüsse Europas und am 15. März dieses Jahres zum Nationalpark deklariert – mündet hier an einem weitestgehend unberührten Küstenstreifen in die Adria. Das 42 km² große Feuchtgebiet spielt eine zentrale Rolle für den Vogelzug entlang der Adriaküste und ist unter anderem ein bedeutender Nahrungsplatz für die bedrohten Krauskopfpelikane. Obwohl die Narta-Lagune nationalen und internationalen Schutzstatus genießt, lässt…
-
Von wegen nachhaltig: Enttäuschende Ergebnisse nach EU-Energie-Trilog
Die Verbrennung von Holz zur Energiegewinnung kann von den EU-Mitgliedstaaten weiterhin auf ihre Erneuerbare-Energie-Ziele angerechnet werden, wenn diese Form der Nutzung von Biomasse bestimmte Nachhaltigkeitskriterien erfüllt. So lautet eines der am 30. März verkündeten Ergebnisse der letzten Runde des Trilog-Verfahrens zur Erneuerbare-Energie-Richtlinie. „Es ist traurig, dass die Staaten der Europäischen Union nicht bereit sind, sich der gegenwärtigen ökologischen Krise tatsächlich zu stellen“, sagt Bruna Campos, Senior EU Policy Manager bei EuroNatur. „Die überarbeitete Erneuerbare-Energie-Richtlinie bestätigt zwar, dass Ur- und Naturwälder nicht für die Verbrennung von Biomasse abgeholzt werden dürfen, aber das gilt in der Theorie schon heute. Dennoch werden jährlich hunderte Hektar Urwälder zur Biomassenutzung zerstört." Für die Wasserkraft wurden…
-
Riesiger Erfolg: Die Vjosa ist Nationalpark
– Heute wurde die Vjosa in Albanien zu Europas erstem Wildfluss-Nationalpark ausgerufen – EuroNatur, Riverwatch und viele weitere Partner haben jahrelang auf diesen Tag hingearbeitet – Auch der Aoos auf griechischer Seite sowie die Nebenflüsse der Vjosa und ihr Delta müssen großflächig unter Schutz gestellt werden Heute Vormittag haben Albaniens Premierminister Edi Rama und die Umwelt- und Tourismusministerin Mirela Kumbaro in einer feierlichen Zeremonie in Tepelena die Vjosa zum Wildfluss-Nationalpark erklärt. Mit dem heutigen Tag sind die gesamte Vjosa in Albanien von der griechischen Grenze bis in die Adria sowie ihre Hauptzuflüsse – insgesamt ein Flusssystem von über 400 Kilometer Länge – als Nationalpark ausgewiesen. Das ist einzigartig in…
-
Rumäniens Urwälder verschwinden – EU-Kommission muss eingreifen
Journalistinnen und Reporter von rund 40 internationalen Medienunternehmen haben im Rahmen des Rechercheprojekts „Deforestation Inc.“ über mehrere Monate die Machenschaften der vermeintlich nachhaltigen Holzindustrie untersucht. Dramatisch ist nicht nur die Situation in tropischen Regenwaldgebieten, sondern auch in Europa. So etwa in den rumänischen Karpaten, wo Wälder von unschätzbarem Wert für die Biodiversität unseres Kontinents und das Weltklima großflächig zerstört werden. Die international tätige Stiftung EuroNatur hat gemeinsam mit ihren Partnern Agent Green (Rumänien) und Client Earth bereits vor drei Jahren den Anstoß für ein Vertragsverletzungsverfahren der EU-Kommission gegen Rumänien gegeben. „Es ist von großer Bedeutung, dass das Thema durch diese investigative Recherchearbeit internationale Aufmerksamkeit erhält“, sagt Annette Spangenberg, Leiterin Naturschutz…
-
Flamingos oder Flugzeuge: Proteste gegen Vlora-Flughafen in Albanien
Weltfeuchtgebietstag lenkt Aufmerksamkeit auf globale Zerstörung von Flüssen, Seen, Mooren und Küsten Große Protestaktion in Albanien gegen umstrittenen Flughafenbau Gerichtsentscheid lässt Zweifel an Unabhängigkeit der albanischen Justiz im Fall Vlora-Flughafen aufkommen Anlässlich des heutigen Weltfeuchtgebietstages macht die international tätige Naturschutzstiftung EuroNatur auf die geplante Zerstörung eines bedeutenden Zugvogelgebiets an der Adria aufmerksam. Nahe der albanischen Küstenstadt Vlora soll ein internationaler Flughafen entstehen – mitten im Vogelparadies der Narta-Lagune, wo der Wildfluss Vjosa in die Adria mündet. Gegen dieses Vorhaben haben unsere albanischen Partnerorganisationen PPNEA und AOS mit unserer Unterstützung Ende November 2022 eine Klage eingereicht. Diese wurde vom albanischen Verfassungsgericht als unzulässig eingestuft mit der Begründung, dass NGOs als Kläger…
-
Vielfalt der Natur im Fokus
Großes Jubiläum für einen der renommiertesten Naturfotowettbewerbe Europas: Bereits zum 30. Mal laden die Naturschutzstiftung EuroNatur, die Zeitschrift „natur“, die GELSENWASSER AG sowie das Konstanzer Fotofachgeschäft Lichtblick Hobby- und Profifotografen dazu ein, sich auf fotografische Entdeckungsreise zu begeben. Eine Fachjury kürt die ausdruckstärksten Motive von Europas Tieren, Pflanzen und Landschaften. Die Gewinnerfotos zieren den großformatigen EuroNatur-Wandkalender und werden mit Geldpreisen prämiert. Zudem werden sie im EuroNatur-Magazin und in der Zeitschrift „natur" sowie auf den Internetseiten der Veranstalter veröffentlicht. „Es ist großartig zu sehen, wie sich die ‚Naturschätze Europas‘ in den zurückliegenden drei Jahrzehnten entwickelt haben: Sie sind zu einer Institution unter Europas Natur-Fotowettbewerben und für Naturfotografen geworden“, sagt Kerstin Sauer,…
-
Weiterer Widerstand gegen albanischen Flughafenbau
Europäische Regierungen fordern die albanische Regierung auf, den Bau des Flughafens in der Narta-Lagune auszusetzen. Das Hauptargument: die offensichtliche Nichteinhaltung nationaler und internationaler Gesetze. Auf der Jahrestagung des Ständigen Ausschusses der Berner Konvention, die letzte Woche in Straßburg stattfand, wurden die albanischen Behörden aufgefordert, den Bau des geplanten Flughafens von Vlora auszusetzen. In seinen Empfehlungen forderte der Ausschuss die albanische Regierung außerdem auf, ein umfassendes Wildtierüberwachungsprogramm zu starten und die Daten in eine überarbeitete Umweltverträglichkeitsprüfung einzubeziehen. Diese Aufforderung erfolgt, nachdem die Berner Konvention gemeinsam mit der Konvention über wandernde Arten und dem Afrikanisch-Eurasischen Abkommen über wandernde Wasservögel eine Vor-Ort-Bewertung der Situation in der Narta-Lagune vorgenommen hatte. Außerdem haben die europäischen…
-
Illegaler Flughafenbau: Umweltgruppen verklagen die albanischen Behörden
Die albanischen Naturschutzorganisationen PPNEA und AOS haben heute mit Unterstützung der internationalen Naturschutzorganisation EuroNatur und internationalen Wissenschaftlern eine Klage beim albanischen Verwaltungsgericht eingereicht, mit der sie die Verwaltungsabläufe für den Bau des Flughafens Vlora anfechten. Die Bauarbeiten in der Narta Lagune finden in einem der wichtigsten Feuchtgebiete entlang der Adria mit großer biologischer Vielfalt statt, das zudem auf einer wichtigen Flugroute für viele Zugvögel liegt. Mit der Fortführung der Bauarbeiten verstoßen die albanischen Behörden gegen nationale Gesetze und internationale Konventionen, umgehen die eigentlich vorgegebenen Verfahren und ignorieren die Hinweise internationaler Institutionen. Die Kläger haben Fakten und Erkenntnisse über die Verletzung des Schutzgebietsgesetzes, des Gesetzes über die Umweltverträglichkeitsprüfung, des Raumplanungsgesetzes und…