• Gesundheit & Medizin

    Tiefe Hirnstimulation bei Depressionen: 70. Patientin behandelt

    Schätzungen gehen davon aus, dass zehn bis 30 Prozent aller Menschen mit wiederkehrender Depression nicht auf die bisher zugelassenen Therapien wie Medikation und Psychotherapie ansprechen. Für einige von ihnen könnte die Tiefe Hirnstimulation eine Therapieoption darstellen. Am Universitätsklinikum Freiburg haben Prof. Dr. Volker A. Coenen, Leiter der Abteilung Stereotaktische und Funktionelle Neurochirurgie an der Klinik für Neurochirurgie, und sein Kollege Prof. Dr. Thomas Schläpfer, Leiter der Abteilung für Interventionelle Biologische Psychiatrie an der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, im August gemeinsam die 70. Tiefe Hirnstimulation bei einer schwer depressiven Patientin durchgeführt. Damit verfügen die beiden Experten bei dieser Therapieform über die meiste Erfahrung in Deutschland. Schnelle, anhaltende Linderung nach vielen…

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    Freiburger Wissenschaftler*innen schlüsseln Immunantwort nach SARS-CoV-2-Impfung auf

    Angesichts der weltweit weiterhin hohen Infektionszahlen bietet eine Impfung einen wichtigen Schutz gegen eine schwere Erkrankung an COVID-19. Wann sich nach einer Impfung mit einem mRNA-basierten Impfstoff ein erster Immunschutz feststellen lässt und wie sich die Reaktionen der unterschiedlichen Bestandteile des menschlichen Immunsystems über Monate entwickeln, konnten jetzt Wissenschaftler*innen der Medizinischen Fakultät der Universität Freiburg detailliert aufschlüsseln. Ihre Ergebnisse veröffentlichten die Forscher*innen am 28. Juli 2021 in der Online-Ausgabe der renommierten Fachzeitschrift Nature. „Bereits zehn Tage nach der ersten Impfdosis besteht ein effektiver Schutz vor einem schweren Krankheitsverlauf. Zu diesem Zeitpunkt sind neutralisierende Antikörper, die das Eindringen des Virus in die Zellen verhindern, jedoch kaum nachweisbar. Stattdessen geht diese frühe…

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    Kinder entwickeln langfristige Immunität gegen COVID-19

    Wie verläuft eine COVID-19-Infektion bei Kindern, sind sie nach einem milden Verlauf geschützt und welche Rolle spielen sie im Pandemiegeschehen als Erkrankte, Infektionsherde und -verstärker? Diese zentralen Fragen haben Wissenschaftler*innen der Universitätsklinika in Freiburg, Heidelberg, Tübingen und Ulm in der vom Land Baden-Württemberg initiierten und finanzierten COVID-19-Kinder-Studie untersucht. Sie zeigten, dass Kinder sich innerhalb der Familien deutlich seltener ansteckten als Erwachsene und der Verlauf meist deutlich milder war. Gleichzeitig war die Immunantwort bei Kindern im Schnitt stärker und hielt länger an als bei Erwachsenen, unabhängig davon, ob Symptome auftraten. Die Ergebnisse sind am 23. Juli 2021 als Preprint veröffentlicht worden. Weniger Symptome, besserer Immunschutz Für die Studie wurden 328 Familien…

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    Überleben nach Herzstillstand – Freiburger Herzchirurg*innen entwickeln neue Technik

    Forscher*innen der Medizinischen Fakultät der Universität Freiburg haben einen Therapieansatz entwickelt, mit dem Menschen nach einem Herzstillstand deutlich erfolgreicher als bisher reanimiert werden können – oft ohne neurologische Komplikationen / Studie in Nature Reviews Neuroscience fasst entscheidende Faktoren zusammen / Neue „Herz-Lungen-Maschine“ ermöglicht die klinische Umsetzung Rund 50.000 Menschen erleiden jährlich in Deutschland einen plötzlichen Herzstillstand. Passiert er außerhalb eines Krankenhauses, liegen die Überlebenschancen bei nur zehn Prozent. Zudem leiden Überlebende oft unter schweren bleibenden neurologischen Schäden. Am 21. Juli 2021 haben Forscher*innen der Medizinischen Fakultät der Universität Freiburg gemeinsam mit deutschen und US-Kolleg*innen einen Übersichtsartikel im Fachmagazin Nature Reviews Neuroscience veröffentlicht, in dem sie die wichtigsten therapeutischen Faktoren für…

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    Neue Therapie macht Stammzelltransplantationen langfristig sicherer

    Für viele Menschen mit einer akuten Leukämie ist die Transplantation von Blutstammzellen gesunder Spender*innen die letzte Behandlungschance. Doch bei etwa jede*r zweiten Patient*in greifen die eingesetzten Immunzellen einige Monate nach der Transplantation Gewebe des/der Empfänger*in an und schädigen es zum Teil lebensbedrohlich. Fachleute sprechen von einer chronischen Transplantat-gegen-Wirt-Reaktion oder Graft-versus-Host-Disease (GVHD). Lässt sich die GVHD nicht durch eine anschließende Kortisonbehandlung kontrollieren, können Ärzt*innen künftig auf eine neue Therapie zurückgreifen. Wissenschaftler*innen des Universitätsklinikums Freiburg zeigen nun, dass bei diesen Patient*innen eine Behandlung mit dem Wirkstoff Ruxolitinib deutlich besser wirkt als die bisherige Standardtherapie. Die Ergebnisse der weltweit durchgeführten Phase-3-Studie wurden am 15. Juli 2021 im New England Journal of Medicine veröffentlicht.…

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    Eine egozentrierte Raumkarte im menschlichen Gehirn

    Wie navigieren wir in einer Umgebung und erinnern uns später an Orte? Neurowissenschaftler*innen des Universitätsklinikums Freiburg und der Columbia University, USA, konnten in einer neuen Studie zeigen, dass Nervenzellen Richtungen und Entfernungen relativ zum navigierenden Organismus kodieren. Sie beschreiben einen bisher unbekannten Zelltyp im menschlichen Gehirn, der vermutlich eine Schlüsselrolle bei Navigation und Gedächtnis spielt. Die Erkenntnisse können bei der Erforschung neurodegenerativer Erkrankungen wie Alzheimer helfen, zu deren häufiger Symptomatik sowohl Gedächtnis- als auch Orientierungsstörungen zählen. Die Studie wurde am 14. Juli 2021 in der Fachzeitschrift Neuron veröffentlicht. „Die Befunde geben Einblicke in neuronale Mechanismen von Erkrankungen, die das Gedächtnis beeinträchtigen“, sagt Ko-Studienleiter Prof. Dr. Andreas Schulze-Bonhage, Abteilungsleiter Prächirurgische Epilepsiediagnostik…

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    Tumorzentrum Freiburg wieder Exzellenz-Krebszentrum

    Das Tumorzentrum Freiburg – CCCF des Universitätsklinikums Freiburg ist von der Deutschen Krebshilfe erneut als „Onkologisches Spitzenzentrum“ ausgezeichnet worden. Damit gehört das Freiburger Zentrum bereits zum vierten Mal in Folge zu den wenigen zertifizierten Einrichtungen dieser Art in Deutschland. Ein internationales Expert*innengremium bescheinigt dem Tumorzentrum Freiburg – CCCF vor allem eine sehr hohe Qualität in der interdisziplinären Versorgung der Krebspatient*innen sowie große Innovationskraft bei der Entwicklung neuer Therapien. Die Deutsche Krebshilfe fördert Onkologische Spitzenzentren, um Menschen mit Krebs eine noch bessere, individuell zugeschnittene Behandlung auf dem neuesten Stand der Forschung zu ermöglichen. Das Tumorzentrum Freiburg – CCCF erhält drei Millionen Euro über einen Zeitraum von vier Jahren. „Wir konnten das…

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    Ole hilft beim Lollitest

    Ole ist groß wie ein Schrank und äußerst hilfsbereit: Das neue PCR-Analysegerät am Institut für Virologie des Universitätsklinikums Freiburg ist ein wichtiger Baustein in der Corona-Teststrategie der Stadt Freiburg. Am Dienstag, 22. Juni 2021 haben Prof. Dr. Frederik Wenz, Leitender Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Freiburg, und Oberbürgermeister Martin Horn das Gerät besichtigt. Ole, wie das Großgerät liebevoll genannt wird, kann aufgrund einer hohen Kapazität und schnellen Verarbeitung der Proben besonders bei vermuteten Superspreading-Ereignissen frühzeitig Klarheit schaffen. Nach Anbindung an die digitale Teststruktur der Stadt wird es auch in der Corona-Pool-Teststrategie der Stadt an Schulen und Kitas eingesetzt. Das Gerät wurde vom Universitätsklinikum Freiburg mit Unterstützung des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung…

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    Bundesweites Projekt zur Behandlung von Schlafstörungen sucht Teilnehmer*innen

    Etwa jede*r zehnte Deutsche leidet unter chronischen Ein- und Durchschlafstörungen. Die übliche Behandlung mit Medikamenten statt mittels Psychotherapie widerspricht schon seit Jahren den medizinischen Leitlinien. Diese Lücke soll das Projekt „GET Sleep – Stepped Care Modell für die Behandlung von Schlafstörungen“ schließen, unter anderem durch eine verbesserte Beratung durch die Hausärzt*innen und eine Online-Therapie. Das Projekt wird mit mehr als sechs Millionen Euro über die gesamte Projektlaufzeit von vier Jahren durch den Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) gefördert und hat zum Ziel, die Versorgung von Menschen mit chronischer Schlaflosigkeit deutlich zu verbessern. Erste Studienteilnehmer*innen konnten das Programm bereits erfolgreich abschließen. Nun werden weitere Studienteilnehmer*innen gesucht, die an einer (Online-)Behandlung interessiert…

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    Hohe Auszeichnung für Freiburger Hirnforscher

    Als Prof. Dr. Marco Prinz nach seinem Medizinstudium beschloss, Mikroglia zu erforschen, waren sie die langweiligsten Zellen im Gehirn. Vierundzwanzig Jahre später erhält er nun den Novo Nordisk Preis 2021 für seine bahnbrechenden Studien über die entscheidende Rolle dieser Zellen im zentralen Nervensystem, sowohl bei der normalen Gehirnfunktion als auch im Zusammenhang mit Krankheiten. Das gab die dänische Stiftung am 18. Mai 2021 bekannt. Seine neuartigen Ergebnisse bilden die Grundlage für neue Diagnose- und Behandlungskonzepte für Krankheiten wie Multiple Sklerose und Alzheimer. Prinz ist Ärztlicher Direktor des Instituts für Neuropathologie am Universitätsklinikum Freiburg. Der Preis ist mit fünf Millionen Dänischen Kronen dotiert, umgerechnet 672.000 Euro. Die Novo-Nordisk-Stiftung gehört zu den…