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In ihrer letzten Veröffentlichung vor ihrem Tod würdigt Inge Jens den großen Literaturkenner Hans Mayer
Im Talheimer Verlag ist im Dezember der Band „Der unbequeme Aufklärer – Gespräche über Hans Mayer“ mit dem Beitrag von Inge Jens „Es gibt wenige Menschen, denen ich so viel verdanke“ erschienen – Der Talheimer Verlag trauert um eine besondere Autorin Mit großer Trauer reagiert der Talheimer Verlag auf den Tod von Inge Jens. „Wir schätzten sie als Autorin für ihre außergewöhnliche Kompetenz, ihre politisch solidarische Haltung und für ihr ungewöhnlich umfangreiches literarisches Wissen“, betonen Irene Scherer und Welf Schröter vom Talheimer Verlag in Mössingen. Inge Jens, Ehrenmitglied der Hans-Mayer-Gesellschaft, hatte in den letzten zwei Jahren an dem Entstehen einer biografisch-politischen sowie literarisch-fachlichen Annäherung an Hans Mayer mitgewirkt. In einem…
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Zum Ausklang der bundesdeutschen Initiative „1700 Jahre Jüdisches Leben“
Die bundesweite Initiative "1700 Jahre Jüdisches Leben" nähert sich dem Ende. Der Talheimer Verlag präsentiert zum Ausklang eine Neuerscheinung über zwei besondere Denker, die aus der jüdischen Kultur kommen: Die Philosophen Ernst Bloch und Baruch de Spinoza. Wie hat der Ketzer Ernst Bloch den Ketzer Spinoza rezipiert? Was ist aktuell an beiden Verfassern philosophischer Abhandlungen? Warum wurden beide Autoren bekämpft und ausgeschlossen? Auf welche jüdische Traditionen und Bücher stützen sich die Ideen dieser sehr aktuellen Ketzer? Die Beiträge und Forschungsergebnisse folgen gemeinsam einem Ziel: Die Erhellung – im Rahmen einer globalen Würdigung von Ernst Blochs Leipziger Vorlesungen zur Geschichte der Philosophie – des Bezugs des Autors des Prinzip Hoffnung zu…
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Wie der Ketzer Ernst Bloch den Ketzer Spinoza rezipierte
Das neue philosophische und religionskritische von Arno Münster herausgegebene Buch „Ernst Bloch und Spinoza“ erscheint im zeitlichen Zusammenhang mit dem öffentlichen Dialog zu „1700 Jahre Jüdisches Leben in Deutschland“. Er erinnert an zwei philosophische Ketzer und Häretiker: Ernst Bloch und Baruch de Spinoza. Zwei Dissidenten, die dogmatischen Vorgaben nicht folgen wollten. Der aus einer jüdischen Familie stammende Bloch übte 1956 von der Leipziger Universität aus Kritik an der Politik der SED. Er bekam Hausverbot, Rede- und Publikationsverbot. Spinoza wandte sich gegen dogmatische Regeln der jüdischen Gemeinde von Amsterdam und wurde im Jahr 1656 ausgeschlossen. Als Ernst Bloch dreihundert Jahre später Spinozas Denken in seine „Leipziger Vorlesungen zur Geschichte der Philosophie“…
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Buch-Neuerscheinung: „Widerstand ist nichts als Hoffnung“
Eine Neu-Erscheinung aus dem Verband deutscher Schriftstellerinnen und Schriftsteller greift die literarisch-politische Bearbeitung des Widerstandsmotivs auf und folgt dem Gedanken der Hoffnung. Eine stattliche Zahl von Schreibenden nähert sich den Themen zum einen über Biografien wie Jorge Semprún, René Char, Ricarda Huch oder Ingeborg Bachmann. Zum anderen nehmen sie historische Zusammenhänge auf wie den Widerstand gegen Hitler, den jüdischen Widerstand, den Mössinger Generalstreik oder den Bergarbeiterstreik in England. Der Essay mit dem Titel „,Sonst ist es fein still auf dem schneebedeckten Brachland Pachulkistans‘ – Widerstehen durch die Mauer hindurch. Der deutsch-deutsche Briefwechsel von Johanna & Jürgen Teller (Leipzig) mit Ernst & Karola Bloch (Tübingen). Zum 20. Todestag von Jürgen Teller“…
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Entdeckung: Der französische Denker Michel Foucault findet Zugang zu Ernst Bloch
Die neue Ausgabe der Buchzeitschrift „Latenz“ präsentiert eine bemerkenswerte Überraschung: Die besondere Entdeckung stellt die Ausarbeitung „Der Wille zur Revolution. Foucaults Reise in den Iran im Licht seiner vorherigen Bloch-Lektüre“ des Philosophen und Journalisten Mathias Richter dar. Richter beschreibt einen Positionswechsel im Denken Foucaults. Der französische Philosoph Foucault wollte die Ereignisse der iranischen Revolution gegen das Schah-Regime vor Ort kennenlernen. Um die Bedeutung der Religion für das Bewusstsein der Menschen besser erfassen zu können, stützte er sich bei der Einschätzung der Kraft des Religiösen auf die Darstellungen Blochs im "Prinzip Hoffnung". Warum wandte sich der französische Denker Michel Foucault bei seiner Abneigung gegen Blochs Philosophie dennoch dessen Werk zu? Mathias…
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Besonderheit: Buchzeitschrift „Latenz“ präsentiert die Rekonstruktion einer Vorlesung des Philosophen Ernst Bloch
Für die internationale Bloch-Forschung präsentiert die „Latenz“ eine außergewöhnliche Besonderheit. In der Reihe der „Leipziger Vorlesungen“ von Ernst Bloch gilt die Darstellung der Gnosis als verloren. Nun hat der Philosoph und Theologe Matthias Mayer handschriftliche Aufzeichnungen des damaligen Bloch-Studenten Günther Rudolph über die „Gnosis-Vorlesung“ gefunden und zusammen mit Irina Rückert rekonstruiert. Unter dem Titel „,Dialektische Paarbildung‘. Zur Rekonstruktion der verschollenen ,Gnosis-Vorlesung‘ Ernst Blochs“ führen Mayer und Rückert in die Aufschriebe ein und stellen Verbindungen zum Gesamtwerk Blochs wie auch zum Denken von Jürgen Habermas her: „Die antike Lehre der Gnosis ist nach Jürgen Habermas vor allem als Versuch der christlichen Theologie zu betrachten, einer ,doppelte[n] Reflexion‘ sich zu stellen, d.h.…
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Zur Frankfurter Buchmesse: Beiträge über die Zukunft des Liberalismus
Die fünfte Ausgabe der Buchzeitschrift "Latenz" widmet ihre Beiträge der Zukunft des Liberalismus. Hat er in Europa weiterhin Chancen oder wird er von autoritären Regierungsmodellen verdrängt? Was ist wichtig an liberalem Denken und wo sind dessen innere Grenzen? Für die Zukunft unserer Gesellschaft und für die Zukunft Europas sind dies elementare Fragen. Autoren aus unterschiedlichen Fachdisziplinen stellen Antworten vor, die wiederum zum Nachdenken Anlass geben. Das vielerorts positiv verstandene Modell eines politischen, wirtschaftlichen und sozialen Liberalismus „westlicher“ Prägung ist in der Krise. Sein nach den Revolutionen von 1989 in Osteuropa und nach dem „Kalten Krieg“ einsetzender weltweiter Siegeszug ist an ein Ende gekommen. Mehr als 30 Jahre nach den Versprechen…
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Braucht unsere Gesellschaft eine erweiterte Ethik?
Anlässlich der internationalen Frankfurter Buchmesse 2021 präsentiert der Talheimer Verlag die Neuerscheinung des 92-jährigen Tübinger Philosophen Helmut Fahrenbach. Sein Buch mit dem Titel "Philosophische Anthropologie – Gesellschaftstheorie – Ethik" basiert auf dem Denken von Kant, Löwith, Jaspers, Marx und Bloch. In seinem neuen Werk geht er auf das Denken von Kierkegaard, Sartre sowie kritisch auf Heidegger ein. Fahrenbach erweitert die existenzphilosophische Ethik um den Impuls einer "praktischen Philosophie". „Die sachliche Relevanz der Existenzphilosophie für die Ethik zeigt sich vor allem im Hinblick auf den Zusammenhang von philosophischer Anthropologie und Ethik und dessen zentraler Stellung im Rahmen einer erforderlichen ,praktischen Philosophie‘. Der dafür geleistete existenzphilosophische Beitrag kann weder von der gegenwärtigen…
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Neuerscheinung: Ist der Liberalismus am Ende?
Mit diesem Titel erschien jüngst die neue Ausgabe der Buchzeitschrift „Latenz“, aus der das Herausgeberteam Irene Scherer und Welf Schröter vom Talheimer Verlag auf dem „Tübinger Bücherfest 2021“ am Samstag 25. September 2021 lesen werden. Die „Latenz 05/2021“ bringt widersprüchliche Antworten aus unterschiedlichen Perspektiven dem zuhörenden Publikum nahe. Dazu gehören Sichtweisen aus philosophischer, politologischer, psychologischer und medienpolitischer wie literarischer Sicht. Wer „Latenz“ liest, ist bald nicht mehr seiner eigenen alten Meinung. In diesem „Journal für Philosophie und Gesellschaft, Arbeit und Technik, Kunst und Kultur“ wird zum kritischen Denken und Nachdenken angeregt. Die „Latenz“ will das unabgegoltene Ideal der Aufklärung des Menschen hochhalten. Wer lesen kann, kann sprechen. Wer Bücher liebt,…
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Verteidigung der Demokratie – Kritik am Liberalismus
Ist der Liberalismus am Ende? – Auf diese vor der Bundestagswahl aktuelle Frage gibt ein interdisziplinärer Autorenkreis pointierte Antworten. Die neue Ausgabe 05|2021 der Buchzeitschrift "Latenz" – Journal für Philosophie und Gesellschaft, Arbeit und Technik, Kunst und Kultur will die Demokratie verteidigen und zugleich auf die inneren Widersprüche des Liberalismus eingehen. Die Sammlung von Beiträgen unterstreicht das Bürgerrechtspotenzial liberalen Denkens und übt Kritik an einseitiger Marktliberalität. Das vielerorts positiv verstandene Modell eines politischen, wirtschaftlichen und sozialen Liberalismus „westlicher“ Prägung ist in der Krise. Sein nach den Revolutionen von 1989 in Osteuropa und nach dem „Kalten Krieg“ einsetzender weltweiter Siegeszug ist an ein Ende gekommen. Mehr als 30 Jahre nach den…