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Baumwollanbau in Indien: Fairtrade muss Standard nachschärfen
Das SÜDWIND-Institut ruft Fairtrade dazu auf, den im Baumwollanbau angewendeten Fairtrade-Standard für Vertragsproduktion nachzubessern. Damit soll den Ergebnissen einer Vor-Ort-Recherche auf indischen Baumwollfeldern Rechnung getragen werden. Diese führte das SÜDWIND-Institut zusammen mit dem indischen Partner Center for Labour Research and Action (CLRA) in der Saison 2020/21 durch. Verglichen wurden in dieser nicht-repräsentativen Untersuchung die Arbeitsbedingungen auf Fairtrade-zertifizierten Baumwollfarmen mit denen auf konventionellen Baumwollfarmen. Die Befragung von rund 270 Feldarbeiter*innen im Baumwollanbau in Indien zeigte, dass sich die Arbeitsbedingungen auf den Fairtrade-zertifizierten Baumwollfarmen kaum von jenen auf konventionellen Baumwollfarmen unterschieden: ob bei der Unterschreitung von Mindestlöhnen, bei Kinderarbeit außerhalb familiärer Arbeitszusammenhänge, bei Diskriminierungserfahrungen oder bei der fehlenden medizinischen Versorgung. Beobachtete Unterschiede…
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Wissenschaf(f)t Gerechtigkeit – 30 Jahre SÜDWIND
Erkenntnis sichert Existenzen – unter diesem Titel hat das SÜDWIND-Institut, aktueller Jahrespartner der Stadt Bonn, am Freitag, 24. September 2021, im Kunstmuseum Bonn mit einer Fachkonferenz und einem Festabend seinen 30. Geburtstag gefeiert. Das Programm machte deutlich, worum es SÜDWIND geht: Gemeinsam mit Partner*innen aus dem Globalen Süden kämpft das Institut seit nunmehr 30 Jahren für faire Löhne, menschenwürdige Arbeitsbedingungen und verbindliche soziale und ökologische Standards in den Lieferketten. Nach einer philosophisch-ethischen Einordnung durch Christoph Fleischmann diskutierten Gewerkschaftsführerin Adela Torres aus Kolumbien und die Frauenrechtlerinnen Namrata Bali aus Indien und Colette Solomon aus Südafrika Fragen existenzsichernder Löhne. Fazit der Konferenz ist: Neben ungenügendem Engagement von Wirtschaft und Politik gibt es…
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Mindeststandard: Menschenrechte – Anforderungen an Investoren
Sustainable Finance ist spätestens seit 2020 das Megathema für die Finanzindustrie. Die Europäische Union (EU) hat schon 2018 einen Sustainable Finance Action Plan vorgelegt. Die deutsche Bundesregierung zog im Mai hinterher – mit einer Sustainable Finance Strategie, in der sie skizzierte, wie der Finanzsektor zu einer nachhaltigeren Wirtschaft beitragen soll. Doch sind sowohl auf europäischer Ebene als auch in der deutschen Strategie menschenrechtliche Sorgfaltspflichten bislang ein Randthema. Deshalb brachte am Mittwochmorgen das SÜDWIND-Institut das Thema vor der Bundestagswahl auf die Agenda: Das SÜDWIND-Institut, gefördert durch Misereor und Brot für die Welt fordert in seinem Policy Paper „Mindeststandard Menschenrechte: Anforderungen an Investoren“ von der Bundesregierung unter anderem die Ausformulierung von…
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Wissenschaf(f)t Gerechtigkeit – SÜDWIND feiert 30-jähriges Bestehen
Anlässlich des runden Geburtstags dankt Oberbürgermeisterin Katja Dörner dem aktuellen Jahrespartner der Stadt Bonn, SÜDWIND, für 30 Jahre Engagement für eine gerechtere Weltwirtschaft. In dem Bemühen, die Corona-Pandemie einzudämmen und gleichzeitig die Auswirkungen auf Gesellschaft, Wirtschaft und Politik zu minimieren, ist die "Systemrelevanz" von Wissenschaft für politische Entscheidungsprozesse zuletzt immer deutlicher geworden. SÜDWIND blickt im Jahr 2021 auf genau 30 Jahre Expertise in diesem Spannungsfeld zurück. Mit den entwicklungspolitischen Erfahrungen und Enttäuschungen der 1980er Jahre im Rücken wurde die Organisation im Jahr 1991 gegründet, um mit wirtschaftspolitischen Analysen aus der Perspektive global sozial Benachteiligter Veränderungen zu erreichen. Auch 30 Jahre nach der Vereinsgründung prägen die weltweiten gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen…