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Wirtschaftliche Stimmung 2. Quartal 2023: Aufwärtstrend in der Ärzteschaft ist gestoppt
Nach dem leichten Aufwärtstrend zum Jahresbeginn hat sich die wirtschaftliche Stimmung der niedergelassenen Ärzt:innen wieder verschlechtert. Das Stimmungsbarometer (früher Medizinklimaindex) ist im zweiten Quartal 2023 auf einen Wert von -31.3 gesunken. „Das ist einer der niedrigsten Werte seit dem Beginn unserer Befragung vor über 15 Jahren“, berichtet Prof. Dr. med. Dr. rer. pol. Konrad Obermann, Forschungsleiter der Stiftung Gesundheit. Verschlechtert hat sich die Stimmung in allen ärztlichen Fachgruppen – am stärksten bei den Hausärzt:innen, am geringsten bei den Psychologischen Psychotherapeut:innen. Gesetze, Personalsituation oder Digitalisierung: Neue Hintergrundfrage zeigt Ursachen für Stimmungsentwicklung Um die ausschlaggebenden Faktoren für die Stimmungsentwicklung in der Ärzteschaft zu identifizieren, hat die Stiftung Gesundheit eine neue Frage ergänzt: Sie beleuchtet,…
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Rund 87.000 Arztpraxen in Deutschland haben mindestens eine Barrierefreiheitsvorkehrung – Analyse zeigt dennoch Luft nach oben
Mehr Inklusion im Gesundheits- und Pflegesystem – das fordert unter anderem der Bundesbeauftragte für Menschen mit Behinderungen in der kürzlich verabschiedeten Bad Nauheimer Erklärung. Wie barrierefrei ist denn nun die Gesundheitsbranche, insbesondere die Arztpraxen? Das hat die Stiftung Gesundheit jetzt in einer Analyse des Strukturverzeichnisses untersucht und kommt zu dem Ergebnis: Rund 87.000 und damit fast die Hälfte (48,2 Prozent) aller ambulanten Arztpraxen verfügen über mindestens eine Vorkehrung, die Barrieren abbaut oder vermeidet. Flächendeckend sind Maßnahmen in den vier Barrierefreiheitskategorien jedoch nicht vorhanden. Arztpraxen bauen Barrieren ab – vor allem im Bereich Mobilität In den verschiedenen Kategorien der Barrierefreiheit sind deutliche Unterschiede zu sehen: Am häufigsten setzen Praxen Maßnahmen für Menschen mit eingeschränkter…
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Klimatisierte Praxisräume und angepasste Sprechzeiten: Ärzt:innen integrieren Hitzeschutz im Praxisalltag
Heute ist der erste bundesweite Hitzeaktionstag. Angesichts des Klimawandels ist damit zu rechnen, dass Hitzewellen mit hohen Temperaturen künftig häufiger auftreten und intensiver werden. Daher hat die Stiftung Gesundheit in ihrer aktuellen Ad-hoc-Befragung aus der Reihe „Im Fokus“ beleuchtet, welche Hitzeschutzmaßnahmen Ärzt:innen in ihren Praxen umetzen und was sie ihren Patient:innen für Hitzewellen raten. Hitzeschutz: Sechs von zehn Ärzt:innen setzen auf bauliche Maßnahmen Verschattungen oder Klimaanlagen: Der Großteil der Ärzt:innen entscheidet sich beim Hitzeschutz für bauliche Maßnahmen (58,3 Prozent). Mehr als ein Viertel der Responder passt zudem bei Hitzewellen die Praxisabläufe an und verschiebt beispielsweise Sprechzeiten in die Morgen- und Abendstunden (29,3 Prozent). Und ebenfalls mehr als ein Viertel der Ärzt:innen berät…
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Klimaschutz im ärztlichen Alltag: Strukturelle Rahmenbedingungen bremsen die Umsetzung
Mehr Mediziner:innen versuchen Klimaschutzmaßnahmen im Praxis- und Klinikalltag umzusetzen – jedoch erschweren oder behindern politische und strukturelle Rahmenbedingungen die Umsetzung. Das zeigt eine aktuelle Umfrage im Vergleich zu den Ergebnissen im Vorjahr, die die Stiftung Gesundheit im Auftrag des Centre for Planetary Health Policy (CPHP) durchgeführt hat. Die Ergebnisse reicht CPHP zum 127. Deutschen Ärztetag ein, der vom 16. – 19. Mai 2023 stattfindet. Politik, Ärztekammern und Fachgesellschaften in die Pflicht nehmen Die befragten Ärzt:innen sehen Politik, Selbstverwaltung, Ärztekammern und Fachgesellschaften in der Verantwortung. So wünschen sich beispielsweise 82 Prozent von ihnen Leitlinien und Empfehlungen zu nachhaltigen Arbeitsweisen und zum klimabewussten Umgang mit Medizinprodukten. „Die Klimakrise braucht Maßnahmen auf unterschiedlichen Ebenen. Je konkreter, desto…
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Praxis-Websites: Bayern und Schleswig-Holstein haben die Nase vorn
Die Praxen in Bayern und Schleswig-Holstein sind Spitzenreiter in Sachen Online-Präsenz: Fast drei Viertel der niedergelassenen Ärzt:innen, Zahnärzt:innen und Psychologischen Psychotherapeut:innen stellen sich und ihre Leistungen auf einer eigenen Praxis-Website dar (Bayern: 72,9 Prozent, SH: 71,5 Prozent). Am niedrigsten ist die Quote in Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern und Thüringen: Dort verfügt weniger als die Hälfte der niedergelassenen Mediziner:innen über eine Praxis-Website (SA /MP: 45,0 Prozent, Thüringen: 49,3 Prozent). Psychologische Psychotherapeut:innen online weniger präsent Zwischen den drei betrachteten Berufsgruppen gibt es dabei deutliche Unterschiede: Bei den Zahnärzt:innen haben bundesweit drei Viertel einen eigenen Online-Auftritt, bei den Humanmediziner:innen sind es zwei Drittel. Bei den Psychologischen Psychotherapeut:innen dagegen präsentiert sich nicht einmal jeder Zweite auf…
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Alexandra Köhler übernimmt Vorsitz der Fördergemeinschaft der Stiftung Gesundheit
Die Fördergemeinschaft der Stiftung Gesundheit hat eine neue Vorsitzende: Alexandra Köhler hat die Leitung des Vereins am 23. Februar 2023 übernommen. Damit löst sie die Allgemeinmedizinerin Dr. med. Jessica Hinteregger-Männel ab.Die neue Vorsitzende der Stiftung Gesundheit Fördergemeinschaft ist Alexandra Köhler.Seit knapp 20 Jahren an Bord der Stiftung GesundheitAlexandra Köhler ist Gesundheitsjournalistin, Buchautorin und Fachwirtin im Sozial- und Gesundheitswesen. Bereits seit fast 20 Jahren ist sie für die gemeinnützige Stiftung Gesundheit in Hamburg tätig und leitet dort die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. „Ich freue mich sehr darauf, nun auch die Projekte der Fördergemeinschaft mitzugestalten und weiterzuentwickeln“, so Köhler. Zu den Herzensprojekten des Vereins zählt die Barrierefreiheit in der ambulanten Versorgung, „damit Menschen mit Behinderungen…
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Das wirtschaftliche Medizinklima im 1. Quartal 2023: Es geht bergauf – aber die Grundprobleme bleiben
Die wirtschaftliche Stimmung in der ambulanten Versorgung hat sich im 1. Quartal 2023 verbessert: Das von der Stiftung Gesundheit erhobene Medizinklima stieg um 10,8 Punkte – in den ärztlichen Berufsgruppen um 7,2 Punkte, bei den Heilberufler:innen sogar um 15,3 Punkte. „Damit hellt sich die wirtschaftliche Lage und Zuversicht in der ambulanten Versorgung erstmals seit anderthalb Jahren wieder auf“, berichtet Prof. Dr. med. Dr. rer. pol. Konrad Obermann, Forschungsleiter der Stiftung Gesundheit. Zu den möglichen Ursachen zählen aus seiner Sicht die sich fortsetzende Normalisierung nach der Pandemiezeit sowie die milder als erwartet ausgefallene Energiekostensteigerung. Studienergebnisse lesen Aufschwung in allen Berufsgruppen Beachtenswert ist dabei, dass das Medizinklima nicht nur insgesamt, sondern auch…
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Analyse zur ambulanten Versorgung: Der Trend geht zum Angestelltenverhältnis
Sich mit einer eigenen Praxis niederzulassen ist offenbar out: Die Zahl der niedergelassenen Ärzt:innen und Zahnärzt:innen ist in vierzehn bzw. fünfzehn Bundesländern rückläufig. Einen Zuwachs von gut einem Drittel bundesweit gab es hingegen im Jahr 2022 bei den angestellten Behandler:innen in Praxen und Medizinischen Versorgungszentren (MVZ). Das zeigt die jüngste Analyse der ambulanten Versorgungslandschaft, die die Stiftung Gesundheit veröffentlicht hat. Anzahl der niedergelassenen Ärzt:innen und Zahnärzt:innen gesunken „Die Zahl der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte ist im Laufe des Jahres 2022 in allen Bundesländern mit Ausnahme von Hamburg und Berlin gesunken“, berichtet Christoph Dippe, CEO der Stiftung Gesundheit. Den stärksten Rückgang gab es in Nordrhein-Westfalen mit einem Minus von 19,0 Prozent.…
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Statistik zeigt: Erstmals mehr Frauen als Männer in der ambulanten Versorgung tätig
Zum ersten Mal in der Geschichte der Medizin in Deutschland sind mehr Ärztinnen als Ärzte in der ambulanten Patientenversorgung tätig: Die Frauenquote liegt jetzt bei 50,3 Prozent. Das zeigt die jüngste Analyse der Stiftung Gesundheit zur ambulanten Versorgung in Deutschland. „Damit ist nun eingetreten, was unsere Gender-Studie aus dem Jahr 2018 bereits angekündigt hatte“, berichtet CEO Christoph Dippe. Damals hatte die Stiftung Gesundheit hochgerechnet, wie sich die Anteile von Männern und Frauen in der ambulanten Versorgung in den Folgejahren verändern würden. „Die Frauenquote lag 2018 noch bei 46,0 Prozent – wir haben den Wendepunkt für fünf Jahre später prognostiziert“, so Dippe. Frauenquoten im psychotherapeutischen Bereich am höchsten Die Fachrichtungen mit…
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Medizinklima 4. Quartal 2022: Freier Fall ist gebremst
Die wirtschaftliche Stimmung in der ambulanten Versorgung ist auch im 4. Quartal 2022 erneut gesunken – allerdings weniger stark als in den vorherigen Quartalen. „Der freie Fall aus dem dritten Quartal ist deutlich gebremst“, berichtet Prof. Dr. med. Dr. rer. pol. Konrad Obermann, Forschungsleiter der Stiftung Gesundheit. Vor allem die Erwartung für die kommenden sechs Monate hat sich verbessert: Acht von zehn Teilgruppen sind aktuell zuversichtlicher gestimmt als im vorherigen Quartal. „Grund zum Jubel ist das allerdings nicht, denn die Werte bewegen sich trotz des Anstiegs immer noch auf einem sehr pessimistischen Niveau“, so Prof. Dr. Dr. Obermann. Die Heilpraktiker:innen sind aktuell die einzige Gruppe mit einem insgesamt positiven Medizinklima. Gedämpfte Zufriedenheit…