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Vogelschützer streiten für sichere Adria-Zugroute
Der Adria-Zugweg entlang der Balkanhalbinsel ist eine der großen Zugrouten, auf der die Zugvögel Europas zweimal jährlich nach Afrika, bzw. zurück nach Europa fliegen. Nach wie vor ist der Aderlass unter den Vögeln auf dem Adria-Zugweg sehr hoch – und wäre wohl ohne das Engagement von EuroNatur und ihren Partnern noch um ein Vielfaches höher. Die Teilnehmer der vierten Adriatic Flyway-Konferenz, die seit Montag, 25. April im kroatischen Zadar stattfindet, diskutieren die wesentlichen Gründe für den weiteren, teilweise dramatischen Rückgang der Zugvögel und erarbeiten Maßnahmen, die den Abwärtstrend aufhalten sollen. „In Zeiten von fortschreitendem Biodiversitätsverlust ist die anhaltende Wilderei von Zugvögeln entlang des Adria-Zugwegs und im weiteren Mittelmeerraum absolut inakzeptabel“,…
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Schwerer Ausbruch der Vogelgrippe in griechischem Feuchtgebiet
Die Vogelgrippe H5N1 grassiert in diesem Winter besonders stark. Überregionale Aufmerksamkeit erregte das tausendfache Sterben der Kraniche im Hula-Tal in Israel. Nun bedroht die Seuche auch die größte Kolonie der sehr seltenen Krauskopfpelikane. Im Prespa-Nationalpark in Nordwest-Griechenland kam es zu einem schweren Ausbruch der Vogelgrippe. Besonders hart hat es die Krauskopfpelikane getroffen, die am Prespa-See ihre weltweit größte Kolonie haben. Das Massensterben begann Mitte Februar, als die ersten Pelikane aus ihren Überwinterungsgebieten im Nordosten Griechenlands und der Westtürkei an den Prespa-See zurückgekehrt sind. Mittlerweile ist die Zahl auf 600 verendete Tiere angewachsen. Bei den toten Pelikanen handelt es sich um geschlechtsreife Vögel, die in diesen Tagen eigentlich mit dem Brutgeschäft…
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Illegaler Holzeinschlag in Rumäniens Naturwäldern nimmt trotz Gerichtsdrohung zu
Die Daten zeigen, dass der illegale Holzeinschlag in einem der ältesten und wertvollsten Wälder Europas in Rumänien (im Fagaras-Gebirge) in den letzten zwei Jahren sogar zugenommen hat, obwohl die Europäische Kommission rechtliche Schritte gegen den rumänischen Staat eingeleitet hat, um dagegen vorzugehen. Der Bericht, der von den Nichtregierungsorganisationen EuroNatur, Agent Green und ClientEarth veröffentlicht wurde, zeigt, dass die wertvollen Wälder des Fagaras-Gebirges am stärksten von diesen illegalen Aktivitäten betroffen sind. Die Abholzungsgenehmigungen in diesen Gebieten haben zwischen 2020 und 2021 drastisch zugenommen, was zu einer erheblichen Verschlechterung der wertvollen Waldökosysteme geführt hat. Nach einer Reihe von Beschwerden, die von den drei Organisationen eingereicht wurden, leitete die Europäische Kommission 2020 ein…
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BESTbelt – Mehr Energie für das Grüne Band Europa
Start zur Einreichung von Projektvorschlägen für EU-gefördertes Projekt "BESTbelt" Initiative soll lokalen Naturschutzorganisationen den Zugang zu EU-Mitteln erleichtern Die Vernetzung und der Schutz einzigartiger Landschaften in ganz Europa durch die Stärkung lokaler Akteure steht im Mittelpunkt des neuen BESTbelt-Pilotprojekts. Im Rahmen der Initiative Grünes Band Europa bietet BESTbelt nicht nur Finanzmittel für Naturschutzprojekte und nachhaltige Entwicklung, sondern auch Schulungen und Beratung zum Projektmanagement. Um das lokale Potenzial in den 24 Ländern entlang des Grünen Bandes Europa zu erschließen, stellt die Europäische Kommission in den nächsten vier Jahren 1,5 Millionen Euro zur Verfügung. Das Europäische Parlament hat – auf Initiative der Europaabgeordneten Jutta Paulus und Nicolae Ștefănuță – die Idee entwickelt,…
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Flughafenbau in Albanien droht bedeutendes Feuchtgebiet zu zerstören
Anlässlich des Weltfeuchtgebietstages macht die international tätige Naturschutzstiftung EuroNatur auf die geplante Zerstörung eines bedeutenden Zugvogelgebiets an der Adria aufmerksam. Nahe der albanischen Küstenstadt Vlora soll ein internationaler Flughafen entstehen – mitten im Vogelparadies der Narta-Lagune, wo der Wildfluss Vjosa in die Adria mündet. Zivilgesellschaftliche Organisationen sowie albanische Umweltexperten kritisieren die Umweltverträglichkeitsprüfung für das Bauprojekt scharf. Sie sei tendenziös und sei absichtlich zugunsten des Baus des Flughafens innerhalb der geschützten Landschaft Vjosa-Narta erstellt worden, so die Wissenschaftler. „Damit ignoriert die albanische Regierung ganz bewusst auf internationaler Ebene geltende Vorgaben, denn die Narta-Lagune steht sowohl national als auch international unter Schutz“, sagt EuroNatur-Geschäftsführer Gabriel Schwaderer. Am 28. November hat Albaniens Premierminister…
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Deutsche KfW-Bank zieht sich aus Staudammprojekt in Bosnien-Herzegowina zurück
Im Jahr 2014 wurde ein Darlehensvertrag über 30 Mio. EUR zwischen der KfW und dem öffentlichen Energieunternehmen Elektroprivreda Bosne i Hercegovine (EPBIH) für das 15,75-MW-Kraftwerk Janjići unterzeichnet. Dieses umstrittene Projekt würde einen 16 m hohen Damm umfassen und einen malerischen und ökologisch bedeutsamen Flussabschnitt mit einer Reihe von Stromschnellen fluten. Der Flussabschnitt flussaufwärts der Stadt Zenica wird von der lokalen Bevölkerung sowie Fischern geschätzt und bietet geschützten Arten wie Fischotter und mindestens 15 Fischarten von europäischer Bedeutung (darunter der gefährdete Huchen) Lebensraum. Das Wasserkraftwerk wäre das erste große Hindernis für die Fischwanderung von der Donau über die Save und die Bosna bis nach Sarajevo. "Ein Jahr nachdem wir eine Beschwerde…
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Vielfalt der Natur im Fokus
Auf ein Neues beim internationalen Naturfotowettbewerb „Naturschätze Europas“: Bereits zum 29. Mal laden die Naturschutzstiftung EuroNatur und die Zeitschrift „natur“ Hobby- und Profifotografen dazu ein, die vielfältige Tier- und Pflanzenwelt Europas sowie die schönsten Landschaften des Kontinents in eindrucksvollen Bildern einzufangen. Eine Fachjury aus Vertretern von EuroNatur, "natur", der Gelsenwasser AG sowie des Fotofachgeschäfts LichtBlick in Konstanz kürt die ausdruckstärksten Motive von Europas Natur. Die besten Aufnahmen zieren den großformatigen EuroNatur-Wandkalender und werden mit Geldpreisen prämiert. Die Gewinnerfotos werden zudem im EuroNatur-Magazin und in der Zeitschrift „natur" sowie auf den Internetseiten der Veranstalter veröffentlicht. Einsendeschluss ist der 31. März 2022. Nähere Informationen zum Wettbewerb sind auf der Website http://www.euronatur.org/foto zu…
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Positionspapier: Energie ohne Naturzerstörung ist der Weg zur Klimaneutralität 2040
Das Dokument zeigt eine neue Vision auf, wie die EU die ökologische Krise und die Klimakrise gleichzeitig angehen kann, indem die Nutzung von Waldbiomasse und der Wasserkraftausbau begrenzt werden und der Fokus auf Sonnenenergie, Windkraft und Geothermie gelegt wird. Dazu gehört auch, in die Energieeffizienz von Gebäuden zu investieren und „smarte, grüne Netze“ zu etablieren, mit deren Hilfe der absolute Energieverbrauch gesenkt wird. Das Positionspapier beschreibt einen ganzheitlichen, strategischen und ökosystembasierten Zugang zum Thema Energie, das die Auswirkungen auf Arten, Lebensräume und das Klima berücksichtigt. Es wird im Vorfeld der Diskussionen über die EU-Richtlinie zu erneuerbarer Energie veröffentlicht. „In den nächsten Monaten wird ein Entwurf für eine Erneuerbare-Energie-Richtlinie zur Stellungnahme…
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EU-Pilotprojekt stärkt Naturschutz am Grünen Band Europa
Am 9. November 1989 fiel die Berliner Mauer – der Anfang vom Ende des Eisernen Vorhangs. 32 Jahre später zielt das von der EU finanzierte Projekt „BEST Belt" darauf ab, lokalen Naturschutzorganisationen am Grünen Band Europa den Zugang zu EU-Fördermitteln zu erleichtern. In den kommenden vier Jahren wird die Europäische Kommission ein neues Pilotprojekt am Grünen Band Europa finanzieren. Für konkrete Projekte entlang des Grünen Bandes von Finnland bis Albanien und Bulgarien werden 1,5 Millionen Euro bereitgestellt. Es werden Initiativen gefördert, die die biologische Vielfalt am ehemaligen Eisernen Vorhang erhalten und vielversprechende Ansätze zur nachhaltigen Regionalentwicklung umsetzen. Organisationen werden ermuntert, Anträge für kleinere Naturschutzprojekte von bis zu 40.000 Euro Fördersumme…
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EuroNatur und Bankwatch fordern strengere Regeln bei Wasserkraftfinanzierung der Europäischen Investitionsbank
Die Europäische Investitionsbank (EIB) hat seit 2010 (1) eine Reihe zerstörerischer Wasserkraftprojekte finanziert, wie ein heute veröffentlichter Bericht von CEE Bankwatch Network und EuroNatur zeigt. Daraus folgt, dass die Bank ihre Umwelt- und Sozialstandards verbessern muss. Der Bericht nimmt acht Wasserkraftprogramme in Mittel- und Osteuropa (2) unter die Lupe, die von der Hausbank der EU unterstützt wurden oder deren Finanzierung derzeit geprüft wird. Er kommt zu dem Ergebnis, dass weder die geltenden Regeln der Bank noch der im Juni 2021 zur Begutachtung vorgelegte Entwurf für deren Neufassung (3) ausreichen, um Zerstörungen durch solche Projekte zu vermeiden. „Alle untersuchten Kraftwerke gehen mit der Schädigung von Gebieten einher, die eigentlich unter gesetzlichem…