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UNO-Flüchtlingshilfe zieht Bilanz zum Jahresende
Weltweit steigt durch Gewalt, Konflikte und die Folgen des Klimawandels die Zahl der Vertriebenen, so die UNO-Flüchtlingshilfe, der deutschen Partner des UNHCR, zum Jahresende 2023. Der Krieg in der Ukraine und der Konflikt in Gaza stehen im Mittelpunkt der medialen Aufmerksamkeit. Andere Konflikte, wie zum Beispiel im Sudan, sind aus der Öffentlichkeit verschwunden. Seit Beginn des bewaffneten Konflikts Mitte April mussten dort mehr als sieben Millionen Menschen fliehen. Damit die Zahl der Geflüchteten weltweit nicht weiter steigt, braucht es Frieden, politische Initiativen zur Entlastung der Aufnahmeländer und eine konsequente Bekämpfung der Folgen des Klimawandels. Gleichzeitig beobachtet die UNO-Flüchtlingshilfe mit Sorge, wie sich in Deutschland die Tonlage in der Debatte um…
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Welternährungstag (16.10.)
Am Welternährungstag rückt die UNO-Flüchtlingshilfe die prekäre humanitäre Situation am Horn von Afrika in den Mittelpunkt: die Region wird von der längsten und schwersten Dürre seit Beginn der Aufzeichnungen heimgesucht. Während die Menschen seit Jahren auf Regen warten, steigt die Zahl der Vertriebenen weiter an, da Millionen Menschen in Äthiopien, Kenia und Somalia angesichts knapper Wasserressourcen, Hunger, Unsicherheit und Konflikten ums Überleben kämpfen. „Die Not der Menschen am Horn von Afrika darf uns nicht egal sein. Nur durch gemeinsame Anstrengungen können wir die Spirale von Hunger und Flucht durchbrechen und den Menschen in dieser Region Hoffnung auf eine bessere Zukunft geben“, so Peter Ruhenstroth-Bauer, Nationaler Direktor der UNO-Flüchtlingshilfe. Die internationale…
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Weltmädchentag, 11.10. – Bildung für Geflüchtete: Chance auf ein besseres Leben
Laut UN-Kinderrechtskonvention haben Mädchen und Jungen dieselben unveräußerlichen Rechte. Bildung zählt dazu und ist essenziell, um im Leben Erfolg, bessere Arbeitsmöglichkeiten und ein eigenes Auskommen zu haben. Es sind insbesondere Mädchen auf der Flucht, denen diese Chance verwehrt bleibt. Länger in der Schule bleiben zu können, bedeutet für sie eine geringere Wahrscheinlichkeit der frühen Heirat und Schwangerschaft. Anlässlich des Internationalen Mädchentages weist die UNO-Flüchtlingshilfe auf die Benachteiligung von geflüchteten Mädchen hin. „Die Realität für Mädchen auf der Flucht ist geprägt von Diskriminierung, Frühverheiratung oder sexueller Gewalt. Das verhindert jeden Zugang zu Bildung und einer freien Berufswahl. Wir müssen dafür sorgen, dass die Benachteiligung in der Bildung für Mädchen beendet wird.…
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Der Klimawandel ist ein Notfall für alle, überall
Die Klimakrise verschärft die Ursachen für Vertreibung und Flucht. Und sie trifft die Schwächsten: Menschen auf der Flucht, betont die UNO-Flüchtlingshilfe in Bonn. Konflikte und Menschenrechtsverletzungen sind nach wie vor die Hauptgründe für Flucht und Vertreibung und können durch den Klimawandel weiter verschärft werden. Flüchtlinge, Binnenvertriebene und Staatenlose stehen zudem der Klimakrise nahezu ungeschützt gegenüber. Sie leben oft in Regionen, denen die Mittel fehlen, die Folgen des Klimawandels abzufedern. Die Unwetter-Katastrophe in Libyen ist ein weiterer Beleg dessen und hinterlässt unzählige Tote und Menschen, die jetzt dringend auf Nothilfe angewiesen sind. „Der menschengemachte Klimawandel ist die einschneidendste Krise unserer Zeit, und die Vertreibung von Menschen eine der verheerendsten Folgen. Jetzt…
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Tag der Seenotrettung – Europa in der Pflicht, das Sterben zu beenden
Im ersten Halbjahr 2023 sind fast 2.000 Menschen beim Versuch Europa zu erreichen im Mittelmeer vermisst oder verstorben. Es bleibt damit die gefährlichste Flucht- und Migrationsroute der Welt. Erst im Juni 2023 gab es wieder ein großes Bootsunglück vor der griechischen Küste, bei dem mehr als 700 Menschen an Bord waren. Die Seenotrettung ist daher eine Pflicht und Ausdruck grundlegender humanitärer Werte und des Mitgefühls, betont die UNO-Flüchtlingshilfe anlässlich des Tages der Seenotrettung (30.7.). Jeder Mensch hat das Recht auf Leben und Würde, unabhängig von den Umständen, die zu der Notlage geführt haben und unabhängig von der Nationalität und des rechtlichen Status‘ der Menschen. „Ohne sichere Fluchtrouten zu unserem Kontinent…
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Gemeinsam für Flüchtlinge: UNO-Flüchtlingshilfe und rund 400 Buchhandlungen und Bibliotheken starten Aktion
Anlässlich des Weltflüchtlingstages (20.6) starten die UNO-Flüchtlingshilfe und der Börsenverein des Deutschen Buchhandels die Aktion „Hinter jedem Menschen steht eine Geschichte“. Bundesweit beteiligen sich rund 400 Buchhandlungen und Bibliotheken, die in Schaufenstern und auf Büchertischen Bücher zum Thema „Flucht“ vorstellen. Ein Schwerpunkt sind Kinder- und Jugendbücher. „Flucht und Vertreibung beschäftigt viele Kinder und Jugendliche: Sie bekommen die Gespräche der Eltern zur Situation in der Ukraine mit, nehmen Fernseh- und Radioberichte wahr oder begegnen in Kindergarten, Schule oder Vereinen Gleichaltrigen, die fliehen mussten. Bücher und Geschichten können helfen, schwierige Themen kindgerecht zu vermitteln und sich in die Menschen und ihre Probleme hineinzuversetzen“, kommentiert Peter Ruhenstroth-Bauer, Nationaler Direktor der UNO-Flüchtlingshilfe. Mehr als…
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Klimakrise ist die größte humanitäre Krise weltweit
Die UNO-Flüchtlingshilfe betont anlässlich des weltweiten Umwelttages, dass der globale Handlungsdruck, um die Klimakrise zu bekämpfen, deutlich erhöht werden müsse: Sie bedroht das friedliche Zusammenleben und die Existenz zukünftiger Generationen. Die Konsequenzen sind längst zu spüren und nehmen weiter zu. So verschärft die aktuelle Dürre am Horn von Afrika Hunger und Konflikte. Mit der Verschärfung der Klimaauswirkungen wird die Kluft zwischen dem humanitären Bedarf und den Ressourcen zur Bewältigung dieses Bedarfs immer größer. „Die Klimakrise ist die größte Herausforderung unserer Zeit. Wir alle können für uns eine Entscheidung treffen – in unserem alltäglichen Denken und Handeln, aber auch, indem wir denjenigen unsere Unterstützung zukommen lassen, die den Auswirkungen der Klimakrise…
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UNO-Flüchtlingshilfe zieht Bilanz: Ukraine und „Vergessene Krisen“ Mehr als 100 Millionen Menschen auf der Flucht
Das Jahr 2022 ist für die UNO-Flüchtlingshilfe durch zwei zentrale Entwicklungen gekennzeichnet: einerseits ist aufgrund des Ukraine-Kriegs und ungelöster Langzeitkonflikte die Zahl der Menschen auf der Flucht auf über 100 Millionen Menschen angestiegen. Andererseits ist die Solidarität und Hilfsbereitschaft aus Deutschland weiterhin überwältigend. Diese Unterstützung ist auch dringend notwendig: denn auch die Auswirkungen der Klimakrise treffen Flüchtlinge und Vertriebene mit voller Wucht. Am Horn von Afrika beispielsweise – in Somalia, Äthiopien und Kenia – bedroht eine katastrophale Dürre derzeit mehr als 20 Millionen Menschen. Seit Ende 2020 sind vier Regenzeiten in Folge ausgeblieben, es herrscht eine der schwersten Dürreperioden der letzten 40 Jahre. Wasserquellen sind versiegt, Ernten verdorrt, Vieh verendet.…
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Krise in Äthiopien: Vom Hoffnungsträger zum Bürgerkriegsland
Die UNO-Flüchtlingshilfe ist angesichts der humanitären Situation in Äthiopien äußerst besorgt. Seit Anfang November 2020 eskaliert die Gewalt in der Region Tigray. Eine Militäroffensive der Regierung gegen bewaffnete regionale Kräfte stürzte die äthiopische Grenzregion zu Eritrea und ihre Bewohner in eine schwere Krise. Über zwei Millionen Menschen sind dort auf der Flucht. Die Zahl der Binnenvertriebenen in gesamten Land wird auf 4,5 Millionen geschätzt. Äthiopien wird zudem aktuell, wie die gesamte Region am Horn von Afrika, von einer der schwersten Dürreperioden seit über 40 Jahren heimgesucht. „Das Zufluchtsland Äthiopien ist in einer Dauerkrise: Dürre und Konflikte treiben das Land in eine Katastrophe. Es braucht Frieden und dringend stabil finanzierte Hilfsprogramme“,…
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Weltweite Lebensmittelkrise trifft Flüchtlinge besonders schwer
Die Hungersituation auf der Welt verschlechtert sich zunehmend. Ein zentraler Grund dafür ist die Lebensmittelknappheit infolge der Corona-Pandemie, anhaltender Dürreperioden und des Ukraine-Krieges. Gefährdete Bevölkerungsgruppen wie Flüchtlinge und Binnenvertriebene, aber auch diejenigen, die sie aufnehmen, trifft die Notlage besonders schwer. Allein am Horn von Afrika, das aktuell die schwerste Dürre seit 40 Jahren erlebt, leiden schätzungsweise 18,4 Millionen Menschen an akutem Hunger. 1,5 Millionen Schutzsuchende benötigen dringend Unterstützung. Die UNO-Flüchtlingshilfe macht auf ihr Schicksal aufmerksam. „Die weltweiten Lieferengpässe und Lebensmittelknappheit spüren wir hierzulande, wenn Sonnenblumenöl oder Weizenmehl kurzzeitig aus den Supermarktregalen verschwinden – doch für viele Flüchtlinge und Binnenvertriebene in besonders krisengeschüttelten Regionen werden sie zum Überlebenskampf. Wenn grundlegendste Bedürfnisse…