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Femizide müssen als das bestraft werden, was sie sind: Mord – nicht Totschlag
Im August 2021 erwürgte ein Mann seine Ex-Partnerin Birke K. in ihrer Wohnung. Nach der Tat positionierte er leere Flaschen neben ihrem Bett und versuchte ihren Tod als Suizid zu inszenieren. Anschließend versendete er eine SMS von ihrem Handy an ihren 17-jährigen Sohn, in der vermeintlich sie erklärt, dass sie zu viel Alkohol getrunken habe und es ihr nicht gut gehe. Die Richterschaft am Landgericht Göttingen sah den Straftatbestand Mord als erwiesen, beschrieb die Tat als „abscheulich und heimtückisch“, und verurteile den Angeklagten zu lebenslanger Haft. „Das Urteil des Landgerichtes Göttingen ist ein wichtiger Schritt, um Gewalt gegen Frauen systematisch zu bekämpfen und Täter härter zu bestrafen“, sagt Christa Stolle,…
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TDF veröffentlicht erste Website mit Informationsvideos von Ärztinnen
Nach Streichung des §219a: TERRE DES FEMMES veröffentlicht erste Website mit frei zugänglichen Informationsvideos von Ärztinnen zu Methoden des Schwangerschaftsabbruch. TERRE DES FEMMES – Menschenrechte für die Frau e.V. veröffentlicht nach der Entscheidung des Deutschen Bundestags am 24. Juni 2022, den Paragrafen 219a StGB zu streichen, eine Website mit sachlichen Informationen von Ärztinnen zu Schwangerschaftsabbrüchen. Frau Dr. med. Mandy Mangler, Chefärztin Gynäkologie und Geburtsmedizin im Vivantes Klinikum Berlin, Frau Dr. med. Eva Waldschütz, Fachärztin für Frauenheilkunde und Geburtshilfe und Frau Nora Szász, Fachärztin für Frauenheilkunde und Geburtshilfe informieren auf www.streicht219a.jetzt über den medizinischen Eingriff eines Schwangerschaftsabbruchs. Die Videos der Ärztinnnen werden auch auf den Social Media-Kanälen der Frauenrechtsorganisation veröffentlicht und…
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Umfrage bei Lehrkräften in ganz Deutschland ergibt 1.478 Verdachtsfälle und 379 gesicherte Fälle / TERRE DES FEMMES startet mit der Berliner Polizei die „Weiße Woche“ zur Sensibilisierung für Früh- und Zwangsverheiratung
Kurz vor Beginn der Sommerferien warnt TERRE DES FEMMES vor der steigenden Gefahr der Zwangsverheiratungen und Heiratsverschleppungen. Zu diesem Anlass hat TERRE DES FEMMES zusammen mit der Berliner Polizei die „Weiße Woche“ ins Leben gerufen, in Anspielung auf ein zumeist weißes Hochzeitskleid. Vom 27.06. bis 01.07. sind wir in Berliner Schulen präsent und sensibilisieren zu Früh- und Zwangsverheiratung. TERRE DES FEMMES hat im Vorfeld der „Weißen Woche“ eine anonyme bundesweite Online-Umfrage unter Lehrkräften und SchulpädagogInnen durchgeführt, um ein aktuelles Schlaglicht auf dieses Gewaltphänomen zu werfen. Auch wenn die Umfrage nicht repräsentativ ist: Insgesamt gaben die teilnehmenden Lehrkräfte und SchulsozialarbeiterInnen im Rahmen der Umfrage 1.847 Fälle (inkl. Verdachtsfälle) von angedrohten oder…
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Prävention von weiblicher Genitalverstümmelung und Früh- und Zwangsverheiratung: Die Arbeit der Community TrainerInnen ist zentral für den Erfolg
Die Ergebnisse des EU-Projekts CHAIN zur Prävention von weiblicher Genitalverstümmelung und Früh- und Zwangsverheiratung wurden gestern in einer Abschlusskonferenz in Brüssel und online präsentiert. Über 120 Interessierte nahmen teil. Christa Stolle, Bundesgeschäftsführerin von TERRE DES FEMMES, sagte in ihrer Eröffnungsrede via Online-Zuschaltung aus Berlin: „This is what the CHAIN project is all about: Engaging affected diaspora communities in the European Union in tackling FGM and EFM through trainings, direct participation and empowerment.” European Commissioner Helena Dalli stellte in ihrer Videobotschaft fest, wie wichtig der Ansatz zur Präventionsarbeit aus den Communities heraus ist, und hob die Arbeit von Nichtregierungsorganisationen hervor: “Developing a community-based approach is the strength of your success. It…
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Informationsflyer gibt Sicherheitshinweise für geflüchtete ukrainische Frauen zum Schutz vor Menschenhändlern
Um die in Deutschland ankommenden ukrainischen Frauen, Kinder und Jugendlichen vor sexuellem Missbrauch, Prostitution und Ausbeutung durch Menschenhändler zu warnen und ihnen wichtige Informationen zum eigenen Schutz an die Hand zu geben, haben TERRE DES FEMMES e.V. und der Arbeiter-Samariter-Bund Deutschland einen gemeinsamen Flyer herausgegeben. Dieser wird von beiden Organisationen an direkten Ankunftsorten, u.a. an Bahnhöfen, Erstaufnahmestationen und in Notunterkünften verteilt. Mehr als vier Millionen Menschen sind seit Beginn des Krieges in der Ukraine vor sechs Wochen in das Ausland geflüchtet. Schätzungsweise 90 Prozent von ihnen sind Frauen, Kinder und Jugendliche, darunter auch viele Minderjährige, die ohne Eltern unterwegs sind. Sie alle sind besonders schutzbedürftig und brauchen bei ihrer Ankunft…
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Gewalt im Namen der „Ehre“: TERRE DES FEMMES fordert mehr Präventionsarbeit an Schulen und niedrigschwellige Angebote für Betroffene
Am morgigen Mittwoch, den 2. März, beginnt am Berliner Landgericht der Mordprozess gegen zwei Brüder. Die 27 und 23 Jahre alten Männer sind angeklagt, ihre Schwester aufgrund ihres „Lebenswandels“ ermordet zu haben. Die 34-jährige Mutter von zwei Kindern (10 und 14 Jahre alt) wurde in Afghanistan mit 16 Jahren zwangsverheiratet und konnte sich schließlich aus der gewaltsamen Ehe befreien. Die Brüder wollten nicht akzeptieren, dass ihre Schwester selbstbestimmt und frei lebte und kontrollierten sie gewaltsam bis zu ihrem Tod. Am 13. Juli 2021 sollen sie ihre Schwester ermordet, die Leiche zerstückelt und im Koffer von Berlin nach Bayern transportiert haben, wo sie den Koffer vergruben. Die beiden Männer sitzen seit…
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Plakatkampagne #jedeVierte macht das Tabuthema häusliche Gewalt sichtbar
Das eigene Zuhause ist für viele Frauen der gefährlichste Ort. Jede vierte Frau in Deutschland erlebt mindestens einmal in ihrem Leben häusliche Gewalt. Das bedeutet, dass wir alle mit großer Wahrscheinlichkeit sowohl Betroffene als auch Täter kennen. – Denken Sie an vier Frauen in Ihrem Leben: Ihre alte Schulfreundin und ihren Lebensgefährten, den netten Kollegen und seine Partnerin, die andere Mutter in der Kita und ihren Ehemann, oder an eine Frau in Ihrem eigenen familiären Umfeld. Gemeinsam mit den Studentinnen Malene Sparka und Jasmin Kordys des Studiengangs ‚Kommunikationsdesign und Medien‘ an der Hochschule Wismar und der Wall GmbH als Außenwerber hat TERRE DES FEMMES eine innovative Plakatkampagne entwickelt, die auf…
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TERRE DES FEMMES e.V. unterstützt die weltweite Protestaktion „One Billion Rising“ am 14.2.: Tanzen gegen Gewalt an Frauen!
TERRE DES FEMMES – Menschenrechte für die Frau e. V. ruft dazu auf, bei der weltweiten Tanzdemo „One Billion Rising“ gegen Gewalt an Frauen am 14. Februar 2022 mitzutanzen – natürlich mit FFP2-Maske und Abstand – und gemeinsam mit Menschen aus aller Welt ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen zu setzen. 2022 lautet das Motto der Veranstaltung: “RISE FOR THE BODIES OF ALL WOMEN, GIRLS & THE EARTH”. „Eine weltweite Tanz-Demo gegen Gewalt an Frauen, und zwar am Valentinstag – One Billion Rising ist eine geniale Aktion, die durch die Pandemie zusätzlich an Bedeutung gewonnen hat. Mit der Tanz-Demo setzen Menschen in aller Welt ein gewichtiges Zeichen, um auf Gewalt…
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TERRE DES FEMMES fordert Ausbau von Beratung und Schutz vor Gewalt im Namen der „Ehre“ – und mehr Prävention bei Jugendlichen
Am kommenden Montag, den 7. Februar 2022, jährt sich der Todestag von Hatun Sürücü zum 17. Mal. Hatun Sürücü wurde von ihren Brüdern in Berlin ermordet, weil sie frei und selbstbestimmt leben wollte und damit in den Augen der Brüder gegen die sogenannte Familienehre verstieß. Nach wie vor geschieht hierzulande Gewalt im Namen der „Ehre“ – im letzten Sommer etwa erschütterte der Mord an der Afghanin Maryam H. die Öffentlichkeit, die von ihren Brüdern getötet wurde. „Die von TERRE DES FEMMES recherchierten „Ehren“-Morde zeigen, dass nach wie vor starke patriarchale Denk- und Verhaltensmuster in Deutschland das Leben vieler Menschen gefährden“, so TDF-Bundesgeschäftsführerin Christa Stolle. „Meistens tragen Mädchen und Frauen die…
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Premiere des Schultheaterprojektes „Mein Herz gehört mir“
TERRE DES FEMMES geht im Rahmen des Projektes „Mein Herz gehört mir“ mit einem Theaterstück an Berliner Schulen und klärt zu Zwangsverheiratung und Frühehen auf. In einer Tempelhofer Schule fand am Mittwoch die Premiere des Forumtheaterstückes mit anschließenden Workshops statt. Weitere Aufführungen an insgesamt 20 Berliner Schulen werden folgen. 60 SchülerInnen der 8. Klassen nahmen sehr interessiert das Angebot wahr, die einzelnen Szenen aktiv mitzugestalten und neue Denk- und Handlungswege jenseits patriarchaler Strukuren spielerisch auszuprobieren. Workshops im Anschluss vertieften das Erlebte. Themen wie Zwangsverheiratung, freie Lebensgestaltung und Homosexualität wurden intensiv diskutiert. „Mädchen dürfen abends nicht allein raus gehen, denn wenn es zu sexuellen Übergriffen kommt, ist die Ehre der gesamten…