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Mit NeST fürs Leben
Allein in Thüringen begehen jedes Jahr mehr als 300 Menschen Suizid, die Zahl der Suizidversuche liegt um ein Vielfaches höher. Damit gehört der Freistaat zu den Bundesländern mit der höchsten Selbsttötungsrate. „Suizidales Verhalten gilt immer noch als Tabuthema“, sagt Marco Lohwasser, Diplom-Sozialpädagoge am Universitätsklinikum Jena (UKJ). „Oft erkennen Angehörige die Anzeichen dafür nicht oder wissen nicht, wie sie am besten helfen können. Betroffene trauen sich nicht, offen über ihre Probleme zu sprechen.“ Deshalb möchte das Netzwerk zur Suizidprävention Thüringen (NeST) zum Welttag der Suizidprävention am 10. September über die Möglichkeiten der Suizidprävention aufklären – und zwar mit einer besonderen Aktionswoche: Die Mitglieder des Netzwerks rufen Betroffene, Angehörige und Unterstützer dazu…
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Plasmaspender für COVID-19-Patienten gesucht
Seit Ende Juli steigen die Corona-Fallzahlen in Deutschland wieder. Um auf eine mögliche zweite Corona-Welle vorbereitet zu sein, rufen die Experten des Instituts für Transfusionsmedizin am Universitätsklinikum Jena (UKJ) Menschen, die nach ihrer Corona-Erkrankung wieder gesund sind, zur Plasmaspende auf. Denn mit dem gespendeten Blutplasma können akut erkrankte COVID-19-Patienten therapiert werden. „Nach einer Corona-Erkrankung finden sich häufig Antikörper im Blut der Genesenen. Mit einer Plasmaspende gewinnen wir diese heraus und bereiten sie entsprechend auf“, so Dr. Silke Rummler, Direktorin des Instituts für Transfusionsmedizin am UKJ. „Das sogenannte Rekonvaleszenten-Plasma können wir anschließend als individuellen Heilversuch bei Patienten mit einer schweren, lebensbedrohlichen COVID-19-Infektion einsetzen. Die Antikörper im gespendeten Blutplasma wirken wie bei…
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Das weibliche Gesicht des Herzinfarkts
Was unterscheidet den Herzinfarkt bei Frauen von dem bei Männern? Prof. Lauer: Das Erkrankungsbild ist ein und dasselbe. Zum Herzinfarkt kommt es durch den Verschluss einer Herzkranzarterie, also einer Schlagader, die den Herzmuskel mit Blut versorgt. Das Gefäß wird durch einen Thrombus, also ein Blutgerinnsel, verschlossen. Auch die Risikofaktoren sind bei Frauen wie Männern gleich: Rauchen, Diabetes, Bluthochdruck und Übergewicht. Geschlechterunterschiede gibt es bei den Symptomen und der Sterblichkeit. Frauen sterben häufiger an einem Infarkt als Männer. Was sind weibliche Infarktsymptome? Prof. Lauer: Ein Herzinfarkt muss sich nicht klassischerweise durch plötzliche starke Schmerzen hinter dem Brustbein, die in den linken Arm ausstrahlen, Brustenge (Angina Pectoris), schwere Atemnot und ein massives…
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Bei der Hälfte der Infizierten wurden keine Antikörper gefunden
Bilden alle Menschen, die eine COVID-19-Infektion durchlebt haben, in ausreichender Menge Antikörper? Diese Frage beschäftigt Wissenschaftler weltweit. Auch in Deutschland wird aktuell in verschiedenen Gemeinden untersucht, wie viele Einwohner Antikörper gegen COVID-19 entwickelt haben. Am Universitätsklinikum Jena (UKJ) gibt es dazu überraschende Erkenntnisse. Die im Mai durch das UKJ begonnene Neustadt-Studie leistet in der Antikörperforschung einen ganz besonderen Beitrag: Aufgrund eines Corona-Ausbruches in Neustadt im März wurde aus dem gesamten Ort jeder (!) Einwohner auf das Virus untersucht, und nicht, wie anderenorts, nur eine Stichprobe mit Abstrichen. Die ersten Ergebnisse der Studie belegten, dass das Virus nicht mehr in Neustadt zirkuliert. Inzwischen liegen dem Wissenschaftlerteam um Prof. Mathias Pletz, Direktor…
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1.000 Geburt am UKJ: Leni Charlotte
Geburt, die 1.000 am Universitätsklinikum Jena (UKJ) ist da: Die kleine Leni Charlotte ist das diesjährige Jubiläumsbaby. Gestern (20. August) um 19.13 Uhr erblickte sie im Kreißsaal spontan das Licht der Welt. 3.300 Gramm schwer und 54 Zentimeter groß begrüßte sie ihre Eltern Johanna Fischer und Lutz Liebmann mit kräftiger Stimme. Da die Eltern in Jena wohnen, lag die Wahl der UKJ-Geburtsmedizin nah. Bestärkt wurden sie auch durch zahlreiche gute Erfahrungen von Freunden und Bekannten. „Wir beide werden hier rundum liebevoll und kompetent betreut. Ich kann die Jenaer Geburtsklinik daher auch selbst nur weiterempfehlen“, so die junge Mutter. Leni Charlotte war zwar die 1.000ste Geburt am UKJ in diesem Jahr,…
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Mit feinen Nadeln gegen Schwangerschaftsbeschwerden
„Keine Sorge, Sie sehen nicht wie ein Igel aus, auch wenn das im Fernsehen immer gerne so dargestellt wird“, scherzt Hebamme Anne Kuntzsch. „Wir setzen lediglich sechs Nadeln.“ Wie fast alle Hebammen am Uniklinikum Jena (UKJ) ist auch Hebamme Anne ausgebildet in Akupunktur. Mit der sanften Methode lassen sich in der Schwangerschaft, unter der Geburt und im Wochenbett ganz unterschiedliche Beschwerden der Frauen lindern, von Übelkeit oder Wassereinlagerungen über Schmerzen und unzureichende Wehentätigkeit hin zu Schwierigkeiten beim Stillen oder Rückbildungsstörungen. „Wir bringen die Frauen in Poleposition“ Hochkonzentriert sticht Hebamme Anne in der Akupunktursprechstunde mit den feinen Nadeln etwa einen Zentimeter tief unter die Haut der Schwangeren, um ausgesuchte Punkte zu…
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Bei Anruf: Niere?
Keine Sorge. Wenn bei Conny Reichert das Telefon klingelt und ein so genanntes Organangebot abgegeben wird, geht es seriös zu. Auch wenn das Wort „Organangebot“ für Außenstehende etwas merkwürdig klingen mag. Für Conny Reichert gehört es schon zur Alltagssprache. Denn ihr Job ist es, Spendernieren von der internationalen Organverteilungsstelle „Eurotransplant“ auf mögliche Empfänger am Nierentransplantationszentrum des UKJ prüfen zu lassen. Conny Reichert ist die für Nieren zuständige Wartelistenadministratorin am Uniklinikum. Und das schon seit fast 23 Jahren. Das Telefon, es spielt immer eine wichtige Rolle im Arbeitsalltag von Conny Reichert. Nicht nur „Eurotransplant“ ist am Apparat. Conny Reichert ist im ständigen Austausch: mit Dialysepraxen und niedergelassenen Ärzten, die die Nierenpatienten…
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Drillinge im Dreierpack
Als angehender Altenpfleger ist es Papa Mohamad Baker gewohnt, sich um andere Menschen zu kümmern, sie zu pflegen, ihnen Essen zu reichen. Und trotzdem ist es bei seinen Kindern anders. Besonders. Die drei kleinen Mädchen Maria, Majar und Minas liegen momentan noch auf der Neonatologie des Uniklinikums Jena (UKJ). Sie sind schon die dritten Drillinge dieses Jahres am UKJ. Wie alle Drillinge sind auch sie Frühgeborene. In der 30. Schwangerschaftswoche kamen sie per Kaiserschnitt in der Geburtsklinik auf die Welt. Am 15. Juli war es an der Zeit für die Drei. „Es war ein Auf und Ab während der Schwangerschaft“, berichtet Klinikdirektor Professor Ekkehard Schleußner. „Wir haben unser Bestes gegeben,…
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Erweiterte Besucherregeln am Uniklinikum
Mit sofortiger Wirkung werden die Besucherregeln am Uniklinikum Jena (UKJ) wieder einen Schritt gelockert. Ab heute ist der Patientenbesuch bereits ab dem 1. Tag des Aufenthalts für zwei Stunden möglich. Um die Infektionsgefahr auf den Stationen weiterhin gering zu halten, wird darum gebeten, dass sich weiterhin möglichst nur ein Besucher pro Patientenzimmer aufhält. Darüber hinaus gelten die bekannten Besucherregeln: Der Patient legt für die Dauer seines Aufenthalts eine Person als Besucher fest. Vor dem ersten Zutritt muss sich der Besucher am Haupteingang anmelden und einen Fragebogen ausfüllen. Für weitere Besuche erhält er eine Besuchererlaubnis, die er beim Betreten des Klinikums vorzeigt. Besuche sind täglich zwischen 15 und 19 Uhr möglich.…
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Komplexität der Niere verständlich erklärt
Die Niere besteht aus vielen unterschiedlichen, hoch spezialisierten Zellen. Diesen komplexen Aufbau umfassend zu durchdringen, ist eine wichtige Voraussetzung dafür, die unterschiedlichen akuten und chronischen Erkrankungen der Niere verstehen zu können. Nicht-Nephrologen erscheinen diese Erkrankungen daher oft sehr kompliziert im Vergleich zu anderen internistischen Krankheitsbildern, so die Beobachtung von Prof. Gunter Wolf, Direktor der Klinik für Innere Medizin III am Universitätsklinikum Jena (UKJ). „Auf dem deutschen Markt gibt es bisher kein Buch, das versucht, die Nephrologie dem Nicht-Nephrologen näher zu bringen.“ Diese Lücke hat Prof. Wolf zusammen mit seinen Kollegen, den Oberärzten PD Dr. Martin Busch und PD Dr. Alexander Pfeil, jetzt geschlossen. Das heute in der Reihe „Elsevier Essentials“…