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Standardtherapie beim Knochenmarkkrebs „Multiples Myelom“ bereits sehr effektiv – neuer Antikörper bringt keinen Zusatznutzen
Die German-Speaking Myeloma Multicenter Group (GMMG) mit Hauptsitz am Myelomzentrum des Universitätsklinikums Heidelberg führt seit 28 Jahren erfolgreich Therapiestudien durch. Sie trägt so maßgeblich dazu bei, Forschungsergebnisse zeitnah in die Patientenversorgung zu bringen. Aktuell sind die Ergebnisse aus einer Phase-3-Studie in „Lancet Haematology“ erschienen. Sie zeigen, dass der Antikörper Elotuzumab bei Patientinnen und Patienten mit neudiagnostiziertem Multiplen Myelom, die für eine Stammzell-Transplantation in Frage kommen, keinen Zusatznutzen gegenüber der Standardtherapie bringt. Um herauszufinden, wie man Patientinnen und Patienten noch besser als mit der verfügbaren Standardtherapie helfen kann, führen Medizinerinnen und Mediziner klinische Studien durch: Sie kombinieren zum Beispiel vorhandene mit neuen Medikamenten oder setzen etablierte Therapien bei unterschiedlichen Patientengruppen ein.…
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Genetisches “Täterprofil” für besonders aggressive Hirntumorzellen
Forschende des Universitätsklinikums Heidelberg und des Deutschen Krebsforschungszentrums haben eine genetische Signatur identifiziert, die für bestimmte Tumorzellen von Glioblastomen typisch ist. Diese besonders aggressiven Nervenzellen vernetzen sich untereinander und verleihen den Hirntumoren ihre enorme Widerstandskraft gegenüber Therapien. Dank der Gensignatur lässt sich zukünftig die Wirkung neuer Therapien besser überprüfen. Zudem deckt sie bisher unbekannte, mögliche Schwachstellen der Tumorzellen auf. Die Arbeit ist aktuell in Nature Communications veröffentlicht worden. Eine besondere Eigenschaft seiner Tumorzellen macht Glioblastome bislang unheilbar: Sie schwärmen aus, vernetzen sich und durchziehen das Gehirn mit einem Geflecht aus hauchdünnen Zellverbindungen. Diese „Versorgungsrouten“ erhalten den Hirntumor selbst dann am Leben, wenn der größte Teil chirurgisch entfernt, der Rest bestrahlt…
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Neuartige Immuntherapie für fortgeschrittenes Melanom des Auges
Eine neue Immuntherapie koppelt Immunzellen direkt an Tumorzellen. Damit können die Immunzellen die Krebszellen gezielt vernichten, was die Überlebenszeit der Patientinnen und Patienten mit Melanom des Auges verbessern kann. Ihre Studienergebnisse haben die Wissenschaftlerinnen aus Heidelberg und Paris im New England Journal of Medicine veröffentlicht. Für Patienten mit schwarzem Hautkrebs (Melanom) gibt es mittlerweile sehr gut wirksame Immuntherapien. Selten kann ein Melanom aber auch innerhalb des Auges auftreten. Diese Tumoren streuen oft rasch und sind dann bislang unheilbar. Eine neue Therapiemöglichkeit stellt ein vor Kurzem zugelassener sogenannter T-Cell Engager, das Tebentafusp, dar. Er kann die Überlebenszeit um mehrere Monate verlängern. Dies war das Ergebnis einer internationalen multizentrischen Phase-III-Studie unter Federführung…
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Verzweigte Gefäßprothese erspart offene Operation in Herznähe
Ein neuer „Aorten-Stentgraft“ ist europaweit erstmals am Universitätsklinikum Heidelberg (UKHD) eingesetzt worden. Die via Kathetereingriff implantierte Gefäßstütze stabilisiert gefährliche Aufdehnungen der Hauptschlagader in der Nähe des Herzens, die bisher zwingend offen operiert werden müssen. Ein Seitenarm des Stents sichert die Durchblutung der dort abzweigenden Arm- und hinteren Hirnarterie. Der Stent wird vor allem Patientinnen und Patienten mit hohem Operationsrisiko sowie in Notfallsituationen zugutekommen. Sogenannte Stentgrafts, Gefäßstützen aus sehr feinem Drahtgeflecht mit Kunststoffummantelung, stabilisieren zuverlässig lebensgefährliche Aufdehnungen der Hauptschlagader. Für den obersten Abschnitt der menschlichen Hauptschlagader, den Aortenbogen, gab es bisher wegen der dort abzweigenden Arterien zu Hirn und Armen keine befriedigende zeitnahe Lösung. Am 30. Januar 2024 hat das Team…
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Das Universitätsklinikum Heidelberg und die Medizinische Fakultät Heidelberg trauern um Professor Dr. Dr. h.c. J. Rüdiger Siewert
Der renommierte Chirurg und Klinikmanager war von 2007 bis 2011 Leitender Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des Universitätsklinikums Heidelberg. Professor J. Rüdiger Siewert verstarb am 9. Januar 2024 im Alter von 83 Jahren. Das Universitätsklinikum Heidelberg und die Medizinische Fakultät Heidelberg der Universität Heidelberg trauern um Professor Dr. Dr. h.c. J. Rüdiger Siewert, der am 9. Januar 2024 im Alter von 83 Jahren verstorben ist. Prof. J. Rüdiger Siewert war von 2007 bis 2011 Leitender Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des Universitätsklinikums Heidelberg. „Professor Siewert hat in seiner Amtszeit die Entwicklung des Universitätsklinikums Heidelberg und des Medizinstandorts Heidelberg sehr erfolgreich geprägt“, würdigt Professor Dr. Ingo Autenrieth die Verdienste des Verstorbenen. „Ihm ist…
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Treibhausgas-Rechner für Kliniken – made in Heidelberg und Freiburg
Der „Treibhausgas-Rechner“ ist das gemeinsame Ergebnis von Forschungsprojekten der Universitätsklinika Heidelberg und Freiburg. Er bezieht alle relevanten Emissionsquellen inklusive Lieferketten mit ein. Gesundheitseinrichtungen können den Rechner kostenlos über die Website des ‚Kompetenzzentrums für klimaresiliente Medizin und Gesundheitseinrichtungen‘ (KliMeG) herunterladen. Die Treibhausgasbilanz soll dabei helfen, mögliche Maßnahmen für den Klimaschutz zu identifizieren. Zunehmend rücken auch in Kliniken Maßnahmen des Klimaschutzes in den Fokus, trägt doch der Gesundheitssektor mit mehr als fünf Prozent zum Ausstoß von Treibhausgasen in Deutschland bei. Mit dem nun veröffentlichten “KliMeG-Rechner“, von Projektgruppen der Universitätsklinika Heidelberg (UKHD) und Freiburg (UKF) entwickelt, steht nun ein kostenloses und einfach zu bedienendes Werkzeug zur Verfügung, das speziell die komplexe Situation in…
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Mit Künstlicher Intelligenz Patientinnen und Patienten mit Herzschwäche besser versorgen
Die Carl-Zeiss-Stiftung fördert ein gemeinsames Projekt der Medizinischen Fakultät Heidelberg und der Universitätsmedizin Mainz mit fünf Millionen Euro. Das interdisziplinäre Team will mittels umfangreicher Datenanalysen durch Künstliche Intelligenz individualisierte Therapien für Betroffene mit Herzschwäche entwickeln. Teil des Projektes ist eine Studie zur Robotik-unterstützten Bewegungstherapie. Gemeinsame Pressemitteilung des Universitätsklinikums Heidelberg und der Universitätsmedizin Mainz Herzschwäche ist nicht gleich Herzschwäche: Zahlreiche mögliche Ursachen und Begleiterkrankungen bestimmen den individuellen Verlauf, lassen die Prognose schwer abschätzen und bedingen teils unbefriedigende Therapieoptionen. Juniorprofessorin Dr. Sandy Engelhardt, Medizinische Fakultät Heidelberg der Universität Heidelberg, und Prof. Dr. Philipp Wild, Universitätsmedizin Mainz der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, möchten mit ihrem interdisziplinären Projektteam die Versorgung und Behandlung für die Patientinnen und Patienten…
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Millionenförderung für intelligentes Tuberkulose-Screening
Der Europäische Forschungsrat fördert das Projekt „Find-TB“ von Privatdozentin Dr. Claudia Denkinger an der Medizinischen Fakultät Heidelberg der Universität Heidelberg mit einem Consolidator Grant in Höhe von rund zwei Millionen Euro. Die Infektionsforscherin entwickelt mit ihrem Team eine Prognose-App, die das individuelle Tuberkulose-Risiko errechnet und so einen gezielten Einsatz der aufwändigen Diagnostik erlaubt. Weit mehr als der Hälfte der Kinder, die weltweit an Tuberkulose erkrankt sind, werden nicht als solche erkannt und behandelt – weil medizinische Expertise und diagnostische Mittel vor Ort nicht oder nur eingeschränkt vorhanden sind. Hier setzt das Projekt “Find-TB” von Privatdozentin Dr. Claudia Denkinger, Infektiologin an der Medizinischen Fakultät Heidelberg der Universität Heidelberg, an, das der…
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Hervorragende Hepatitis-Forschung: Heidelberger Virologe erhält Ehrendoktorwürde
Die Medizinische Fakultät der Universität Basel ehrt DZIF-Professor Dr. Stephan Urban der Medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg mit der Ehrendoktorwürde. Sie würdigt damit die bedeutende Entwicklung des ersten Medikaments gegen chronische Hepatitis-D von der Grundlagenforschung bis zur medizinischen Anwendung Stephan Urban, DZIF-Professor für Translationale Virologie der Abteilung für Molekulare Virologie am Zentrum für Infektiologie des Universitätsklinikums Heidelberg (UKHD), wurde am 24. November 2023 mit der Ehrendoktorwürde, der „Doctor honoris causa“, der Medizinischen Fakultät der Universität Basel ausgezeichnet. Die Forschungsleistung von Professor Urban bezeichnete Professor Dr. Primo L. Schär, Dekan der Medizinischen Fakultät Basel, als eine der „bedeutendsten Entwicklungen in der Hepatitis-Forschung der vergangenen Dekaden“. Von der Grundlagenforschung zum wirksamen Medikament…
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„Kleine Fehler mit großer Wirkung“: Dr. Aysel Ahadova gewinnt das „FameLab“-Weltfinale
Die Tumorbiologin Dr. Aysel Ahadova, die an der Medizinischen Fakultät Heidelberg und dem Deutschen Krebsforschungszentrum forscht, überzeugte mit ihrem Drei-Minuten-Beitrag über DNA-Reparatur und Krebsentstehung beim weltweit größten Wettbewerb für Wissenschaftskommunikation. Sie setzte sich mit ihrer kreativen Präsentation gegen internationale Konkurrenz durch. In nur drei Minuten ein aktuelles Forschungsthema so zu erklären, dass es gleichzeitig leicht verständlich und unterhaltsam „rüberkommt“? Für Dr. Aysel Ahadova, Tumorbiologin an der Medizinischen Fakultät Heidelberg der Universität Heidelberg, kein Problem: Mit ihrem Beitrag „DNA-Reparatur – kleine Fehler mit großer Wirkung“ hat sie das „FameLab“-Weltfinale am 24. November 2023 und damit den weltweit größten Wettbewerb für Wissenschaftskommunikation gewonnen. Zuvor hatte sie sich mit ihrem Sieg im Deutschlandfinale…