• Kunst & Kultur

    Vom Zauber und Schrecken der Jugend

    »Es gibt Bücher, mit denen möchte man befreundet sein und sie überall mithinnehmen. Ein solches Buch ist der Debütroman von Sarah Jäger ›Nach vorn, nach Süden‹.« (NDR) »Nach vorn, nach Süden« erzählt vom Zauber und Schrecken der Jugend. Es ist eine poetische Geschichte von Mädchen und Jungen, die an der Schwelle zum Erwachsenwerden stehen. Ihre Suche nach Orientierung, ihre Sorgen und Ängste verstecken sie hinter coolen Sprüchen und lockerem Auftreten. Der Hinterhof eines Supermarktes ist ihr Treffpunkt und wird zum Ausgangspunkt eines wilden Sommertrips, der die Protagonisten nicht nur immer weiter Richtung Süden, sondern auch immer mehr zu sich selber führt. Sie ist vor allem ein großes Plädoyer für Solidarität…

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    Kilianpreise für Sven-Marcel Voss, Sarah Finkel und das Junge Theater Heilbronn

    Zu Beginn einer jeden Spielzeit vergibt der Theaterverein Heilbronn den Kilianpreis für herausragende schauspielerische Leistungen. Nach zweijähriger Corona-bedingter Pause erhalten 2023 gleich zwei Schauspieler und ein ganzes Team den »Schwäbischen Oscar«, eine Figur der Heilbronner Bildhauerin Ingrid Jäger. Der Preis ist mit jeweils 500 Euro dotiert. Ausgezeichnet mit dem Kilianpreis 2023 für herausragende schauspielerische Leistungen im Bereich Herren wird Sven-Marcel Voss, der an diesem Abend auch als Titelheld in der Saisonauftaktpremiere  »Woyzeck« von Georg Büchner überzeugt hat. Laudatorin Hanne Jacobi, die Vorsitzende des Theatervereins, würdigte: »Sven- Marcel Voss zeigt seine Figuren in ihrer Brüchigkeit. Egal wie brutal, unnachgiebig oder skrupellos seine Rollen sein mögen, er sucht stets auch nach ihrem verletzlichen…

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    Das Opfer, das zum Täter wird

      Premiere am 23. 09.2023, 19.30 Uhr, Großes Haus, Theater Heilbronn Woyzeck Schauspiel von Georg Büchner Regie: Axel Vornam Ausstattung: Tom Musch Dramaturgie: Sophie Püschel Woyzeck: Sven-Marcel Voss Marie: Romy Klötzel Hauptmann/Ausrufer: Nils Brück Doktor: Sebastian Kreutz Tambourmajor: Felix Lydike Andres/Unteroffizier: Gabriel Kemmether Margreth/Wirt: Sabine Unger Margreth/Käthe: Regina Speiseder Narr/Handwerksbursch: Lennart Olafsson Großmutter: Ingrid Richter-Wendel Volk/Studenten: Statisterie Weitere Vorstellungen: 3.10., 19.30 Uhr; 7.10., 19.30 Uhr; 15.10., 18 Uhr; 21.10., 19.30 Uhr; 24.10., 19.30 Uhr – weitere Termine unter www.theater-heilbronn.de »Woyzeck« von Georg Büchner: »Ein vielmal vom Theater geschundener Text, der einem Dreiundzwanzigjährigen passiert ist, dem die Parzen bei der Geburt die Augenlider weggeschnitten haben«. (Heiner Müller) Büchner konnte die Augen vor…

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    Prima facie

      Schauspiel von Suzie Miller Deutsch von Anne Rabe Regie & Bühne: Elias Perrig Kostüm: Manuel Roy-Schweikart Musik: Biber Gullatz Dramaturgie: Dr. Mirjam Meuser Es spielt: Sarah Finkel Weitere Vorstellungen: 4. Oktober 19.30 Uhr, 6. Oktober 19.30 Uhr, 22. Oktober 18.00 Uhr, 6. November 19.30 Uhr, 10. November 19.30 Uhr weitere Termine unter www.theater-heilbronn.de Im Zweifel für den Angeklagten Schauspiel »Prima facie« von Suzie Miller hinterfragt die juristische Praxis in Sexualstrafverfahren Von einhundert angezeigten Vergewaltigungen in Deutschland endet im Durchschnitt eine mit einer Verurteilung. Ernüchternd, weil davon auszugehen ist, dass überhaupt nur ein Bruchteil aller Straftaten zur Anzeige kommt. Die Verfahren sind für die mutmaßlichen Opfer oft retraumatisierend, die Beweisführung ist…

  • Kunst & Kultur

    Ein Koffer voller Geld und jede Menge Lügen

    »Komödien sind Geschenke an das Publikum«, sagt Regisseurin Susanne Lietzow. Sie arbeitet zum ersten Mal am Theater Heilbronn und inszeniert Ray Cooneys Kultkomödie »Funny Money« über einen biederen Buchhalter, dessen bis dato ziemlich langweiliges Leben durch den Fund eines prall gefüllten Geldkoffers plötzlich eine rasante Wendung nimmt. Die Premiere ist am 17. Juni um 19.30 Uhr im Großen Haus. Susanne Lietzow entführt mit ihrer Inszenierung in eine »Spießerhölle« der 70er Jahre, in welcher der von allen immer übersehene Buchhalter Henry Perkins (Nils Brück) und seine Frau Jean (Judith Lilly Raab) mit dem braun-beigen Interieur der Wohnung regelrecht verschmolzen zu sein scheinen. Ihr Leben verläuft in großer Gleichförmigkeit. Bis zu jenem…

  • Familie & Kind

    Parabel über die Möglichkeit einer gerechten Gesellschaft

    Ritter kämpfen für das Gute und für Gerechtigkeit, sie sind mutig und riskieren alles, um das Leben ihrer Schutzbefohlenen und ihrer Liebsten zu schützen. Das Wort »ritterlich« steht für Großmut und Selbstlosigkeit, aber auch dafür, mit allen Mitteln für seine Ideale einzutreten. Die Zeit der Ritter in ihren schweren Rüstungen ist zwar vorbei. Aber auch heute gilt es, schwierige Aufgaben zu erfüllen, bei Meinungsverschiedenheiten auf Augenhöhe miteinander zu diskutieren und Entscheidungen zu treffen, welche Werte und Freunde einem wichtig sind. Das sind zeitlose Themen, die auf dem Weg zum Erwachsenwerden eine wichtige Rolle spielen. 2002 hat die niederländische Regisseurin Inèz Derksen über diese Themen auf der Folie der Artuserzählung ein…

  • Kunst & Kultur

    Zu den Wurzeln unseres Jetzt

    »Alles Gescheite mag schon siebenmal gedacht worden sein. Aber wenn es wieder gedacht wurde, in anderer Zeit und Lage, war es nicht mehr dasselbe.« Ernst Bloch (1885-1977) Mit 28 neuen Inszenierungen, darunter zwei Uraufführungen, zwei Festivals und mehreren Gesprächsreihen will das Theater Heilbronn auch in der Spielzeit 2023/2024 aktiv zum gesellschaftlichen Diskurs einladen. Dabei, so betont es Intendant Axel Vornam, geht es besonders darum, die Oberflächlichkeit der gegenwärtig so unversöhnlich und allein vom ideologisch verbrämten Zeitgeist geführten Debatten über unser kulturelles Zusammenleben zu verlassen und wieder in die Tiefe zu gehen. Wie konnte es passieren, dass aus einem wichtigen Kampf gegen Ungerechtigkeit, Diskriminierung und fehlende Chancengleichheit ein unversöhnliches Gegeneinander, ein bewusstes…

  • Kunst & Kultur

    Rauchen in der Pulverfabrik

    »Die Welt ist eine Pulverfabrik, in der das Rauchen nicht verboten ist.« Friedrich Dürrenmatts Bonmot beschrieb sehr plastisch die gefährliche Weltlage während des Kalten Krieges. Ein einziger Zündfunke eines Wahnsinnigen hätte genügt, um das atomare Pulverfass in die Luft zu jagen. Als das Theater Heilbronn Dürrenmatts »Die Physiker« in den Spielplan aufgenommen hat ̶  ursprünglich schon für 2021, coronabedingt verschoben auf 2023  ̶  konnte niemand ahnen, dass die Angst vor einem Atomkrieg wieder so real werden könnte. Dürrenmatt beschreibt in seiner schwarzhumorigen Komödie die Ambivalenz wissenschaftlichen Fortschritts. Erkenntnisse, die dem Wohle der Menschheit dienen könnten, werden ohne ethisch-moralisches Regulativ zur Gefahr. Erst recht, wenn sie machtpolitischen Interessen unterworfen sind und…

  • Kunst & Kultur

    Ein Mordsvergnügen

    . Premiere am 22.4.2023, 20 Uhr, Komödienhaus des Theaters Heilbronn Achtsam morden Komödie nach dem Roman von Karsten Dusse Bühnenbearbeitung von Bernd Schmidt Regie: Gustav Rueb Ausstattung, Video: Florian Barth Musik: Fiete Wachholtz Dramaturgie: Katrin Aissen Es spielen: Nils Brück, Arlen Konietz, Judith Lilly Raab Theaterfrühstück am 16. April 2023 um 11 Uhr, Oberes Foyer Die nächsten Vorstellungen: 27. April, 28. April, 03. Mai, 5. Mai, 16. Mai – jeweils um 20 Uhr Weitere Vorstellungen und Zusatzvorstellungen unter www.theater-heilbronn.de Rechtsanwalt Björn Diemel ist wirklich kein gewalttätiger Mann. Den ersten Menschen hat er erst mit 47 Jahren umgebracht und das in bester Absicht … Mit seinem Debutroman »Achtsam Morden« aus dem…

  • Kunst & Kultur

    Menschliche Selbstoptimierung mittels KI

      Premiere am 21. April 2023, 20 Uhr, Science Dome der experimenta Die Veredelung der Herzen (UA) Schauspiel von Mario Wurmitzer Gewinnerstück des zweiten Autorenwettbewerbs »Science and Theatre« Eine Inszenierung des Theaters Heilbronn in Kooperation mit der experimenta Heilbronn Regie: Grit Lukas Ausstattung: Lena Hiebel Video: Conny Klar Dramaturgie: Clemens Miersch Anna: Leonie Berner Christoph: Luca Rosendahl Max: Pablo Guaneme Pinilla Die Selbstoptimierung des Individuums steht nicht nur im Mittelpunkt gesellschaftlicher Anforderungen, sondern auch im Zentrum der Sinnsuche vieler Menschen. War sich der Mensch in seiner bisherigen Entwicklungsgeschichte immer noch seiner Schwächen und Grenzen bewusst, so scheint spätestens mit der Künstlichen Intelligenz ein Instrument gefunden zu sein, das dem Streben…