• Verbraucher & Recht

    Ein gewalttätiger Ex-Partner ist häufig auch der Vater gemeinsamer Kinder. TERRE DES FEMMES fordert die Aussetzung des Umgangsrechts zur konsequenten Eindämmung des Risikos für Frauen

    Die Zahlen, die von BMFSFJ, BMI und BKA heute vorgestellt wurden, sprechen eine deutliche Sprache. Obwohl sie nur die polizeilich erfassten Fälle darstellen und von einer immensen Dunkelziffer auszugehen ist, ist 2022 die Anzahl der Betroffenen von Gewalt durch den Partner oder Ex-Partner um 9,4% im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. 126.349 Frauen waren von Gewalt in der Partnerschaft betroffen. 133 Frauen wurden von ihrem Partner oder Ex-Partner ermordet.Und trotzdem: Selbst wenn der Täter der Polizei bekannt ist, wird nicht genug getan, um Frauen vor erneuter Gewalt zu schützen. Letzte Woche wurde in Frankfurt eine Frau und dreifache Mutter brutal ermordet, der Tatverdächtige ist ihr Mann, der bereits zuvor von ihr…

  • Verbraucher & Recht

    Keine Reise ins Ungewisse: Vor den Sommerferien klärt TERRE DES FEMMES an Schulen über Zwangsheirat auf

    Das Ende des Schuljahres rückt näher, bald beginnen die Sommerferien. Für die meisten ein Grund zur Freude – für viele SchülerInnen aus streng patriarchalen Familien hingegen steigt damit das Risiko einer Zwangsverheiratung in den Sommerferien. TERRE DES FEMMES startet deshalb zum zweiten Mal die „Weiße Woche“ und geht vom 6. – 9. Juni gemeinsam mit der Berliner Polizei an Berliner Schulen, sensibilisiert Schülerschaft und Lehrkräfte und stellt Hilfsmöglichkeiten und Anlaufstellen vor.„Jeder weiß, dass es Zwangsverheiratungen gibt, aber wir LehrerInnen werden komplett allein gelassen!“, so eine Lehrerin an einer Berliner Gemeinschaftsschule. Sie ist nicht die Einzige.„Durch unsere Arbeit an Schulen wissen wir, dass sich das Personal nicht ausreichend unterstützt fühlt. Früh- und Zwangsverheiratungen in den Sommerferien…

  • Verbraucher & Recht

    Zum Visa-Stopp für Afghanistan: Menschen mit Aufnahmeerlaubnis in Deutschland müssen umgehend bei der Ausreise unterstützt werden

    International Rescue Committee (IRC), medico international, terre des hommes und TERRE DES FEMMES fordern von der Bundesregierung die umgehende Aufnahme, Ausreisemöglichkeit und Unterstützung: Menschen aus Afghanistan mit Aufnahmezusage von Deutschland müssen sofort in Sicherheit gebracht und dabei unterstützt werden. „Die jüngsten Nachrichten zum vorübergehenden Stopp jeglicher Aufnahmeprogramme für gefährdete Menschen aus Afghanistan betrachten wir mit großer Sorge. Die Aussetzung der Bearbeitung und Ausstellung von Visa auf unabsehbare Zeit hat die existenziellen Notlagen für alle Betroffenen weiter verschärft und neue Gefahren und Unsicherheiten geschaffen. Wir fordern die Bundesregierung auf, umgehend Visa für Personen mit Aufnahmezusagen zu erteilen, Ausreisemöglichkeit für alle Betroffenen über alle Botschaften – nicht nur Islamabad – zu ermöglichen und alle…

  • Verbraucher & Recht

    „Um Mädchen und Frauen vor gewaltvollen Traditionen zu bewahren, braucht es viel Aufklärung, Feingefühl und einen langen Atem“ –

    In vielen Gemeinschaften spielen patriarchale Traditionen noch immer eine große Rolle. Manche von ihnen bedeuten Gewalt, Zwang und jahrelanges Unrecht: Weibliche Genitalverstümmelung und Zwangsverheiratung sind schwere Menschenrechtsverletzungen. Durch sie werden Mädchen und Frauen oft auf Jahre traumatisiert und leiden auch gesundheitlich unter den Folgen. Ihre Sexualität wird kontrolliert und eingeschränkt, und das seit Jahrhunderten. Weibliche Genitalverstümmelung gilt oft als Übergangsritus ins Erwachsenenalter und als Voraussetzung für eine Verheiratung. In solchen Fällen können FGM (female genital mutilation) und EFM (early and forced marriage) eng verwoben sein.Wie kommt man gegen so tief verwurzelte, gewaltvolle Traditionen an? TERRE DES FEMMES hat dazu jetzt ein neues EU-Projekt gestartet: „Join our CHAIN“. Enge Zusammenarbeit mit betroffenen CommunitysIm neuen Projekt "Join Our…

  • Verbraucher & Recht

    Prozess gegen Pinar Selek am 31.03.2023 in Istanbul

    Die türkisch-französische Soziologin Pinar Selek wird seit 25 Jahren von der türkischen Justiz verfolgt. Unter dem Vorwurf, 1998 einen Anschlag in Istanbul verübt zu haben, wurde sie zunächst zu lebenslanger Haft verurteilt, nach Inhaftierung und Folterung aber vom türkischen Strafgerichtshof viermal freigesprochen. 2022 hob der Oberste Gerichtshof der Türke jedoch alle Freisprüche auf und stellte einen internationalen Haftbefehl gegen Selek aus. Der Gerichtstermin findet am 31. März 2023 statt.Carmen Schiller, Vorständin von TERRE DES FEMMES e. V.: „TERRE DES FEMMES e. V. steht in voller Solidarität mit Pinar Selek sowie den vielen weiteren politisch Verfolgten und Oppositionellen. Wir fordern, dass der internationale Haftbefehl aufgehoben wird, und dass Pinar Selek in…

  • Familie & Kind

    TERRE DES FEMMES positioniert sich zum Thema Leih- bzw. Mietmutterschaft und übt Kritik an der „Wish for a Baby“-Messe in Berlin

    TERRE DES FEMMES e. V. zeigt sich entsetzt über bestimmte Programmpunkte der „Wish for a Baby“-Messe in Berlin, die am 18. und 19. März 2023 stattfinden wird. Die Kinderwunschmesse gibt einigen Ausstellenden und Veranstaltungen die Plattform, über Methoden und Angebote der Leihmutterschaft und Eizellabgabe zu informieren, die in Deutschland illegal sind. In einem offenen Brief an den Veranstalter der „Wish for a Baby“-Messe fordert TDF, dass Ausstellende und Veranstaltungen, die über in Deutschland illegale Behandlungsmethoden informieren und sie bewerben, von der Messe ausgeschlossen werden. Besonders scharf zu kritisieren ist das offensichtlich kommerzielle Interesse von AkteurInnen, die Leihmutterschaftsprogramme oder Fruchtbarkeitsbehandlungen mit Eizellabgaben selbst anbieten. Abhängigkeiten und ungleiche Machtverhältnisse „Hinter diesen Techniken…

  • Verbraucher & Recht

    Beide Brüder von Maryam H. zu lebenslanger Haft wegen Mordes an ihrer Schwester verurteilt

    Das Gericht hat beide angeklagten Brüder des Mordes an Maryam H. für schuldig befunden und zu jeweils lebenslangen Haftstrafen verurteilt und ist damit den Forderungen der Staatsanwaltschaft und der Nebenklage gefolgt. Wir werten dies als wichtiges Signal an alle Mädchen und Frauen, die von Gewalt im Namen der Ehre bedroht oder betroffen sind. Das Urteil bringt Maryam H. nicht zurück. Ihre beiden Kinder werden trotzdem ohne sie aufwachsen müssen, mit dem Wissen, dass ihre beiden Onkel ihre Mutter umgebracht haben. Dennoch zeigt das Urteil eindeutig: Verbrechen, die darauf gerichtet sind, Mädchen und Frauen eine gleichberechtigte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu verwehren, bleiben in Deutschland nicht ungestraft. Patriarchale Strukturen, die Mädchen und Frauen…

  • Verbraucher & Recht

    Urteil im Mordprozess an Maryam H. erwartet – TERRE DES FEMMES fordert bessere Schutzstrukturen für gewaltbetroffene Frauen

    Nach rund 11 Monaten Prozess wird für morgen, den 16.02., das Urteil im Prozess um den mutmaßlichen „Ehren“-Mord an Maryam H. erwartet. Seit März 2022 stehen die zwei Brüder in Berlin vor Gericht. Sie sind angeklagt, ihre Schwester aus niedrigen Beweggründen ermordet zu haben, da sie deren „teilweise modernere Lebensführung“ nicht akzeptieren konnten. Der Fall hatte bundesweit für Aufsehen gesorgt, weil die Brüder den Leichnam ihrer Schwester in einem Koffer mit dem Zug nach Bayern transportiert haben sollen. TERRE DES FEMMES hat den Prozess verfolgt, und auch morgen werden unsere Referentinnen am Gericht sein. Im Laufe des Prozesses wurde von verschiedenen ZeugInnen beschrieben, wie Maryam jahrelange Gewalt und Unterdrückung erfahren…

  • Verbraucher & Recht

    TERRE DES FEMMES e.V. unterstützt die weltweite Protestaktion „One Billion Rising“ – Tanzen gegen Gewalt an Frauen!

    TERRE DES FEMMES – Menschenrechte für die Frau e. V. ruft dazu auf, bei der weltweiten Tanzdemo „One Billion Rising“ gegen Gewalt an Frauen am 14. Februar 2023  mitzutanzen und gemeinsam mit Menschen aus aller Welt ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen zu setzen. 2023 lautet das Motto der Veranstaltung: "RISE FOR FREEDOM”. „Jeden Tag versucht irgendwo in Deutschland ein Mann, eine Frau zu töten. Jeden 3. Tag gelingt es, und ist meist das traurige Ende einer Gewalt, die hinter verschlossenen Türen geschieht – oft jahrelang.  14.600 Plätze fehlen in Frauenhäusern. Polizei- und Justizangehörige sind mangelhaft geschult, Behörden arbeiten nicht effektiv zusammen und Täter kommen mit milden Strafen davon. Diese…

  • Verbraucher & Recht

    TERRE DES FEMMES setzt auf vielfältige Aufklärungsarbeit gegen weibliche Genitalverstümmelung

    Noch immer werden täglich tausende Mädchen weltweit an ihren Genitalien verstümmelt. Über 200 Millionen Frauen leiden an den zum Teil gravierenden Folgen, mit denen sie bis zum Tod leben müssen. 103.900 Mädchen und Frauen sind allein in Deutschland von weiblicher Genitalverstümmelung betroffen, und bis zu 17.200 Mädchen gefährdet – das ergab die aktuelle Dunkelzifferschätzung von TERRE DES FEMMES. „Weibliche Genitalverstümmelung (FGM) ist für die meisten Menschen hierzulande weit weg – ein ferner Schrecken, der anderswo geschieht.“, Christa Stolle, Bundesgeschäftsführerin von TERRE DES FEMMES e.V. „Es ist schwer, sich vorzustellen, dass die Verstümmelung der Genitalien für 200 Millionen Mädchen und Frauen eine Lebensrealität ist, und auch in Deutschland Frauen und Mädchen…