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Die Zukunft von Europas größtem unberührten Fluss steht auf dem Spiel
Europas größter Wildfluss außerhalb Russlands, die Vjosa, ist durch politische Unsicherheit und opportunistische Gier in seiner bisher größten Gefahr. Im Vorfeld der bevorstehenden Parlamentswahlen in Albanien fordern Bürger, Aktivisten und Naturschützer politische Unterstützung für die Einrichtung des ersten Wildfluss-Nationalparks in Europa, um diesen für immer zu schützen. Im Rahmen dieser Aktion erfolgt heute der Filmstart von Vjosa Forever, einem neuen dokumentarischen Kurzfilm, der die Menschen überall auf der Welt dazu aufrufen soll, sich dem Kampf für die Erhaltung der Zukunft der Vjosa anzuschließen. Seit mehr als 10 Jahren kämpfen lokale Aktivisten, internationale Gruppen, Wissenschaftler und Künstler gegen einen "Tsunami" von geplanten Wasserkraftprojekten auf dem Balkan. Im September 2020 kündigten albanische…
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Vjosa: Umweltverbände legen Antrag für Europas ersten Wildfluss-Nationalpark vor
In Tirana haben heute 20 albanische Umweltorganisationen einen detaillierten Antrag zur Gründung eines Vjosa-Nationalparks an den Umweltminister Blendi Klosi übermittelt. Unterstützt wird ihr Anliegen von den internationalen Organisationen Riverwatch, EuroNatur, WWF Adria, Wetlands International Europe, International Rivers und The Nature Conservancy. Die Organisationen sehen sich zu diesem Schritt genötigt, da albanische Regierungsvertreter seit Monaten zwar den Nationalpark ankündigen, jedoch keinerlei Schritte für eine Umsetzung unternehmen. Im Gegenteil: „Nach unseren Informationen plant das Umweltministerium keinen Nationalpark, sondern lediglich ein Landschaftsschutzgebiet und auch das nur für den Oberlauf der Vjosa. Der ökologisch wertvollste Abschnitt des Flusses, in dem auch die Wasserkraftwerke geplant sind, soll gänzlich ohne Schutz bleiben. Deshalb handeln wir und…
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Machtwechsel in Montenegro bringt neue Hoffnung für Saline Ulcinj
Anlässlich des Weltfeuchtgebietstages macht die international tätige Naturschutzstiftung EuroNatur auf neue Entwicklungen im Fall der Saline Ulcinj aufmerksam. In einem Brief an EuroNatur-Geschäftsführer Gabriel Schwaderer betonte die vor zwei Monaten ins Amt gewählte neue Regierung unter Ministerpräsident Zdravko Krivokapić, dass die Instandsetzung der Saline Ulcinj oberste Priorität habe. Ein Besuch mehrerer Minister in der Saline am 17. Dezember 2020 signalisierte zudem das ernst gemeinte Interesse der neuen Regierung in Podgorica am Schutz der Saline. Neuen Schwung bringen die Verantwortlichen auch in die nach wie vor ungeklärte Eigentumsfrage durch die Berufung eines unabhängigen Gutachters. Die Saline Ulcinj, im äußersten Süden Montenegros gelegen, ist im Juni 2019 von der Vorgänger-Regierung zum Naturpark…
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Vjosa: Politisches Spiel mit der Zukunft von Europas letztem Wildfluss
Heute haben EcoAlbania, Riverwatch und EuroNatur die Öffentlichkeit über die jüngsten Entwicklungen im Zusammenhang mit der Vjosa informiert. Am 25. September 2020 hatte Albaniens Premierminister Edi Rama über Twitter verkündet: „Unsere Regierung hat die obere Vjosa zum Nationalpark erklärt. Unser Umweltministerium erteilt keine Bewilligungen für Wasserkraftprojekte an der unteren Vjosa, die ebenfalls in den Nationalpark integriert wird!“ Diese Nachricht wurde von vielen Menschen in höchstem Maße begrüßt, darunter von Europaabgeordneten, der Energiegemeinschaft, Naturschutzorganisationen und auch dem weltbekannten Schauspieler Leonardo DiCaprio. Drei Monate später scheinen sich die Worte des Premierministers aber als leere Versprechen herauszustellen. Vergangene Woche präsentierte die Nationale Schutzgebietsbehörde – die dem Minister für Tourismus und Umwelt untersteht –…
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Auf Entdeckungsreise in Europas Natur
Auf ein Neues beim internationalen Naturfotowettbewerb „Naturschätze Europas“: Bereits zum 28. Mal laden die Naturschutzstiftung EuroNatur und die Zeitschrift „natur“ Hobby- und Profifotografen dazu ein, die vielfältige Tier- und Pflanzenwelt Europas sowie die schönsten Landschaften des Kontinents in eindrucksvollen Bildern einzufangen. Eine Fachjury aus Vertretern von EuroNatur, „natur", der GELSENWASSER AG sowie des Fotofachgeschäfts LichtBlick in Konstanz kürt die ausdruckstärksten Motive von Europas Natur. Die besten Aufnahmen zieren den großformatigen EuroNatur-Wandkalender und werden mit Geldpreisen prämiert. Die Gewinnerfotos werden zudem im EuroNatur-Magazin und in der Zeitschrift „natur" sowie auf den Internetseiten der Veranstalter veröffentlicht. Einsendeschluss ist der 31. März 2021. Nähere Informationen zum Wettbewerb sind auf der Website http://www.euronatur.org/foto zu…
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Wolfspopulation in Westpolen trotz Wachstum noch nicht sicher
Eine jetzt veröffentlichte Langzeitstudie über die Ausbreitung der Wölfe in Westpolen macht deutlich, dass trotz kontinuierlich wachsender Zahlen in Westpolen und Deutschland das langfristige Überleben dieser Population noch nicht sicher ist. Die Studie mit dem Titel „Recovery of wolves and their ecology in Western Poland 2001-2019“ fasst die Entwicklung der Wölfe in Westpolen seit 2001 zusammen. Wichtige Erkenntnis ist, dass die Subpopulation in Westpolen noch verletzlich ist, da sie sich relativ weit von der Quellpopulation in Nordostpolen entfernt befindet. Auch wird deutlich, dass in der Anfangsphase der Besiedlung von 2001 bis 2005 50 Prozent der Ansiedlungsversuche in neuen Gebieten nach ein bis zwei Jahren gescheitert sind. Erst nach sieben Jahren…
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Gesucht: Vogel des Jahres 2021
Zum ersten Mal ist die Bevölkerung dazu aufgerufen, den „Vogel des Jahres 2021“ direkt zu wählen. Seit Oktober kann jeder seinen Lieblingsvogel nominieren. Bis zum 15. Dezember läuft eine Vorrunde, ab 18. Januar die Stichwahl zwischen den Top-10 der 307 zur Wahl stehenden Arten. Da jeder Wahlkampf für seinen Lieblingsvogel machen kann, haben sich in den vergangenen Wochen schon zahlreiche, teilweise augenzwinkernde Kampagnen gebildet und es wurden kontroverse Debatten geführt. Auch die international tätige Naturschutzstiftung EuroNatur wirbt für einen bedrohten Vogel, nämlich das Rebhuhn, einstiger Allerweltsvogel der Wiesen und Äcker. „Bei der langen Liste der Verluste unter Vögeln der Agrarlandschaft, nimmt das Rebhuhn den traurigen Spitzenplatz ein“, sagt Gabriel Schwaderer,…
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EuroNatur-Preis 2020 für ausdauernde Pestizidgegner
Es sind Menschen aus ganz unterschiedlichen Berufsfeldern wie Friseur, Apotheker oder Ökolandbau, und sie eint der Kampf gegen den massiven Einsatz künstlich hergestellter Pestizide in ihrer Gemeinde: Eine vierköpfige Delegation aus Mals nahm heute auf der Bodenseeinsel Mainau den EuroNatur-Preis 2020 entgegen. Mit dieser Auszeichnung wurde die Gemeinde für ihr Durchhaltevermögen beim Einsatz gegen Ackergifte gewürdigt. Seit knapp sechs Jahren setzen sich viele Menschen aus Mals für ihre Gesundheit und für eine biodiversitätsfreundliche Landwirtschaft ein – zahlreichen Widerständen aus Agrarlobby, Politik und Justiz zum Trotz. Vertreterinnen und Vertreter dieser als ‚Malser Weg‘ bekannt gewordenen Initiative wurden in der Vergangenheit schon mehrmals mit juristischen Klagen konfrontiert. Und noch immer müssen die…
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Das Grüne Band Europa: Naturschutz verbindet Nachbarn
In den Feierlichkeiten rund um 30 Jahre Wiedervereinigung gebührt auch der Natur ein Platz: Das Ende des Ost-/Westkonflikts ist zugleich der Beginn eines der ambitioniertesten Naturschutzprojekte des Kontinents – dem Grünen Band Europa. Wo jahrzehntelang Stacheldraht und Schussanlagen europäische Nachbarstaaten trennten, arbeiten nun Naturschützerinnen und Ökologen grenzüberschreitend an der Bewahrung des europäischen Naturerbes. Das Grüne Band in Deutschland ist aber nur ein Teilabschnitt eines viel größeren Biotopverbundes, des Grünen Bandes Europa. Im Schatten des Eisernen Vorhangs konnte sich auch an der deutsch-tschechischen Grenze ein wertvoller Naturschatz erhalten. Im Rahmen der alljährlich stattfindenden European Green Belt Days organisierten Mitglieder zivilgesellschaftlicher Organisationen im Bayerischen, beziehungsweise im Böhmerwald grenzüberschreitende Exkursionen. Neben Naturbeobachtungen ging…
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Ohne Pestizide – für eine zukunftsfähige Landwirtschaft
Weder Einschüchterungsversuche noch juristische Klagen konnten die Initiatorinnen und Initiatoren der Malser Bürgerbewegung von ihrem Weg einer Landwirtschaft ohne Ackergifte abbringen. Der bisherige Bürgermeister Ulrich Veith setzte sich gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern für eine pestizidfreie Zone rund um Mals ein. Für ihren Mut und ihre Beharrlichkeit wird der Gemeinde Mals am 8. Oktober auf der Insel Mainau der EuroNatur-Preis 2020 verliehen. Vor drei Wochen hat eine Klage für große mediale Aufmerksamkeit gesorgt: Arnold Schuler, konventioneller Obstbauer und führender Politiker im Vinschgau, hat im Verbund mit über 1.300 Apfelbauern als Nebenklägern eine Strafanzeige gegen den Autor Alexander Schiebel („Das Wunder von Mals“) sowie einen Mitarbeiter des Umweltinstituts München gestellt. Die…